Jeff Strand - Dead Clown Barbecue

  • Autor - Titel:
    Jeff Strand - Dead Clown Barbecue


    Genre: Kurzgeschichten, schwarzer Humor, Komödie, Horror (?)
    Verlag: VooDoo Press
    BT-Nr: OT1461412397602
    Bindung: gebunden
    Seiten: 389


    Inhalt:
    Ein Mann findet eine Nase auf dem Teller. Eine Glocke mit der Satan herbeigerufen werden kann (vielleicht). Legere Kleidungsvorschrift an Freitagen, die außer Kontrolle gerät. Eine fröhliche Aussicht auf die post-apokalyptische Landschaft. Die letzten Gedanken eines todgeweihten Fallschirmspringers. Ein Mädchen, welches zur Strafe neben Omas Leiche schlafen muss. Eine Tarantel, die als Racheakt in eine Torte eingebacken wird. Eine Romanze zwischen zwei genetisch veränderten, fleischfressenden Pflanzen. Und eine verlorene Geschichte über Fangboy.
    Das sind nur einige Auszüge der wahnsinnigen Geschichten aus DEAD CLOWN BARBECUE, einer Sammlung von 29 makabren Geschichten. Dieses Ding wird dir eine Heidenangst einjagen, oder nicht? Du wirst lachen. Du wirst schreien. Okay … vielleicht wirst du nicht gerade schreien, es sei denn, du hattest bereits vor dem Lesen Anlass dazu, aber du wirst erschaudern und ein wenig erschrecken.
    "Keinem heutigen Autor gelingt auch nur ansatzweise die perfekte Mischung zwischen Komödie und Schrecken so gut wie Jeff Strand"
    Cemetery Dance


    (Q Voodoo Press)


    Meinung:
    Bei diesem Büchlein handelt es sich um eine Sammlerausgabe des VooDoo Verlags, welche auf 500 Stück limitiert ist.
    Ich bin stolzer Besitzer der Nr. 214 und durfte mich eine geraume Zeit von Herrn Strand und seinen makabren Geschichten unterhalten lassen.


    Man bekommt hier 29 Kurzgeschichten, inklusive Vorwort und einer kleinen Anmerkung zu jeder Geschichte auf 389 Seiten in deutscher Übersetzung geliefert.
    Ich habe mich über einige Monate hinweg immer mal wieder mit der einen oder anderen Geschichte befasst und am Ende war ich doch sehr zufrieden mit der Auswahl. Natürlich hat nicht jede der Geschichten meinen Nerv getroffen, aber das waren nur ein paar wenige. Der Großteil der Geschichten ist wirklich sehr unterhaltsam, böse, witzig und voller Jeff-Strand-Charme, also genau das was man als Fan dieses Autors lesen will.
    Mir waren einige Geschichten bereits aus dem Englischen bekannt und ich muss sagen, dass die Übersetzer gute Arbeit geleistet haben.


    Ich will jetzt nicht auf jede einzelne Geschichte eingehen, da das den Rahmen sprengen würde. Allerdings will ich zumindest einige ansprechen, welche mir besonders gut gefallen haben.
    Die abgetrennte Nase:
    Eine tolle Geschichte über Mißverständnisse, nicht ganz clevere Bösewichte, abgetrennte Gliedmaßen, Kannibalenpolizisten, etwas fehlgeleitete Rache und wahnsinnig vielen Merkwürdigkeiten.
    Schmatz, Schmatz:
    Was wohl passiert wenn Schatzsucher am Ende ihrer langen Reise sind und vor einem armabbeißenden, steinernen Drachen stehen und keiner der Schatzsucher seinen Arm verlieren will, man aber immerhin ein paar Lakaien dabei hat, die man ja 'überreden könnte'
    Der wahre Held:
    Ted hält einen Serienmörder auf, aber das Interview mit den Reportern läuft gänzlich aus dem Ruder.
    Armselige Berufswahl:
    Ein Killer taucht im Wohnzimmer auf und will den Hausherrn um die Ecke bringen. Worauf er aber nicht gefaßt war, ist der Überlebensinstinkt und die Gesprächsführung seines Opfers.
    achtbeinige Rache:
    Eine Ex-Freundin, Rachegelüste, eine Spinne, eine Torte, ein guter Freund und völlig absurde Gegebenheiten ergeben am Ende eine reichlich makabre Geschichte.
    Schwangerschaftstest:
    Ein Schwangerschaftstest der reden kann und dazu auch noch versucht witzig zu sein. Als Anwenderin sicherlich nicht so lustig wie für die Leserschaft.


    Das sind jetzt nur einige wenige der Geschichten aus dieser Sammlung, die mir am besten gefallen haben. Es gibt noch einige mehr davon und jede der Geschichten wird dem Leser sicherlich das eine oder andere breite Lächeln auf's Gesicht zaubern. Zumindest war das bei mir der Fall. Vielleicht sollte man nicht über das Leid anderer Lachen, aber was soll's, das Leben ist sonst schon viel zu ernst.


    Natürlich gibt es auch ein paar wenige Geschichten die mir gar nicht gefallen haben.
    Work-Life-Balance
    Hör auf mich zu stechen und
    Der Knopf
    waren für mich die am wenigsten unterhaltsamen Geschichten, wenn der Knopf auch eine gewisse Aussage hat, die mir aber etwas zu schlecht am Ende rübergebracht wurde.


    Bei diesem Buch hat es sich Jeff Strand auch nicht nehmen lassen zu jeder der Geschichten eine kleine Anmerkung zu schreiben, was ich sehr interessant fand. So bekommt man zu jeder Geschichte noch die eine oder andere Hintergrundinfo.
    Das Vorwort vom Autor fand ich hingegen nicht so toll. Entweder war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit für das Buch, oder aber Jeff Strand ist an dieser Stelle an meinem Humorzentrum vorbeigeschrammt. Er erklärt im Vorwort wie er auf den Titel dieser Sammlung gekommen ist. Sagen wir mal so: Es waren Clowns und ein Barbecue involviert. Das hört sich zwar witzig an, aber ganz ehrlich, ich bin mit dieser Erklärung gar nicht warm geworden.


    Fazit:
    Dead Clown Barbecue ist auf alle Fälle eine tolle Kurzgeschichtensammlung für Strand-Fans. Sie macht Spaß und der große Teil der Geschichten ist wirklich lustig und unterhaltsam. Für mich waren nur 3 der 29 Geschichten neben der Spur, also lässt sich die Ausbeute doch wirklich sehen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Klasse Rezi, @Dave2311 :thumleft: , sehr unterhaltsam.
    Auch wenn ich nicht alle Bücher auf meine Wunschliste setze, die Du vorstellst, lese ich Deine Besprechungen immer gern. Und so ganz uninteressant klingt der Inhalt dieser Geschichten hier ja auch wieder nicht :twisted: .

    Danke für die Lorbeeren, sowas schmeichelt mir ja geradezu ..... könnte ich öfter mal lesen ... :) ... *hust*

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn