Marc Raabe - Schlüssel 17

  • Kurzmeinung

    Cordi
    Die Story brauchte einen Moment, aber dann ist es mega spannend, Null vorhersehbar & mit krassen Wendungen!
  • Kurzmeinung

    Emili
    Ein komplexer, temporeicher Thriller, mit schwachen Charakteren. Konnte mich nicht überzeugen. Ich habe mich gelangweilt
  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Marc Raabe gelingt es meisterhaft, immer ganz dicht an seinen Figuren zu bleiben." Volker Kutscher
    In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote mit schwarzen Flügeln: Es ist die prominente Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel. In den Griff ist die Zahl 17 geritzt. Tom Babylon vom LKA will diesen Fall um jeden Preis. Denn mit diesem Schlüssel verschwand vor vielen Jahren seine kleine Schwester Viola. Doch Tom bekommt eine unliebsame Partnerin für die Ermittlungen. Die Psychologin Sita Johanns fragt sich schon bald, wer in diesem Fall mehr zu verbergen hat: Tom oder der Mörder, der sie beide erbarmungslos vor sich hertreibt.
    Der erste Fall für Tom Babylon!
    "Süchtig machendes Kopfkino." Kölner Stadt Anzeiger über Heimweh


    Autor (Quelle: amazon)
    Marc Raabe wurde 1968 in Köln geboren. Mit 15 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen und begann mit einem Freund Filme zu drehen. Drei Jahre später entstand daraus eine Produktionsfirma für Industriefilme, Musikvideos und Fernsehen.
    Zusätzlich studierte er Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Germanistik, beendete jedoch das Studium vorzeitig, um sich ganz seiner Firma zu widmen. Heute ist er Gesellschafter und Geschäftsführer einer Fernsehproduktion und lebt mit seiner Familie in Köln.
    Sein Thriller-Debüt »Schnitt« erschien 2012 im Ullstein Verlag und stand mehrere Wochen auf der Spiegel Online Bestsellerliste, ebenso wie sein zweiter Thriller »Der Schock«. Seine Bücher erscheinen inzwischen in zehn Sprachen, unter anderem in England, dem Mutterland des Spannungsromans. »Schnitt« wurde beim Krimi-Blitz, dem Publikumspreis von krimi-couch.de, zum drittbesten deutschen Krimi 2012 gewählt.


    Inhalt
    Eine tote Dompfarrerin, deren schrecklich zugerichtete Leiche wird im Dom gefunden.
    Sie trägt um ihren Hals einen Schlüssel mit der Nr. 17 darauf. Den gleichen Schlüssel sah der Ermittler Tom Babylon bei seiner Schwester, die spurlos verschwunden ist.
    Es geht u.a. auch um Jugendliche -darunter Tom Babylon- die vor vielen Jahren einen Toten gefunden haben, der diesen Schlüssel ebenfalls bei sich trug.
    Alle Geschehnisse sind scheinbar mit diesem Schlüssel Nr. 17 verbunden.


    Beurteilung
    Das Cover des Buches fand ich sehr gut; es passt zum Roman, obwohl kein Schlüssel abgebildet ist. Ich habe bisher noch kein Buch von Marc Raabe gelesen, mir gefällt der Schreibstil sehr gut. Sofort ab der ersten Seite versteht es der Autor die Spannung aufzunehmen und bis zum Schluss zu steigern. Alle Charaktere sind gut dargestellt. Ebenfalls hat man keine Probleme den Zeitsprüngen zu folgen. Diese sind zudem vor jedem Kapitel angegeben.


    Fazit
    Es handelt sich um einen sehr spannenden Thriller, den ich nur weiterempfehlen kann. Ich vergebe auf jeden Fall :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne. :thumleft:

  • DER BULLE, DER DAS MÄDCHEN SUCHT
    Schon die Leseprobe nahm mich gefangen und ich konnte es kaum erwarten, wie es dann endlich weitergeht. „Schlüssel 17“ ist, - nun weiß ich es - , eine unglaublich dramatische Sache um einen Schlüssel, der im engen Zusammenhang mit vielen Toten und der verschwundenen Schwester Viola (genannt Vi) des Polizisten Tom Babylon steht. Eine Sache, die unheil- und verhängnisvoll die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet.
    Was für ein gruseliger Auftakt! Die Dompfarrerin Brigitte Riss wird hängend wie ein Riesenvogel in ihrem weiten, schwarzen Gewand unter der Kuppel des Berliner Domes gefunden. Dieser Mord an der Frau ist so unglaublich grausam. Die entsetzliche Schändung ihres Körpers zeugt von einem unbändigen Hass. Um den Hals trägt sie einen silbernen Schlüssel mit der eingravierten Zahl 17.
    Trotz der vehementen Einwände seines Chefs übernimmt LKA Oberkommissar Tom Babylon den Fall, in dem er, seine kleine Schwester, die tote Pfarrerin und viele andere und der Schlüssel 17 in einem engen Zusammenhang stehen. Irgendwie hängt alles mit allem zusammen. Schließlich wird ihm die Psychologin Sita Johanns zugeteilt, mit der er sich nach anfänglichen Schwierigkeiten, zusammenrauft. Die Leitung übernimmt Joseph Morten, ein mir suspekter Charakter, der ganz sicher im nächsten Band noch eine wichtige Rolle einnehmen wird. Eine Frage bleibt bis zum Schluß. Handelte der Mörder im Alleingang? Wer und was steckt noch dahinter?
    In 28 Kapiteln, Prolog und Epilog sowie auf 510 Textseiten entwickelt Marc Raabe eine so komplexe Erzählstruktur, die mich wie gebannt am Lesen hielt. Die Kapitelüberschriften enthalten jeweils den Ort, den Tag, das Datum, die Uhrzeit. Immer wieder erfährt man aufschlussreiche Fakten aus Toms Kindheit, in Rückblenden ins Jahr 1998.
    Dieser Thriller erfüllt alle Ansprüche, die ich an dieses Genre stelle. In sehr lebendigen, überaus authentischen Personenbeschreibungen läßt der Autor seine Charaktere agieren. Sie bleiben in meiner Erinnerung.
    Ich kann mir „Schlüssel 17“ gut als Verfilmung vorstellen.
    Das Cover tut sein übriges zum insgesamt sehr positiven Eindruck. Die erhabenen, silbernen Buchstaben auf schwarzem Grund und die filigrane Feder sind absolute Eyecatcher.


    Fazit:
    Ein genialer Thriller, der immer dicht am Geschehen bleibt und die Spannung stets aufrecht erhält bis zum Schluß. Ich war oft geneigt zu sagen, dass ich weiß, worauf es hinausläuft. Doch dann plötzlich war es wieder ganz anders. Am Ende des Buches gibt es eine ganze Reihe offener Fragen, die mich ganz ungeduldig auf die Fortsetzung warten lassen. Marc Raabe führt den Leser gekonnt immer wieder auf die falsche Fährte.
    Ich gebe meine Empfehlung für alle Thrillerfans. „Schlüssel 17“ muss gelesen werden.
    Ganz klar und eindeutig: Fünf von fünf Sternen! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Leiche von Pfarrerin Dr. Brigitte Riss wird vom Organisten Bernhard Winkler an Seilen aufgehängt unter den Kuppeln des Berliner Doms gefunden. Sie wurde grausam zugerichtet, mit schwarzen Flügeln versehen und trägt einen Schlüssel mit der Zahl 17 um den Hals. Als Tom Babylon vom LKA und die ihm an die Seite gestellte Psychologin Sita Johanns zum Tatort gerufen werden und Tom den Schlüssel sieht, werden alte Erinnerungen in ihm wachgerufen. Seine 10-jährige Schwester Viola verschwand vor 20 Jahren in Verbindung mit diesem Schlüssel. Tom hofft, mit den Ermittlungen in diesem Fall endlich etwas über den Verbleib seiner Schwester in Erfahrung zu bringen und beginnt sofort mit den Ermittlungen. Dabei ist es ihm gar nicht recht, dass Sita Johanns ihn auf Schritt und Tritt dabei begleiten soll. Werden sie den Täter dingfest machen können und erfährt Tom endlich, was Viola widerfahren ist?


    Marc Raabe hat mit seinem Buch „Schlüssel 17“ einen sehr spannenden und rasanten Thriller vorgelegt, der den Leser von der ersten Seite an in Atem hält. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, der Autor versteht es sehr geschickt, den Leser in die Handlung hineinzuziehen und ein wahres Kopfkino mit Gänsehaut und Herzrasen zu veranstalten. Schon beim Prolog hält man automatisch den Atem an, so dunkel und düster ist die Stimmung. Der Spannungsbogen wird gleich sehr hoch angelegt und steigert sich bis zum finalen Schluss noch weiter in die Höhe. Durch die wechselnden Erzählperspektiven und die Rückblenden in Toms Vergangenheit schafft der Autor es, die Dynamik der Geschichte immer schneller werden zu lassen und einen gewissen Sog zu entwickeln. Durch geschickte Wendungen und einen dritten Schauplatz in einer psychiatrischen Klinik wird der Leser regelrecht dazu verleitet, Mutmaßungen und eigene „Ermittlungen“ anzustellen, um die Geheimnisse zu lüften. Da viele Protagonisten so ihre Geheimnisse haben, weiß man nie, wer Freund oder Feind ist. Auch dadurch ist der Spannungslevel auf extrem hohem Niveau, da man regelrecht auf die Enthüllungen wartet.


    Die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet und gemäß ihren Eigenschaften individuell in Szene gesetzt worden. Sie wirken durchweg sehr real und authentisch, dass man das Gefühl hat, einige von ihnen zu kennen. Tom ist ein sympathischer Mann ohne den Anspruch, perfekt zu sein. Durch einen schlimmen Schicksalsschlag in der Vergangenheit wird in diesem Fall zum Äußersten getrieben, denn er hofft immer noch, nach all den Jahren seine vermisste Schwester Viola wiederzufinden. Gerade durch seine persönlichen Gefühle getrieben, hält er sich nicht an die gesetzten Regeln und bringt sich das ein oder andere Mal in Situationen, die ihn Kopf und Kragen kosten könnten. Er hat unkonventionelle Ermittlungsmethoden, die nicht immer gut ankommen. Sita Johanns ist auch eine tolle Protagonistin, die ebenfalls ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit mit sich herumschleppt. Die Zusammenarbeit mit Tom gestaltet sich zu Beginn zwar schwierig - beide misstrauen sich gegenseitig – doch als Leser kann man wunderbar miterleben, wie die zwei sich zusammenraufen und wirklich gut miteinander agieren. Sie ergänzen sich gerade aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit. Auch die übrigen Protagonisten geben der Handlung noch zusätzliche Spannung und machen die Geschichte rundum gelungen.


    „Schlüssel 17“ ist ein rasanter und bis zur letzten Seite fesselnder Thriller, der den Leser konstant in Atem hält und nicht mehr loslässt, bis das Ende offen liegt. Absolute Leseempfehlung für einen wirklich sehr gelungenen Pageturner!


    Hochspannung für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !!!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Inhalt

    Tom Babylon, Ermittler beim LKA Berlin, wird zu einem Tatort im Berliner Dom gerufen. Eine Tote hängt in der Kuppel, um den Hals einen Schlüssel mit der Nummer 17. Ein Schlüssel, mit dem Tom grauenhafte Erinnerungen verbindet. Genau so einen Schlüssel hat er als Jugendlicher um den Hals eines Toten gefunden. Kurz darauf ist seine Schwester Vi verschwunden.


    Das ist auch der Grund wieso er sich sträubt, als er von dem Fall abgezogen werden soll. Er hofft hier endlich eine Verbindung zu seiner verschwundenen Schwester zu finden. Doch dann bekommen seine Freunde, die den Toten damals gemeinsam mit ihm gefunden haben, einen Schlüssel und für Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.


    Bewertung
    Der 1. Fall von Tom Babylon und Sita Johanns: Schlüssel 17 ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe. Und der ist dem Autoren Marc Raabe definitiv gelungen. Ich kannte diesen Autoren vorher noch gar nicht. Mein Dank geht an dieser Stelle an Netgalley und den Ullstein Taschenbuch Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar.


    Charaktere
    Zum einen haben wir Tom Babylon. Als Jugendlicher ist seine kleine Schwester verschwunden und angeblich später ertrunken aufgefunden worden. Er glaubt jedoch nicht an den Tod seiner Schwester. So setzt er sich immer wieder über Dienstvorschriften hinweg und sucht nach Vi. Außerdem spricht er mit ihr: Es ist fast als ob sie neben ihm sitzt. Natürlich stellt sich die Frage ob er wegen seinem Tablettenkonsum und seiner Schwester überhaupt diensttauglich ist? Das macht er aber durch seine genialen Ermittlungserfolge wieder weg. Am Ende des Thrillers deutet einiges darauf hin, das Vi tatsächlich noch lebt - für den Leser wirft das natürlich einige Fragen auf.


    Sita Johanns spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in Schlüssel 17. Als Psychologin soll sie die Ermittlungen unterstützen. Bei ihr bleiben ebenfalls viele Fragen offen: Wieso sind ihre Haare geschoren? Woher kommen ihre Narben? Was ist ihr Trauma, das immer wieder angedeutet wird?


    Natürlich gibt es noch deutlich mehr Ermittler, aber diese beiden spielen die wichtigste Rolle. Mit den vielen Charakteren bin ich aber gut klar gekommen, die Rollen und Aufgaben sind klar bzw. werden es im Laufe der Geschichte.


    Handlung und Aufbau
    Der Thriller spielt abwechselnd in verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Perspektiven. Einerseits sind da Toms Erinnerungen an die Zeit, in der seine Schwester Vi verschwunden ist, andererseits die aktuelle Mordserie. Die aktuellen Geschehnisse werden immer wieder aus der Sicht unterschiedlicher Figuren beleuchtet.
    Der Schreibstil ist durchweg flüssig und angenehm zu lesen. Man ist sehr nah an den Figuren und sieht die Ereignisse direkt vor sich. Der Leser ist mitten in der Handlung, was durch die Erzählung in der Gegenwart noch weiter unterstützt wird.
    Die Stasi und die DDR-Zeit spielt in dem Thriller eine große Rolle. Ich muss sagen, ich bin nach dem Mauerfall aufgewachsen (88er Jahrgang) und habe eigentlich nichts mehr davon mitbekommen. Trotzdem hatte ich keine Probleme dem Autoren zu folgen. Im Gegenteil: Die Handlung hat mich von der ersten Seite an gepackt. Im Verlauf der Geschichte, als die Lösung dann in Sicht kam und die Rätsel aufgelöst wurden, war ich teilweise direkt schockiert. Ob es diese Dinge wirklich in der DDR gegeben hat? Hier ist meine persönliche Neugier geweckt und ich werde auf alle Fälle recherchieren.


    Fazit
    Die rasante Handlung und die lebensnahen Figuren lassen keine Langeweile aufkommen. Das Buch hat wirklich Spaß gemacht. Das einzige das mich stört: Am Ende bleiben viele Fragen offen. Auf deren Auflösung werde ich wohl noch warten müssen, bis der Folgeband (oder die Folgebände) erscheint. Von mir bekommt Schlüssel 17 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung für diejenigen, die actiongeladene Thriller lieben.

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote mit schwarzen Flügeln: Es ist die prominente Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel. In den Griff ist die Zahl 17 geritzt. Tom Babylon vom LKA will diesen Fall um jeden Preis. Denn mit diesem Schlüssel verschwand vor vielen Jahren seine kleine Schwester Viola. Doch Tom bekommt eine unliebsame Partnerin für die Ermittlungen. Die Psychologin Sita Johanns fragt sich schon bald, wer in diesem Fall mehr zu verbergen hat: Tom oder der Mörder, der sie beide erbarmungslos vor sich hertreibt.


    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    Marc Raabe, 1968 geboren, ist Geschäftsführer und Gesellschafter einer Fernsehproduktion. Seine beiden Thriller Schnitt und Schock waren viele Wochen auf der Bestsellerliste. Marc Raabe lebt mit seiner Familie in Köln.


    Allgemeines
    Erster Band der Tom Babylon-Reihe
    Erscheinungstermin: 9. Februar 2018 im Ullstein Verlag als broschiertes TB mit 512 Seiten
    Gliederung: Prolog – Drei Teile mit insgesamt 24 Kapiteln, jeweils mit Orts- und Zeitangaben überschrieben – Epilog – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen
    Handlungsort und -zeit: Berlin und Umgebung, September 2017, Rückblicke auf das Jahr 1998


    Zum Inhalt
    Tom Babylon vom LKA trägt eine belastende Erinnerung mit sich herum: 1998 verschwand seine damals zehnjährige Schwester Viola spurlos, bis heute will er nicht glauben, dass sie tot ist. Bei ihrem Verschwinden trug sie einen Schlüssel mit der in den Griff eingeritzten Zahl 17 bei sich, diesen Schlüssel hatte sie von Tom, der ihn – gemeinsam mit seiner Freundesclique – kurz zuvor bei einem „verbotenen“ Abenteuer gefunden hatte.
    Als die stadtbekannte Dompfarrerin Brigitte Riss auf ebenso brutale wie groteske Weise ermordet wird, trägt sie den „Schlüssel 17“ um den Hals. Für Tom steht es damit fest, dass der Mord mit dem Verschwinden seiner Schwester zusammenhängen muss. Als einige seiner ehemaligen Freunde ebenfalls einen solchen Schlüssel zugeschickt bekommen und es zu weiteren Todesfällen kommt, stellt sich für Tom das Problem, wie er in diesem Fall ermitteln kann, ohne seinen Kollegen, darunter der sehr aufgeweckten Psychologin Sita Johanns, die tragischen Erlebnisse seiner Jugend zu enthüllen.


    Beurteilung
    „Schlüssel 17“ ist keiner der typischen Thriller über irre Serienkiller, vielmehr handelt es sich um einen äußerst komplexen Kriminalroman, dessen Zusammenhänge erst sehr spät durchschaubar sind. Durch seine Szenen- und Zeitwechsel gestaltet sich die Lektüre sehr kurzweilig und spannend, zumal am Ende einiger Kapitel Cliffhanger vorkommen. Die Handlung in der Gegenwart (2017) wird im Präsens erzählt, was dem Leser das Gefühl vermittelt, unmittelbar zum Zeugen der Geschehnisse zu werden. Der im Jahr 1998 spielende Handlungsstrang um den damals vierzehnjährigen Tom und seine Freunde ist im Präteritum gehalten. Im Laufe der Ermittlungen taucht der Leser mit Tom und Sita in die DDR-Vergangenheit ein.
    Die beiden Hauptfiguren Tom und Sita sind in ihren Charakteren und persönlichen Lebensgeschichten gründlich ausgearbeitet und treten als Persönlichkeiten plastisch hervor. Auch die weiteren Romanfiguren sind detailliert ausgestaltet, zum Teil wirkt die Darstellung ein wenig überspitzt. Beim LKA gibt es Mitarbeiter mit dunklen Seiten, hier werden die Hintergründe nicht gänzlich offengelegt. Dasselbe gilt für den Kriminalfall, der nur zum Teil aufgeklärt wird und damit gute Anschlussmöglichkeiten für den zweiten Band liefert, den der Leser dann natürlich auch unbedingt lesen „muss“.
    In „Schlüssel 17“ verbinden sich eine anschauliche Schilderung mit vielen Spannungshöhepunkten und ein intelligent aufgebautes Handlungskonstrukt zu einem sehr lesenswerten Einstieg in eine neue Reihe.


    Fazit
    Intelligent konstruiert und spannend erzählt, ein sehr lesenswerter Einstieg in eine neue Reihe!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Von der Kirchenkuppel im Berliner Dom hängt eine Frauenleiche, grausam getötet und äußerst bizarr zur Schau gestellt, mit großen, schwarzen Flügeln und verbundenen Augen und Mund. Ermittler Tom Babylon stösst zu den Ermittlungen hinzu und selbst ihm gefriert das Blut in den Adern. Nicht nur, dass er die Leiche kennt, die prominente Pfarrerin Brigitte Riss, mit deren Tochter er einst befreundet war, sondern auch der Gegenstand um ihren Hals lässt ihn innehalten. Ein Schlüssel, darauf eingestanzt die Nummer 17, genau so ein Schlüssel hatte seine kleine Schwester Viola von ihm bekommen, als sie damals im Alter von 10 Jahren verschwand. Für ihn gibt es nur eins, er muss diesen Fall lösen, denn nach 19 Jahren hält er zum ersten Mal einen Hinweis zu seiner verschwundenen Schwester in der Hand. Doch da er für seine Alleingänge bekannt ist, wird ihm die Polizeipsychologin Sita Johanns zur Seite gestellt.
    Meine Meinung:
    Schon das düstere Cover mit den erhabenen Buchstaben und der auffälligen Feder macht neugierig und auch der Klappentext verspricht eine sehr spannende Geschichte. Kennt man dann den Inhalt, wird auch schnell das Cover klar und es passt hier perfekt.
    Gleich der Einstieg in diesen Thriller konnte mich packen und ich war von der bedrückenden, beängstigenden Atmosphäre gefangen. Marc Raabe lässt die Inszenierung der Leiche regelrecht lebendig vor des Lesers Auge werden und der ein oder andere Schauer lief hier durchaus über den Rücken. Dabei sind es gar nicht so sehr die grausamen oder blutigen Details, denn mit diesen hält der Autor sich doch recht zurück, sondern die Stimmung die entsteht, wenn der Autor Umgebungen oder Situationen beschreibt.
    Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er schreibt flüssig und geradlinig, so dass allein die Sprache voran treibt beim Lesen, aber auch die Zeitform, die er wählt, sorgt für Tempo. Er erzählt hier nämlich in der Gegenwart und auf mich machte dies einen beinahe dringlichen Eindruck.
    Der Fall ist äußerst spannend und mit vielen Wendungen und den kurzen Kapiteln, die ich so liebe, sorgt der Autor einmal mehr für ein hohes Tempo. Nur sehr selten erhält der Leser die Gelegenheit zur Ruhe zu kommen, wenn dann meist durch die Rückblicke, auf die Zeit in der Tom Babylons Schwester Viola verschwand und auch dann ist man immer weiter damit beschäftigt, zu grübeln, welche Zusammenhänge es denn hier gibt. Auch die kleinen Cliffhanger an den Kapitelenden beherrscht Raabe zweifellos und so waren die über 500 Seiten schneller gelesen, als ich angenommen habe. Wer also einen rasanten Plot mag, ist hier mit Sicherheit sehr gut aufgehoben.
    Zu den kurzen, rasanten Kapiteln kommen auch immer wieder Wechsel in den Perspektiven, auf der einen Seite steht Tom Babylon im Mittelpunkt und der Hauptaugenmerk ruht auf seine Person, doch auch weitere Charaktere kann man zwischendurch beobachten. Dabei stand ich doch immer wieder vor neuen Rätseln, dachte ich für einen Moment noch, den Schlüssel zur Lösung in den Händen zu halten, tritt ein neuer Aspekt in der Vordergrund. Klar ist, die Lösung muss mit der Vergangenheit zusammenhängen, doch was wirklich geschehen ist, kann Raabe bis zum Ende geheim halten und letzten Endes behält er auch hier noch ein paar lose Fäden zurück, bei denen ich jetzt schon auf eine Fortsetzung gespannt bin.
    Zu dem Erzählstrang in der Gegenwart gibt es auch noch einen aus Toms Vergangenheit, aus der Zeit, als seine Schwester verschwand. Zwischen den aktuellen Ereignissen schweift der Autor immer wieder zurück zu den vergangenen Zeiten und man spürt, dass es Zusammenhänge geben muss, doch ob das wirklich so ist, verrate ich hier natürlich nicht.
    Mit den beiden Ermittlern Tom Babylon und Sita Johanns hat der Autor vielschichtige und interessante Charaktere geschaffen. Wie so oft bei Ermittlern in Thrillerreihen haben auch diese Beiden mit Ereignissen aus der Vergangenheit zu kämpfen, doch diese kommt gar nicht so intensiv aufs Tapet, so dass es nicht zu sehr von dem Fall oder den vergangenen Ereignissen ablenkt.
    Aber nicht nur die Protagonisten waren gut ausgearbeitet, sondern auch die Nebenfiguren bekommen ein Eigenleben und wirken gut ausgearbeitet und durchdacht.
    Mein Fazit:
    Mit dem ersten Band der neuen Ermittlerreihe rund um Tom Babylon konnte mir Marc Raabe absolut spannende und temporeiche Lesestunden bescheren. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht und so fiel es mir sehr schwer, dieses Buch auch nur für kurze Momente aus der Hand zu legen. Die Geschichte ist komplex, der Plot spannend und die Charaktere vielschichtig und glaubwürdig. Auch der Fall, der mit nur wenigen blutigen Details auskommt, war durchdacht und vorstellbar und auch die Rückblicke auf lang vergangene Ereignisse wirkten auf die Handlung. Letzten Endes lässt der Autor noch einige Fragen offen und lässt mich damit sehnsüchtig auf den nächsten Band wartend zurück. Jetzt schon eines meiner Thrillerhighlights und somit gibt es auch eine klare Leseempfehlung!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext:
    In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote mit schwarzen Flügeln: Es ist die prominente Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel. In den Griff ist die Zahl 17 geritzt. Tom Babylon vom LKA will diesen Fall um jeden Preis. Denn mit diesem Schlüssel verschwand vor vielen Jahren seine kleine Schwester Viola. Doch Tom bekommt eine unliebsame Partnerin für die Ermittlungen. Die Psychologin Sita Johanns fragt sich schon bald, wer in diesem Fall mehr zu verbergen hat: Tom oder der Mörder, der sie beide erbarmungslos vor sich hertreibt.


    Autor:
    Marc Raabe wurde 1968 in Köln geboren. Sein Thriller-Debüt »Schnitt« erschien 2012 im Ullstein Verlag und stand mehrere Wochen auf der Spiegel Online Bestsellerliste, ebenso wie sein zweiter Thriller »Der Schock«. Seine Bücher erscheinen inzwischen in zehn Sprachen, unter anderem in England, dem Mutterland des Spannungsromans. »Schnitt« wurde beim Krimi-Blitz, dem Publikumspreis von krimi-couch.de, zum drittbesten deutschen Krimi 2012 gewählt.


    Allgemeines:
    Erscheinungsdatum: 9. Februar 2018
    Seitenzahl: 512
    Verlag: Ullstein


    Eigene Meinung:
    Der erste Teil um Tom Babylon konnte mich leider nicht vollends überzeugen. Tom Babylon und Sita Johanns sind noch die ausgereifteren Charaktere des Romans. Allerdings fehlte mir auch bei ihnen die Tiefe, die es bei diesem Thriller gebraucht hätte. Ich fand es zum Beispiel nur wenig überzeugend, dass Tom mit seiner verschollenen Schwester Gespräche führt und sich über sämtliche Polizeivorschriften hinweg setzt ohne großartig Konsequenzen zu bekommen.
    Die Geschichte um den Schlüssel war mir zu konstruiert. Spannende Momente gab es allerdings schon. Nur hatte ich das Gefühl, dass insgesamt der Erzählung der rote Faden fehlte.


    Fazit: Nette Unterhaltung. Für meinen Geschmack wollte der Autor ein wenig zu viele Themen unterbringen und es fehlte daher den Protagonisten an Tiefgang :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • sich über sämtliche Polizeivorschriften hinweg setzt ohne großartig Konsequenzen zu bekommen.

    Das hat mich allerdings auch ziemlich verwundert. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Schüssel 17, Thriller von Marc Raabe, 512 Seiten, erschienen im Ullstein-Verlag.
    Auftaktband zu einer Thriller-Reihe um den Ermittler Tom Babylon.
    Im Berliner Dom wird die grotesk zur Schau gestellte Leiche der prominenten Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss aufgefunden. Um ihren Hals hängt ein Schlüssel mit der darin eingeritzten Zahl 17. Tom Babylon vom LKA erkennt diesen Schlüssel, es ist der Schlüssel, den er zusammen mit seinen Freunden, vor etlichen Jahren bei einer Leiche im Fluss entdeckt hat. Zusammen mit diesem Schlüssel verschwand auch Toms Schwester Viola, die er immer noch verzweifelt sucht. Ihm zur Seite wird die Psychologin Sita Johanns gestellt, können die beiden das Rätsel um Schlüssel 17 lösen?
    Das Buch ist in zwei Zeitebenen und zwei Erzählstränge aufgeteilt. Zum einen die Geschehnisse in der Gegenwart verfasst im auktorialen Erzählstil, zum anderen die Ereignisse 1998, aus der Jugendzeit der Charaktere, geschrieben aus der Sicht Babylons. Die verschiedenen Stränge sind sehr leicht auseinanderzuhalten, denn jedes Kapitel hat als Orientierungshilfe eine genaue Orts-, Datums- und Zeitangabe. Fremdländische Phrasen, Gedanken und Toms Zwiegespräche mit Vi sind kursiv gedruckt. Dadurch konnte ich mich im Plot gut zurechtfinden. Raabe erzählt seine Geschichte atmosphärisch dicht, Spannung ist vom Beginn an durchgehend vorhanden.
    Zwei Drittel des Thrillers haben mich unglaublich gefesselt. Bis dahin konnte ich dem Geschehen im vollen Umfang folgen, auch die Charaktere handelten meist authentisch und nachvollziehbar. Einzig das Verhalten von Babylon am Tatort im Dom war höchst dilettantisch. Unglaublich, wie dumm er wichtige Spuren zerstört. Mit dem Protagonisten konnte ich überhaupt nicht warm werden, er nimmt ständig Medikamente, handelt unprofessionell und sieht und hört seine verschwundene Schwester mit der er ständig Zwiegespräche führt. Gefallen haben mir Sita, diese Figur ist interessant und hat Potenzial. Und auch Bene, Toms Jugendfreund, der Clubbesitzer, der als Teenager schon sehr viel Mut bewiesen hat. Die letzten 100 Seiten waren für mich sehr schwer zu lesen, immer wieder musste ich zurückblättern weil ich den Zusammenhang nicht nachvollziehen konnte, was mich im Lesefluss sehr gestört hat. Am Ende liefen zu viele Fäden ins Leere, zu viele Fragen blieben offen. Natürlich wurde hier schon die Voraussetzung für weitere Bände geschaffen. Für mich ist dieser erste Fall von Sita und Tom aber irgendwie nicht abgeschlossen. Die offene Frage nach dem Schicksal von Viola hätte für mich als „roter Faden“ für weitere Bände vollauf genügt. Raabe lässt den Protagonisten auf Seite 489 sagen: „Es war ein verdammtes Chaos.“ Auch ich habe den finalen Showdown im Dom so empfunden. Den Zusammenhang von Morton, dessen Vater und dem vorliegenden Fall, habe ich ehrlich gesagt, auch nicht so ganz verstanden.
    Da ich den Thriller 400 Seiten lang wirklich spannend und fesselnd fand und nur die Lösung etwas „unglücklich“ konstruiert wurde, könnte ich mir vorstellen Tom Babylon auch bei einem weiteren Fall zu begleiten. Gutgemeinte 4 von 5 Sternen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • "Die Gegenwart ist schwer zu ertragen für jene, die viel Vergangenes mit sich herumschleppen." (Ernst Ferstl)
    Berlin 1998: An einem schönen Sommertag trifft sich an einer stillgelegten Eisenbahnbrücke, eine Clique aus 5 Freunden. Als einer der Freunde von dort in den Teltowkanal springt, entdeckt er am Grunde des Wassers einen Toten. Kurz darauf tauchen sie noch einmal, um nachzusehen und entdecken bei dem Toten einen silbernen Schlüssel mit grauer Kappe in der die 17 eingeritzt ist. Doch als sie am nächsten Tag zu Polizei gehen und diese nach sieht, fehlt von dem Toten jede Spur.
    Berlin 2017: In der Kuppe vom Berliner Dom findet man die grausam zugerichtete Leiche der Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss und kurz darauf einen weiteren Toten. Tom Babylon vom MK 7 wird zum Tatort gerufen, bei der er die tote Frau wiedererkennt. Als er ihren Leichnam herablässt, entdeckt er den Schlüssel mit der Zahl 17 um ihren Hals. Genau so ein Schlüssel wie jener, den er damals im Teltowkanal bei dem Toten gefunden hatte und mit dem seine Schwester Viola (Vi) vor knapp 20 Jahren verschwunden ist. Tom Babylon möchte diesen Fall um jeden Preis, den der könnte eine neue Spur zu Vi sein, die es schon seit Jahren sucht. Als Partnerin bekommt er die Psychologin Sita Johanns zu Seite, die recht schnell merkt, das Tom ihr irgendwas verschweigt. Als die Freunde seiner ehemaligen Clique weitere Schlüssel erhalten, vermutet Tom das der Tod von Brigitte Riss mit dem Erlebnis von damals zusammenhängt.


    Meine Meinung:
    Dies ist nach "Heimweh" das zweite Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Doch entgegen dem letzten hat mich dieser Thriller von Anfang an gepackt. Schon das schöne Cover mit den erhobenen Buchstaben und der Feder in Silber, gefällt mir gut. Der Schreibstil ist sehr gut und geht mit verschiedenen Handlungssträngen einher. Die Charaktere waren mir sehr sympathisch, alle voran Tom Babylon und Psychologin Sina Johanns. Wobei man Tom Babylon näher kennenlernt wie die Psychologin Johanns, bei der am Ende noch einige Fragen offen blieben und hoffentlich in den weiteren Folgen beantwortet werden. Der Plot aus Gegenwart und Vergangenheit, hat mich sehr fasziniert und gefesselt, so das ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Es geht in diesem Thriller auch um die Vergangenheit der damaligen DDR und den Machenschaften der Stasi. Genau deshalb haben mich die Rückblenden in das Jahr 1998 sehr fasziniert, auch wen manche Dinge inzwischen bekannt sind. Trotzdem das Buch mit über 500 Seiten recht umfangreich ist, hatte ich nie den Eindruck der Langeweile, im Gegenteil der Roman ist spannend von Anfang bis Ende. Da am Schluss des Buches der Fall nicht ganz gelöst ist, wird Toms Suche nach seiner Schwester sicher in den Folgebänden weiter gehen. Ich jedenfalls fiebere schon dem nächsten Band von Tom Babylon entgegen, kann dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen und gebe 5 von 5 Sternen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::thumleft:

  • Klasse!

    Tom Babylon vom LKA Berlin wird zu einem Tatort im Berliner Dom gerufen. Was er dort sieht, schlägt alles da gewesene…eine Tote wurde in der Kuppel, einem Engel gleich, mit schwarzen Flügeln, aufgehängt. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel mit der Nummer 17, ein Gegenstand, den Tom gedanklich tief in seine Vergangenheit katapultiert. Mit genau so einem Schlüssel in ihrem Besitz, verschwand Toms kleine Schwester Viola vor Jahren. SOKO Leiter Jo Morton pfeift die Psychologin Sita Johanns hinzu. Die Ermittlungen ergeben, dass die Tote, Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss ist, die Tom ebenfalls von früher kennt.


    Den Prolog empfand ich als verwirrend und kryptisch. Erst beim erneuten Lesen, nach der Beendigung des Buches, bekam er Bedeutung und Sinn.

    Das Ermittlerteam ist gross. Auch hier zu Beginn einige Verwirrung, die sich jedoch schon nach einigen Seiten gelegt hat. Die Kompetenzen sind klar, sehr schnell weiss man, wer eine Hauptrolle und wer nur als Statist fungiert. Die Hauptrollen haben ganz klar Tom und Sita. Da sie grundverschieden sind, was auch ihren Berufen geschuldet ist, ist diese Konstellation erfrischend abwechslungsreich. Ihre Gespräche fesselnd, ihre Ermittlungsmethoden führen zum Ziel. Diese Ermittlungsarbeit ist logisch aufgebaut und die Resultate schlüssig.

    Rückblenden, die auf die Jugendzeit von Tom blicken, und sehr gut mit kursiver Schrift und genauen Ort und Datumsangaben, gezeichnet sind, lassen immer mehr ahnen, dass der Schlüssel (!) zur Lösung , in Toms Vergangenheit liegt. Man sieht förmlich die Puzzleteile an Ort und Stelle fallen.

    Marc Raabes Schreibstil ist sehr direkt. Die Leiche, zum Beispiel, wird schonungslos detailliert beschrieben, was für mich persönlich den Thriller ausmacht. Sensible Leser werden das vielleicht nicht so sehen. Immer wieder spielt der Autor mit den Ahnungen und den Verdächtigungen der Leser, indem er in nebenbei eingeworfenen Sätzen relevante Details streut. Oft enden die Kapitel mit einem Cliffhanger, die die Spannung, den Druck weiter zu lesen, noch erhöhen.

    Einzig die Gespräche ,die Tom mit der verschwundenen Viola führt, waren nicht so mein Ding. Die liefen mir zu sehr in der paranormalen Schiene.

    Ansonsten ein spannender und temporeicher Thriller!

  • Das Buch fängt rasant an. Eine kunstvoll drapierte Leiche wird im Berliner Dom gefunden. Tom Babylon ist einer der ersten am Tatort. Als er die Leiche sieht hat er sofort ein Dejavis. Er handelt das erste mal total unprofessionell. Das zieht sich durch das ganze Buch. Im wahren Leben wäre so etwas nicht möglich. Aber es passt zur Persönlichkeit und treibt die Handlung des Buches voran. Die Charaktere sind gut konstruiert. Gut hat mir auch die Handlung in 2 Zeitebenen gefallen. Die Vergangenheit hat immer wieder Einfluss auf des gegenwärtige Geschehen. Nur der Schluss hat mich überhaupt nicht befriedigt. Hier werden zu viele Fragen offen gelassen. Hoffentlich kommt bald der nächste Band.

    Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Babylons Damoklesschwert


    Nomen est omen. Ein Schlüssel spielt in diesem Thriller eine Schlüsselrolle. Marc Raabe spannt den Bogen aus der Zeit vor dem Mauerfall ins Berlin der Gegenwart, eng verwoben mit Tom Babylons Lebenslauf. Der emotionale wie starrsinnige LKA-Ermittler geht gerne eigene Wege und schreckt auch nicht vor unkonventionellen Methoden zurück wenn es darum geht einen Fall zu lösen. Erst recht, wenn er persönlich darin verwickelt ist.


    In Gestalt einer im Berliner Dom präsentierten Leiche holt ihn seine Vergangenheit ein. Ein kleiner Gegenstand erregt Toms Aufmerksamkeit und wird sie so bald nicht mehr loslassen. Für ihn ist das ein Zeichen, denn der Schlüssel, den er bei der Leiche sieht, hängt mit dem Verschwinden seiner kleinen Schwester zusammen. Er hat seit Jahrzehnten weder sie noch den Schlüssel gesehen. Sie ist sein wunder Punkt, er sein persönliches Damoklesschwert.

    Dieser eine kurze Moment am Tatort macht Tom schrittweise zu einem Getriebenen, der zunehmend jedem misstraut, der an den Ermittlungen beteiligt ist. Zu viele eigenartige Begegnungen und kleine Ungereimtheiten tauchen auf. Meisterhaft versteht der Raabe es, zur richtigen Zeit neue Puzzleteile ins Spiel zu bringen, sein Geflecht dichter zu weben und den Leser gemeinsam mit Tom in dieser angespannten Atmosphäre zu binden.


    Da dieser Thriller der Start einer Serie ist, bleiben am Ende teilweise Fragen offen. Da die Auflösung des dichten Plots nicht so einfach scheint, ist auch die in sich stimmige Lösung für den Leser nicht so einfach nachzuvollziehen. Aufmerksames Lesen ist hier Pflicht, sollte bei diesem packenden Buch aber sowieso kein Problem darstellen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Gut gemachter, spannender Thriller


    Inhalt:

    Im Berliner Dom wird die verstümmelte Leiche einer Dompfarrerin hängend aufgefunden. Für Ermittler des LKA Tom Babylon stellt dieser Leichenfund einen persönlichen Bezug zu seiner eigenen Vergangenheit her, zumal bei der Leiche einen ähnlichen Schlüssel mit eingravierter Zahl 17 gefunden wird, den er in Jugendjahren zusammen mit seinen Freunden bei einer Leiche gefunden hatte, kurz bevor seine kleine Schwester Viola spurlos verschwand –genauso wie damals auch jene Leiche.


    Handlung:

    Der auf grausame Weise in Szene gesetzte Mord an der Dompfarrerin führt Tom Babylon geradewegs zurück in seine eigene Vergangenheit und zwingt ihn, sich ihr zu stellen. Wie schon damals taucht auch bei dieser Leiche ein Schlüssel mit Gravur auf, der offensichtlich eine zentrale Rolle zu spielen scheint.


    Schreibstil:

    Das Buch ist in unzählige kleine Kapitel unterteilt, wobei in rascher Abfolge zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit gewechselt wird. Die Kürze der Kapitel, die oft nur wenige Seiten umfasst, animiert den Leser zum Weiterlesen, auch der flüssige, sehr angenehm zu lesende Stil des Autors trägt das Seine dazu bei, dass man dieses Buch, welches mehr als 500 Seiten umfasst, sehr zügig zu Ende liest.


    Charaktere:

    Hauptfigur ist Tom Babylon, seines Zeichens Ermittler des LKA, der an der Aufarbeitung seiner eigenen Vergangenheit schwer zu knabbern hat, denn das Verschwinden seiner kleinen Schwester, als er im Teenageralter war, macht ihm nach wie vor zu schaffen, ruhelos, fast schon besessen, klammert er sich an jeden noch so kleinen Strohhalm, etwas über den Verbleib seiner Schwester herauszufinden. Das geht sogar so weit, dass er sich oftmals in Zwiegesprächen mit dem Geist von Viola verliert. Er findet eine kongeniale Partnerin in der Polizeipsychologin Sita Johanns, die ebenso wie Tom etliche unverarbeitete Probleme aus ihrer Vergangenheit mit sich herumträgt. Vielleicht ist es gerade dieser Aspekt, der die beiden zu einem einzigartigen Team zusammenschweißt, es bedarf keiner Liebesbeziehung zwischen den beiden, dass sie bei der Arbeit so gut miteinander harmonieren.


    Cover:

    Das Cover mit seinem silbernen Schriftzug und der Feder wirkt einerseits sehr schlicht, aber vielleicht auch gerade deshalb sehr edel und geheimnisvoll.


    Autor:

    Marc Raabe wurde in Köln geboren, wo er auch heute noch mit seiner Familie lebt. Bereits als Schüler drehte er zusammen mit einem Freund Super-8-Filme und gründete mit 18 Jahren eine Produktionsfirma für Industriefilme, Musikvideos und Fernsehen. Zeitgleich begann er mit dem Studium von Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften bzw. Germanistik, was er jedoch zu Gunsten seiner Firma vorzeitig beendete. Seine beiden Romane „Schnitt“ und „Der Schock“ waren wochenlang in den Bestsellerlisten zu finden.


    Meinung:

    Das Buch zieht einen -nicht nur aufgrund des mystisch angehauchten Covers -sofort in seinen Bann, Stück für Stück wird man in die Geschichte hineingezogen, es verschwinden oftmals die Grenzen zwischen Jäger und Gejagtem, was das Ganze ungemein spannend macht.


    Persönliche Kritikpunkte:

    In diesem Buch wird man mit einer großen Anzahl von verschiedenen Personen konfrontiert, wodurch man phasenweise Gefahr läuft, ein wenig den Überblick zu verlieren.


    Fazit:

    Ein sehr packender und gut gemachter Thriller, der den Auftakt zu einer spannenden Reihe bildet.

  • pralaya hat`s vorhergesagt: ich wurde mit dem Buch nicht glücklich.


    Zugegeben: Der Thriller ist spannend und temporeich erzählt. Die Zeitebenen werden gekonnt miteinander verbunden, kurze Kapitel

    erleichtern das Lesen, Cliffhanger drängen den Leser vorwärts, eine Aktion jagt die andere -

    also der Autor beherrscht sein Handwerk, das steht außer Zweifel.


    Aber mir hat vieles nicht gefallen.


    - Die Ermittlerfigur ist der Typ des genialischen Ermittlers, für den keine Regeln gelten und der das auch gut findet. Wie seine

    Kollegin auch ermittelt er wie ein einsamer Wolf. Teamgeist? Fremdwort.

    Und die Tatsache, dass er zu oft sein eigenes Leben gefährdet, soll wohl Heldentum vermitteln. Das kann ich nicht so sehen.


    - Der Ausgangsplot ist für mich unglaubwürdig.

    - Die Grausamkeiten werden nicht hinreichend motiviert. Und meine Güte, müssen es denn so viele und so grausame Morde sein?


    - Das Motiv des Wiedergängers hat Raabe offensichtlich aus den Romanen von Charles Todd übernommen, die dort durch die Schuld des Ermittlers motiviert werden. Hier ist es "nur" die Trauer um die verlorene Schwester und das sichere Bewusstsein, dass sie lebt. Dieses Motiv soll sicherlich die ganze Reihe zusammenhalten.


    - Und die Themen: mir blieb zu vieles zu unklar. Nicht nur die verworrene Schlussszene. Der Autor macht thematisch viele Fässer auf und bekommt kaum einen Deckel drauf. Damit schafft er sich natürlich Anschlussmöglichkeiten für die folgenden Romane - aber mir blieben entschieden zu viele Morde offen, und


    Fazit: Ein spannender Thriller für Leser, die Serien mögen und kein Problem mit den obigen Punkten haben.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Schade, dass ich Recht hatte

    Spricht für Deine Menschenkenntnis!

    Wie wäre es, wenn Du mir aus meinem SuB das nächste Buch zuweist?

    Bzw. Warnungen ??

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ein sehr gut gelungener Anfang: grandios inszenierter Mord. Da denkt man als Leser, es wird besonders raffiniert und fesselnd. Es kamen auch weitere Morde, die jedoch nicht sonderlich zu dem Fall beigetragen haben, meiner Meinung nach. Durch diese Szenen wurde für mich die Handlung nicht spannender. Der Autor hat es irgendwie geschafft, dass es nicht sonderlich interessant war, wer denn jetzt der Täter und was er bezweckt. :-,


    Die Charaktere waren auch eher oberflächlich und stereotyp. Der Ermittler ermittelte auf eigene Faust in der eigenen Sache. Neigt dazu Medikamente zu missbrauchen und zeigt auch sonstiges auffälliges Verhalten. Die Psychologin, die ihm zur Seite gestellt worden ist, war schon ein wenig interessanter. Aber insgesamt habe ich zu niemanden in diesem Roman eine tiefere Beziehung aufbauen können.

    Ich bin leider nicht begeistert von diesem etwas chaotischen Thriller, der auch obendrauf noch einige Fragen offen lässt.

    Selbstverständlich könnte es sein, dass diese in folgenden Büchern der Serie aufgeklärt werden, doch es gab auch weniger wichtige, auf die der Autor wohl kaum noch mal eingehen wird.


    Alles in allem eine komplexe Geschichte, die ich wegen der Kritikpunkten, die ich genannt und aus dem Grund, dass es mir nicht gefallen hat, nur mit :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sternen bewerten kann.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Lapuente, Sofía/Shusterman, Jarrod - RETRO - Geh nicht online

  • dass es mir nicht gefallen hat,

    Emili, wir sind einer Meinung, das muss gefeiert werden!

    :anstossen:

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).