"Dickens hat jeden Satz leicht zu lesen gemacht, weil er wollte, daß man jeden Satz liest." (John Irving)
Damit leite ich diese Rezension nur zu gerne ein, denn Irving, größter Bewunderer Dickens, liegt mit diesem Satz vollständig richtig. Denn zumindestens in der mir vorliegenden Übersetzung, von Gustav Meyrink, ist das Buch leicht zu verstehen, und zwar viel einfacher, als ich mir zuerst dachte (in meiner Ausgabe wird Meyrinks Übersetzung als mit Abstand die beste betitelt).
Inhalt: David Copperfield, unglücklicherweise als Junge geboren, und schon sehr früh eine Waise, muss sich deshalb schon früh alleine durchs Leben schlagen. Nicht immer glücklich, aber immer tapfer und selten wirklich allein, gelingt ihm das in bewundernswerter Weise. Genauso wie im richtigen Leben muss Masr Davy einige Hürden überwältigen, mit Feinden zurechtkommen, der Liebe mehr als einmal begegnen, schwere Verluste erleiden, um am Ende doch wieder glücklich zu werden.
Dickens Werk zeichnet sich durch die vielen verschiedenartigen Charaktere aus, die jede für sich, seine gut dargestellten Eigenheiten hat.
Verwunderlich für mich war die Zartheit der beschriebenen Menschen, wie schnell ein jeder verletzt war und sich ausweinte, und sich nichts dabei dachte. Die Stimmungsschankungen des Mr. Micawber waren köstlich, und auch die Lehre, die er immer wieder versuchte jedem klar zu machen, macht dieses Buch auch zu einem Lehrwerk des Lebens.
In dem Nachsatz von W. Somerset Maugham werden viele Vergleiche zwischen Dickens Leben, und dem des David Copperfield aufgedeckt, sodass Dickens Werk als das autobiografisch geprägteste seiner Werke bekannt ist.