Johannes K. Soyener - Teeclipper

  • Inhaltsangabe (eBook-Ausgabe):
    Es ist das Jahr 1866, die Bevölkerung von London fiebert mehr denn je dem großen Teeclipper-Rennen entgegen.
    Die Aufgabe: Den ersten Tee der neuen Ernte als schnellster von China nach London bringen.
    Die Schiffe: Extreme Clipper mit scharfgeschnittenem Bug unter einer Pyramide von Segeln.
    Die Eigner: Die Söhne des Clans Mackay – Whiskybrenner, Aktienspekulanten, Sklavenjäger, Opiumhändler und Schiffbauer.
    Sie bestimmen die Geschicke des schottischen Clans dessen Geschichte im Roman erzählt wird.


    Der Autor
    wurde 1945 in Altötting geboren, und arbeitete viele Jahre in der Pharmaindustrie. Seit 2002 ist Johannes K. Soyener als freier Schriftsteller tätig.
    Er ist passionierter Segler, nahm an zahlreichen Regatten teil und gilt als Experte für die Schifffahrts- und Seekriegsgeschichte des 15. - 19. Jahrhunderts.
    Weitere Werke: „Der Meister des siebten Siegels“ (mit Wolfram zu Mondfeld), „Die Venus des Velazquez“, „Der Chirurg Napoleons“, „Das Pharma-Komplott“, „Sturmlegende – Die letzte Fahrt der Pamir“.


    Wie es mir gefallen hat
    Über 30 Jahre begleitet der Leser die Familie Mackay, die seit Generationen vom illegalen Whiskyhandel in den schottischen Highlands lebt. Die Zeiten werden jedoch härter, die Kontrollen strenger und letzten Endes müssen auch die Mackays ihre geliebte Heimat fluchtartig verlassen.
    Vom Whiskybrennen und Schmuggeln, von Zusammenhalt und Bestechlichkeit, von Hunger, Krankheit und Rücksichtslosigkeit bis zum harten Leben der Mackay-Söhne auf den Schiffen von Sklavenhändlern und -jägern erzählt der Autor in sehr anschaulichen, manchmal fast poetischen Bildern. Gestaunt habe ich über dessen umfassende, äußerst detaillierte Kenntnisse zu den einzelnen Themenbereichen, die ihren Höhepunkt zweifellos in Schiffbau und Schifffahrt erreichen. Aus jedem Satz spürt man die Begeisterung für die Seefahrt, für die Schönheit eines schnellen Seglers in voller Fahrt, obwohl zu viele Fachausdrücke aus der Nautik den Laien streckenweise ermüden könnten.
    Gerne war ich mit den (hauptsächlich männlichen) Protagonisten auf sämtlichen Weltmeeren unterwegs, immer neugierig zu erfahren, wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Die Figuren sind charakterlich zwar nicht besonders individuell ausgeprägt, kamen mir aber insgesamt einigermaßen glaubwürdig vor. Manche „Karrieren“ sind mir allerdings fast zu problemlos verlaufen. Gerade Auswanderer ohne Berufsausbildung werden wohl in den seltensten Fällen mit offenen Armen erwartet worden sein, und auch finanziell hatten die ehemaligen Whiskybrenner überdurchschnittlich viel Glück. Auf mich wirken derartige Konstellationen immer recht unrealistisch, doch soll dies mein einziger Kritikpunkt bleiben.
    Stilistisch hat mir der Roman ebenfalls sehr gut gefallen. Trotz der äußerst detaillierten Beschreibungen und zahlreichen Fachbegriffe wird der Erzählfluss nie unterbrochen und auch die Spannung bleibt über die rund 800 e-Book-Seiten stets erhalten.
    Irreführend mag hingegen der Titel des Buches sein; Teeclipper bzw. deren Wettfahrten spielen eine eher untergeordnete Rolle. Es ist die Geschichte des schottischen Familienclans der Mackays, doch diese ist so abenteuerlich und spannend, dass ich sehr gerne eine Leseempfehlung abgebe.

  • @Sylli
    Kannst Du bitte noch den Titel in der Überschrift ergänzen?

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998