Enid Blyton - 5 Freunde und das Burgverlies / Five On Finniston Farm

  • Enid Blyton: Fünf Freunde und das Burgverlies; C. Bertelsmann Verlag München ohne Jahresangabe; 189 Seiten; ISBN: 3-570-033828-7


    Anne, Georg = Georgina, Richard und Julius sowie Tim der Hund sind die fünf Freunde. Sie verbringen ihre Sommerferien auf dem Hof Funstein im Dorf Funstein. Dort lernen sie die beiden Zwillinge Harald und Harriet (beide werden "Harry" gerufen), aber auch den Amerikaner Herrn Henning und seinen Sohn Junior (beide sind unsympathische Charktere) kennen.


    Schon nach kurzer Zeit hören die fünf Freund von der verschwundenen Burg Funstein und einem übriggebliebenen unterirdischen Geheimgang, den niemand mehr kennt. Gibt es dort wertvolle Schätze zu entdecken? Es kommt zu einem Wettkampf zwischen den Kindern und den Amerikanern - wer wird hier als Sieger hervorgehen?


    Hier liegt Band 18 aus der Jugendbuchreihe für Kinder vor. Es wendet sich an Leser ab 10 Jahren.


    Das Buch bietet diejenige Art Literatur, wie sie für Blyton typisch ist. Die Geschichte ist eine spannende Schatzsuche, die für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet ist. Mehrere Kinder und iher Haustiere stehen im Vordergrund. Sie können eigenständig ein Rätsel lösen, an dem Erwachsene scheitern. Mit einer Schatzsuche ist das Abenteuer aber auch relativ ungefährlich.


    Enid Blyton ist 1968 gestorben. Wie kommt es, daß ihre Bücher auch heute noch in Jugendbüchereien vertreten sind und offensichtlich immer noch gerne von jungen Lesern gelesen werden? Schließlich gibt es keine Mobiltelefone, Computer und andere Errungenschaften der modernen Technik in den Geschichten. Es hat wohl etwas mit Blytons gefälligem Schreibstil zu tun, aber auch damit, daß hier die Welt noch in Ordnung ist. Es werden keine sozialen und gesellschaftlichen Konflikte angesprochen, sondern eher ein traditionelles Rollenbild vermittelt. Die Figur der Anne ist ein gutes Beispiel dafür. Sie ist der Muttertyp - eher ängstlich veranlagt hilft sie gerne im Haushalt, während Julius und Richard mehr handwerklich geschickt und Anführer sind. Was altmodisch klingt, sorgt aber auch dafür, daß sich kein Elternteil Gedanken darüber machen muß, warum sein Nachwuchs schlecht schläft.


    Zahlreiche schwarzweiße Zeichnungen kommen illustrierend hinzu. In ihrer kind- und damit zielgruppengerechten Art sind sie durchaus eine Bereicherung.

  • Ich habe sowohl alle "5 Freunde" Bücher als auch die TV-Serie geliebt als Kind. Im Hof haben wir die Geschichten nachgespielt. Wobei ich entweder Anne oder - komischerweise - Julius "war". :-k:wink:


    Die Rollenverteilung ist, wie du schreibst, im Prinzip schon klar eingegrenzt - mit Ausnahme von George, die ja ein Mädchen ist, aber keines sein möchte und eigentlich "männlicher" als Richard ist, soweit ich mich erinnern kann.


    Enid Blyton hat mich durch meine Kindheit begleitet wie Astrid Lindgren und Erich Kästner.


    Danke fürs Erinnern, Andreas Rüdig!