• Felix Menzel / Robin Classen / Carlos Wefers Verástegui / Gereon Breuer / Florian Müller / Johannes Konstantin Poensgen: Rechts? Eine Strategiedebatte; Selbstverlag Chemnitz 2017; 100 Seiten; ISBN: 978-3-944901-11-4


    Rechts ist - auch in der Politik - nicht einfach nur das Gegenteil von links. Es ist "das, was schon existierte, lange bevor ab 1789 die Linke als Krebsgeschwür der Weltgeschichte populär wurde." Auch wenn nationale, heimatliebende und wertkonservative Gedanken in der Öffentlichkeit immer wieder herabgewürdigt werden - sie sind "das, was die Welt im Innersten zusammenhält, was ewige Gültigkeit hat".


    Felix Menzel. ist Jahrgang 1985. Er hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, BWL und Politik studiert. Er ist Vorsitzender des Vereins Journalismus und Jugendkultur, der die Zeitschrift Blaue Narzisse herausgibt. Die Schülerzeitung aus Chemnitz ist im Jahre 2004 erstmals erschienen und seit dem Jahre 2006 online. Sie "beschäftigt sich mit kontroversen Fragen, der Politik, Kultur, Jugend und Geschichtsschreibung".


    Hier liegt Band XII der Schriftenreihe "BN-Anstoß" vor. Die Schriftenreihe "geht brisanten Themen auf den Grund. Das Ziel ist es, immer auf 100 Seiten Argumentationshilfen für komplexe Themen zu bieten, so daß der Leser nach der Lektüre im Alltag passende Beispiele nennen und Zusammenhänge erläutern können".


    Menzel und seine Publikationen werden in der Sekundärliteratur als "Vertreter der Neuen Rechten und als einer der Schlüsselfiguren der rechtsextremen Identitären Bewegung in Deutschland" beschrieben so ist es am 3. Juni 2017 in der Internetenzyklopädie Wikipedia nachzulesen.


    Eine Einordnung


    Die vorliegende Publikation hat Diskussionscharakter. Selbst wahrnehmend, daß sie am rechten Rand des politischen Spektrums angesiedelt und vom Establishment belächtelt und nicht ernst genommen wurden, werden die Erfolge der AFD als patriotischer Kraft gefeiert. Endlich werden die Schmuddelkinder ernst genommen, weil ihre Analysen "viel mehr mit der Realität übereinstimmen als die des Establishments."


    "Wer sind wir? Wer ist unser Feind?". "Eintagsfliegen, der Einschläferungsapparat und kleine Erfolge", "Staat und Mensch?" und "Raubtiere und Pflanzenfresser" sind die einzelnen Kapitel überschrieben. Sie behandeln in eher abstrakter und theoretischer Form Ausrichtung und Inhalte rechter politischer Aktivität. Um einem Mißverständnis gleich vorzubeugen: Nationalistisches oder gar nationalsozialistisches Gedankengut wird hier nicht offen vertreten. Ein wenig Kapitalismuskritik wird hier mit Kritik am linken Gedankengut, am Establishment und den realen geistigen Strömungen verbunden. Dies geht soweit, daß Machtmenschen und Kulturbewahrer gefordert und Waschlappen, Nachtwächter und Waldmenschen abgelehnt werden.


    Gänzlich ungefährlich sind die Gedanken nicht. Hier wird das Bild eines starken Staates mit selbstbewußten, wehrhaften Menschen angedacht - Zufriedenheit mit den gegenwärtigen Zuständen sieht anders aus.