Andy Weir - Artemis

  • Kurzmeinung

    Firkraag
    Tolles Kopfkino in der ersten Hälfte! Die zweite Hälfte mehr ein B-Movie!
  • Kurzmeinung

    Emili
    "Der Marsianer" hat mir besser gefallen. Doch diese Geschichte, quasi Wirtschaftskrimi auf dem Mond, fand ich auch gut.
  • Klappentext


    Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das Leben in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond, verdammt teuer.Und verdammt ungemütlich, wenn man kein Millionär ist. Also tut Jazz, was getan werden muss: Sie schmuggelt Zigaretten und andere auf dem Mond verbotene Luxusgüter für ihre reiche Kundschaft. Als sich ihr eines Tages die Chance auf einen ebenso lukrativen wie illegalen Auftrag bietet, greift Jazz zu. [...]
    Plötzlich steckt Jazz mitten drin in einer tödlichen Verschwörung, in der nichts Geringeres auf dem Spiel steht, als das Schicksal von Artemis selbst.


    Meine Meinung



    Viele kennen das Buch oder den Film "Der Marsianer". Ein ziemlich aufregendes und erschöpfendes Abenteuer auf dem Mars, das durch den Autor mit vielen technischen Erklärungen zwar in die Länge gezogen wurde, mich aber trotzdem begeistern konnte.


    Dieses Mal spielt die Handlung auf dem Mond und der dort einzigen Stadt Artemis, die sich auf fünf Kuppeln verteilt, in der die ca. 2000 Bewohner leben.
    Jazz ist eine davon und sie hält sich als "Trägerin" über Wasser, d. h. sie befördert Waren von einem Ort zum anderen - unter anderem auch Schmuggelware von der Erde zu potenziellen Kunden, die auf die ein oder andere illegale Sache auch in der Mondstadt nicht verzichten können.
    Sie erzählt alles aus der Ich-Perspektive auf ihre sehr eigenwillige Art. Sie hat in ihrer Jugend ziemlich viel Mist gebaut und war mir, trotz einer positiven Ausstrahlung, bis zum Ende nicht so richtig sympathisch. Natürlich muss sie sich irgendwie durchs leben schlagen, aber die Art und Weise war nicht immer auf meiner Wellenlänge. Das lag jetzt nicht unbedingt an ihrer zweifelhaften Moral oder ihrer Neigung nachtragend zu sein ... aber sie erinnert doch manchmal noch an einen trotzigen Teenager. Ihr Alter war für mich auch recht schwierig einzuschätzen und man erfährt erst relativ spät, dass sie 26 ist.


    Im Klappentext steck ein böser Spoiler, deshab hab ich den Satz komplett weggelassen und ich würde euch auch raten, nicht nachzuschauen. Die erste Hälfte der Geschichte hat sich für meine Begriffe dadurch auch ziemlich hingezogen, denn auch dieses Mal verzichtet der Autor nicht auf die vielen technischen Raffinessen, mit denen Jazz handeln geprägt ist.
    Ab der Hälfte tritt eine überraschende (wenn man den Klappentext nicht kennt) Wendung ein die für Spannung sorgt, wobei das große Finale dann doch wieder durch zu viele Details ausgebremst wird und an Spannung verliert.


    Das war schon etwas schade, denn an sich ist die Schreibweise sehr locker und flüssig; erfrischend einfach und unterhaltsam - wenn man von den technischen Erklärungsversuchen absieht. Wobei ich immerhin insgesamt zumindest die Hälfte davon verstanden hab.
    Allerdings gab es etwas zu oft passende Zufälle und nicht alle Reaktionen, sei es von den Figuren oder Konsequenzen der Handlung, kamen mir in ihrer Auswirkung logisch vor.


    Interessant dagegen fand ich die Darstellung über das Leben in den Kuppeln, die zur Hälfte unter der Oberfläche vergraben sind. Gerade in Bezug auf den Sauerstoff fand ich einiges wirklich faszinierend. Zum einen wie die Versorgung geregelt wird und zum anderen die vielen kleinen Beispiele, die Andy Weir einstreut, und damit zeigt, welche interessanten Einflüsse dieses chemische Element auf scheinbar belanglose Gewohnheiten nimmt. Genauso welche Auswirkungen die geringe Schwerkraft auf dem Mond hat; davon weiß man natürlich einiges, aber auch hier gab es witzige und kuriose Einzelheiten, die mich überrascht haben!
    Dazu kommen die Beschreibungen der Wohngelegenheiten, der Berufe oder auch der Justiz und vor allem der Polizeigewalt, die in dieser "abgeschiedenen" Kleinstadt recht unkompliziert abläuft - jedenfalls kann ich mir jetzt so eine belebte Station auf dem Mond realistisch vorstellen.


    Insgesamt wirklich unterhaltsam, flott geschrieben, aber eben leider doch sehr viel ausgebremst durch die Liebe zum technischen Detail und der akribischen Beschreibungen. Hätte er sich da etwas kürzer gefasst, würde ich es als spannenden Sci-Fi Thriller beschreiben, aber die Spannung hat sich leider doch etwas zurückgehalten. Die Ideen waren aber wieder großartig, vor allem wenn ich daran denke, welches Hintergrundwissen hinter der Geschichte schlummert.


    Fazit: 3 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Inhalt:

    Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das Leben in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond, verdammt teuer. Und verdammt ungemütlich, wenn man kein Millionär ist. Also tut Jazz, was getan werden muss: Sie schmuggelt Zigaretten und andere auf dem Mond verbotene Luxusgüter für ihre reiche Kundschaft. Als sich ihr eines Tages die Chance auf einen ebenso lukrativen wie illegalen Auftrag bietet, greift Jazz zu. Doch die Sache geht schief, und plötzlich steckt Jazz mitten drin in einer tödlichen Verschwörung, in der nichts Geringeres auf dem Spiel steht, als das Schicksal von Artemis selbst.

    (Quelle: Klappentext)


    Eigene Meinung:

    Nach „Der Marsianer“ erwartete ich viel von Andy Weirs neuem Werk, doch hing ich an jenem Buch nicht aus positiven Gründen für eine lange Zeit.

    Artemis floriert als erste und einzige Stadt auf dem Mond. Sie ist nicht nur ein neuer Lebensraum für den Menschen, sondern auch ein sehr beliebtes Reiseziel. Jazz Bashara lebt seit ihrer Geburt in dieser außergewöhnlichen Stadt, welche jedoch auch sehr teuer ist. Schmuggeln ist ein guter Weg, an mehr Geld zu kommen. Als ihr ein lukrativer, wenngleich illegaler Auftrag angeboten wird, sagt sie zu, ohne zu wissen, dass die Sache größer und bedeutender ist als gedacht.


    Schon von Beginn an hatte ich große Probleme mit diesem Buch, sodass ich es sogar für eine kurze Zeit lieber aus der Hand legte. Nach der Marsianer hatte ich wohl etwas ähnlich Spannendes erwartet. Eine interessante Geschichte auf vielen Ebenen verbunden mit der Faszination des Lebens außerhalb der Erde und kleinen Details aus dem Bereich der Wissenschaft. Jedoch konnte ich das Gefühl des Desinteresses und der Langeweile nicht abschütteln.


    Weir hat sich dieses Mal an eine weibliche, arabische Protagonistin gewagt, die nur allzu sehr die männliche Version von Mark Watney ist. Die Hauptfigur seines vorherigen Romans funktionierte in ihrer Geschichte sehr gut, fügte sich perfekt ein, obschon mich Watney zum Ende hin mit seiner Art nervte. Diesbezüglich hat jeder Mensch andere Vorlieben. Jazz, welche die Handlung aus personaler Ich-Perspektive erzählt, ist jedoch unausgereift in ihrem Auftreten und ihrer Gestaltung, für mich nicht ernst zu nehmen. Der Leser kann mit einem sarkastischen Kommentar in gefühlt jedem Abschnitt rechnen. Er soll ansprechend sein, gewollt lustig, aber nicht selten sind diese nebenbei angehangenen Kommentare überflüssig, albern, manchmal nicht passend zur heutigen Zeit und Situation und manche werden den schwarzen Humor eventuell als unter der Gürtellinie empfinden. Natürlich dürfen nicht die zahlreichen sexuellen Anspielungen und Witze fehlen, die Hervorhebung von Jazz‘ Sexleben. Ebenfalls kann mit lustigen Antworten und Anmerkungen zu nie gestellten Fragen seitens des Lesers gerechnet werden, die aber hübsch die Situation und das Komische daran untermalen sollen. Nicht zu vergessen ist das unnötige Scherzen über andere Sprachen, wie beispielsweise die Meinung, dass ein ungarischer Name nach einer schweren Vokaldürre erhalten wurde. Oder die Erklärung eines eher unbekannteren Begriffes mit den Worten: „Na gut, sie können jetzt aufhören so zu tun, als wüssten Sie, was ein Niqab ist“ (Zitat, Seite 107), aber andere Fremdwörter werden dann nicht weiter erläutert. Im Großen und Ganzen erinnert die Hauptfigur Jazz mehr an ein kleines Mädchen, was bei ihrem Alter und ihrem Charakter nicht im positiven Sinne gemeint ist, wodurch das Verfolgen der Geschehnisse aus ihrer Sicht nicht unbedingt angenehm ist. Dennoch kann man zu Teilen auch wirklich amüsante Wortspiele auffinden und ist Jazz Bashara kein perfekter Mensch, sondern eher tollpatschig, gewieft in ihrer Sphäre.


    Von J. Stinkreich Raffzahn III. erwartet man schließlich nicht, dass er seine Toilette selbst putzt, oder?

    Die Handlung an sich war für mich ebenfalls nicht berauschend. Trotz dass die Welt gut vorstellbar ist, sich das Buch ohne großes Denken leicht lesen lässt, bleibt die große Mission mehr oder weniger durchschnittlich. Sie hat einen tieferen Sinn und wäre wohl mit einer anderen tragenden Rolle vollkommen anders. Es passiert alles, ohne dass man sich wirklich darum tangiert. Beispielshalber wird ein Charakter verletzt, aber war man von dieser Person nie besonders ergriffen. Zu viele Details und Bemerkungen sind schlichtweg ohne Belangen. Zudem baut sich vieles darauf auf, dass gewisse Aktionen leicht zu bewerkstelligen sind, da sich auf dem Mond niemand darum schert, und allzu viel wird als Fakt ohne großartige Begründung in den Raum geworfen.


    Faszinieren konnte mich die interessante Darstellung der Wohnsituation und des komplexeren Gebäudesystems, ebenso wie die kleinen technischen Ausführungen. Mittels eines Briefaustausches über mehrere Jahre zwischen Jazz und einem Freund auf der Erde, wird ein Einblick in die Vergangenheit gewährt und gibt dem Buch dadurch etwas mehr Tiefe. Neben all den sarkastischen Worten mochte ich wirklich jene über das Unvermögen des Menschen, auf welche Weise das menschliche Können einmal nicht mit Übertreibung und Hervorhebung glänzte, sondern mehr real wirkte.


    Fazit:

    Wer Mark Watney nicht leiden konnte, wird mit Jazz Basahra noch mehr zu kämpfen haben und damit auch mit der ganzen Erzählung. Der Stil des Erzählens wird nicht jeden Leser überzeugen können. Nach dieser Lektüre, die sich mehr wie ein anfänglicher Entwurf anfühlt denn eine fertige Version, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, dass ich wieder ein Buch von Andy Weir wählen würde.

    :bewertung1von5::bewertung1von5:


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    Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten.

    Rezensionen und andere Beiträge überwiegend zum Thema Literatur sind auf meinem Blog Hidden Book Paradise zu finden.


    ✧ CR ✧

    Assassin's Apprentice (Robin Hobb)
    Darksoul (Anna Stephens)


    2021 gelesen: 5 Bücher


  • Inhaltsangabe:


    Irgendwann in der Zukunft: Artemis ist die erste und bislang einzige Stadt auf dem Mond. 2000 Menschen leben und arbeiten dort. Es wird Aluminium abgebaut und die Touristen sorgen für weiteres Wirtschaftswachstum.


    Vor knapp zwanzig Jahren siedelte Jazz Bashara zusammen mit ihrem Vater nach Artemis über. Es ist zu ihrer Heimat geworden und obwohl sie sich als Kleinkriminelle verdingt, hat sie ziemliche Angst, aus der Stadt auf die Erde abgeschoben zu werden.


    Eines Tages bekommt sie ein unwiderstehliches Angebot. Damit hätte sie alle ihre Schulden abgetragen und könnte sich ein kleines bequemes Apartment leisten. Aber es ist riskant und aufgrund der strengen Sicherheitsvorkehrungen schwierig umzusetzen.


    Und genau das wird ihr auch zum Verhängnis. Der Coup geht schief. Als dann auch noch ihr Auftraggeber ermordet aufgefunden wird, weiß sie, dass sie in der Klemme steckt. Welches Ausmaß die Sache allerdings hat, erfährt sie erst viel später und dann gibt es eigentlich nur noch einen Weg: Die Flucht nach vorn!


    Mein Fazit:


    Mit Genuss habe ich einst den Debüt-Roman von Andy Weir gelesen. Und ich war neugierig, wie er seine nächste Geschichte umgesetzt hat.


    Eine Stadt auf dem Mond. Das ist ja gar nicht so abwegig, ich meine, vielleicht erlebe ich es ja noch, dass es irgendwann eine Stadt dort gibt. Ob sie so gebaut wird, wie der Autor es beschrieben hat, wird sich zeigen. Aber als Zwischenstation für die Raumfähren unterwegs zu neuen Zielen kann ich es mir sehr gut vorstellen. Natürlich bin ich nicht vom Fach und weiß überhaupt nicht, ob es irgendwann wirklich realisiert werden kann.


    Da kommen wir auch zum Eigentlichen – eher kleinen – Problem: Die ganzen technischen Details. Ich habe vielfach versucht, die technischen Dinge zu verstehen, aber das überstieg dann an der einen oder anderen Stelle mein Verständnis.


    Wenn man davon einmal absieht, ist die Geschichte recht spannend. Die Figur der Jazz ist mir allerdings an der einen oder anderen Stelle ein bisschen fremd geblieben. So ganz konnte ich mich für sie nicht erwärmen. Sie wirkte oft gleichgültig den Menschen gegenüber und hatte nicht so viel Skrupel, wie ich es mir gewünscht habe. Zwar muss man ihr zubilligen, dass sie auch ein paar Grundsätze hat. Aber allein schon ihre „Nebentätigkeit“ macht sie nicht gerade zur Sympathieträgerin.


    Alles in allem ein lesenswerter Roman, der dem Leser aufzeigt, wie es in Zukunft auf dem Mond tatsächlich aussehen kann. Die Hauptfigur allerdings war mir nicht ganz so sympathisch, deshalb gibt es nur vier Sterne.

  • Nach "Der Marsianer" muss dem Weir-Fan alles andere einfach schal vorkommen :sleep:. Ich glaube nicht, das Watney so schnell getoppt werden kann.

    Aber natürlich habe ich mich auf "Artemis" gestürzt, kaum dass das ebook online war. Habe es auf Russisch gelesen und mir dann später nochmal das deutsche Hörbuch besorgt.

    Mir hat es gefallen. Ich habe mit Jazz mitgefiebert und ich war ganz begeistert von der Mond-Stadt. Nach etlichen Mond-Büchern, die mich allesamt nicht überzeugt haben, hatte ich bei diesem zum ersten Mal das Mond-Feeling. Ich finde, so wie "Der Marsianer" das beste Buch über den Mars ist, ist "Artemis" das beste über das Leben auf Luna.


    Als nächstes erwarte ich von Andy Weir einen Ausflug zur Venus. Mindestens!


    ***

    Aeria

  • Mir hat "Artemis" gut gefallen und ich gehe sogar soweit und sage, dass das Buch gleichwertig mit "Der Marsianer" ist. Parallelen gibt es auf jeden Fall bei den Hauptcharakteren. Auch hier wurde dem Leser vom Autor wieder eine ironisch-witzige Figur präsentiert, die vermutlich noch "upppsi" sagt, wenn alles um einen herum in die Luft fliegt. Gespannt bin ich jedenfalls, was Andy Weir dann im seinem dritten Buch präsentieren wird und ich denke, hier muss er aufpassen, dass er nicht wieder in die gleiche Kerbe schlägt. Super gefallen haben mir auch hier wieder die vielen technischen Beschreibungen und das obwohl ich die im Grunde gar nicht so sehr mag. Aber der Autor hat so eine tolle Herangehensweise, dass es mir großen Spaß macht, das alles zu lesen, obwohl ich bei weitem nicht alles kapiere. Und ich denke, das macht einen guten Science-fiction-Autor aus. Spannung war auf jeden Fall immer vorhanden und die knapp über 400 Seiten waren dick vollgepackt mit einer immer interessanten und nie langweiligen Geschichte. Es hat erneut großen Spaß gemacht, Mr. Weir. :thumleft:

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe Artemis stellenweise sogar einen Tick besser geschrieben, die Protagonistin noch eine Spur liebenswerter gefunden als Mark Watney. Trotzdem hat mir unterm Strich der Marsianer besser gefallen. Das liegt auch an den schon erwähnten technischen Beschreibungen - ich denke, das wäre auch "laientauglicher" gegangen. Und die Geschichte war mir dann zum Ende hin (ohne jetzt spoilern zu wollen) nicht immer ganz 100%ig schlüssig,

    Aber insgesamt immer noch richtig guter Lesespaß. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Sarkastisch, ironisch und witzig so habe ich den Roman "Artemis" von Andy Weir erlebt. Ich würde den Roman als eine Science-Fiction-Komödie bezeichnen. :D

    Was nicht ganz meinen Erwartungen entsprach.


    Doch auch in "Artemis" hat der Autor bewiesen, dass er spannend erzählen kann. Allerdings war das Konzept diesmal doch etwas anders als bei "Der Marsianer“. Wobei der Humor ist der gleiche geblieben. Auch der Erzählstil ist wiederzuerkennen: locker, fließend, packend und mit vielen technischen Details, was ich persönlich als unterhaltsam empfand. :thumleft:


    Das Leben auf dem Mond in der Stadt Artemis war schon interessant zu beobachten, auch wenn dies nicht das Hauptthema des Romans war. In erster Linie ging es um die Hauptprotagonistin. Die ganze Geschichte dreht sich hauptsächlich um Jazz Bashara - eine lebhafte, intelligente und unkonventionelle junge Frau.

    Insgesamt eine durchaus gelungene Story, die ich gerne gelesen habe.

    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne. Allerdings hat mir "Der Marsianer" besser gefallen.

    2024: Bücher: 87/Seiten: 38 703

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Newman, T. J. - Absturz

    Müller, Asta - Kairra

  • Jasmine "Jazz" Bashara lebt in Artemis, einer kleinen Stadt auf dem Mond und hält sich mehr schlecht als recht über Wasser, indem sie neben ihrem langweiligen regulären Job verbotene Gegenstände und Substanzen schmuggelt. Der Traum von einer kleinen eigenen Bleibe wirkt bescheiden und scheint doch kaum erreichbar. Kein Wunder also, dass sie sich auf einen lukrativen, aber auch brandgefährlichen und vor allem ziemlich illegalen Handel mit einem reichen Geschäftsmann einlässt, der sich Jazz' spezielle Fertigkeiten zunutze machen will, um sein Imperium um eine lebenswichtige Ressource zu erweitern.


    Das klingt auf den ersten Blick vielleicht nicht fürchterlich originell, aber Andy Weir macht aus diesem recht klassischen Plot auf schlanken 300 Seiten ein so spannendes wie unterhaltsames Weltraumabenteuer. Jazz ist eine sympathische Antiheldin, die man trotz ihrer kriminellen Energie irgendwie mögen muss, nicht zuletzt, weil Weir ihr einen herrlich selbstironischen Erzähltonfall in den Mund legt und überhaupt ein untrügliches Gespür für Situationskomik, Wortwitz und schlagfertige Dialoge hat. (Allen Englischlesern würde ich unbedingt das Original empfehlen!)


    Die Balance zwischen all den Gefahren, denen Jazz sich stellen muss (bzw. die sie sich manchmal auch selber zuzuschreiben hat) und richtig lustigen Szenen gelingt geradezu perfekt, auch die Actioneinlagen sind schön knackig auf den Punkt gebracht und nicht so ellenlang ausgewalzt.


    Und ganz abseits der eigentlichen Handlung mochte ich die Beschreibung des Lebens auf dem Mond mit der speziellen Wohnsituation, den unerwarteten Gefahrenquellen und dem boomenden Tourismus sehr.


    Gerne mehr davon, Mr. Weir!