Wolfgang Hildesheimer - Paradies der falschen Vögel

  • Inhalt:
    "Der Maler Ayax Mazyrka [...], eine der bedeutendsten Erscheinungen der Kunstgeschichte, hat niemals existiert. Seine Werke sind gefälscht, und die Geschichte seines Lebens ist eine Fiktion." Schon im zarten Alter von fünf Jahren beginnt die Fälscherkarriere von Anton Velhagen. Versehentlich zerstört er eine Miniatur des Prager Misthaufens - und ersetzt das Werk kurzerhand durch Aschereste aus dem Kamin. Vorbild des Jungen ist sein Onkel Robert Guiscard, der "König der Fälscher", der im Haus seiner Schwester (Antons Ziehmutter) ein- und ausgeht. Guiscard erfindet nicht nur den barocken Maler Ayax Mazyrka samt seiner Werke. Er macht seine Fälschung perfekt und erdenkt sogar einen Kunsthistoriker, der die Biografie des Malers schrieb. Und auch die eigene Familie ist vor dem Fälscher nicht sicher.
    Monika Aichele gelingt ein erheiterndes und skurriles Kunststück: Mit ihrer Sammlung erfundener Vögel erschafft sie ein Buch im Buch. Was ist echt, was ist Fiktion? "Paradies der falschen Vögel" ist ein Roman über die perfekte Fälschung und Betrügereien - und eine Hommage an die Fantasie. (Quelle: buecher.de)


    Positives:
    Äußerlich macht diese Sonderausgabe des Buches einiges her - zwei Lesebändchen, aufwendiges Cover, hochwertige Materialien, dickes Papier, und eine schön gesetzte Schrift. Die alle 3-4 Seiten auftauchenden Illustrationen von Monika Aichele tun ihr restliches dazu, es sieht einfach richtig schön aus. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, ist nicht wirklich spannend, jedoch amüsant, erfindungsreich und kurzweilig.


    Negatives:
    Gibt es eigentlich nicht wirklich zu berichten, es ist ein rundum tolles Buch.


    Fazit:
    Bereits 1953 veröffentlichte Wolfgang Hildesheimer sein Buch "Paradies der falschen Vögel", in dem es um einen Kunstfälscher geht und dessen ebenfalls erfundene Biografie. Die jetzt neu erschienene Auflage setzt noch einen drauf und nimmt auch den Titel wörtlich: Monika Aichele hat viele Vögel einfach mal neu erfunden und illustriert. Alles in allem passt das zu der Grundidee des damaligen Buches und erscheint mir als ein durchaus ungewöhnliches aber interessantes Mittel, ein altes Buch nochmal neu aufleben zu lassen - andernfalls hätte ich es wohl niemals gelesen. Leseempfehlung für alle, die schöne kurzweilige Geschichten mögen und sich auch am Äußeren und der Aufmachung eines Buches erfreuen.