Emily Bronte - Sturmhöhe/ Wuthering Heights

  • ### Inhalt ###
    Lockwood, ein Edelmann und Geschäftsmann aus London hat das Anwesen Thrushcross Grange in einer abgeschiedenen Moorlandschaft in der Nähe von London gepachtet und er stattet seinem Pächter Heathcliff in einer Zeit um 1800 auf dessen Anwesen in Wuthering Heights einen Besuch ab. Dieser gestaltet sich recht unangenehm, da Heathcliff nicht sehr gastfreundlich ist.

    Er lernt auch eine junge Dame namens Catherine Heathcliff kennen, die ebenfalls sehr unfreundlich und abweisend ist. Überhaupt wirkt das ganze Haus und seine Bewohner, zu denen auch der bibeltreue Bedienstete Joseph gehört, wenig einladend. Zu allem Überfluss muss er wegen eines Wetterumsturzes gezwungenermaßen eine Übernachtung durchstehen, in dessen Verlauf er aus Notizen in herumliegenden Büchern seines Gästezimmers etwas über eine Dame namens Catherine Earnshaw erfährt und ihn auch noch ein Geist heimsucht. Lockwood reist am nächsten Morgen in der Frühe fluchtartig zurück auf sein Anwesen. Seine Haushälterin Mrs Dean weiß erstaunlich viel über den Verpächter Heathcliff, nein, sie kennt fast seine ganze Lebensgeschichte und Lockwood ist begierig alles zu erfahren. Die Erzählung ist lang, aber da Lockwood sich erkältet hat, hat er viel Zeit. Im Laufe der Erzählung erfährt er alles über die Familien Earnshaw und Linton. Heathcliff war ein Waisenkind, das vom alten Earnshaw von einer Reise in London aufgelesen und adoptiert wurde. Er liebte diesen fast mehr als seinen Sohn Hindley. Der Boden für Eifersucht und Zwietracht zwischen beiden Söhnen ist gelegt und nach dem Tod vom alten Earnshaw beginnt das Martyrium für Heathcliff, er wird vom neuen Herren Hindley gehasst und gequält. Heathcliff erträgt die Misshandlungen mit geballter Faust und heckt einen teuflischen Plan aus, der ihm Rache und Genugtuung an seinen Feinden und sogar an dessen Kindern verschaffen soll ...


    ### Positives ###
    Der Roman ist ein bitterer Cocktail rauher Landschaft und mißratener Gestalten innerlich so verkrüppelt wie die von den stürmischen Moorwinden verbogenen Bäume. Sie sind das Ergebnis von Misshandlung in der Kindheit und von Gefühlen etwas besseres zu sein. Die beiden Familien im Moor bilden einen Mikrokosmos und die Menschen können nicht anders als sich aufgrund ihrer schlechten Eigenschaften zerstörerisch aneinander zu reiben, da es ansonsten keine anderen Möglichkeiten in dieser kargen Gegend gibt. Die Sprache von Brontë wirkt erstaunlich modern und gut verständlich. Typische Gepflogenheiten und Lebensweisen dieser Zeit kommen gut zum Ausdruck.


    ### Negatives ###
    Der Weg in die Katastrophe wirkt teilweise etwas konstruiert. Auf einmal ist da ein Heathcliff, der mehr geliebt wird als der eigene Sohn, obwohl dieser Heathcliff stoisch und teilnahmslos ist. Die Tochter der Earnshaws Catherine und Heathcliff sind Seelenverwandte, wild und unbändig. Auf einmal findet Catherine dann aber Gefallen an dem Vornehmen der Lintons und distanziert sich dann von Heathcliff. Dann führen irgendwie immer sehr viele Zufälle dazu, dass sich bestimmte Personen immer wieder begegnen und es so zu den verhängnisvollen Konsequenzen kommt.


    ### Fazit ###
    Inhalt: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

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    Gesamt: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Der Roman liest sich flüssig und einigermaßen spannend. Das Diabolische kommt gut zur Geltung.

    Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen. -- Horaz


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  • Ewig bin ich um das Buch herumgeschlichen, aber mich nicht so recht ran getraut, denn der Plot klangt schwierig und nach düsterer Thematik. Als dann die @Bookfriends auf Goodreads eine Leserunde zu dem Buch starteten, war ich natürlich sofort dabei.


    Ich brauchte bestimmt gut 1/3 des 464 Seiten starken, komplexen Liebesdrama. Sehr hilfreich und von mir regelmäßig konsultiert werden musste der vorne eingedruckte Stammbaum, denn die denn Verhältnisse sind sehr verschachtelt ineinander verwoben.


    Der Schreibstil, trotz dass es sich um einen Klassiker handelt, las sich wirklich angenehm. Emiliy Bronte hat in ihren Roman sehr starke Leidenschaftliche Gefühle verarbeitet, ohne sie mit Sexuellem zu verbinden, denn Vorrangig geht es um eine leidenschaftliche Liebe, die im Leben keine Erfüllung und im Tod keine Ruhe findet. Hierdurch entwickelt Heathcliff in seiner Liebe zu Cathy nicht nur starke Hass seinen Nebenbuhler, er überschreitet auch Grenzen die damals moralisch verwerflich waren. Er lässt das Grab seiner verstorbenen großen Liebe öffnen. Ich selbst fand die Passage aber trotz allem total romantisch. Aber alle in allem strotzt diese vermeintliche Liebesgeschichte vor Grausamkeit und Rachsucht und macht einem beim Lesen teilweise wirklich fertig. Mir tat jeder Charakter der unter diesen Gefühlen leiden musste, wirklich leid, den die Autorin hat die erlebte Grausamkeit in allen Facetten beschrieben, von Missachtung, über körperliche Gewalt, über Isolation etc.


    Die Geschichte wird von zwei personalen Ich-Erzählern vermittelt. Trotz der konstanten Erzählsicht war, vielleicht aufgrund der unzuverlässigen Sympathieträgerin, Mrs. Dean, die während der Geschichte mehrmals zwischen den Haushalten wechselt, die Geschichte sehr verwirrend und für mich mit nichts zu vergleichend.


    Wie bei Klassikern üblich, gibt es Verfilmungen zu dem Buch und je nach Interpretationen gibt es sogar mehrere, denn machen wollen in Heathcliff einen farbigen Mann gesehen haben und so wurde in einer Verfilmung dementsprechende Besetzung genommen.


    Eine Spannende Dokumentation, über Entstehung, Hintergrund, Interpretationen über das Buch, die Geschichte, etc. kann man in der ARTE Dokumentation schauen: https://www.youtube.com/watch?v=Qs_BYnDW34o


    Und zu guter Letzt möchte ich noch auf den Ohrwurm, basierend auf diesen Klassiker hinweisen.


    „Wuthering Hights“ von Kate Bush, ist nicht nur ein Ohrwurm, sondern wie ich finde ein sehr schönes Lied.