Arc de Triomphe - Erich Maria Remarque

  • In der Nähe des Arc de Triomphe in Paris lebt in einem kleinen Hotel ein deutscher Arzt. Nachdem er 1933 zwei Freunden zu Flucht verholfen hatte, mußte er vor der Gestapo fliehen und ist als illegaler Emigrant untr dem Namen Ravic in Paris untergetaucht. Auch in der Illegalität übt er seinen Beruf aus, arbeitet als Chirurg in einem großen Krankenhaus und als Arzt für Prostituierte. Bestimmend in seinem Leben ist jedoch - neben der Liebe zu seinem Beruf und der Liebe zu zwei Frauen, die letztlich unerfüllt bleibt - sein Hass auf den Gestapoagenten Haake, der in Paris aufgetaucht ist. Haake ist stellvertretend schuld am Unglück Deutschlands und schuld am persönlichen Unglück Ravics, denn er hat die Frau auf dem Gewissen, die Ravic einst in Deutschland liebte. Ohne Skrupel lockt der Arzt Haake in eine Falle und bringt ihn um.
    Der Zweite Weltkrieg kündigt sich an, die Emigranten verlassen Paris. Ravic, dessen Tat unerkannt blieb, kommt als Ausländer in ein französisches Internierungslager. Auf der Fahrt durch das verdunkelte Paris ist der Arc de Triomphe nicht mehr zu erkennen.
    (Klappentext)
    Das Buch gehört zu der großen Literatur. So wie ich das jedenfalls verstehe. Das Thema ist schwierig und eigentlich auch wieder aktuell. Der Schreibstil ist klasse. Ich habe alle seine Bücher "gefressen". Dr. Ravic ist so eine Art von Held, dem man alles zutraut und der doch oft machtlos ist. Gerade das macht ihn so sympathisch.

  • Hallo jannmaat,


    nachdem wir hier im Forum festgestellt haben, dass noch viele interessante Beiträge nicht beantwortet wurden, habe ich Dein Posting über >Arc de Triomphe< von Remarque nochmal nach oben geholt, weil ich das Buch (eine in dunkelgrünem Leder gebundene niederländische Ausgabe/ wie neu) für 0,60€ gekauft habe. :D
    Hoffentlich ist die Übersetzung nicht zu altmodisch (1939).Ich werde mich mal überraschen lassen.


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Hab schon lange überlegt, mal was von Remarque zu lesen - und es immer wieder rausgeschoben. Jetzt kommt es auf meine Wunschliste. Also danke, jannmaat, für die interessante Rezension, und danke an Bonprix, dass du ´s wieder nach oben geholt hast!

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Remarque gehört zu den Autoren, von denen ich alle Bücher besitze. Das eine oder andere gefällt mir besser, aber es gibt keins von ihm, das nicht lesenswert wäre.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • (Durch die Vorstellung von "Die Nacht von Lissabon" habe ich in den Tiefen des Forum gegraben und festgestellt, dass ich noch "Schulden" :wink: bei Bonprix habe.)


    "Zeit zu leben und Zeit zu sterben"


    Der Soldat Gottfried Gräber erhält drei Wochen Urlaub. Im Osten unternimmt die deutsche Armee einen letzten Versuch, den drohenden Zusammenbruch abzuwenden. Statt seines Zuhause findet er eine von Luftangriffen zerstörte Stadt. Die Kriegbereitschaft wird durch Propaganda und Einschüchterung hochgehalten, überall herrscht doppelte Angst, sowohl vor den Bomben der Gegner als auch den Bespitzelungen der Nazis. Gottfried findet seine Eltern nicht mehr, aber er erlebt mit seiner alten Schulkameradin Elisabeth drei Wochen der Liebe und des Glücks - eine Insel inmitten der Zerstörung. Aber drei Wochen dauern nicht endlos.


    Es ist auch in diesem Roman wieder Remarques Thema: Der Mensch, die Liebe, die Zerstörung durch den Krieg, der Tod. Das quälende Gefühl der Ohnmacht verlässt einen während des Lesens nicht; zwar ist die Hoffnung groß, dass es vielleicht doch ein gutes Ende geben könnte, aber in einem Roman über den Krieg ist der Tod allzu gegenwärtig.
    Ein Buch, das nicht so sehr den Frontkampf im Blick hat wie z.B. "Im Westen nichts Neues", das aber zeigt, dass es im Krieg keine Oasen gibt und dass der Krieg nicht nur die Soldaten trifft.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • bei mir stehen auch noch drei ungelesene remarque bücher im regal. :scratch: ich muss das mal änder, also, dass sie ungelesen sind mein ich!
    lyra

  • Hier ist noch der Amazon-Link zu Christians Buch.


    Christian,
    du kannst das Buch auch gut in einem eigenen Thread hier noch vorstellen. Das würde mich interessieren. Ich habe kürzlich erst eine Dokumentation über das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück gesehen. Das hat mich schwer getroffen.


    grüße von missmarple

  • So, nun hab ich Remarque endlich aus dem SUB befreit...


    Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten, in die Geschcihte hineinzukommen (was aber auch daran liegen kann, daß ich aus Zeitgründen immer nur wenige Seiten auf einmal lesen konnte). Aber dann.. Remarques Figuren sind allesamt Persönlichkeiten mit eigenem Willen und eigenen Vorstellungen vom Leben, sie sind durch und durch gut komponiert und interessant geschildert. Die Geschichte an sich ist natürlich außerordentlich interessant und regt zum Nachdenken an. Auch für mich: große Literatur.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Also ich bin ein absoluter Remarque-Fan und habe "Arc de Triomphe" auch gelesen, ein absolutes Highlight ;o) ...


    Als Nachfolgelektüre würde ich "Die Nacht von Lissabon" empfehlen ...

  • Die Geschichte hört sich sehr interessant an. Und nach den guten Beurteilungen werde ich mir dieses Buch auf jeden Fall besorgen.


    jannmaat
    Vielen Dank für die tolle Vorstellung!! :thumright:

    Grüßle


    Andrea


    Nichts ist gerechter verteilt als die Intelligenz. Jeder glaubt, er habe genug davon. - René Descartes



    Ich lese gerade:
    Owen Meany von John Irving

  • So, nun gehöre ich auch zum Kreis derer, die das Buch gelesen haben.


    Eines vorweg: Leider bin ich momentan beruflich zu ein- und angespannt, habe nur wenig Zeit und Muse zum lesen. Ich benötigte daher fast drei Wochen für das Buch. Was sehr schade ist, denn es ist ein Buch, dem man seine Zeit widmen sollte. Somit sind auch einige Eindrücke mittlerweile sehr verschwommen. Einiges habe ich schon vergessen, bevor ich mit dem Buch zu Ende war, die Zeitspanne war einfach zu groß.


    Was mich gleich zu Anfang dieses Romanes sehr fasziniert hat: Dieser ungewöhnliche Stil von Remarque. Er gibt nicht gleich alles von seiner Geschichte preis. Man bekommt nur die Infos, die man in diesem Augenblick braucht. Alles andere kommt später. Aber dennoch hatte ich nie das Gefühl, er hält etwas zurück. Ich wusste sofort, er wird es erzählen - an geeigneter Stelle.


    Ravic ist ein Held. Der Held im Operationssaal. Aber ein Held mit Schwächen und einer bewegenden Vergangenheit. Der sehr hohe Alkoholkonsum gab mir doch häufiger zu denken. Ich für mich, wäre bei diesem Quantum an Alkohol mehr als einmal unter dem Tisch gelegen. ;) Aber würden nicht viele, an Ravic's Stelle, auch diesen Weg des "momentanen Vergessens" wählen?


    Wo ich manchmal meine Schwierigkeiten hatte: Wenn Ravic und Joan über ihre Gefühle erzählten. Ich konnte diesen Gedanken nicht immer 100%ig folgen.


    Dennoch eine sehr bewegende Geschichte, welche nicht nur von Ravic's Schicksal erzählt.


    Auf jeden Fall werde ich noch mehrere Bücher von Remarque lesen! Es hat mir alles in allem sehr, sehr gut gefallen!

    Grüßle


    Andrea


    Nichts ist gerechter verteilt als die Intelligenz. Jeder glaubt, er habe genug davon. - René Descartes



    Ich lese gerade:
    Owen Meany von John Irving

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