Rainbow Rowell - Zwei Worte vor und eins zurück / Landline

  • Inhalt: (Verlagsseite)
    Georgie weiß, dass ihre Ehe nicht mehr gut läuft. Und sie weiß auch, dass es nicht besser wird, wenn sie Weihnachten getrennt von Neal und ihren beiden Töchtern verbringt. Aber das Jobangebot, das sie erhalten hat, kann sie unmöglich ablehnen. Was folgt, ist die verrückteste, absurdeste, unvorstellbarste Woche in Georgies Leben – eine Woche, die sie alles hinterfragen lässt, was sie über Neal, ihr gemeinsames Leben und ihre Liebe zu wissen glaubte.


    Autorin: (Verlagsseite)
    Mit ihrem Bestseller-Roman "Eleanor & Park" gewann Rowell 2013 den Boston Globe Horn Book Award und den Printz Award. Wenn sie gerade einmal nicht schreibt, liest sie Comics oder plant Trips nach Disneyland. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Nebraska.


    Aufbau:
    36 Kapitel
    Vorher
    Nachher
    Danksagung


    Meinung:
    In "Zwei Worte vor und eins zurück" geht es um Georgie, deren Ehemann mit den Kindern alleine zu seiner Mutter gefahren ist, nachdem sie beschlossen hat, wegen eines Jobangebots zuhause zu bleiben. Die Stimmung zwischen ihr und Neal ist sehr angespannt, da sie schon zuvor nicht genug Zeit in ihre Ehe investiert hat. Er dagegen hat eventuelle Probleme nicht angesprochen. Nun will Georgie verzweifelt mit ihm reden, um an ihrer Beziehung zu arbeiten, doch seltsamerweise erreicht sie telefonisch nur einen Neal der Vergangenheit, mit dem sie noch nicht einmal verlobt war. Dieses Konzept versprach eine interessante Geschichte und ich war gespannt darauf, was dahinter steckte und ob es Konsequenzen für die Gegenwart haben würde.


    Die Autorin hat klar gezeigt, welches Gefühlschaos durch diese ungewöhnliche Situation in der Protagonistin ausgelöst wird. Die Gespräche, die sie und Neal führen, waren gut dargestellt, und die Probleme, die die beiden haben, wurden realistisch geschildert. Mir hat gefallen, dass es Parallelen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart gab und die Hauptperson durch die Telefonate etwas über ihre Ehe und auch sich selbst erfahren konnte. Man spürt die ganze Zeit, dass sie ihren Mann liebt, selbst wenn sie ihn zu selbstverständlich nimmt oder er Fehler macht, ungeachtet dessen, dass die Beziehung mittlerweile in einer Krise steckt, die durchaus das Potential hätte, sie zu zerstören. Ich fand es realistisch, dass deutlich gemacht wurde, wie sehr man an seiner Liebe arbeiten muss, wenn man sie behalten möchte, und die Botschaft hinter der Geschichte ist auf jeden Fall wichtig.


    Mein Problem mit dem Buch war jedoch, dass mich all das emotional nicht wirklich angesprochen hat. Ich bin mit Georgie nicht richtig warm geworden und konnte ihr Handeln manchmal gar nicht nachvollziehen. Neal ist noch undurchschaubarer, da die Autorin zwar zeigt, was ihn belastet, der Fokus aber auf seiner Frau liegt und sie nicht immer versteht, was in ihm vorgeht. Verstärkt wird das noch dadurch, dass sie den 'Gegenwarts-Neal' nicht erreichen kann und der Leser deshalb genau wie sie im Dunkeln tappt, was seine Gefühlslage betrifft; er ist für mich deshalb ein bisschen blass geblieben. Auch die Entwicklung der Romanze in der Vergangenheit konnte mich nicht richtig berühren, obwohl es schöne Momente zwischen ihnen gibt, vielleicht, weil man ja schon weiß, wie es für die beiden weiter gehen wird. Zudem ist zeitweise nicht viel passiert und die Geschichte kam mir dadurch etwas zäh vor.


    Fazit:
    Es fällt mir schwer, "Zwei Worte vor und eins zurück" zu bewerten. Das Buch lässt sich gut lesen, die Ehekrise und die Gefühlslage der Protagonistin sind überzeugend dargestellt und trotz aller Probleme zeigt die Autorin meiner Meinung nach gut, wieso die beiden sich ineinander verliebt und ein gemeinsames Leben aufgebaut haben. Das Ende fand ich ebenfalls überzeugend, aber irgendwie konnte die Geschichte mich nicht richtig packen und es ist mir auch nicht leicht gefallen, Sympathien für die Charaktere aufzubauen. Es ist ein nettes Buch für zwischendurch mit einer an sich recht schönen, realistischen Liebesgeschichte, es hat mich nur nicht mitgerissen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

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