Carlos Ruiz Zafón - Der Fürst des Nebels / El príncipe de la niebla

  • Klappentext:
    In »Der Fürst des Nebels« fliehen Max und seine Familie vor dem tobenden Krieg. Ein altes Haus am Meer verheißt Frieden und Sicherheit. Doch schon bald legt sich ein dunkler Schatten über den Zufluchtsort, als Max erfährt, dass der Sohn der ehemaligen Bewohner unter mysteriösen Umständen ertrunken ist. Eine geheimnisvolle Macht bedroht nun auch das Leben seiner Familie. Als er mit seinem neuen Freund Roland zum Wrack der Orpheus taucht, kann Max förmlich fühlen, wie etwas Schreckliches in der Tiefe lauert. Gibt es eine Verbindung zum finsteren »Fürst des Nebels«, von dem der Leuchtturmwärter erzählt? Und hat der ihnen wirklich alles gesagt?
    Als Max erkennt, welch grauenvolle Gefahr wirklich droht, hat sich bereits ein Sturm zusammengebraut: etwas lange Totgeglaubtes erhebt sein Haupt und macht sich auf die Jagd.
    – Amazon


    Zum Autor:
    Carlos Ruiz Zafón begeistert mit seinen Barcelona-Romanen um den Friedhof der Vergessenen Bücher ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt. »Der Schatten des Windes«, »Das Spiel des Engels«, »Der Gefangene des Himmels« und »Das Labyrinth der Lichter« waren allesamt internationale Bestseller. Auch »Marina«, der Roman, den er kurz vor den großen Barcelona-Romanen schuf, stand wochenlang auf den Bestsellerlisten. Seine ersten Erfolge feierte Carlos Ruiz Zafón mit den drei phantastischen Schauerromanen »Der Fürst des Nebels«, »Mitternachtspalast« und »Der dunkle Wächter«. Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren und lebt heute vorwiegend in Los Angeles. (kopiert bei fischerverlage)


    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel El príncipe de la niebla
    Erstmals erschienen 1993 bei Edebé, Barcelona
    Aus dem Spanischen übersetzt von Lisa Grüneisen
    5 CDs
    Hördauer 5:47
    Sprecher: Rufus Beck


    Meine Meinung:
    Zafóns erste Bücher waren allesamt Schauermärchen nach einem bewährten Muster: Sympathische Leute geraten in Gefahr durch übernatürliche Kräfte eines bösen Wesens.
    Besonders prägnant sind die netten Personen nicht gezeichnet; sie kommen ohne Ecken und Kanten aus, ebenso wie die bösen Taten des unheimlichen Wesens keine Erklärung brauchen. Sie sind halt so. Die Guten ebenso wie der Böse.
    Die Spannung entsteht aus permanenten Gefahrensituationen, in die Max, seine Schwester Alicia und sein Freund Roland geraten, durch Horror-Erscheinungen und die Erzählungen von Rolands Großvater, dem Leuchtturmwärter, der bereits als Junge schlimme Erfahrungen mit dem Nebenfürst gemacht hatte und vor ihm an diese Küste geflüchtet war.
    Am Ende gibt’s keine Lösung, keine Ausdeutung und keine Erläuterung, warum der Geist nach so vielen Jahren aufersteht und seinen Rachefeldzug durchzieht.
    Grusel um des Grusels willen. Auf Zusammenhänge zwischen einzelnen Schauerelementen wird auch verzichtet.
    Zwischen Schauergeschichten wie dieser und „Der Schatten des Windes“ klaffen Welten.


    DER Lichtblick des Hörbuchs: Sprecher Rufus Beck. Über ihn braucht man nichts mehr zu sagen. Er gehört zur ersten Gilde der deutschsprachigen Vorleser. Nur eins machte mich stutzig: Warum liest Beck den Leuchtturmwärter, einen alten spanischen Seemann, mit Hamburger Zungenschlag?

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Grusel um des Grusels willen. Auf Zusammenhänge zwischen einzelnen Schauerelementen wird auch verzichtet.

    Ich kann Dir nur Recht geben. Ich war beim und nach dem Lesen der festen Überzeugung,
    dass ich zu dämlich war und mir deswegen die Zusammenhänge entgangen sind.
    Und drum habe ich mir das Hörbuch angehört. Das hat dann mein Selbstbild wieder
    gerade gerückt, zumindest in diesem Punkt.
    Und Rufus Beck ist ein Erlebnis, auch live!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).