Sam Esmail & Courtney Looney - Mr. Robot Red Wheelbarrow: eps1.91 redwheelbarr0w.txt

  • Kurzmeinung

    Missy1988
    Definitiv ein Muss für Fans der Serie.
  • Originaltitel
    Mr. Robot Red Wheelbarrow: eps1.91 redwheelbarr0w.txt


    Inhalt
    Elliot Alderson ist ein junger Mann, der ein fragwürdiges Dasein führt - Angestellter in einer Cyber-Security-Firma am Tag und Hacker in der Nacht. Dieser Lebensstil bringt ihn schon bald in arge Schwierigkeiten, zumal er sich mit seinem Können in einen gefährlichen Strudel manövriert, aus dem er schließlich nicht mehr so einfach entkommen kann. In einer seiner schwersten Zeiten greift Elliot zu einer simplen Methode, um damit zu beginnen, alles irgendwie wieder in den Griff zu bekommen: Er schreibt ein Tagebuch - dieses Tagebuch - und lässt den Leser in seine Gedanken eintauchen, wie es noch nie zuvor möglich war.


    Aufbau
    Wir haben es hier mit dem typischen Aufbau eines Tagebuchs zu tun. Die Texte sind von Elliot verfasst worden und in einzelne Tage einschließlich Uhrzeiten gegliedert. Die Seiten enthalten aber auch mehrere Zeichnungen und Anmerkungen einer weiteren Person und lassen das Tagebuch dadurch ziemlich echt wirken (bis auf die Schrift, aber dazu später noch ein paar Worte). Doch das ist noch nicht alles. Das Tagebuch beinhaltet noch ein paar andere kleine Überraschungen, zu denen ich aber an dieser Stelle nichts weiter sagen möchte. Man sollte es einfach selbst entdecken.


    Eigene Meinung
    Seit Serienstart bin ich ein riesiger Fan der Serie "Mr. Robot". Vor allem der Protagonist Elliot (gespielt von Rami Malek) hat es mir wahnsinnig angetan. Er tut sich schwer damit, sich in unserer Welt wohl zu fühlen und sich der Realtität anzupassen. Genau diese Umstände sind es, die ihn schließlich dazu bringen, sich selbst das Hacken beizubringen und damit anzufangen, die Gegebenheiten in einem gewissen Rahmen zu beeinflussen. Ich möchte an dieser Stelle nicht viel mehr sagen, denn das Tagebuch, um welches es hier geht, taucht in der Serie erst mit Staffel 2 auf. Ich werde daher nicht weiter spoilern.


    Was man aber vielleicht sagen kann, ist, dass Elliot schließlich an einen Punkt gerät, an dem er entscheidet, das Tagebuch zu verbrennen - zum Glück rettet es jemand unbemerkt aus den Flammen, sodass Fans der Serie endlich die Gelegenheit erhalten, Einblick in die Gedanken des Mannes zu erhalten, der so unscheinbar wirkt, jedoch die Möglichkeit besitzt, eine komplette Nation, wenn nicht sogar die ganze Welt durcheinander zu bringen. Was dabei sofort auffällt, ist die schon künstlerisch zu nennende Aufmachung des Buches. Der Einband sieht angeschwärzt aus, zeigt leichte Brandschäden und Kratzer. Auch die Seiten sind entsprechend am Rand angedunkelt und an entsprechenden Stellen passend zum Text gestaltet, was absolut großartig ist. Stellenweise hatte ich wirklich das Gefühl, ein Tagebuch in der Hand zu halten. Dieser Eindruck wird, wie oben schon erwähnt, durch Zeichnungen und andere Besonderheiten noch verstärkt, aber das findet mal schön selbst heraus. Ich bin jedenfalls begeistert, weil ich noch nie etwas Vergleichbares in den Händen gehalten habe.


    Was mir beim Lesen ein bisschen gefehlt hat, ist die Unregelmäßigkeit einer Handschrift, die schon mal auftritt. Das ist im Original etwas besser gelungen. Hier erkennt man schon ziemlich deutlich, dass der Text getippt und nicht geschrieben wurde, was aber meinem Lesevernügen nicht sonderlich geschadet hat. Da Sam Esmail nicht nur Autor des Buches, sondern auch Macher der Serie ist, entspricht der Elliot, der das Tagebuch verfasst, 1:1 dem Elliot, den ich aus der Serie kenne. Die Gedankengänge hätten genauso gut auch Platz in der Serie finden können, was mir gut gefällt, denn ich hatte doch ein paar Bedenken, dass ich beim Lesen vielleicht das Gefühl haben könnte, dass das Tagebuch doch von einer ganz anderen Person geschrieben worden sein könnte. Aber nein. Elliot bleibt sich treu, Ansichten und Sprachstil waren mir herrlich vertraut, sodass ich mich voll und ganz ins Vergnügen und damit auf seine Überlegungen stürzen konnte.


    Elliots Tagebuch ist fantastisch geworden. Es hat mich gefesselt, klärt einiges auf, bringt aber auch - typisch Mr. Robot - neue Fragen mit sich. Man lernt den Menschen Elliot kennen, der hinter dem Seriencharakter steckt, was mich emotional durchaus bewegt hat. Manchmal fühlte es sich so an, als würde ich diese Person tatsächlich kennen, was sogar in dem einen oder anderen schwachen Moment ein schlechtes Gewissen mit sich brachte, weil ich sein Tagebuch lese - ein völlig neues, faszinierendes Leseerlebnis also. Fans der Serie kann ich dieses Buch daher absolut empfehlen - und allen, die es werden möchten. Lest es aber bitte erst, nachdem ihr Staffel 2 geschaut habt, sonst würdet ihr euch doch ziemlich spoilern.


    Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, bin hin und weg, verneige mich ein weiteres Mal vor Sam Esmail und vergebe uneingeschränkt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~