Barry und Dana Stiller - Die Ersten

  • Autor - Titel:
    Barry und Dana Stiller - Die Ersten


    Schlagworte: Krimi, Archäologie, Vergangenheit, Mystery
    Verlag: neobooks
    ISBN: B072Z7J3LQ
    Bindung: E-Book
    Seiten: 180 (mein Reader)


    Inhalt:
    1988 entdeckt ein internationales Forscherteam in der kanadischen Arktis eine Wikinger-Siedlung und gut erhaltene Eismumien. Zwei Wochen später stirbt der erste Mitarbeiter unter mysteriösen Umständen. Es ist der Beginn einer Reihe unerklärlicher Ereignisse. Haben die Forscher etwas Böses aus den finsteren Legenden der Eskimos wieder erweckt?
    Als man dem Archäologen Peter Conrad, gerade erst aus Ägypten zurückgekehrt, eine Stelle in Kanada anbietet, ahnt er nicht, worauf er sich einlässt. Das Geheimnis der Eismumien könnte die Welt für immer verändern - und jemand wird um jeden Preis verhindern, dass es gelüftet wird.
    (Q Amazon)


    Meinung:
    Das Buch beginnt mit Jean Scotte, der sich irgendwelche Sorgen um irgendwelche Dinge bei irgendeiner Ausgrabung macht. Sein Gewissen quält ihn so sehr, dass er die Sache endlich mit seinem Chef bereden muss. Nachdem das nun getan ist und Scotte irgendwie beruhigt ist, sieht er allerdings schon das Licht am Ende des Tunnels und wir finden uns direkt danach in Ostberlin wieder und begleiten ab nun Peter Conrad, der über ein, zwei Umwege der Nachfolger Scottes wird und sich nach Kanada begeben muss, um dort an einer Ausgrabung teilzunehmen. Auf dieser Ausgrabung geht es reichlich politisch zu und auch die Beteiligten sind nicht ganz einfach zu durchschauen. Peter ist beeindruckt von den finanziellen Mitteln, die für diese Ausgrabung aufgetrieben wurden. Als dann noch ein tragischer und verstörender Unfall dazukommt und Peter langsam beginnt die Wege seines Vorgängers nachzuvollziehen, stößt er auf Dinge, die die ganze Welt auf den Kopf stellen könnten.


    Ich fand die Idee eines archäologischen Krimis recht interessant und habe mich von meiner Neugier leiten lassen. Im Nachhinein muss ich allerdings zugeben, dass das Buch doch etwas schwerer war als gedacht. Das liegt zum Einen an der Tatsache, dass das Buch, bzw. die Ausgrabung sehr politisch war. Immer mussten die Verantwortlichen die Medien und Geldgeber im Auge behalten und jede Entscheidung musste immer und immer wieder abgewogen werden. Auch war es nicht ganz ersichtlich welche Motivation die Beteiligten wirklich hatten. Es kam mir etwas durcheinander vor. Das andere war das Thema der Ausgrabung selbst und die daraus resultierenden Hintergrundinfos. Ich bin bei Weitem kein Experte zum Thema Wikinger, aber man bekommt hier einiges an Infos dazu geliefert.
    Auch war die Örtlichkeit für mich nicht ganz einfach zu erfassen. Einen großen Teil der Geschichte verbringt Peter mit der Erforschung der Ausgrabung und den dazu gehörigen Arbeits und Wohnbereichen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ab und an etwas den Blick für das 'Wo' verloren habe.
    Was mich aber noch viel mehr gestört hat ist, dass dieses Buch (soweit ich in Erfahrung bringen konnte) der erste offizielle Fall für Peter Conrad ist, doch gerade zu Beginn bin ich das Gefühl nicht los geworden dass man wissen sollte was in Ägypten vorgefallen ist. Auch später im Verlauf der Ereignisse bei der Ausgrabung wird das Thema wieder zur Sprache gebracht.
    In 'Informium' der Autoren geht es wohl um eine ägyptische Ausgrabung und auch hier spielt Peter Conrad eine Rolle, wenn es sich nun um die Ereignisse aus diesem Buch handelt, die hier angesprochen werden, so hätte ich das ganz gern in einem Vorwort erfahren. Ich finde es nicht wirklich angenehm, dass es Querverweise zu einem Buch gibt, welches irgendwie mit der Hauptfigur hier zu tun hat. Um das Thema einfach unter den Teppich zu kehren, war, wie ich finde, viel zu viel Gewicht auf den kurzen Anmerkungen zu den Vorkommnissen in Ägypten.


    Ab und an gibt es noch kleine Rückblicke auf die Zeit der Besiedlung der kanadischen Küste durch die Wikinger, was für, gerade zu Beginn der Geschichte, reichlich Dramatik sorgt. Nach und nach werden so aber auch die Geschehnisse in damaliger Zeit und der Konflikt der Wikinger mit ihren 'Dämonen' aufgezeigt.


    Mir war die Geschichte etwas zu sehr politisch und weniger kriminologisch. Peter war als Hauptfigur zwar anfangs recht sympathisch, aber während des eigentlichen Falls etwas zu dünn/unscheinbar. Leider gab es auch kein wirkliches Licht zum Thema Scotte. Man kann sich zwar als Leser seinen Teil denken, aber etwas handfester hätte es schon sein dürfen. Auch das Parasitenthema hätte durchaus mehr beleuchtet werden können und auch zum Bildnis auf der Steintafel hätte weitaus mehr gesagt werden können, denn wo dieses Bild jetzt genau herkam ist mir nicht ganz aufgegangen.


    Fazit:
    Hat sich die Geschichte im Vorfeld ganz gut angehört, so hat sie mich nicht ganz für sich einvernehmen können. Mir war sie an zu vielen Stellen zu undurchsichtig und kam mir nicht ganz fertig vor. Zuviele Dinge die sich für mich nicht gänzlich geklärt haben und auch Peter konnte mich im Laufe der Geschichte nicht überzeugen.
    Ob ich zu einem neunen Fall von ihm greifen werde, weiß ich noch nicht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn