Neal Shusterman - Der Zorn der Gerechten / Thunderhead

  • Kurzmeinung

    mondy
    Cooles Ende, aber mit der Welt komme ich leider nur schwer zurecht.
  • Kurzmeinung

    Shellybiss
    Eine sehr interessante Fortsetzung 🙈 Bin sehr gespannt auf das Finale 😊
  • Band 2 der Reihe "Scythe"


    Neal Shusterman hat hier eine Zukunftsversion erschaffen, die einerseits viele gesellschaftliche Probleme löst, andererseits aber natürlich auch eine dunkle Seite hat, eine, bei der Menschen andere Menschen töten müssen, mit dem Segen des Systems.


    Denn in dieser Zukunft ist die Sterblichkeit Geschichte. Die Weiterentwicklung der Technik hat es möglich gemacht, mittels Naniten im menschlichen Körper alles zu steuern und ältere Menschen in jüngere zu "resetten". Die Wirtschaft und Umwelt wird perfekt überwacht und geleitet vom Thunderhead. Er ist ein unerschöpflicher Wissenspool, der sich aus der Cloud entwickelt hat und eine Art Bewusstsein erreicht hat, der über allem steht. Ein neutraler Lenker, der aber auch über Empathie und Mitgefühl verfügt.
    Durch ihn werden alle Ressourcen perfekt abgestimmt und das Leben scheint ein Paradies zu sein.


    Das Problem: Die Überbevölkerung. Kein Sterben heißt eben auch überdimensionales Wachstum, was die Scythe auf den Plan ruft. Diese sogenannte Elite ist dafür zuständig, dieses Wachstum einzuschränken und Menschen zu töten. Sie unterliegen strengen Richtlinien, dürfen aber in deren Rahmen selbst entscheiden, wenn sie "nachlesen".


    Der Thunderhead und die Scythe sind streng getrennt und dürfen keinerlei Kontakt miteinander haben oder in das Wirken des anderen eingreifen.


    Soviel zum Grundgerüst der Handlung was ich schon eine sehr originelle und geniale Idee finde!



    Der zweite Band steigt 10 Monate nach dem Ende des ersten ein. Ich hatte leider nicht mehr wirklich viel Erinnerung an Band 1, nur so abstrakte Umrisse, aber man kommt wirklich schnell wieder rein, auch durch die vielen kleinen Anspielungen an das was vorher war.


    Citra hat sich in ihrer Rolle als Scythe Anastasia mittlerweile zurecht gefunden und eine sehr außergewöhnliche Art für sich entwickelt, wie sie die "Nachlese " durchführen möchte. Damit wirbelt sie zwar etwas Saub auf im Scythetum, erlangt aber auch eine gewisse Präsenz, mit der sie sich erst noch zurechtfinden muss.
    Denn die Spaltung der Alten Garde und der Neuen Ordnung nimmt immer größere Ausmaße an und das Erbe, dass Scythe Goddard hinterlassen hat, trägt immer tiefere Wurzeln. Denn nicht alle Scythe nehmen ihr Amt mit dem nötigen Respekt gegenüber dem Leben Ernst, es gibt auch solche, die Spaß am Töten gefunden haben und das durchaus ausleben.
    Rowen, der mittlerweile untergetaucht ist, versucht auf seine Weise diesen skrupellosen Machenschaften einen Riegel vorzuschieben und gerät dadurch immer mehr ins Fadenkreuz.


    Einer davon ist Greyson Tolliver, der in seinem bisherigen Leben nicht wirklich mit Glück gesegnet war, in seinen einsamen Stunden aber immer auf die Anteilnahme des Thunderhead zählen konnte. Alle Menschen haben ja die Möglichkeit, auf sein Wissen zuzugreifen und mit ihm zu kommunizieren und das hat Greyson unzählige Male aus seinem Gefühl der Verlassenheit herausgerissen.
    Neben den Scythe gibt es ja noch eine Gruppe, auf die der Thunderhead nicht zugreifen kann und das sind die "Widerlinge". Menschen, die sich dem System nicht unterordnen wollen, weil sie ein gewisses Gewaltpotenzial haben oder einfach rebellieren wollen und damit für einige Zeit oder auch lebenslang gekennzeichnet werden. Ein Schlupfloch, dem sich der Thunderhead bedient und dadurch Greyson in eine Lage versetzt, die sein ganzes Leben verändern wird.


    Der Thunderhead - im ersten Teil noch eher unwirklich, nimmt hier immer konkretere Formen an. Zwischen den Kapiteln kommt er zu Wort und zeigt seine Sicht der Dinge und wie er damit umgeht. Ein beeindruckendes Konzept, denn er symbolisiert eigentlich eine Art "Überwachungsstaat", ist Gesetz, Kontrolle und Schutz in einem, dabei aber, und das ist der wichtigste Punkt: unkorrumpierbar! Er erinnert an den alles verzeihenden Gott, der für jeden Menschen erreichbar ist, über allen steht und ein unerschöpfliches Verständnis aufbringt. Komplett außenstehend und dadurch absolut objektiv in all seinem Tun. Und dabei bereit mitzufühlen und gerecht zu handeln. Wirkt schon sehr überzeugend. Jedenfalls eine Art Oberhaupt, das "der Mensch" nie einnehmen könnte.
    Alleine die ganzen Gedankenkonstrukte, die Neal Shusterman dem Thunderhead angedichtet hat, sind es wert dieses Buch zu lesen, denn hier sind so viele Ansätze über die Menschen und die Gesellschaft vorhanden, über die sich ein nachdenken lohnt!


    Die Perspektiven wechseln sich immer wieder ab und es geht rasant weiter von der ersten bis zur letzten Seite. Ich war immer gespannt wie es sich weiterentwickelt und der Autor hat laufend überraschende Wendungen bei der Hand. Die sich aber alle perfekt ins Bild einfügen und jede offene gewordene Frage aufklären.
    Vor allem natürlich gesellschaftliche Fragen stehen hier im Vordergrund, aber natürlich auch menschliche und da tun sich wahre Abgründe auf. Manche werden vielleicht wieder bemängeln, dass zu wenig auf die Gefühle der Figuren eingegangen wird - aber das fand ich schon im ersten Band nicht entscheidend und auch hier wirkt es sich nicht negativ aus. Denn man kann sehr wohl spüren, was in den Einzelnen vorgeht und es gibt zu viel andere brisante Ereignisse die im Vordergrund stehen, wodurch mir das überhaupt nicht gefehlt hat!
    Citra und Rowan waren dadurch nicht mehr so im Mittelpunkt, was die Handlung komplexer und "größer" gemacht hat. Ein vielseitiges und spannendes Kunstwerk einer fiktiven Zukunft, das mich absolut beeindruckt hat vor allem auch durch die feinsinnigen Gedanken über den Wert des Menschen und die Rolle der Gesellschaft.


    Gegen Ende gibt es noch einen aufsehenerregenden Zwischenfall mit dem ich so nicht gerechnet hatte und der wieder einmal alles, was man dachte was passieren kann, in Frage stellt. Ich bin jetzt mega neugierig wie das ganze weitergehen wird und freue mich auf den letzten Teil, der mich sicher nicht enttäuschen wird. Vor allem mit dem genialen Cliffhanger auf der letzten Seite!


    Fazit: 5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Das deutsche Cover wurde ja leider geändert ...

    Mir hatte das Cover der Vorschau auch besser gefallen.

    Ich :study: gerade:

    [-X 2024: SuB 7.708

    gelesen/gehört insgesamt: 11 davon 6 :study: = 2265 Seiten / 5 :musik: = 53:34 Stunden

    (2023 gelesen: 14 B. / 4.602 S. + gehört: 32 HB. / 327:27 Std.)

  • Erster Satz:


    Was für ein Glück, dass ich zu den Empfindungsfähigen zähle und meinen Zweck kenne.


    Der Grundgedanke der Dystopie:


    Die Geschichte spielt weit in der Zukunft.

    In einer Welt, in der alle unsterblich sind und diese wird von einem Computerprogramm, dem Thunderhead, in Liebe regiert.


    Um eine Überbevölkerung zu vermeiden, gibt es die Scythes, die Menschen "nachlesen" - töten. Die beste Vorraussetzung um ein Scythe zu werden, ist dies nicht zu wollen.

    Die Scythes und der Thunderhead sind streng getrennt und dürfen nicht miteinander kommunizieren.


    Doch es entwickelt sich eine neue Gruppierung, die neue Ordnung, innerhalb der Scythes, die dafür eintreten, das es keine Höchsgrenze mehr gibt, von Menschen, die nachgelesen werden dürfen und es auch ansonsten keine Vorschriften diesbezüglich mehr gibt. Sie wollen, dass es anerkannt ist, dass man das Töten genießen darf.


    Inhalt:


    Citra hat die Ausbildung zur Scythe geschafft und lebt mit Scythe Curie zusammen.

    Citra hat ihre ganz eigene Methode zum Nachlesen entwickelt, die sich komplett von denen der anderen Scythes unterschiedet.


    Rowan dagegen konnte flüchten und hat nun den Kampf aufgenommen, gegen die Scythes der neuen Ordnung.

    Natürlich sind allerlei Leute hinter ihm her, doch auch Citra und Marie Curie geraten in Gefahr.


    Gryson, der gerade seinen Schulabschluss gemacht hat, wurde vom Thunderhead aufgezogen, da seine Eltern nie zu Hause waren. Der Thunderhead weiß, er kann sich auf Gryson verlassen und er braucht ihn.

    Denn es gibt Gebiete, auf die der Thunderhead keinen Zugriff hat. Und er spürt, dass sich in diesen Gebieten was sehr Schlimmes zusammen braut. Gryson kommt dadurch in eine zutiefst schreckliche Lage.


    Das Buch wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Natürlich aus der Sicht von Citra und Rowan, ebenso wie aus der von Gryson und dem Thunderhead.


    Meine Meinung:


    Genial! Einfach nur genial!

    Ich war ja schon von Band 1 völlig begeistert, doch Shusterman schafft es, Band 1 noch zu toppen.


    Die Grundidee ist ja schon absolut einfallsreich! Ich finde die Frage total spannend, wie sich mein Leben verändern würde, wenn ich unsterblich wäre. Wenn es auch körperlich und geistig keine Grenzen mehr gäbe, sein Leben zu verändern. Was würde ich jetzt machen, wie würde ich mein Leben verändern, wenn ich weiß, ich leben noch 300 Jahre?


    Der Spannungsbogen ist durchweg hoch. Ich fand ihn noch höher als in Band 1.

    Ich mochte, wie sich Citra und Rowan weiter entwickelt haben. Für mich sind beide große Sympathieträger.

    Auch den Thunderbird lernt man viel besser kennen und ich hätte nicht gedacht, dass dies bei einem Computerprogramm überhaupt möglich ist.

    Es gibt noch eine andere Macht und man will kaum glauben, was man da liest. Doch es eine perfekte Weiterentwicklung zu dem, was man aus Band 1 schon kennt.

    Mehrmals gibt es überraschende Wendungen, die die Karten neu gemischt haben.


    Und es endet mit einem richtig großem Knall! Wow!


    Aber das Cover.... Normal sage ich ja nie was zum Cover, aber lieber Verlag, was habt Ihr Euch den dabei gedacht? Das sieht aus, als habt Ihr es von Heidi Klum geschenkt bekommen. Dabei war der erste Entwurf, passend zu Band 1, so schön.


    Fazit:


    Geniale Idee, hochspannend und ein wahnsinns Ende. Ein absolute Highlight!


    5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥


    Zitat:


    "Was du heute getan hast, war ebenso brutal wie eine Nachlese mit der Klinge", sagt Scythe Mandela. "Doch wir dürfen nie vor dem Notwendigen zurückweichen, selbst wenn es unsere Empfindungen verletzt."

  • Der 18-jährige Rowan Damisch und die gleichaltrige Citra Terranova leben immer noch in einer scheinbar perfekten Welt der Zukunft. Dort sind Krankheiten, Kriege, Unfälle, Armut und sogar der Tod besiegt. Um eine Überbevölkerung auf der Erde zu vermeiden, müssen dennoch Menschen sterben. Die Arbeit der Scythe ist es daher, zu entscheiden, wer nicht mehr leben darf, und Leute „nachzulesen“. Nach ihrer aufregenden Ausbildung zu einer solchen Hüterin des Todes wurde Citra bestimmt, um als Scythe Anastasia ihre neue Aufgabe zu übernehmen. Rowan dagegen wurde nicht auserwählt und jagt stattdessen als sogenannter Scythe Luzifer korrupte und blutrünstige Scythe. Doch sein Kampf erscheint aussichtslos: Die neue Ordnung, die ihrer Lust am Töten freien Lauf lässt, greift nach der Macht und droht die Welt in Chaos und Unglück zu stürzen…


    „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ von Neil Shusterman ist der zweite Teil der dystopischen Reihe um das Scythetum von MidMerica.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus sechs Teilen, die wiederum in 47 Kapitel untergliedert sind. Erzählt wird nicht nur aus der Sicht von Citra und Rowan, sondern auch aus der einiger weiterer Personen. Immer wieder gibt es außerdem Einschübe des Thunderhead, der mächtigen und kontrollierenden „Cloud“, der künstlichen Intelligenz. Der Aufbau hat mir gut gefallen.


    Der Schreibstil ist – wie gewohnt - angenehm und flüssig. Die Schilderungen sind lebhaft und anschaulich. Das Worldbuilding ist noch besser gelungen als im ersten Band.


    Dieses Mal kommen Citra und Rowan wieder wichtige Rollen zu. Sie stehen allerdings nicht so sehr im Mittelpunkt wie beim ersten Teil. Der Leser begegnet stattdessen häufiger einigen bekannten Figuren wie Scythe Faraday, aber auch neuen Charakteren wie Greyson Tolliver, deren Gedanken und Gefühle genauer beleuchtet werden. Dadurch erhält man viele unterschiedliche Perspektiven und Informationen, was ich gut finde, weil es die Geschichte komplex macht. Ich hätte allerdings auch gerne mehr über das Innenleben von Citra und Rowan sowie deren Beziehung und Gefühle zueinander erfahren.


    Inhaltlich setzt die Geschichte rund zehn Monate nach den Ereignissen aus dem ersten Band ein.

    Wieder glänzt der Roman mit kreativen Einfällen. Gut gefallen hat mir, dass man nun sehr viel über den Thunderhead und den Aufbau dieser fernen Welt lernt, die damit greifbarer wird. Durch die aufgeworfenen Fragen zu Leben und Tod regt das Buch außerdem zum Nachdenken an.


    Die Handlung ist schon ab den ersten Seiten fesselnd. Die Geschichte bleibt bis zum Schluss unvorhersehbar. Mehrfach überrascht der Roman mit unerwarteten Wendungen. Auch das Finale zeugt von Ideenreichtum und macht sehr neugierig auf den Fortgang.


    Das Cover des zweiten Bands gefällt mir optisch sehr gut. Der deutsche Titel weicht stark vom amerikanischen Original („Thunderhead“) ab, das ich inhaltlich sogar noch etwas passender finde.


    Mein Fazit:

    Der zweite Teil der Scythe-Reihe kommt für mich nicht zwar ganz an den ersten Band heran, konnte mich aber auch wieder begeistern und absolut überzeugen. „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ von Neil Shusterman zählt definitiv zu meinen Jahreshighlights. Meine Erwartungen wurden wieder erfüllt. Ich fiebere schon jetzt der Fortsetzung entgegen.


    Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Citra hat die Ausbildung bestanden und wurde zur Scythe ernannt. Von nun an muss sie Menschen auserwählen und ihnen das Leben nehmen. Zunächst hat sie damit Probleme, doch sie findet ihren Weg des „Nachlesens“ und kann diesen vertreten. Ein größeres Problem stellt die „neue“ Generation der Scythe dar, die ihre übermächtige Position ausnutzen wollen und der Meinung sind, für sie würden keine Regeln gelten. Das kann Citra definitiv nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren und nimmt daher den Kampf für die Gerechtigkeit und gegen die skrupellosen Scythe auf.


    Letztes Jahr im September habe ich den ersten Band („Die Hüter des Todes“) wahrlich verschlungen und daher war „Der Zorn der Gerechten“ eine DER Fortsetzungen, auf die ich mich dieses Jahr am meisten gefreut hatte. Erneut hat Shusterman einen „dicken Schinken“ geschrieben, was mir die Möglichkeit gab über 540 Seiten lang in der dystopischen Welt von Citra und Rowan abzutauchen.


    Oft ist es so, dass ein Mittelteil einer Trilogie langweilt; fast schon das Gefühl vermittelt, der Inhalt wurde künstlich auf drei Bände ausgedehnt, denn eigentlich hatte der Autor dafür nicht genügen Stoff. Ganz anders ist es hier der Fall. Shusterman hat mich im ersten Band bereits durch seine Einfallskraft begeistert und auch in der Fortsetzung hat er seiner Fantasie freien Lauf gelassen. So gut wie nichts in diesem Buch ist vorhersehbar. Ständig gibt es unerwartete Wendungen, ein neuer wichtiger Charakter wird eingeführt und mit Spannung verfolgt man das Leben von Citra und Rowan, die man bereits aus dem Auftaktband kennt. Der Autor bietet dem Leser so viel an, dass dieser Roman tatsächlich nicht eine langatmige Passage besitzt. Er reißt den Leser aus der Realität und wirft ihn in seine erdachte, scheinbar perfekte Welt, die aber doch ein paar Fehler besitzt.


    Erneut wurde das Buch mit einem Schutzumschlag mit Metallic-Folien-Veredlung versehen. Daher passt es perfekt zum Auftaktband und sieht einfach unglaublich gut aus und ist ein Eyecatcher.


    Fazit: Man braucht keine Angst haben, die Fortsetzung zu lesen, denn Shusterman enttäuscht nicht. Im Gegenteil – er überzeugt erneut mit seinen Ideen und der Ausarbeitung seiner dystopischen Welt. Ein absolutes Lesemuss, aber bitte mit Band eins beginnen!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Vor dieser Fortsetzung braucht man wirklich keine Angst zu haben. Mir hat der zweite Band zwar nicht ganz so gut gefallen wie der erste, aber er hat dennoch seine :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: verdient und ich freue mich schon auf den abschließenden dritten Teil.


    Endlich erfährt man mehr über die Widerlinge und den Thunderhead, dazu kommt es zu einem spannenden Konklave. Ja gut das Ende, hier bleibt alles offen und es ist völlig fraglich wie es nun weitergeht. Mehr darf man hier ja nicht verraten :wink:

  • Klappentext

    „Citra hat es geschafft.

    Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.


    Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt.


    So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit.

    Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan.“


    Gestaltung

    Das Cover gefällt mir unheimlich gut, denn ich finde das Motiv der Frau, deren Gesicht vom Cape verdeckt ist, sehr ansprechend. Vor dem Hintergrund aus hellem Gelb und Schwarz kommt sie trotz ihrer schwarzen Kleidung super zur Geltung und das Motiv passt auch wie die Faust aufs Auge zur Handlung. Der Titel fügt sich zudem sehr schön über ihrem Cape und dem dunklen Hintergrund ein. Ein besonderes Highlight stellt das metallische Glänzen des gelben Teils des Hintergrundes dar, welches sich schön neben dem Bronzeton des ersten Bandes einfügt.


    Meine Meinung

    Nachdem ich sehr angetan von Neal Shustermans „Scythe – Die Hüter des Todes“ war, musste ich auch unbedingt zum Folgeband „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ greifen, denn dieses absolut geniale Setting mit den neuartigen Ideen bringt frischen Wind mit sich, den ich beim Lesen einfach nur genossen habe. In der Fortsetzung ist Citra nun zu einer Scythe geworden, ebenso wie ihre Liebe Rowan. Doch das Scythetum steht vor einem Umbruch, denn viele skrupellose Scythe lösen die Regeln auf und sind mehr als nur grausam. Werden Citra und Rowan es schaffen, die Gemeinschaft zu einen und den Kampf um Gerechtigkeit für sich zu entscheiden?


    Als besonders fesselnd hab ich in diesem Band die Machtkämpfe im Scythetum erlebt. Hier hat der Autor einen sehr hohen Spannungsbogen aufgebaut, der für mich das ganze Buch über immer konstant oben blieb. Ständig gab es etwas zu entdecken oder herauszufinden. Auch wurde ich oftmals eiskalt überrascht und von schockierenden Wendungen oder Szenen heimgesucht, die mein Herz haben schneller schlagen lassen.


    Zudem finde ich es klasse, wie Neal Shusterman neben diesem extrem hohen Spannungspotenzial auch immer wieder kleine Phasen der Reflexion und des Nachdenkens einbaut. Passend zu den Scythe gibt es Passagen, die über das Leben und den Tod nachdenken oder über die Ewigkeit und das Universum. Diese Kombination aus Action und Ernsthaftigkeit fand ich einfach grandios! Neben fesselnden Herzschlagmomenten, die mir das Lesen zum reinsten Vergnügen machten, gibt es so auch etwas für den Kopf, das zum Nachdenken anregt! Erste Sahne!


    Auch die Figuren konnten mich wieder sehr überzeugen, denn neben altbekannten Charakteren kamen auch Neue hinzu, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Citra und Rowan, aus deren Perspektiven man die Geschichte verfolgt, sind in diesem Band stärker als zuvor und an ihren Aufgaben gewachsen, was ich sehr mochte. Neu hinzugekommen ist Greyson Tolliver, welchen ich super fand, da er ein wenig Humor in die Geschichte gebracht hat! Eine sehr interessante Perspektive war auch die von Thunderhead, da so bestimmte Entscheidungen erklärt wurden und dieses „Konstrukt“ für mich als Leser greifbarer wurde.


    Fazit

    Ein Buch für Kopf und Herz! „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ ist eine grandiose Fortsetzung, in der sich Überraschungen, Action und Ernsthaftigkeit abwechseln. Die Geschichte von Citra und Rowan geht fesselnd weiter und endet in einer bombastischen Explosion, die in mir den Wunsch weckt, die Fortsetzung am liebsten jetzt sofort zu wollen. Mir gefiel es dabei auch sehr, dass der neue Charakter Greyson ein wenig Humor mitbrachte. Zudem fand ich das Machtspiel im Scythetum unheimlich spannend!

    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Scythe – Die Hüter des Todes

    2. Scythe – Der Zorn der Gerechten

    3. The Toll (erscheint voraussichtlich 2019 auf Englisch)

  • "Der Zorn der Gerechten" hat mir ebenso gut gefallen wie der erste Band der Reihe. Ich fand das Buch zwar gelegentlich etwas zäh und nicht alle Handlungsstränge konnten mich fesseln, aber die absolut spannenden letzten Kapitel und die alles verändernden Entwicklungen haben dies mehr als ausgeglichen. Das Ende ist ziemlich gemein, da der Leser hier mit mehreren dramatischen Geschehnissen konfrontiert und gezwungen wird, sich mit den potentiellen Auswirkungen und Konsequenzen zu befassen... und dann endet das Buch und um zu erfahren, wie es weiter geht, muss man die Wartezeit bis zum Erscheinen des dritten Bandes in Kauf nehmen. Shusterman weiß ohne Zweifel, wie man einen Cliffhanger schreibt, der neugierig auf mehr macht.


    Auch der Rest der Erzählung war gut konstruiert. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die gleichzeitig verfolgt werden und der Autor hat die Verknüpfungen zwischen ihnen schön herausgearbeitet. Mir hat gefallen, dass die Ereignisse aus "Die Hüter des Todes" die Vorkommnisse in diesem Buch auf unterschiedliche Art beeinflusst haben, vor allem da gezeigt wurde, wie komplex die Lage ist. Die Kluft zwischen der sogenannten Alten Garde und der Neuen Ordnung wird immer größer und auch die Protagonisten selbst werden von mehreren Seiten bedroht, wodurch stets eine gewisse Spannung vorhanden war. Es wurde deutlich, dass das Buch auf irgendeinen bedeutsamen Moment hinarbeitete, da die Situation mehr und mehr aufgeladen und angespannter wurde, doch das Ausmaß des Ganzen war definitiv nicht vorhersehbar.


    Wie schon im Vorgänger war das World Building für mich ein Highlight. Der Autor hat seine Welt sehr sorgfältig ausgearbeitet und die vielen kleinen Einzelheiten und Hintergrundinformationen waren faszinierend. Besonders toll war es aber, in diesem Band mehr über den Thunderhead zu erfahren. Ich habe die kurzen Einschübe aus seiner Sicht sehr gerne gelesen und fand es spannend zu sehen, was in ihm vor sich geht und wie er die verschiedensten Dinge wahrnimmt. Ein größerer Fokus hierauf wäre schön gewesen, doch auch die anderen Perspektiven haben mir gut gefallen. Neben den Charakteren, die man bereits im ersten Band kennen lernen konnte, spielt auch Greyson Tolliver eine große Rolle. Die Prämisse seiner Geschichte war sehr interessant, aber ich muss sagen, dass sie mich nicht wirklich fesseln konnte und ich nicht mochte, wie er sich bis zu einem gewissen Punkt entwickelt hat - auch wenn es unter den gegebenen Umständen wohl realistisch war. Die späteren Kapitel aus seiner Sicht konnten mich allerdings überzeugen und ich bin sehr gespannt darauf, wie es mit ihm weiter gehen wird.


    "Der Zorn der Gerechten" bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:. Mich konnten nicht alle Entwicklungen begeistern und ich fand die erste Hälfte des Buches gelegentlich etwas zäh, doch alles in allem handelt es sich um eine packende, spannende Lektüre und das Ende eröffnet viele Möglichkeiten für den nächsten Band, sodass ich schon sehr gespannt darauf bin.

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

    2024 gelesen: 13 Bücher | gehört: 4 Bücher