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Im mittelalterlichen Dorf Haufen lebt der 18-jährige Farin. Der Junge ist ein Außenseiter, denn als Sohn des Totengräbers wird er von den anderen Dorfbewohnern geächtet und geprügelt. Dennoch hat er keine andere Wahl, als den Beruf des Vaters zu übernehmen, der zunehmend dem Alkohol verfällt. Die Dinge ändern sich für Farin schlagartig, als die Dorfhexe stirbt und er die Giftmischerin für die Beerdigung vorbereitet. Denn die Hexe trägt ein geheimnisvolles Amulett um den Hals, und Farin kann nicht widerstehen, das Schmuckstück anzulegen ...
Inhalt:
Farin lebt zusammen mit seinem Vater, einem Todengräber, im Dorf Haufen. Da sein Vater zusehends dem Alkohol verfällt, muss Farin immer öfters dessen Arbeit erledigen. So auch als die alte Gerlunda verstirbt.
Farin findet bei der verstorbenen einen Anhänger, den er sich umlegt, ohne zu ahnen das ein mächtiger Dämon in diesem inne wohnt.
Eines Tages tauchen ein zwielichtiger Mann und ein Ritter auf und suchen das Amulett, schon bald muss Farin erkennen das er den Dämon nicht mehr so leicht losbekommt und das dunkle Mächte bereit sind ihn zu töten um mit allen Mitteln an das Amulett zu kommen.
Aross wurde als Baby ausgesetzt und lebt in einem Waisenhaus. Von der Heimleiterin wird sie regelmäßig erniedrigt und körperlich misshandelt.
Auf einen ihrer Ausflüge zum Hafen trifft Aross eine Frau die sich ihr als Hexe vorstellt und ihr kryptische Andeutungen macht.
Als die Hexe auf den Scheiterhaufen hingerichtet wird, gerät auch Aross in den Fokus des obersten Priesters und es drohen ihr Folter und Tod.
Eigene Meinung:
Das Buch ist durchweg gut geschrieben und flüssig zu lesen. Die Atmosphäre ist düster und trostlos, was super in das Mittelalter setting passt.
Positiv ist mir der schwarze Humor aufgefallen. Viele Witze gehen auf Kosten von Toden und übersteigen teilweise den guten Geschmack. Diese Art von Humor wird vielleicht nicht jedem zusagen, ich für meinen Fall hatte sehr viel zum lachen. Gerade die Dialoge zwischen Farin und seinem Vater oder Farin und dem Dämon waren beste Unterhaltung.
Die Gewalt im Buch wird sehr drastisch dargestellt und es mangelt auch nicht an solchen Szenen. Diese passen wunderbar zum Gesamtbild und ich denke das der Autor auch bewußt übertrieben hat und das auch Teil seines schwarzem Humors ist. Aber bei allem Humor geht es auch ernst und brutal zu, in Form von Mord, Folter und Misshandlungen.
Farin als Hauptperson hat mir wirklich sehr gut gefallen. Obwohl er und sein Vater von jedem im Dorf aufgrund ihres Berufes geächtet werden, bleibt er so gut es geht positiv, auch wenn ihm viele selbstzweifel plagen. Er ist sehr Pflichtbewust und beherrscht das Handwerk des Totengräbers mit seinen jungen Jahren schon perfekt, was sein Vater ausnutzt um seine Sauftouren zu unternehmen. Farin ist sehr wissbegierig und hat eine exzellente Beobachtungsgabe, was ihm in der ein und anderen prekären Situation zugute kommt. Als der Dämon, den er Ekel nennt, anfängt in ihm zu wirken merkt man in den Dialogen der beiden das Farin langsam reifer und selbstbewußter wird.
Aross hat mir auch sehr gut gefallen obwohl sie, leider, eher wenige Kapitel bekommen hat. Man lernt sie zwar kennen, aber natürlich hat sie (noch) nicht die Charakterliche tiefe die ich mir von Hauptpersonen wünsche. Aber ich habe trotzdem mit ihr gelitten weil sie wirklich ungerecht behandelt wird und irgendwie vom Pech verfolgt zu sein scheint. Trotz alldem hat sie trotzdem einen Gerechtigkeitssinn und ihre sturre Art macht sie sehr sympathisch.
Die vielen anderen Personen sind ebenfalls lebhaft beschrieben und man lernt beim lesen einen Haufen interessanter Charakter kennen die das Gesamtbild perfekt abrunden.
Was mich ein bisschen gestört hat war das die Geschichte erst zum Ende an Fahrt aufnimmt. Es wird zwar nicht langweilig aber nach der Hälfte des Buches hat man das Gefühl das eigentlich noch überhaupt nichts passiert ist. Es werden erst spät sanfte Fäden gesponnen und zum Ende zaghaft verknüpft. Ich sehe dieses Buch als größere Einleitung und hoffe wirklich das Teil 2 an Fahrt aufnimmt und ein bisschen epischer wird.
Fazit:
Ich kann das Buch jedem empfehlen der gute kurzweilige Fantasy liebt. Man sollte nicht allzu zart besaitet sein und über reichlich schwarzen Humor verfügen dann wird man mit einem wunderbaren Buch belohnt.