Ein Baum wächst in Brooklyn von Betty Smith hat mir meine Buchverkäuferin empfohlen. Betty Smith soll eine vergessene Autorin sein, und tatsächlich findet sich zumindest bei Wikipedia kaum Biografisches über sie.
Am 15. Dezember 1896 wurde sie in Brooklyn, New York, als Elizabeth Lillian Wehner geboren. Ihre Eltern, John Wehner und Kate Hummel, waren beide Kinder deutscher Einwanderer.
Vom Klappentext erfahre ich noch, dass sie in armen Verhältnissen aufwuchs. Sie zog mit ihrem ersten Ehemann nach Michigan, durfte sich zwar nicht an der Universität einschreiben, nahm aber an den dortigen Kursen teil.
Am 17. Januar 1972 starb Betty Smith in Shelton, Connecticut.
Ihr erster Roman Ein Baum wächst in Brooklyn (1943) schlug sofort ein und führte die amerkanische Bestsellerliste an. Er wurde sogar für den Pulitzer-Preis nominiert. Elia Kazan verfilmte das Buch 1945; er bekam einen Oscar für James Dunn als Bester Nebendarsteller und einen Juvenile Award (Jugendoskar, der in der Filmgeschichte nur zwölf Mal verliehen wurde) für Peggy Ann Garner. 1951 wurde die Geschichte am Broadway aufgeführt.
1947 erschien das Buch in Deutschland und wurde jetzt, übersetzt von Eike Schönfeld, vom Insel Verlag neu aufgelegt. Schönfeld wurde 1949 geboren, übersetzt aus dem Englischen, z. B. Vladimir Nabokov, J. D. Salinger, Jeffrey Eugenides und Richard Yates.
Es ist der Sommer des Jahres 1912 in Brooklyn, New York. Hier lebt Francie mit ihrem Bruder Neeley und den Eltern in ärmlichen Verhältnissen. Die Eltern sind aus Irland hierher eingewandert. Für ein paar Pennys sammeln Neeley und Francie Lumpen, Papier, Metall, Gummi und anderen Trödel.
Ihre Mama ist Hausmeisterin und hält drei Mietshäuser sauber. Ihr Vater ist ein Trinker, von Beruf singender Kellner. Er träumt von einer Zeit, wo der Mensch arbeitet und auch noch Zeit für sich hat.
Francie ist eine Leseratte. Aus der Bücherei liest sie in alphabetischer Reihenfolge jeden Tag ein Buch. Samstags holt sie sich zwei. Da lässt sie sich zusätzlich von der Bibliothekarin eines vorschlagen. Die scheint aber unter ihrem Tresen immer dieselben zwei Bücher liegen zu haben. Und da sie die vielen Kinder nie anschaut, liest Francie jedes Wochenende dieselben Bücher.
Mich überrascht, dass zu dieser Zeit schon so viele Kinder eine Bibliothek besuchten.