Michael E. Vieten - Handbuch zur Rettung der Welt

  • Allgemeines: (Amazon)


    Schaue nicht nach Westen, schaue nach Osten. Dort geht jeden Morgen eine neue Sonne auf.
    Was erwartet die Menschheit, wenn sie weitermacht, wie bisher?
    Anthropozän 2050. Das Ende des Industriezeitalters.
    Es ist genau das passiert, was jeder Mensch hätte wissen müssen. Die Menschen haben die Erde der Gier, der Selbstsucht und der Ignoranz geopfert. Die Umwelt ist größtenteils zerstört. Unbesiegbare Keime, Kriege, Hungersnöte und eine verheerende Pandemie haben den überwiegenden Teil der Menschheit dahingerafft. Der Rest kämpft allein oder in kleinen Gruppen ums Überleben. Jeder ist sich selbst der Nächste. In dieser feindlichen Umgebung lebt die junge Mila in der Hoffnung auf ein fernes Hochtal, in dem die Natur noch intakt sein soll. Mit dem alten Josh macht sie sich auf den gefährlichen Weg und kämpft mit den schrecklichen Folgen des Unterlassens und der Ignoranz der Menschen des 21. Jahrhunderts.
    Ein Roman über ein großes Abenteuer, verzweifelte Hoffnung, grenzenlose Zuversicht und aufrichtige Freundschaft.



    Inhalt:


    Die uns bekannte Zivilisation ist untergegangen. Jeder ist sich jetzt der nächste und kämpft ums Überleben. Die 16- jährige Mila trifft auf Josh, einen älteren Mann der die Welt noch vor dem zusammenbruch kennt. Sie freunden sich an und machen sich zusammen auf die Suche nach dem Hochtal, einen Ort in der es wieder so etwas wie Zivilisation und geordnetes gesellschaftliches Leben geben soll. Auch wenn Josh bezweifelt das es dieses Hochtal überhaupt gibt, begleitet er Mila, weil er ihr nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nehmen möchte.


    Zusammen wandern sie durch die Wälder und kämpfen jeden Tag ums Überleben. Durch jagen von Wild, sammeln von Früchten und den Tausch in Ansiedlungen bekommen sie das minimum was es zum Leben braucht. Doch der wichtigste Besitz wird für Mila ein Buch das sie findet, geschrieben von Jonathan Boyle, einen Professor, der die Menschen vor den katastrophalen Ausgang des modernen Lebens des 21. Jahrhunderts warnen wollte.



    Eigene Meinung:


    Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich super lesen, doch muss ich sagen das es sehr kurz ist und höchst wahrscheinlich der Anfang einer Reihe darstellen soll. Trotzdem kann man es auch einzeln lesen weil das Ende weder richtig Cliffhanger noch Abschluss ist, da hat der Autor einen Mittelweg gefunden.


    Die handelnden Personen sind bis auf kurze Ausnahmen ausschließlich Mila und Josh. Leider bin ich mit beiden nicht komplett warm geworden, was aber nicht am Stil des Autors liegt, sondern an der kürze des Buches. Die Persönlichkeiten entfalten sich viel zu schnell und gerade bei Mila fehlen Übergänge und Prozesse bei der Persönlichkeitsentfaltung. Die Ansätze des Autors sind recht gut und mit mehr Zeit wär viel mehr drin gewesen.


    Meine Hauptkritik bezieht sich auf die Handlung. Nach ein der Hälfte des Buches wiederholt sich leider alles immer wieder. Ständig wird ein Tier erlegt, Pilze und Beeren gesammelt ein Lagerfeuer gemacht und über die Fehler der Menschen geredet die zum Untergang führten. Es ist leider immer das selbe und wiederholt dich in einem Trott. Natürlich sollte das Überleben bei solchen Büchern im Mittelpunkt stehen, aber mir fehlt die Abwechslung und die Überraschungen, etwas gewagtes oder Neues. So wurde sehr viel Potential verschenkt und ich muss leider sagen das ich ähnliche Storys schon ein paar mal besser gelesen habe.


    Ich finde es schade, weil der Autor meiner Meinung nach, in den Passagen in denen Josh und Mila über den Zusammenbruch der Wirtschaft, resistente Keime, Kriege und die anderen Kriesen reden, die gerade bei uns Topaktuell sind, sein Talent aufblitzen lässt. Schonungslos hält er dem leser den Spiegel vor. Wir wissen was schief läuft und doch haben wir das Gefühl nichts dagegen tun zu können außer auf den Tag zu warten bis unsere Zivilisation untergeht. Alle Gründe für den Untergang sind absolut nachvollziehbar.



    Fazit:


    Ich möchte keine Empfehlung auszusprechen, obwohl ich lange abgewogen habe. Genre Liebhaber wird nicht wirklich etwas neues geboten, selbst der vorhandene Standard ist bei vielen Büchern einfach besser. Die Gesellschaftskritischen Passagen sind zwar positiv hervorzuheben, kaschieren aber leider nicht die eintönige Story und teilweise blassen Charaktere.