Elizabeth George - Gott schütze dieses Haus / A Great Deliverance

  • Zugegeben, es ist schon relativ lange her, dass ich "Gott schütze dieses Haus" gelesen habe, aber da es meiner erstes Buch von Elizabeth George war kann ich mich noch einigermaßen dran erinnern. Es ist für mich nicht unbedingt der beste Teil der Reihe, aber absolut lesenswert. Vor allem, wenn man englische Krimis mag kommt man an dieser Reihe nicht vorbei. Ich kann es auf jeden Fall nur weiterempfehlen.

  • Ich habe dieses Buch gerade gelesen und würde ihm vier Sterne geben. Ich mag diese feinen englischen Krimis ;) und die Figuren sind schön ausgezeichnet. Mich hat nur gestört, dass das Motiv des Mordes sehr früh absehbar war, so dass der grosse "Showdown" zumindest bei mir die erhoffte Wirkung von Überraschung und Geschocktsein nicht erzielte.



    Aber das Buch ist trotzdem sehr empfehlenswert für Liebhaber des Genres. Ich habe mir schon ein weiteres Buch der Autorin ausgeliehen, bin gespannt :)

  • Wie so oft, lese ich diverse Reihen immer durcheinander :mrgreen: und habe daher erst heute den (vermeintlich) ersten Fall von Inspektor Lynley und Barbara gelesen. Wobei ich die Information sehr interessant finde, dass es sich um den 2. Fall handelt.
    Also mir hat dieses Buch SEHR gut gefallen, ich mag diese feine, sensibel und manchmal zynische Darstellung der Protagonisten. Auch wenn man viel "rundherum" liest, sozusagen neben dem Fall, verliert man den Mord und seine Aufklärung nie aus dem Blick :applause:
    Das Ende ist zwar nicht so ganz unerwartet, aber es wird wirklich gut zum Höhepunkt gebracht. Die Szene in der Psychiatrie ist wirklich gut gelungen...


    Habe schon mehrere Bücher dieser Serie gelesen, aber "Gott schütze dieses Haus" gehört zu den Besten (für mich).

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Ich habe heute das Buch zu Ende gelesen und bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich es finde ;)


    Einerseits fand ich die Art und Weise die Geschichten der verschiedenen Protagonisten mit einzubeziehen mal was anderes (sonst erfährt man von den Ermittlern herzlich wenig), andererseits war es teilweise sehr verwirrend und gerade am Anfang bin ich öfter mal "ausgestiegen" weil ich mit den vielen Namen und Nebensträngen nicht mehr klar kam.
    Andererseits macht genau das dann doch das Buch aus.


    Ich bin eigentlich auch recht früh auf die Idee gekommen, wer der Täter war bzw. was das Motiv sein könnte, bin dann aber davon abgekommen weil...


    Liebevoll finde ich auch so superkleine Anspielungen am Anfang

    , die man eben so hinnimmt , nichtsahnend, daß das zum Schluß nochmal zum Thema wird, auch wenn es mit dem eigentlichen Inhalt ja nichts zu tun hat.


    Im Großen und Ganzen bin ich sehr beeindruckt über die Story, die soviele verschiedene Anlaufpunkte hatte, die dann aber sauber in der Mitte zusammenlaufen und man einen "aha-Effekt" nach dem nächsten hat.


    Irgendjemand hat hier geschrieben, daß Spannung erst ab Seite 80 losgeht - dem kann ich mich anschließen. Ich wollte das Buch schon wegelegen, weil ich so gar nicht reinkam, aber es war wie ein Diesel, brauchte etwas Anlaufzeit und dann ging's los :loool:


    Trotz Allem weiß ich nicht, ob ich so schnell wieder ein Buch von ihr lese, obwohl ich noch zwei von ihr in meinem Bücherregal hätte ;)

  • Nach der Lektüre dieses Buches, glaube ich eher nicht, dass ich ein Fan dieser Autorin werde. Zwar ist auf den letzten Seiten etwas Spannung hergestellt worden, doch für meinen Geschmack genügt das noch lange nicht, um mich ernsthaft zu fesseln. Im Allgemeinen fand ich das Buch eher seicht und besonders gestört haben mich die zahlreichen kurzen Blicke in die Vergangenheit, die ich nicht recht einordnen konnte. Schade!

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Habe das Buch gestern zuende gelesen und mir hat es eigentlich ganz gut gefallen. Es ist zwar kein Krimi der mit viel Action verbunden ist, aber dennoch hat er mich in seinen Bann gezogen. Inspector Lynley bekommt im 2. Teil jetzt eine Partnerin zur Seite gestellt und man erfährt viel über ihr Leben und kann nachvollziehen warum sie so ist wie sie ist. Auch werden die Charaktere Deb und St. James weiter durchleuchtet und man erfährt wie es in deren Leben weiter geht. Der Krimi war flüssig zu lesen und nach dem 2. Band ist mir klar, dass ich auch die restlichen Bände kaufen muss. Zudem hab ich mir gestern bei Amazon die Verfilmungen aller Bände besorgt und werde diese jetzt nach und nach gucken. Natürlich immer erst nachdem das Buch gelesen wurde. Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    2022 gelesen :study: : 1

    2021 gelesen: 128
    2020 gelesen: 51 gehört: 9

  • Kurzbeschreibung amazon.de:


    „Jahrhunderte lag ein Dorf im englischen Yorkshire im Dornröschenschlaf – bis ein brutaler Mord die Idylle stört: Der Dorfpfarrer entdeckt die enthauptete Leiche seines treuen Schäfchens William Teys in einer Scheune. Und neben dem Toten kauert Roberta, seine leicht debile Tochter, und behauptet: „Ich war’s.“ Danach verstummt sie…“


    Ein solider englischer Krimi - unspektakulär und ohne unnötige Action. Die Handlung ist nicht außergewöhnlich oder neu: Die üblichen Verdächtigen in einer Dorfgemeinschaft und ein Motiv, vermutlich so alt wie Kriminalgeschichten selbst.


    Aber trotzdem nicht langweilig. Die beteiligten Ermittler sind sympathisch und die persönlichen Beziehungen werden anschaulich beschrieben. Besonders nett erzählt, finde ich, wie Lynley und Havers sich in diesem Fall als Kollegen einander annähern.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Das malerische Dörfchen Keldale sieht aus wie einer dieser Orte, an denen die Welt noch in Ordnung ist, doch eines Tages wird ein Bauernhof am Dorfrand Schauplatz eines grausigen Verbrechens: William Teys, der Besitzer, wird enthauptet in der Scheune aufgefunden, neben ihm hockt seine Tochter Roberta, blutbespritzt und mit einer Axt in der Hand, und sagt: "Ich war's, und es tut mir nicht leid." Das war das Letzte, was das stark übergewichtige Mädchen sagte. Inzwischen befindet sie sich in der Psychiatrie und verweigert jegliche Kommunikation.


    Die Polizei vor Ort ist völlig ratlos und ersucht Scotland Yard um Hilfe. Inspector Thomas Lynley wird direkt von der Hochzeit seines besten Freundes weg in den Norden geschickt. Mit an Bord ist seine neue Ermittlungspartnerin Barbara Havers, die in so ziemlich allem das krasse Gegenteil des adeligen, gutaussehenden und zumindest äußerlich stark vom Glück begünstigten Lynley ist, was für einige Reibung zwischen den beiden sorgt.


    Bei den Ermittlungen wird schnell klar, dass sich auch hier hinter beschaulichen Fassade so einiges an heftigen Emotionen und düsteren Geheimnissen verbirgt, und Lynley ist sich ziemlich sicher, dass Roberta unschuldig ist, doch wie soll er das beweisen, wenn die junge Frau beharrlich schweigt?


    Der Auftakt zur inzwischen 17 Bände umfassenden Lynley-Havers-Reihe hat mir auch beim Re-Read nach langer, langer Zeit noch einmal Spaß gemacht. Witzig irgendwie, die Figuren noch einmal ganz vorn vorn kennenzulernen.


    Zwar ist die Ausgangssituation mit dem ungleichen Ermittlerpaar, das jeweils so privat seine Problemchen hat, nicht unbedingt wahnsinnig originell, aber schon im ersten Band hebt sich die Reihe durch Georges ausdrucksvolle Sprache und die gelungene Charakterzeichnung von der breiten Krimimasse ab. Sowohl Lynley, der trotz seiner Oberschicht-Herkunft angenehm unarrogant daherkommt, als auch die aufbrausende Havers, die mit ihren kranken bzw. geistig verwirrten Eltern ein ordentliches Päckchen zu tragen hat, werden schnell sympathisch, ebenso Gerichtsmediziner Simon St. James (der bis heute eine meiner Lieblingsfiguren in der Reihe ist), dessen Assistentin (und Lynleys Beinahe-Freundin) Lady Helen Clyde sowie seine Frau Deborah (die Verflossene von Lynley). Zudem gelingt es der Amerikanerin George ausnehmend gut, very British zu schreiben.


    Aber bei all dem Lokalkolorit und den persönlichen Verwicklungen von Lynley und Havers kommt der Kriminalfall auch nicht zu kurz. Ich hatte zwar etwa bei der Hälfte des Buches eine Ahnung, wohin sich alles entwickeln könnte, die sich dann auch bestätigt hat, aber trotzdem fand ich es spannend, zuzusehen, wie Lynley und Havers nach und nach ihre Schlüsse ziehen und sich die losen Fäden verknüpfen.


    Vielleicht nicht das allerbeste Buch aus der Serie, aber auf jeden Fall ein gelungener Auftakt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    (Die deutsche Ausgabe heißt allerdings "A Great Deliverance", nicht "A Suitable Vengeance").

  • Weiter gehts mit dem re-read der Inspektor Lynley Reihe :)
    Der erste Band war ja noch ein bisschen verhalten und viel mit persönlichen Konflikten gespickt - jetzt im zweiten stand der Mordfall schon sehr viel mehr im Vordergrund.


    Natürlich ist auch Thomas Lynleys Beziehung zu seiner Ex-Verlobten und seinen Freunden immer präsent, aber endlich tritt auch Barbara Havers auf den Plan. Sie wurde im Dienst zurückgestuft, weil sie mit keinem der anderen zusammenarbeiten konnte; der Plan, sie mit Lynley zu dem Mord nach Keldale zu schicken, steht also unter keinem guten Stern.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und ich muss zugeben, dass sie anfangs sowas von unsympathisch ist. Was sie denkt und wie sie die Umgebung wahrnimmt, wie sie aneckt und ohne Rücksicht auf Verluste ihre kleinen Sticheleien und Bosheiten rauslässt, ist wahrlich nicht einfach zu ertragen. Aber Lynley spürt, dass da noch mehr dahintersteckt und ein bisschen erfährt man schon, was es damit auf sich hat. So ganz kann ich mich ja nicht mehr an alles erinnern und ich bin gespannt, wie sich das in den Folgebänden noch entwickeln wird.


    Die Ermittlungen empfand ich sehr fesselnd. Viele Verwicklungen haben zum miträtseln eingeladen und obwohl ich schon leichte Ahnungen hatte, war es spannend bis zum Schluss! Der Aufbau war wirklich gut, denn man bekommt viele kleine Hinweise, mit denen man sich das Puzzle zusammen setzen kann, ohne aber noch das große Ganze zu sehen. Die Aufklärung war jedenfalls schlüssig und war schon ziemlich heftig.


    Der Sprachstil und die ganzen Umgangsformen aus der Zeit, in der das Buch geschrieben wurde, ist etwas ungewöhnlich - 1989 ist ja eigentlich noch nicht so lange her, aber man merkt es eben doch, wobei ich mich da recht schnell reingelesen hab. Vor allem Thomas Lynleys Stellung im englischen Adel ist ja immer wieder Thema und dieses ganze Drumherum ist ja nicht so mein Fall; aber wie schon gesagt, im ersten Band war das alles viel umfassender. Obwohl ja Helen z. B., eine sehr gute Freundin von Lynley, auch zu dieser Oberschicht gehört und ich ja mit diesem ganzen "Gehabe" nicht viel anfangen kann, ist sie mir in ihrer spontanen, empathischen und fröhlichen Art total ans Herz gewachsen!


    Die Reihe sollte man allerdings unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen, da man die ganzen Zusammenhänge sonst wahrscheinlich nicht so ganz nachvollziehen kann.


    Fazit: 4.5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Der erste Band war ja noch ein bisschen verhalten und viel mit persönlichen Konflikten gespickt - jetzt im zweiten stand der Mordfall schon sehr viel mehr im Vordergrund.

    Da habe ich gerade mal kurz gestutzt, weil dieses Buch hier ja der erste erschienene Band der Reihe ist - aber Du hast wahrscheinlich "Mein ist die Rache" zuerst gelesen, was zeitlich vor den anderen Bänden spielt, oder?


    Vielleicht könnte ja noch jemand den Originaltitel "A Great Deliverance" im Titel nachtragen?

  • Da habe ich gerade mal kurz gestutzt, weil dieses Buch hier ja der erste erschienene Band der Reihe ist - aber Du hast wahrscheinlich "Mein ist die Rache" zuerst gelesen, was zeitlich vor den anderen Bänden spielt, oder?
    Vielleicht könnte ja noch jemand den Originaltitel "A Great Deliverance" im Titel nachtragen?

    Also lt. der Seite von der Autorin und den Listen im Netz ist "Mein ist die Rache" Band 1, es spielt ja auch vor "Gott schütze dieses Haus" ;)