"Das Findelkind von Gladbach" von Michael Wefers

  • Klappentext:


    Der Roman führt hinein in die Zeit des Dreissigjährigen Krieges, der soviel namenloses Elend über unser Vaterland und besonders über das niederrheinische Gebiet gebracht hat.
    Um 1640 kamen mit den Franzosen verbündete hessische Truppen in die hiesige Gegend und nach Mönchengladbach, plünderten und brandschatzten und versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Hier setzt die Handlung ein. Wie der alte Kupferschmied Vit Gilles, ein Typ des geraden und aufrechten niederrheinischen Menschen, der es nicht übers Herz bekommt, dem schändlichen Treiben der verrohten Soldateska tatenlos zuzusehen, der die Sorge um das Wohl der Heimat zu seiner Angelegenheit macht, mit einer Schar beherzter Männer die Unschuldigen und Schwachen schützt und endlich zum Retter seiner Heimatstadt wird, ist mit hinreissender Spannung berichtet.
    Anschaulich schildert das Buch zugleich Lebensweise, Brauchtum und Anschauungen unserer Vorfahren und zeichnet uns, unter Benutzung schriftlicher und mündlicher Quellen, ein plastisches Gesamtbild der Zeit aus der Mitte des 17.Jahrhunderts.


    Das "Findelkind von Gladbach" ist im Jahre 1892 erschienen, wurde aber bei späteren Auflagen immer wieder in der Sprache und Darstellung sorgfältig überarbeitet, ohne dass das Buch seine Ursprünglichkeit verlor und erhielt interessante, vom 1935 verstorbenen Verfasser noch vorgesehene heimatkundliche Ergänzungen.


    Ich weiss, dass dieses Buch viele nicht interessieren wird, aber ich "musste" es einmal vorstellen.
    Das "Findelkind" gehört für mich zu meiner Kinder/Jugend/Schulzeit und stellt für mich ein Stück Heimat dar.
    Dort wo die Geschichte ihren Anfang nimmt, bin ich geboren und viele Schauplätze der Geschichte gehören zu meinen Heimaterinnerungen. Interessant ist auch im Anhang die "Übersetzung" der Begriffe vom Gladbacher-Platt ins Hochdeutsche, damit ist die Geschichte auch für Nicht-Rheinländer zu begreifen.


    Grüsse von Bonprix

  • klaus,


    ich habe meine schon etwas ältere Buchvorstellung in erster Linie einmal für Dich nach oben geholt.
    Vielleicht interessiert Dich dieses Buch, denn es spielt in der gleichen Stadt wie >Motiv-Münsterschatz<? :-k
    Für jemanden, der sich für unsere >rheinische< Heimat interessiert, wirklich lesenswert. :thumleft:


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • klaus,


    gerade bei >diesem< Buch freut mich das sehr. Vielleicht für Dich als Lehrer noch interessant zu wissen, dass wir das "Findelkind" bereits in der Schule gelesen haben, es gehörte zum Lehrstoff >Heimatkunde< (so nannte man das wohl früher). :lol:


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Ich hatte mal ein Buch gelesen, das auch im Dreissigjährigen Krieg spielte und von einem Kind handelte (später würde er dann auch etwas älter) und der sich besonders gut im Moor auskennt. Das Buch fand ich einsame Spitze, weiß aber den Titel nicht mehr. Vielleicht kommt ja jemand auf den Titel?! Es spielte aber meine ich im Münster Raum, oder habt ihr dort kein Moor (ich hatte keine Heimatkunde vom Münsterland :mrgreen: ) Der Junge war ein seltsames Kind und konnte viele Dinge nicht begreifen, und musste sie immer wieder anfassen, um seine Umwelt wahrzunehmen. (Später stellte sich heraus, dass er einen Baum beispielsweise sowohl in Blüte als auch mit Herbstlaub sah, weil er in die Zukunft schauen konnte. Die Vorstellung, wie verwirrend das für ein Kind sein muss, fand ich faszinierend. Er hatte sich auch schon als kleiner Junge im Moor wohl gefühlt, während seine Brüder sich dort fürchteten.
    Dieses Zukunftssehen wurde als "Spökenkieker bezeichnet.
    Und ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie er die Vergewaltigung seiner Schwester erlebt und mit ihr flieht. Und wie die französischen (oder so?) Soldaten das einfache, harte und schwarze "Kletzenbrot" verabscheuen.


    grüße von missmarple