Franzobel - Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind

  • Inhalt:
    Hildebrand Kilgus' Passion ist das Stöhnen, überall glaubt er es zu hören und zu spüren. Auf der Suche nach dem Geheimnis der tiefsten Gefühle wird er Puffvater, Hebamme, Sargträger und Sterbebegleiter, sogar Ehemann und Vater. Als Angestellter einer Agentur zur Manipulation des Wetters landet er in Rom, wo er in die Fänge der Mafia gerät. Und dann fangen auch noch die Vögel zu reden an! So stolpert "Hildy" durchs Leben, ein neuer Franz von Assisi und tölpelhafter Simplicissimus. Eine herzzerreißend komische, erfrischend obszöne Tour de Force durchs Land der Vögel und des Vögelns. (Quelle: amazon.de)


    Positives:
    Das Buch startet witzig, spannend, skurril - und strotzt nur so von Franzobels typischem Schreibstil, absurden Vergleichen und total übertriebener Situationen. Man kommt schnell in einen Lesefluss und findet Interesse an den komischen Eigenarten des Protagonisten.


    Negatives:
    Ab dem Mittelteil geht es aber dann steil bergab: Der Leser verliert so langsam den roten Faden, die eigentliche Geschichte gerät ins Stocken und wird immer wieder von seitenweisen, größtenteils sinnlosen Rückblenden oder Nebengeschichten unterbrochen. Irgendwann habe ich dann wirklich viele Seiten nur grob gelesen und übersprungen, weil es nicht mehr auszuhalten war und immer skurriler wurde. Das Ganze dann auf den letzten zwei Seiten durch den Hauptcharakter des Buches lapidar dadurch erklären zu lassen, dass es da einen Autor namens Franzobel gibt der sich das alles nur ausgedacht hat und wir uns keine Gedanken um den Sinn des Ganzen machen sollen, ist dann meiner Meinung nach einfach nur arm.


    Fazit:
    Die neueren Bücher von Franzobel (Floß der Medusa und Fest der Steine) haben mich wirklich überzeugt, was man auch in meinen Rezensionen sehen kann. Dieses frühere Buch von ihm hat mich allerdings leider eher enttäuscht. Jedoch schön zu sehen, dass er sich weiterentwickelt hat und danach viel bessere Bücher geschrieben hat. Hoffen wir, dass es weiter so läuft!