Tyrell Johnson – Wie Wölfe im Winter / The Wolfes of Winter

  • Kurzmeinung

    Emili
    Eine spannend erzählte Dystopie. Hätte allerdings etwas ausführlicher sein können.
  • Kurzmeinung

    Salamander1950
    Gutes Thema, die Umsetzung war mir dann doch zu kurz gefaßt
  • Inhalt:
    7 Jahre ist es her, als die Welt von einem grippeähnlichen Virus überfallen worden ist und viele Menschen in den Tod riss. Lynn und ein Teil ihrer Familie konnten jedoch diesem Inferno entgehen und flohen in die eisige Kälte Alaskas.
    Beschützt nun vor der Grippe, kämpfen sie dort täglich um ihr nacktes Überleben.


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil der Erzählung ist sehr flüssig und gut zu lesen und als Leser verfolgen wir die junge Lynn aus der Ich-Perspektive, wie sie ihr Leben in der Wildnis Alaskas meistert.
    Die Vergangenheit, in der es ihren Dad noch an ihrer Seite gab, wechselten sich mit der Gegenwart ab und geben dem Leser ein umfangreiches Bild beider Zeitebenen,
    in dem es um das nackte Überleben in der Wildnis geht und die immerwährende Angst von Fremden entdeckt zu werden.Bildgewaltig beschreibt der Autor das eisige Gefängnis in denen sie leben und Lynn,
    wie sie von einer jungen doch schüchternen Frau zu einer Kämpferin und guten Jägerin heranwächst, die sich dem Schicksal fügen musste.
    Es war durchaus interessant Lynns Verwandlung mitzuerleben, aber leider muss ich an dieser auch Stelle sagen, hat es bis fast zur Hälfte des Buches gedauert,
    bis wirklich etwas Interessantes passiert ist und sich der Spannungsbogen erhöht hat.


    Ab dieser Mitte hat mich die Geschichte dann so gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr beiseitegelegt habe, was auch dem unbekannten Mann namens Jax geschuldet ist, der plötzlich eine zentrale Rolle einnimmt.
    Es werden durch ihn Geheimnisse aufgedeckt, von denen ich überhaupt nichts geahnt habe. Immer wieder begleitete mich die Frage im Laufe der Handlung, wer hier tatsächlich zu den Guten oder den Bösen zählt,
    wem kann ich trauen und wem nicht. Ein geschickt erzähltes Verwirrspiel begann und erzeugte eine hohe Spannung, die bis zum Ende präsent war.
    Das Ende selbst hat einen Cliffhänger und es ist entweder der Fantasie des Lesers überlassen, was sich weiter zugetragen haben könnte oder es wird noch einen zweiten Teil geben.
    Genug Stoff bietet dieses Ende auf jeden Fall für einen zweiten Band und ich wäre zu neugierig zu erfahren, was aus den Protagonisten geworden ist und ob es eine Rettung für die verbliebene Menschheit geben könnte.


    Mein Fazit:
    „Wie Wölfe im Winter“ ist eine Dystopie, die zwar am Anfang seine Längen aufwies, aber zur Mitte hin sehr an Fahrt aufnahm und mich gefesselt hat.
    Wer bildgewaltige spannende Geschichten mag mit gut ausgearbeiteten Charakteren, wird auch von dieser Geschichte begeistert sein.
    Ich vergebe gerne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne und spreche eine Empfehlung aus.

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen.

    Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, daß man Flügel hat." ( Helen Hayes )[/align]

  • Lynn, ihr Bruder Ken, ihr Onkel Jeryl, Ramsey und der etwas merkwürdige Conrad leben im Yukon in der Einöde. Nachdem ein Grippevirus einen Großteil der Bevölkerung ausgelöscht hat, sucht die Familie hier Schutz. Auf einem ihrer Streifzüge trifft Lynn auf Jax und seinen Hund, sie nimmt die beiden mit zu ihrer Siedlung. Doch das hat Konsequenzen.
    Eine großartige Geschichte. Die Beschreibung der Protogonisten und der Landschaften ist genial. Man ist dabei, wenn Lynn auf die Jagd geht, man fröstelt mit ihr in der eisigen Kälte. Und man leidet auch mit ihr mit. Ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte ist glaubhaft und nachvollziehbar.
    Der Schreibstil ist flüssig, es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen. Der Autor hatte gute Ideen, die er zu einer gelungenen Geschichte verbunden hat.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Verlagstext

    Die Welt, wie Lynn sie kannte, existiert nicht mehr, seit ein Grippevirus einen Großteil der Menschheit ausgelöscht hat. Mit ihrer Familie kämpft sie im eisigen Yukon ums Überleben. Jahrelang haben sie keinen Kontakt zum Rest der Welt gehabt, bis plötzlich ein Fremder erscheint. Er wird verfolgt, und sie nehmen ihn bei sich auf. Doch in dieser neuen Welt ohne Nahrung, ohne Regeln und ohne Moral bringen sich Lynn und die anderen damit in Lebensgefahr …

    Der Autor

    Der neunundzwanzigjährige amerikanische Schriftsteller und Redakteur Tyrell Johnson hat Literatur und Poesie an der University of California studiert. Mitttlerweile lebt er mit seiner Familie in Kelowna, im Nordosten von Vancouver. "Wie Wölfe im Winter" ist sein Debüt.


    Inhalt

    Nach einem Krieg, in dem Grippeviren zum Einsatz kamen, ist Nordamerika von einer verheerenden globalen Grippe-Edemie heimgesucht worden. Nur jeder zweite Erkrankte hatte eine Überlebenschance; viele Menschen starben, als panisch ganze Städte abgefackelt wurden, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Die Icherzählerin Gwendolyn/Lynn McBride, ihre Mutter, ihr Onkel Jeryl und dessen jugendlicher Pflegesohn haben bereits Erfahrung damit, in der Wildnis zu überleben, als sie von Alaska zum Blackstone River in den kanadischen Yukon Territories übersiedeln. Früher hat die Familie in Chicago gelebt. Die Entscheidung für die abgelegene Gegend fällt, weil die kleine Truppe offensichtlich nicht gefunden werden will und weil die Gefahr der Ansteckung umso geringer ist, je weniger Menschen sie treffen. Trotzdem bleibt die ständige Unruhe, dass jeder Fremde die bescheidene Existenz der Siedler gefährden könnte. Gwen ist Anfang 20 und als außergewöhnlich gute Bogenschützin die Versorgerin der Gruppe mit Wild, das sie jagt und in Fallen fängt. Gwen zeigt sich als geduldige Beobachterin der Natur, darüber hinaus als kluge und realistische Chronistin der sozialen Beziehungen. Unter normalen Umständen würde sie längst nicht mehr mit ihrer Mutter zusammenleben. Ramsey, der Pflegesohn Jeryls als einziger Mann, der kein Blutsverwandter ist, kommt nun wirklich nicht als Partner für Gwen infrage. Pech für die menschliche Rasse, stellt sie nüchtern fest. Als ein Nachbar der McBrides Gwens Falle ausraubt und sie körperlich angreift, gerät das heikle Gleichgewicht ihrer Existenz ins Wanken. Zusätzlich bringt das Auftauchen eines sonderbaren Fremden die Siedler in Gefahr; denn ihm könnten weitere Menschen folgen. Gwen hat Jax von Anfang an misstraut, weil er in Schnee und Eis viel zu unerfahren wirkt und zugleich übermenschliche Stärke gegen die Kälte zu haben scheint. Während Gwen um ihr Leben kämpfen muss, entfaltet sich in Rückblenden die Vorgeschichte der Beteiligten. Doch erst das Notizbuch ihres verstorbenen Vaters verrät Gwen, wer ihre Gegner sind.


    Mit seinem postapokalyptischen Thriller, der nördlich des 60. Breitengrades spielt, bedient Tyrell Johnson die Abenteuerlust seiner Leser. Eine Bogenschützin, die mit ihren Talenten die Familie ernährt, klingt zunächst nach Mainstream für jugendliche Leser. Doch Gwens Sicht der Ereignisse richtet sich deutlich an New-Adult-Leser über 20, auch wenn die Icherzählerin erst noch ihren Weg zur Selbstständigkeit finden muss. Wegen des abgelegenen Schauplatzes in Schnee und Eis habe ich zu dem Roman gegriffen und mich zunehmend für Gwens Schicksal interessiert. Das Rätseln um Jax Herkunft sorgte dabei für stetige Spannung. Die Thriller-Elemente beschränken sich hier auf den Überlebenskampf einer Art Patchwork-Kleinfamilie gegen Angreifer von außen. Deon Meyer geht in seinem postapokalyptischen Roman „Fever“ vergleichsweise intensiv auf den postapokalyptischen Neugründungsprozess eines kleinen Staates ein. Müsste ich mich zwischen beiden Büchern entscheiden, würde ich zu "Fever" greifen.


    Fazit

    „Wie Wölfe im Winter“ ist dagegen ein atmosphärisch ausgezeichnet gearbeiteter postapokalyptischer Thriller mit Coming-of-Age-Anteil um eine 22-jährige Hauptfigur, den ich New-Adult-Lesern gern empfehle.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Weber - Bannmeilen (Paris)

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Eine Grippeepidemie und Krieg haben die Bevölkerung zum größten Teil ausgelöscht. Auch das Klima ist äußerst unfreundlich geworden. Die Familie der Hauptprotagonistin Lynn hat überlebt, indem sie nach Yukon in die Einsamkeit der Kälte und Schnee gezogen sind. Das Überleben ist alles andere als einfach: Entbehrungen, Hunger, Not sind die ständigen Begleiter. Eines Tages ändert sich allerdings das Leben dieser Familie radikal... 8-[


    Der Roman beginnt in einem gemäßigten Tempo, und steigert sich allmählich. Anfangs lernt der Leser das Leben der Familie kennen. Spannende Höhepunkte der Geschichte kommen erst nach und nach. Mir hat die Erzählweise imponiert und ich habe mich keine Sekunde gelangweilt, auch wenn der Roman zu Hälfte doch relativ ruhig ist. Atmosphärisch und mit viel Gefühl beschreibt der Autor diese postapokalyptische Welt. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und in Lynn hat man eine Heldin, die sehr interessant in ihren Handlungen ist. Nicht immer nachzuvollziehen, aber spannend. Außerdem war mir die Familie sehr sympathisch, sodass ich mir große Sorgen um die machte. O:-)


    "Mit Wölfe im Winter" ist dem Autor eine gute Dystopie gelungen, die für die Liebhaber des Genres absolut zu empfehlen ist. Nach meinem Geschmack hätte der Roman noch umfangreicher sein können. :) Doch alles in allem sehr packende Geschichte.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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