Stephanie Faul - So sind sie, die Amerikaner / The Xenophobe's Guide to the Americans

  • Wer reist, hat etwas zu erzählen. Das bezieht sich nicht nur auf Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem auch auf Land und Leute, denn jede Kultur ist anders und das merkt man vor allem, wenn man länger durch ein Land reist oder dort sogar eine Weile lebt.


    Ich habe ein Jahr in den USA gelebt. In der Anfangsphase habe ich mich zwar auf das Abenteuer gefreut, war aber auch sicher, froh zu sein, dass mein Aufenthalt auf ein Jahr begrenzt war, denn etwas merkwürdig waren die Amis schon. Je mehr ich mich jedoch an sie gewöhnt habe, desto mehr habe ich sie ins Herz geschlossen - auch wenn sie tatsächlich etwas merkwürdig sein ;)


    Über die Reihe "Die Fremdenversteher" bin ich auf der Frankfurter Buchmesse aufmerksam geworden. Sie greift kulturelle Unterschiede auf und stellt diese humoristisch vor. Ob diese Reihe sinnvoll ist, kann ich am bestens an der Ausgabe "So sind sie, die Amerikaner" feststellen, da ich von ihnen mittlerweile zahlreiche Eindrücke sammeln konnte, deshalb habe ich mich für dieses Buch entschieden und muss sagen, das Buch trifft das meiste genau auf den Punkt.


    Das dünne Büchlein bietet Kurztexte mit verschiedenen Themenschwerpunkten wie z.B. Typische Eigenschaften, Freizeit & Vernügen, Essen & Trinken oder Geschäftsleben. Die Texte sind leicht zu lesen, unterhaltsam und stellen die Amis ziemlich authentisch dar. Da die einzelnen Kapitel nicht besonders umfangreich sind, kann man immer mal wieder zu dem Buch greifen und etwas darin lesen.


    Fazit: Wer länger durch die USA reisen oder dort für eine Weile leben möchte, kann sich mit diesem Buch auf die Zeit dort einstellen. Damit sollte die Umstellung nicht allzu schwer fallen, denn Stephanie Faul erklärt, warum die Amerikaner so sind, wie sie sind und worauf man sich einstellen muss.


    • Taschenbuch: 108 Seiten
    • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
  • Zum Buch über Frankreich: Geben wir es ruhig zu: Die Franzosen sind manchmal seltsam. Sie essen seltsame Dinge. Sie benehmen sich seltsam. Sie sind mal zu steif und mal ein bisschen zu locker. Sie lachen über Dinge, die nicht lustig sind. - Könnte man so stehen lassen, denn Froschschenkel und Schnecken sind tatsächlich seltsame Dinge auf dem Teller, wenn man sie nicht kennt.


    Zum Buch über England: Geben wir es ruhig zu: Die Engländer sind manchmal seltsam. Sie essen seltsame Dinge. Sie benehmen sich seltsam. Sie sind mal zu steif und mal ein bisschen zu locker. Sie lachen über Dinge, die nicht lustig sind. - Naja, der englische Humor ist mitunter gewöhnungsbedürftig.


    Zum Buch über Österreich: Geben wir es ruhig zu: Die Österreicher sind manchmal seltsam. Sie essen seltsame Dinge. Sie benehmen sich seltsam. Sie sind mal zu steif und mal ein bisschen zu locker. Sie lachen über Dinge, die nicht lustig sind. - In Österreich habe ich noch nie seltsame Dinge gegessen. Und einen Österreicher, der sich - im Vergleich zu einem Deutschen - irgendwie anders benahm, bin ich noch nicht begegnet.


    Zum Buch über Italien: Geben wir es ruhig zu: Die Italiener sind manchmal seltsam. Sie essen seltsame Dinge. Sie benehmen sich seltsam. Sie sind mal zu steif und mal ein bisschen zu locker. Sie lachen über Dinge, die nicht lustig sind. - Die beste Küche, die ich kenne. Und die lockersten Leute, die ich kenne.


    Ich weiß nicht, was ich von dieser Reihe halten soll. Viel Mühe scheint der Verlag sich nicht zu machen. Auf jeden Fall für mich ein Zeichen, dass er seine Bücher (und damit auch die Leser) nicht für voll nimmt. :wuetend:


    Da gibts nur eins: Finger weg :!::(

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Da gibts nur eins: Finger weg :!::(

    Ich bin nicht der Meinung, dass man von einem Satz über das Buch auf das Buch schließen sollte. Immerhin werden knapp 100 Seiten gefüllt und bei den Amerikanern passt der Inhalt wirklich auf die Amis. Vielleicht solltest du erst einmal Östereich lesen um zu sehen, was dort als seltsam oder unterschiedlich genannt wird, bevor du das beurteilst. Ich beurteile ein Buch jedenfalls nicht nach einem Satz aus dem Klappentext.

  • Ich auch nicht. Habe ich mich etwa missverständlich ausgedrückt? Ich kritisiere die phantasielose Arbeit des Verlags.

    "Finger weg" finde ich persönlich schon urteilend. Der Klappentext hat ja auch zu jedem Land individuelle Beschreibungen. Du hast halt nur den pauschalen Satz zur Fremdenversteher-Reihe rauskopiert. Da finde ich pauschal zu sagen "Finger weg" zu früh urteilend. Aber jeder, wie er mag :)