Chester Himes - Die Geldmacher von Harlem / A Rage in Harlem / Four Love of Imabelle / The Five-Cornered Square

  • Autor (Q: Verlagsseite): Chester Himes, geboren 1909 in Missouri, hat die Kriminalliteratur radikalisiert und literarisch endgültig emanzipiert. In seiner Jugend verbrachte er einige Jahre im Gefängnis. Aus dieser Zeit stammen seine ersten Veröffentlichungen. 1953 emigrierte er nach Frankreich, wo er Bekanntschaft mit Richard Wright und James Baldwin machte und sich literarisch etablierte. Chester Himes starb 1984 in seiner zweiten Wahlheimat Spanien.


    Kurzbeschreibung (Q: Verlagsseite): Kaum zu glauben, dass es in Harlem so vertrauensselige und tolpatschige Kerle wie Jackson gibt: Er verliert nicht nur einen Koffer voller Gold und seine große Liebe Imabelle, sondern auch noch die Leiche seines Bruders. Wie konnte es nur so weit kommen? Eigentlich geschah alles nur aus Liebe zu Imabelle. Zuerst sitzt Jackson einer Band von Geldfälschern auf, dann verschwindet Imabelle samt Geld und Goldkoffer, und so treibt es Jackson auf der Suche nach ihr wie ein unschuldiges Lamm immer weiter hinein in die Hände einer Mörderbande.
    Mit diesem Roman begann Chester Himes seine Serie von »Harlem-Thrillern«. Hier lässt er das erste Mal die schwarzen Cops Grave Digger und Coffin Ed auftreten.


    Ein Klassiker der noiren und afroamerikanischen Krimi-Literatur. Chester Himes hat die Lässigkeit wohl in die Wiege gelegt bekommen. :D Die Geschichte über einen gutgläubigen Trottel, der einer betrügerischen Gangsterbande aufsitzt, die behauptet, Zehner in Hunderter verwandeln zu können, und der, um sein Erspartes gebracht, in kurzer Zeit viel Geld einsacken muss, oder die Typen finden, die ihn gelinkt haben, um dem Ärger an allen Fronten zu entkommen, geht sofort in die Vollen. Da wird nicht lockergelassen. Das ist der reine Geschwindigkeitsrausch. Und in diesem irrsinnigen Gerenne, das die überraschenden Pointen und Hektik eines alten Slapstick-Kurzfilms mit der nächtlichen Straßenatmo der Verbrecherwelt eines räudigen 50er-Jahre-B-Movies verbindet, steckt so viel menschliche Tragik, das einem über die Dummheit der Menschen das Lachen im Halse stecken bleiben kann. Ein denkbar guter Anfang für ein Buch, das ohne Atemholen losbrettert.


    Das hätte spätestens in den 70ern verfilmt werden müssen. Und wäre, wenn gut gemacht, eingeschlagen wie eine Blendgranate. Die Verfilmung von 1991 (Harlem Action, R: Bill Duke) scheint ja leider nur mittelprächtig zu sein. Sonderlich stilbildend ist sie wohl nicht geraten. Nachricht an mich: Film besorgen! :)

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 54 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Everett "Erschütterung" (27.03.)