Henri Charriére - Papillon

  • Inhaltsbeschreibung bei Amazon kopiert:


    Papillon" ist das (angeblich) autobiographische Werk des Franzosen Henri Charrière. Dieser wurde wenige Jahre vor dem zweiten Weltkrieg von einem französichen Gericht unrechtmäßig für den Tod an einem Zuhälter verurteilt. Trotz Unschuldsbeteuerung seitens Charrière wird dieser zu lebenslänglicher Haft auf die Teufelsinsel in Französisch-Guyana verbannt. Auf der Überfahrt befreundet Charrière (genannt "Papillon" nach der Tätowierung eines Schmetterlings auf seiner Brust) den ebenfalls verurteilten Fälscher Louis Dega. Henri Charrière beschützt den schwächlichen Dega, als Gegenleistung will er sich dessen Erfahrung im Fälschen von Geldscheinen als Basis für eine Flucht aus der Strafkolonie sichern. Zwischen beiden baut sich eine Freundschaft auf die auch durch die brutalen und menschenverachtenden Erziehungsmaßnahmen im Straflager nicht gemildert wird. Die zahlreichen zum Scheitern verurteilten Ausbruchversuche des Papillon werden von der Gefängnisleitung mit brutalen Repressalien bestraft. Die unmenschlichen Bedingungen der Inhaftierung, die Flucht durch den Dschungel und die Hinterhältigkeit der meisten "Fluchthelfer" werden hautnah und spannend erzählt. Man spürt förmlich das Adrenalin bei jedem Fluchtversuch und ebenso die Entäuschung bei jeder erneuten Gefangennahme. Der Leser kann sich schon sehr bald mit dem ganzen zugrundeliegenden, unbeugsamen Freiheitsdrang von Papillon identifizieren. Man schwankt hin und her zwischen der Grausamkeit der Inhaftierung einerseits und die Kameradschaft unter Inhaftierten oder der Hilfsbereitschaft von Leprakranken andererseits. Ich kann Charrières Werk jedem wärmstens weiterempfehlen; es ist ein packendes Buch welches sowohl mitreißt als auch nachdenklich stimmt.


    Was an Charriéres Buch fasziniert, ist die Unmittelbarkeit des Tones, die Fülle von zugleich glaubhaftem und unglaublichen Geschehen, mit so viel Temperament, Intensität und Spannung erzählt, das der Leser, auch der literarisch Anspruchsvolle, sich vom Bericht dieses begnadeten Biographen nicht mehr lösen kann.


    Grüsse von Bonprix

  • Dazu gehört allerdings noch der zweite Band "Banco". Allerdings sind die Bücher nicht jedermanns Geschmack. Der Erzählstil ist manchmal etwas schleppend. Die Verfilmung war allerdings schon sehr gut.

  • Ich habe dieses Buch geliebt und mindestens zwei oder sogar dreimal gelesen. Ist allerdings mittlerweile auch schon wieder länger her. Den Film fand ich auch nicht schlecht, aber das Buch hat mir weitaus besser gefallen... :)

  • Ja, da habe ich wiederum nur den Film gesehen, der mir aber sehr gut gefallen hat, vor allem natürlich auch wegen Steve McQueen.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Papillon hat mir damals sehr gut gefallen. Beides, der film und das Buch. Banco jedoch hat mich nicht sonderlich gefesselt. Aber warum weiss ich jetzt nicht mehr, ist zu lange her.

  • Ich habe auch beide Bücher gelesen und den Film gesehen. Genauer gesagt erst den Film, der mich begeistert hat. Daraufhin habe ich mir das Buch gekauft und verschlungen. Papillon ist mitreißend geschrieben und sehr spannend und hat eine unglaublich dichte Atmosphäre. Dagegen war Banco fade und langatmig.
    Mir kam es so vor, als wäre der erste Band mit Herzblut und aus einer tiefen Überzeugung heraus geschrieben, der zweite aber nur mehr aus kommerziellen Gründen, um den Erfolg des Vorgängers noch etwas auszudehnen. Was aber kläglich misslungen ist.

  • ich grab den Thread mal wieder aus :loool:


    auch dieses Buch wurde in die exklusive Liste meiner Lieblingsbücher eingereiht, wie schon einige vor ihm :)
    noch viel besser als der Film, vor allem detaillierter, was mir persönich sehr gut gefällt, und den Film mochte ich schon gerne
    ein Exemplar dieses Buch möchte ich auf jeden Fall auch mal besitzen und behalten ;) (hatte es mir nur mal ausgeliehen) und den Nachfolge-Roman werde ich mir auch besorgen :)


    leider erfährt man am Anfang so gut wie gar nichts von Papillon, nur, dass er am Montmatre lebt - was auch immer das ist - aber nicht, wie es zu seiner Schmetterlings-Tätowierung bzw. vor allem seinem Spitznamen kam
    mir scheint es doch recht ungewöhnlich, dass ein "ganzer Kerl" den Spitznamen "Schmetterling" erhält
    aber mir gefällt es im Zusammenhang mit dem Buch und Papillons Charakter, es passt sehr gut zu ihm
    Leben am Montmatre: das find ich deswegen blöd, weil das irgendwie ganz enorm krass mit seiner unrechtmäßigen Verurteilung zusammenhängt, er muss also schon vor dieser ein eher ungewöhnliches, nicht immer ganz ehrliches Leben geführt haben, sonst wäre doch nie jemand auf die Idee gekommen, gerade ihn zu beschuldigen und auch wirklich zu verurteilen (beschuldigen vielleicht doch, ok)
    erst am Ende erfährt man es in einem einzigen Satz, wie er früher lebte, und der Satz sticht so wenig raus, dass ich ihn fast nicht bemerkte, er fiel mir nur auf, weil das im ebenfalls kurzen Klappentext, aber bis zu der Stelle überhaupt nicht im Buch erwähnt wurde, so dass ich schon dachte, im Klappentext wäre ein Fehler


    etwas negativ finde ich auch, dass durch die Überschriften leider teils vorweggenommen wird, was passiert, nichtsdestotrotz ist die Geschichte seines Lebens spannend und unterhaltsam, und durch die vielen, aber nicht zu häufigen Überschriften wird das Buch in gut portionierte und gut lesbare Abschnitte eingeteilt


    nun aber zum wesentlichen:
    Papillon hat zweifellos erst mal sehr viel Pech gehabt und Unrecht erlebt mit seiner Verurteilung - irgendwie kommt hier auch gar nicht "im Zweifel für den Angeklagten zur Geltung", es wird sich auf eine, zweifelhafte, Zeugenaussage verlassen und peng - aber ok. Vielleicht war das Rechtssystem damals eben so schrecklich?!
    Danach hat er beides - unglaubliches Pech (die gescheiterten Fluchtversuche) und unglaubliches Glück (ziemlich viele Fremde, auch einflussreiche, helfen ihm und seinen Freunden sehr viel, und er übersteht Situationen, wo andere aufgeben oder sterben, fast unbeschadet).


    Ich musste ein paar Mal die Luft anhalten und das Buch kurz zur Seite legen, sowohl wegen der Spannung allgemein, als auch wegen dem Pech, das er hat (habe da richtig mitgefibert, dass er es doch schaffen möge), und dann wiederum aufgrund seines fast schon unverschämten Glücks.


    Das Buch ist einfach der Hammer an Spannung, Menschlichkeit unter so unmenschlichen Umständen, sowohl seitens Papillons als auch seitens seiner Freunde und der fremden Helfer. Bis zur letzten Seite habe ich mitgefiebert, wie es weitergehen wird.

  • Zitat

    Original von nicolettablu
    Das Buch klingt wirklich sehr interessant. Das kommt wohl auch auf meinen Wunschzettel.
    Hier noch der Link zu Amazon.


    1. ja, ist auch spitze, fand ich, ich kannte erst nur den film, und der war schon geil, aber das buch ist noch viel besser (ja, ich weiß, ist total aussagekräftig :P aber ich hab ja schon viel zu geschrieben und andere auch :) )


    2. hupsi, da les ich mir all die posts in diesem thread durch, aber an den link habe ich auch nicht gedacht - danke, das find ich prima, dass du da mitgedacht hast :)

  • priiiiiiiiiiiiiiiima, :thumright:
    und jetzt bitte noch den link zu dem rezensions-thread zu banco, sobald es da einen gibt :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „"Papillion" von Henri Charriére“ zu „Henri Charriére - Papillon“ geändert.
  • Am Anfang hat Papillon einen guten Eindruck gemacht auf mich. Der zornige junge Mann, der Papillon am Anfang war, hat mir gut gefallen. Leider hielt dieser gute Eindruck nicht lange an. Ich hatte das Gefühl, als ob die Rollen vertauscht waren. Die Gefangenen waren schlau und edel und die Wärter waren die Bösen, die von Papillon als hinterhältig und immer ein wenig dümmer beschrieben wurden. Sicher gab es auch im Gefängnis Verbrechen aber wenn, dann nur aus einem guten Grund. Ein oder zweimal passierte etwas aus niedrigen Gründen, aber das wurde direkt gerächt.


    Auf der Flucht nahm sich Papillon, was er wollte. Wehe dem, der sich ihm in den Weg stellte! Aber egal, was er auch unternahm: Papillon konnte sich wunderbar vor sich selbst rechtfertigen. Dieser Charakterzug hat den guten Eindruck vom Anfang endgültig zunichte gemacht.

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