Jeffrey Archer - Spiel der Zeit / Only Time Will Tell

  • Kurzmeinung

    Lesemumny
    Spannend und gut und flüssig zu lesen.
  • Kurzmeinung

    carodelphin
    Ein großartiges Leseerlebnis !
  • Der Verlag über das Buch
    England um 1930: Der junge Harry Clifton wächst an den Hafendocks von Bristol heran, seine Mutter Maisie muss sich mit harter Arbeit durchschlagen. Um den Tod von Harrys Vater, der angeblich im Krieg gefallen ist, rankt sich ein Geheimnis. Harrys Leben nimmt eine Wendung, als er das Stipendium für eine Eliteschule erhält. Er tritt ein in die Welt der Reichen und lernt Giles Barrington sowie dessen Schwester Emma kennen, ohne zu ahnen, dass die Schicksale ihrer Familien auf tragische Weise miteinander verknüpft sind ...
    Mit viel Charme gelesen von Erich Räuker, Britta Steffenhagen und Richard Barenberg.
    (Laufzeit: 11h 23)


    Wie es mir gefallen hat
    Von Anfang an hat mich die Geschichte der Cliftons in ihren Bann gezogen, erzählt Jeffrey Archer doch sehr eindrucksvoll, mit viel Liebe zum Detail vom harten Alltag der Familie. Nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Mannes Arthur muss Maisie als Kellnerin arbeiten, während es den kleinen Harry statt in die Schule stets zum Hafen zieht. Schließlich möchte er eines Tages genauso wie sein Onkel Hafenarbeiter werden. Nicht nur seiner wunderbaren Stimme, sondern auch der Förderung durch wohlwollende Lehrer, sowie der Freundschaft mit dem alten Kriegsveteranen Old Jack Tar ist es zu verdanken, dass Harrys Leben eine bedeutende Änderung erfährt.
    Im Internat der Eliteschule, die der begabte Junge dank eines Stipendiums besuchen kann, hat er es als Angehöriger der Unterschicht nicht leicht. Vom ersten Schultag an verbindet ihn jedoch eine tiefe Sympathie mit dem reichen Giles Barrington, und bald werden die beiden über alle gesellschaftlichen Schranken hinweg sehr gute Freunde. Nur Giles Vater hegt eine für alle anderen unerklärliche Abneigung gegen Harry.
    Der Roman wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wobei sich die Ereignisse teilweise überschneiden. Durch die verschiedenen Sichtweisen, für die der Autor einmal die Ich-Form, ein anderes Mal die dritte Person wählt, gewinnt der Leser immer wieder neue Eindrücke und Erkenntnisse. Er weiß, welche Vorbehalte Hugo Barrington gegenüber Harry hat, und auch, was mit dessen Vater passierte.
    Die Protagonisten haben mir alle samt und sonders gut gefallen, obwohl die überwiegende Mehrheit der Figuren insgesamt ein wenig zu einseitig gezeichnet wird. Harry ist mir ein wenig zu brav, Old Jack Tar ein wenig zu verständnisvoll, Hugo Barrington hingegen viel zu böse, während seine Tochter Emma ruhig etwas mehr Farbe vertragen hätte. Interessant hingegen fand ich Maisie Clifton dargestellt, die nicht nur in eine Opferrolle gedrängt wird, mit finanziellen Schwierigkeiten und beruflichen Rückschlägen zurechtkommen muss, sondern sogar ein wenig verrucht sein darf.
    Während sich die beiden ersten Drittel des Romans vor allem mit Harrys Kindheit und Schulzeit beschäftigen, gewinnt die Handlung im letzten Drittel an Tempo, sorgt für überraschende Wendungen und sich steigernde Spannung. Als Harrys Zukunftsplanung mit Emma, Giles Schwester, eine verheerende Niederlage erleidet, meldet sich der Enttäuschte zum Dienst bei der Marine und gerät angesichts des drohenden Krieges in Lebensgefahr. Über die politischen Verhältnisse der Zeit erfährt man leider so gut wie nichts, doch endet das Buch mit einem raffinierten Cliffhanger, der den Hörer mit einer ganz und gar unbändigen Lust auf den zweiten Teil zurücklässt.
    Die Sprecher haben ihre Sache ebenfalls sehr gut gemacht, passen ihre angenehmen Stimmen doch hervorragend zum flüssigen Erzählstil. Allerdings hätte man meiner Meinung nach für eine Laufzeit von nur gut 11 Stunden nicht drei Vortragende bemühen müssen.
    Mir hat der Roman so gut gefallen, dass ich gerne eine Empfehlung dafür abgebe, und schon den nächsten Band auf mein Tablet geladen habe.