Autorenkollektiv: Heimat - Eine Hymne an Deutschland in Gedichten

  • Titel: Heimat - Eine hymne an Deutschland in Gedichten
    Seiten: 128
    ISBN: 978-3-7423-0533-6
    Verlag: riva


    Autoren:
    Leser und Leserinnen der BILD-Zeitung, im Rahmen eines Wettbewerbs, über ihre Heimat zu dichten und der deutschen liebste Orte öyrisch zu gedenken.


    Inhalt:
    Nirgendwo ist es so schön wie daheim. Das wusste schon Heinrich Heine, der einst über seine Heimat dichtete: »Mit seinen Eichen, seinen Linden, werd ich es immer wiederfinden.« Im Sommer 2017 rief die Bild-Zeitung ihre Leser dazu auf, es Heine gleichzutun und eine Ode an ihre Heimat zu verfassen. Gesucht wurden die schönsten Reime über der Deutschen liebste Plätze und Orte – von der Nordsee bis ins Allgäu, vom Rhein bis zum Erzgebirge. Die Reaktion war überwältigend: Allein in den ersten Tagen erreichten die Bild-Redaktion mehr als 800 Werke. Die Aktion zeigte: Die Deutschen lieben nicht nur ihre Heimat, sie sind auch immer noch ein Land der Dichter. Dieser schmucke Band versammelt die besten und schönsten Gedichte. Hochwertig ausgestattet und mit vielen Bildern unserer zauberhaften Landschaften versehen hat diese Auswahl das Zeug, eine echte lyrische Reiseapotheke zu werden. (Klappentext)


    Rezension:
    Das kulturelle Erbe der Deutschen ist, zumindest, was Kunst und Dichtung angeht, immer noch ein Exportartikel. In asien hört man die klassischen Chöre von den Thomanern bis zu den Regensburger Domspatzen ebenso, wie man Goethe und Schiller in den Schulen kennenlernt. Doch, sind die Deutschen immer noch ein Volk der Dichter? Die BILD-Zeitung wollte dies herausfinden und rief im Sommer 2017 zu einem Wettbewerb auf. Die Aufgabe: Die heimat in Reimform darzustellen, und somit die liebsten Orte und Plätze zu beschreiben. Schon in den ersten Tagen gab es Hunderte von Einsendungen. Die schönsten gedichte sind nun in diesem Band versammelt.


    Lyrik gehört seit meinem Schulende nun nicht gerade zu dem, was ich lese und so war ich ob eines Ausfluges in diesen Bereich sehr gespannt, ob sie außerhalb des Deutsch-Unterrichtes überhaupt noch bei mir funktioniert. Abseits aller Analysen und Interpretationen, wo es doch hier nur darum ging, die Deutschen zu fragen, was für sie Heimat ausmacht bzw. welche Orte in Deutschland diese beschreiben. Mehr nicht, wobei ein größerer Anspruch hier nicht erwartet werden darf. Muss auch nicht sein, denn eines wird schnell klar. Der unterschiedlichen Qualität zum Trotz bestätigt sich der Gedanke von regelmäßigen Zuschauern dritter Fernsehprogramme, dass Lokalpatriotismus irgendwie immer funktioniert. Im Fernsehen ist es der drölfzigste Tatort oder bayerns idyllischste Eisenbahnstrecken, so werden in diesem Band Städte wie Duisburg hervorgehoben, die Deiche an der Nordsee oder das schöne Weimar. Und danach hat man dann erst einmal genug davon, und möchte tatsächlich entweder an die besagten Orte reisen oder, mehrheitlich, in die Ferne schweifen, gleichwohl alle Gedichte ausnehmend positiv, nur manches Mal augenzwinkernd sind.


    Deutschland, so scheint es, ist doch kein Volk der Kulturbanausen, sondern immer noch eines der Kreativen, der Dichter und Denker, die sich ein paar Minuten Zeit genommen haben, um kurz mehr oder weniger gelungen, ihre Heimat zu beschreiben. Abseits des Populismuses, der solche wirren Dinge wie ein Heimatministerium hervorbringt, oder Hunderte gegen Immigranten anschreien lässt, tut ein "wenig für's Herz" einmal ganz gut, dann reicht es aber auch. Für die Teilnehmer und vor allem für die, deren Gedichten nun abgedruckt sind, eine schöne Erinnerung, für alle anderen Leser kein Must-Have. Als Anregung, welche Örtlichkeiten in Deutschland man mal besuchen könnte, allemal gangbar. Mehr nicht. Ansonsten hilft es vielleicht, mal wieder Goethe und Schiller in die Hände zu nehmen. Wäre hilfreich.

  • Das Cover sieht aus wie vom Hersteller eines deutschen Kräuterschnapses ( :puker: ) gesponsert. :rendeer:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)