Charlotte Bronte - Der Professor

  • Zum Buch:


    Dies ist der Erstling von Charlotte Bronte, der allerdings anfangs wenig Erfolg hatte und erst später verlegt wurde.
    Inhaltlich geht es um einen jungen, ernsthaften Mann (22 Jahre), der sich von seinen reichen Verwanten losgesagt hat und nun selbst arbeiten möchte - zunächst als Kaufmann bei seinem Bruder, zu dem er allerdings ein schlechtes Verhältnis hat, später als "Professor" in einem Pensionat in Brüssel. Dort verliebt er sich dann in eine Schülerin...


    Die Erfahrungen in dem Pensionat beruhen wohl größtenteils aus den Erfahrungen, die Charlotte Bronte selbst gemacht hat. Sie war selbst in Brüssel als Schülerin gewesen und hatte sich dort in einen (verheirateten) Lehrer verliebt, der anfangs ihre Zuneigung zu erwiedern schien. Als Charlotte dann wieder in England war und von dort erstmals deutliche Worte in ihren Briefen an ihn schreib, beendete dieser den Kontakt... Interessant ist auch, dass viele dieser Briefe erhalten geblieben sind (veröffentlich z.B. in "Über die Liebe" - Charlotte Bronte), und das, obwohl der Angebetete diese Briefe zerriss udn fort warf - seine Ehefrau fand sie und nähte sie zusammen. Als er sie dann bei ihrem Tod fand und erneut wegwerfen wollte, wurden sie von seiner Tochter gerettet. Eine amüsante Anekdote am Rande....


    Aber nun meine Meinung zu dem Buch:
    Mir hat das Buch recht gut gefallen, auch wenn der Beginn etwas sehr langsam ist - der Mittelteil gefiel mir am Besten, weil da einfach am meisten passiert ist. Das Ende war dann auch wieder etwas langatmig. Das Buch ist lange nicht so gut wie zum Beispiel Jane Eyre, und insofern kann ich verstehen, dass es weniger erfolgreich war/ist.