Hellmuth Karasek - Soll das ein Witz sein?

  • "Soll das ein Witz sein?" - Der Buchtitel ist hier leider Programm, denn die Frage habe ich mir während des Lesens des öfteren gestellt.
    Ich mochte Hellmut Karasek immer sehr gerne, habe seine Kolumnen gerne gelesen und ihn im TV immer als angenehmen Gesprächspartner wahrgenommen, der mit seinem Witz und seinem Charme jede Gesprächsrunde bereichert hat. Aber dieses Buch hier - das ist Murks für mich.


    Das Buch ist in mehrere Kapitel aufgeteilt und soll den Witz im Wandel der Zeiten und Kulturen erklären. Angereichert wird dies immer wieder mit einigen Beispielwitzen oder Anekdoten. Das könnte nicht nur witzig werden, sondern auch noch eine interessante Hintergrundlektüre sein. Ist es aber leider nicht. Die Witze stechen nicht besonders hervor und die Erklärungen zur Entstehung und Kultur geraten so ausufernd, dass ich mich schon in einem Geschichtsbuch wähnte. Noch dazu erklärt Karasek die Witze im Anschluss. Das macht das Geschriebene auch nicht viel besser, der langweilige Eindruck hat sich dadurch bei mir nur noch mehr verfestigt.


    Das Vorwort hat Eckart von Hirschhausen geschrieben. Dieser erzählt von meinem gemütlichen Abend auf Sylt, bei dem man sich bei Wein und Pasta Witze erzählt hat und sich vor Lachen kaum halten konnte. Schade, dass es diese Athmosphäre nicht auch bis ins Buch geschafft hat. So bleibt eine trockene Ansammlung von Altherrenwitzen und noch trockene Erklärungen dazu.


    Ich kenne das Hörbuch zu diesem Buch, einen Livemitschnitt. Diesen finde ich um Längen besser. Was mitunter daran liegen mag, dass sich Hirschhausen und Karasek in einem aktiven Austausch zum Thema befinden und sich gegenseitig die Bälle zuspielen und das Publikum einbeziehen. Vielleicht habe ich daher zuviel von diesem Buch erwartet.


    Glücklicherweise weiß ich, dass andere Bücher von Karasek viel viel besser sind und verbuche dieses Buch mehr als "Ausrutscher". Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen und abgebrochen. Meine Lesezeit war mir einfach zu schade dafür. Da ich eine Wertung abgeben muss - 1,5 Sterne. Denn einige Hintergrunderklärungen sind wirklich interessant (u.a. das Kapitel um jüdische Witze).