Ken Grimwood, Replay-Das zweite Spiel

  • Buchinhalt:
    Jeff Winston stirbt am 18.Oktober 1988 am Schreibtisch an einem Herzinfarkt.
    Doch er erwacht wieder zum Leben-es ist der 6.Mai 1963 und er befindet sich sich im College, in welchem er seinen Abschluß gemacht hat.
    Er will die zweite Chance nutzen, benutzt dabei das Wisssen seines ersten Lebens, wird reich und mächtig.
    Doch das Sterben und Wiedererwachen nimmt kein Ende. Auch seine Liebe zu Pamela, die benfalls diesen Albtraum durchlebt, und die Versuche den Lauf fer Welt positiv zu beeinflußen, ändern nichts an der Tatsache, daß er mit 43 Jahren stirbt.
    Doch die Abstände bis zu seinem Widererwachen vergrößern sich.


    Autor:
    Ken Grimwood wurde 1944 geboren und arbeitete als Radiojournalist und Schriftsteller.
    Dieses Buch gilt heute als Kultbuch und moderner Klasssiker der Science Fiction. Ken Grimwood wurde 1988 mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet.
    Er starb 2003 in Santa Barbara, Kalifornien.
    2004 erschien bei uns die völlig neu überarbeitete Taschenbuchausgabe.


    Meine Meinung:
    Zuerst stellt sich die Frage wie würde man sein Leben immer wieder neu gestalten. Ist es ein Traum oder eher ein Fluch?
    Alle Möglichkeiten werden intensiv durchgespielt. Mit einer Spannung, die mich bis zur letzten Seite gefangen hält, erlebe ich alle Phasen.
    Eigentlich lese ich SF selten, aber dies ist eine der Ausnahmen (auf Empfehlung meines Sohnes). Nahe an der Realität und meisterhaft erzählt mit logischem Ende.
    Für alle Science Fiction-Fans und Nichtfans unbedingt lesenswert!!!


    Gruß Wirbelwind


    :study: Harry Cauley, Onkel Josh und die Gabe des Staunens

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Na, wie gut, daß ich vorher die Suchfunktion benutzt habe!
    Von diesem Buch war ich nämlich so begeistert, daß ich fast meine erste Rezension dazu geschrieben hätte!


    Ich bin normalerweise auch kein Liebhaber von Science Fiction - meist ist mir das alles viel zu hoch, um es zu verstehen.
    Hier spart man sich aber verquarzte Erklärungen, es läßt sich wunderbar lesen!
    Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin.
    Aber die ganzen positiven Rezensionen bei Amazon (sowohl beim deutschen als auch beim englischen Exemplar) haben mich bewogen, die Bestellung abzuschicken.


    Ich bin nicht enttäuscht worden. Eine ganz famose Erzählung, recht spannend, wenn auch teilweise einige Längen drin sind.
    Wer allerdings jetzt denkt: Hoppla, das hatten wir doch schon mal? Erinnert doch an "Und täglich grüßt das Murmeltier"?, dem ist zu sagen, daß das Buch schon 1986 erschienen ist.


    Haben wir nicht alle mal den Gedanken "was wäre wenn"?
    Wenn wir damals nicht diesen, sondern einen anderen Weg beschritten hätten?
    Auch davon handelt dieses Buch; von zweiten, dritten, vierten Chancen, wie wir es hätten "besser" (oder jedenfalls anders) hätten machen können.


    Ich habe es im englischen Original gelesen.

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Ich bin auch sehr begeistert von diesem Buch. Ich lese sehr gerne Science Fiction, vor allem mag ich Geschichten, in denen es die Zeit (Zeitreisen, Zeitschleifen usw.) eine Rolle spielt. Das was auch einer der Gründe, warum ich dieses Buch gekauft habe.


    Es ist wunderbar erzählt, und flüssig zu lesen, und doch ziemlich tiefgründig. Man sieht, das alles um was man strebt, man besitzt oder erschafft von kurzer Dauer ist. Die Kinder der einen Wiederholung sind in der nächsten nicht mehr da, der großartige Film, den man dreht, ist in der nächsten Wiederholung vergessen, die Bemühungen die Geschichte zum Besseren zu verändern ist zwecklos.
    Die Hauptperson des Buches sieht mit der Zeit die Aussichtslosigkeit des Tuns und versucht einfach nur zu leben und zu geniessen, bis er dann jemanden trifft, eine Frau, die auch in einem solchen Zyklus existert, mit der er fortan sein Leben teilt. Aber die Wiederholungen werden immer kürzer.


    Das Buch ist ein Muß auch für keine Fans von SF.

    :study::

    • Walter Moers - Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

    Zuletzt:
    * J. Ketchum - EVIL *****
    * P.F. Hamilton - Die Dunkle Festung *****
    * A. Eschbach - Die Haartepichknüpfer *****

  • Das Buch stand lange in meinem Regal, aber kürzlich habe ich es gelesen. Und ich bereue nur, das nicht schon früher getan zu haben. Es ist eines der besten SciFi-Bücher, das ich je gelesen habe. Eine tolle Handlung, Spannung bis zuletzt, Stil und Sprache ausgefeilt. Einziger Nachteil: viel zu kurz.


    Mein Rat: unbedingt lesen! ;-)

  • Das Buch habe ich von meinem Weihnachtswichtel Phyto bekommen und schon ausgelesen. Mir hat es sehr gut gefallen, zumal Grimes mit dem Buch Maßstäbe setzte und ich seine Idee in vielen nachfolgenden Büchern und Filmen (abgekupfert?) wieder gefunden habe: Und täglich grüßt das Murmeltier, 50 erste Dates, Das Geheimnis des Goldschmiedes von Elia Barcelo und v.a. Die Frau des Zeitreisenden von Audrey Niffenegger.
    Besonders gelungen fand ich das Leben des Hauptprotagonisten,

    .
    Fängt das Buch eher unaufgeregt unterhaltend an entwickelte es bald eine eigene Dramatik, der man sich nur unschwer entziehen kann.
    Ein Tipp auch für alle, die kein SF mögen und nochmal Danke an Phyto für das Leseerlebnis :thumright: !

  • Möchte den Thread aus der Versenkung holen und gleichzeitig meine Begeisterung mitteilen. Wie hier schon mehrfach betont wurde, ein ideales Buch auch für Nicht-SF- Fans. Schöne Charakterisierungen, feine Ideen und viel Nachhall. Auch in der Sprache muss sich der Roman keineswegs verstecken.

  • Erstmal vielen Dank an alle in diesem Thread für diese tolle Empfehlung. Science-fiction ist nicht unbedingt meine absolute Lieblingssparte, aber dieser Roman ist absolut spitze, hatte ihn in 2 Tagen durch. Dass er etwas zu kurz geraten ist, ist wirklich das einzige was ich bemängeln könnte. Ansonsten würde ich den Roman auch Love/Romantic- oder Dramen-Lesern empfehlen, da die grundverschiedenen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht der Hauptperson Jeff doch eigentlich die Kernpunkte der Geschichte sind. Der Erzählstil ist einerseits sehr rasant und hat kaum langatmige Stellen, andererseits regt es aber auch stark zum Nachdenken an, da viele Fragen aufgeworfen werden, wie z.B. ob man sich ein perfektes Leben "basteln" könnte. Das Buch hat mich irgendwie sehr melancholisch gestimmt und auch stark berührt.


    Ich gebe dem Buch die Höchstpunktzahl! Unbedingt lesen!
    (Aber Vorsicht, das Vorwort unbedingt überblättern und hinterher lesen, da es viel zu viel verrät!)


    Hat vielleicht noch jemand eine Buchempfehlung parat, die vergleichbar mit der Thematik dieses Romans oder z.B. auch dem Film Butterfly Effect ist?


    P.S.: "Starsea" hätte ich wirklich gerne gesehen. :wink:

    :study: Matthias Bogner / Kevin Zindler - Die besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

    :study: SUB: 330

  • Was ist denn für Dich die interessante Thematik? Speziell die Möglichkeit etwas ungeschehen zu machen(zurückzuspringen), oder "Überlege Dir Deine Wünsche gut, sie könnten in Erfüllung gehen."


    Was passiert, wenn alle Menschen zufrieden werden. Wenn ein Ratgeber plötzlich hält, was er verspricht. => Will Ferguson "Glück"


    Was passiert, wenn eine Droge Deine Leistung steigern kann. => Alan Glynn "Stoff"


    Was passiert, wenn man plötzlich Traumfrau und Traumjob bekommt. => Joseph Finder "Goldjunge"




    Allerdings wären alle drei Bücher keine Science Fiction und sie 'funktionieren' auch etwas anders.

  • Ist doch immer wieder schön, wenn eine ältere Rezension nach oben befördert wird. In diesem Falle freut es mich besonders, denn es ist eines der Bücher, die man nicht so schnell vergißt. :D


    Gruß Wirbelwind


    :study: Rita Mae Brown, Dolley - Das Leben einer First Lady

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Ich lese das Buch gerade und finde es wirklich großartig.


    Am Anfang hatte ich die Befürchtung, dass es vielleicht doch nicht so interessant sein könnte, wenn immer wieder das gleiche in Jeffs Leben passiert. Aber so ist es ja nicht. Jeff ändert nach jedem Replay seinen Lebensstil und ich finde es interessant zu verfolgen, was er für Schlussfolgerungen aus seinem Schicksal zieht.


    Gelungen finde ich auch die Idee,


    Auf das Ende des Buches bin ich sehr gespannt.


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Mit dem Ende hätte ich soo nicht gerechnet.



    Aber ich finde das Ende sehr passend.


    Ich gebe dem Buch 4 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Habe das Buch auch gelesen, ja war wirklich ganz gut. Nur so positiv wie meine Vorredner bin ich nicht eingestellt, denn was mich störte, beim ersten Replay, da wurde das Leben von Jeff ja sehr ausführlich beschrieben, aber im Prinzip gings nur darum mit wem er ins Bett steigt, wo er sich betrinkt und wie er Geld macht. Das war mir einfach zuviel, weil die Story unnötig aufgebläht wurde. Aber ab dem zweiten Replay wirds wirklich interessant, denn da beschrieb Grimwood die Auswirkungen auf das Leben von Jeff, wenn er andere Entscheidungen trifft. Vor allem die erste Begegnung mit seiner Ex-Frau fand ich wunderschön beschrieben. Ab ca. Buchmitte war die Story dann auf ihrem Höhepunkt, und das hohe Niveau wurde bis zum Schluss beibehalten.
    Auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.

  • Ich habe es gerade durchgelesen und fand es sehr spannend. Auch das das erste Replay ausführlicher geschildert wurde fand ich nicht negativ.
    Es gehört zu den Büchern, die ich mir noch kaufen muß, da reicht das Büchereibuch nicht aus. :wink:

  • Das Motto der Monatschallenge im April lautet: Lies ein Buch mit einer Zahl im Titel und ich habe mich für Ken Grimwood "Replay - Das zweite Spiel" entschieden.


    Wer von uns hat sich nicht schon mal die Frage gestellt, wie wäre es, wenn wir unser Leben noch einmal leben könnten? Mit dem gesamten Wissen des vorhergehenden Lebens. Was würden wir anders machen? Und würde und dieses "anders" auch glücklicher machen?
    Jeff Winston bekommt diese Chance sogar mehrmals und er nutzt sie auf verschiedene Weise. Am Anfang steht natürlich Reichtum. Als der erreicht ist geht es im ersten Replay um viel Sex und Drogen. Das wirkt alles ein wenig banal und Jeff ziemlich unreif.
    Als er in Pamela eine weitere Person findet, die so ist wie er, beginnt eine Liebesgeschichte, die bei jedem Replay neu definiert werden muss.
    Das Ende ist überraschend und scheint zu sagen, ihr habt nur dieses eine Leben, also macht was daraus.


    Fazit: Ein Buch, das Denkanstöße gibt und spannend bis zum Ende ist, wenn man nicht den Fehler begeht und das Vorwort zuerst liest.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Eine begeisternde Idee für ein Buch! :pray:


    Zuallererst muss ich denjenigen hier im Thread zustimmen, die sich am "Vorwort" gestört haben. Als "Nachwort" wäre es mir passender erschienen, aber vielleicht hat John Grant ja befürchtet, dass dann keiner mehr seine Kommentare lesen würde - hm, wenn ich's recht bedenke, da wäre es eigentlich nicht schade drum, soooo wichtig sind die nämlich nicht. Und seien wir mal ehrlich: hätte John Grant so etwas hier im BT geschrieben, wären Großteile seines Beitrags von Brigitte gnadenlos (und zu Recht) gespoilert worden :wuetend: .



    Zu Ken Grimwoods Replay selbst:


    Wie gesagt, die Idee zum Buch finde ich genial, dafür würde ich schon mal mindestens 6 von 5 Sternen vergeben :pray: . Auch für die konsequente Logik, und die makellose Umsetzung im Aufbau der Kapitel verdient Grimwood meiner Meinung nach großen Applaus :applause: (andere Schriftsteller hätten den Leser irgendeinem schwer verständlichen gedanklichen Wirr-Warr ausgesetzt, aber bei diesem Autor hat man überhaupt keine Probleme, dem Geschehen zu folgen - das Buch flutscht nur so unter den Augen durch).


    Leider, und das finde ich soooo schade, habe ich an der Sprache etwas auszusetzen:
    Wenn John Grant in seinem „Spoiler-Vorwort“ von "Telegramm-Stil" spricht, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen; dieses Buch ist hundertprozentig verständlich formuliert, und das, obwohl der Autor eine ausgesprochen hohe sprachliche Dichte verwendet.
    Aber: der Sprache in Replay fehlt jegliche Atmosphäre, da ist praktisch nichts von Verzweiflung, Melancholie, Wut, Sinnlichkeit, oder welcher emotionalen Regung auch immer, zu spüren. Und gerade in so einem Buch, das mit einer Wahnsinnsidee das Leben so intensiv philosophisch hinterfragt, da passt diese sprachlich unüberlegte und unausgefeilte Addition von Hergängen überhaupt nicht. Alles andere erscheint mir vom Feinsten, aber er hätte die Handlung doch nicht unbedingt in solch einer fast maschinell wirkenden und auf ihre kommunikative Funktionstechnik beschränkte Sprache abfassen müssen, oder?


    Was hätte Ken Grimwoods Replay erst für ein tolles Buch sein können, wenn es zu allem anderen noch sprachliche Atmosphäre aufzuweisen hätte. Mir fiel spontan ein, dass ich das Buch am liebsten Kazuo Ishiguro zur sprachlichen Überarbeitung in die Hand drücken würde. Was könnte das für ein Buch ergeben!
    In einer raffinierten Sprachatmosphäre verpackt hätte Grimwood seinen Nihilismus den Menschen an der Pommesbude genauso wie hohen Literaten und wahrscheinlich sogar den Pfarrern auf der Kanzel verkaufen können, ohne dass sie es mitkriegen würden, so unwiderstehlich könnte dieses Buch sein.
    Aber so besitzt es nicht einmal kitschige Regungen oder Gefühlskälte, es besitzt eigentlich gar keine Atmosphäre – und das finde ich extrem schade, weil es sich über lange Strecken einfach so hinzieht und abwickelt, ohne das eine große emotionale Bindung zum Leser entsteht. Wirklich schade, aber so richtig emotional "gepackt" hat es mich nicht.


    Ich gebe dem Buch trotzdem noch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: (aber eigentlich würde ich diesem Buch sooo gerne alle 5 geben), weil meines Erachtens nach diese geniale und gleichzeitig sehr komplizierte Idee für das Plot gedanklich und vom Aufbau her einfach hundertprozentig umgesetzt ist.

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

    Einmal editiert, zuletzt von Hypocritia ()

  • Traum oder Albtraum?


    Eine wirklich interessanter Gedanke den der Autor in dem Buch aufgreift, ein Leben oder zumindest ein Teil davon immer und immer wieder neu zu leben und wie es durch sein eigenes einwirken jedesmal anders verläuft. Was auch sehr interessant war, wie unterschiedlich sie zum größten Teil verlaufen sind.


    Es regt auch stark zum nachdenken an, z.B. ob einem das selber auch gefallen würde, oder ob es dann doch eher ein Fluch ist immer wieder neu zu beginnen.

    Mir hat das Buch gut gefallen, besonders das Ende, da der Autor sich richtig Zeit gelassen hat für tiefe Gefühle, denn es gibt, obwohl mir das Buch gut gefallen hat, auch einige Kritikpunkte von meiner Seite aus.


    --- Ich finde viele Zeitabschnitte wurden einfach zu schnell und zu oberflächlich abgehandelt. Das ist natürlich klar, weil der Autor versucht hat so viele unterschiedliche Leben in einem Buch unterzubringen. Wenn man 2 Leben (Wiederkehr) weggelassen hätte, oder es auf 2 Bücher aufgeteilt hätte, wäre genug Platz gewesen, für richtig tiefe Gefühle, so wie am Ende des Buches, aber so war ein Zeitabschnitt schnell wieder vorbei und auch die damit verbundenen Gefühle und dann ging es schon zum nächsten Abschnitt Jahre später.

    Ich will damit nicht sagen, das es hier keine Gefühle gibt, die gibt es zu Genüge, aber es wurde sich keine Zeit gelassen, die tiefe Gefühle richtig wirken zu lassen. Etwas das Tempo rausnehmen, etwas mehr Ruhe hätte dem Buch richtig gut getan, besonders bei dem Thema.


    --- Einen Kritikpunkt habe ich leider noch. :( Man hat schon gemerkt, das der Autor das Buch logischerweise wohl in erster Linie für Leser in den USA geschrieben hat, denn die unendlich vielen Namen von Gegenständen, Firmen, Geschäften aus dieser Zeit haben mir größtenteils gar nichts gesagt. Besonders gestört und genervt haben mich die unendlich vielen Straßennamen in jeder Stadt. Es wurde ständig viel zu detailliert jede Abbiegung in die nächste Straße mit Namen beschrieben und wieder in die nächste usw. Und das zog sich wirklich in jeder Stadt, in jedem Zeitabschnitt immer wieder von neuem, bis zum Ende durch das ganze Buch. Ob Jeff der Protagonist nun mit dem Auto oder zu Fuß unterwegs war, spielte dabei keine Rolle. Für jemanden der in dieser Stadt lebt, mag es ja noch ein wenig interessant sein, aber ich empfand es nur als total nervig.


    Trotz alledem hat mir das Buch gut gefallen. Wäre es größtenteils nicht so eine Hetzjagd durch die Zeit gewesen und viel weniger Straßennamen, hätte es auch einen Stern mehr von mir gegeben, aber so sind es immer noch 3,5 Sterne geworden. :)

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: 3,5