Claudia Siegmann - In my Dreams: Wie ich mein Herz im Schlaf verlor

  • Inhalt.
    Meine Probleme auf einen Blick:
    1. Ich kann Geister sehen.
    2. Ich träume jede Nacht, dass mein Zuhause in Flammen steht.
    3. Ich habe angefangen zu schlafwandeln.
    4. Und ich bin deswegen in Bens Armen aufgewacht ...


    Mit übernatürlichen Dingen kennt Lu Runmore sich aus, schließlich spukt es in ihrem Zuhause, dem gemütlichen Hotel "Runmore Manor". Doch neuerdings träumt Lu jede Nacht von dem furchtbaren Feuer, das das alte Herrenhaus vor 111 Jahren beinahe zerstört hätte. Außerdem riechen ihre Haare ständig nach Rauch, an den Wänden tauchen merkwürdige Symbole auf, und Gegenstände aus Lus Träumen erscheinen in der Realität. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Ben, der nachts durch die Hotelgänge schleicht und Lu nicht aus den Augen lässt ...


    Autorin.
    Claudia Siegmann wurde 1973 in Kassel geboren. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ihre erste große Liebe die Märchen der Brüder Grimm wurden. Bereits während ihrer Schulzeit entstanden unzählige Geschichten, mit denen sie Blöcke, Hefte und sogar eine Rolle Raufasertapete füllte. Nach dem Gymnasium verschlug es sie in die Hotellerie. Der Wunsch zu schreiben geriet beinahe in Vergessenheit, bis sich die Gelegenheit ergab, für ein großes Viersterne Schlosshotel Pressetexte, Hausbroschüren und Prospekte zu erstellen. Das Schreibfieber war wieder erwacht und seither entstehen phantastische Abenteuergeschichten, für die sie bereits mehrere Auszeichnungen und ein Stipendium erhielt.


    Meine Meinung.
    Wiedereinmal habe ich mich vom Cover zum Kauf eines Buches hinreißen lassen, da ich zuvor noch nie von diesem Buch gehört hatte. Ich habe es nicht bereut!


    Ich muss zugeben, dass mich die Geschichte zunächst an das Buch "Wolkenschloss" von Kerstin Gier denken ließ und ich mich innerlich bereits auf einen Abklatsch gefasst gemacht hatte. Aber ich muss sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Wenn man davon absieht, dass Lus Geschichte ebenfalls in einem Hotel spielt und der Zukünftige auch Ben heißt, dann haben die beiden Bücher, meiner Meinung nach, nicht wirklich etwas gemeinsam.


    Die Geschichte um Luisa Runmore gliedert sich in 33 Kapitel, welche in unregelmäßigen Abständen durch Traumsequenzen unterbrochen werden. Diese entführen den Leser in die Zeit vor 111 Jahren, als das große Feuer wütete und bevor Lu und ihre Eltern das "Runmore Manor" bewohnt haben.
    Das Hotel steht etwas abseits des kleinen fiktiven Örtchens Iffington, in dem eine allgemeine Begeisterung für Halloween herrscht, an dessen festlicher Ausrichtung sich jeder Bewohner beteiligt. Diese Bessenheit der Iffingtoner empfand ich als sehr erheiternd.


    Lu selbst ist eine sehr sympathische Protagonistin, welche ich sofort ins Herz geschlossen habe. Zusammen mit ihrer besten Freundin Emma durchlebt sie Höhen und Tiefen, wie das für Teenager-Freundschaften üblich ist. Zwischenzeitlich hatte ich immer wieder die Befürchtung, die Freundschaft der beiden könne auseinanderbrechen.
    Auch Ben mochte ich, obwohl er mir ein wenig zu klischeebeladen wirkte - erst der gutaussehende und unnahbare Traumtyp, später der verständnisvolle und stets zur Stelle stehende Retter.
    Desweiteren nehmen Lus Eltern und Bens Mutter Hauptrollen in der Geschichte ein.
    Am meisten begeisterten mich jedoch die drei Geister Lord Edward, das Zimmermädchen Sophie, sowie der Stallbursche Thomas, welche seit dem großen Feuer im Hotel herumgeistern und den Nicht-Geistern fast ein wenig die Show stahlen.
    Lord Edward empfand ich am unheimlichsten, da er durch seine cholerische Art unberechenbar wirkte und man als Leser nie so richtg wusste, was er als nächstes plante oder ob er ernsthaften Schaden anrichten würde.
    Thomas und Sophie hingegen waren einfach liebenswert und glänzten mit ihrer altmodischen höflichen Art. Sie waren neben Emma Lus beste Freunde, mit denen die 15-Jährige all ihre Probleme besprechen konnte. Ja, man könnte glatt von einem geschwisterlichen Verhältnis sprechen.


    Lobend zu erwähnen ist außerdem der flüssige, detailierte und wortgewandte Schreibstil. Durch die Geister herrschte eine gewisse Gruselstimmung und Lu brachte mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln. Auch die Spannung wurde problemlos aufrecht erhalten und am Ende blieben keine Fragen offen.


    Fazit.
    Claudia Siegmann schafft es in "In my Dreams", historische und moderne Charaktere nebeneinanderher leben zu lassen, ohne die Geschichte unübersichtlich werden zu lassen.
    Das Buch überzeugt mit Witz, Spannung und ein wenig Grusel und bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: , sowie eine Leseempfehlung!

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    "Lesen ist wahrscheinlich die netteste Art,
    seine Nase in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken."


    "Ich muss endlich aufhören weniger zu lesen!"