Kurzbeschreibung:
1947: Leon, ein aufstrebender Journalist, verschlägt es nach Zentralmexiko. Hier wird »Der Schatz der Sierra Madre« gedreht, basierend auf einem Roman von B. Traven. Leon soll herausfinden, wer sich hinter dem Pseudonym des Schriftstellers versteckt. Doch er verbringt seine Zeit lieber mit Humphrey Bogart, Lauren Bacall, John Huston und einer geheimnisvollen Frau namens María. Zurück in Los Angeles lässt ihn Travens Geheimnis aber nicht mehr los: Wer ist dieser Autor? Stimmt es, dass alle, die nach ihm suchen, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen? Leon zieht erneut los. In Wien kommt er einer Antwort näher, des Rätsels Lösung aber liegt in Mexiko. Und Leon merkt plötzlich: Er ist nicht der einzige, der B. Traven auf den Fersen ist… (Quelle: Verlagswebsite)
Autor:
Torsten Seifert, geboren 1966 in Görlitz (Sachsen). Nach dem Studium der Betriebswirtschaft in Leipzig und einem Marketingstudium in Berlin arbeitete er als Werbetexter. Nebenbei schrieb er für verschiedene Stadtmagazine sowie für Kabaretts. Seit 1997 arbeitet Torsten Seifert als freier Texter... (Quelle: Verlagswebsite)
Allgemeines:
Erschienen im Oktober 2017, im Tropen Verlag bei Klett Cotta.
Gebunden mit Schutzumschlag; 269 Seiten, 25 Kapitel + Epilog und Danksagung
Handlungszeit: Mitte des 20. Jahrhunderts
Handlungsorte: Mexiko, Wien
„Wer ist B. Traven?“ wurde mit dem „Blogbuster 2017“, dem Preis der Literaturblogger, ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Bevor ich das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar angeboten bekam, hatte ich ehrlichgesagt noch nichts davon gehört und hatte auch den Autor B. Traven überhaupt nicht auf dem Schirm. Demzufolge kenne ich auch keinen seiner Romane, die im Buch erwähnt werden. Das war allerdings jetzt kein Nachteil, im Gegenteil: die Neugier war vielleicht noch größer. Zuerst musste ich mir allerdings klar machen, in welcher Zeit der Roman spielt – wie gesagt: ich war da völlig unwissend. Dem Autor ist es aber sehr gut gelungen, die Stimmung der 40er Jahre einzufangen. Und spätestens als Leon am Set von „Der Schatz der Sierra Madre“ angekommen war und seine Abende mit Humphrey Bogart verbrachte, hatte mich der Roman gefangen genommen. Die vielen Anekdoten sind ungemein unterhaltsam (vielleicht forsche ich mal noch nach, ob die alle der Wahrheit entsprechen ) und die eigentliche Angelegenheit des Reporters, nämlich die Suche nach B. Traven, tritt nicht nur für ihn ziemlich in den Hintergrund.
Und genau das ist der Punkt, weswegen ich mit dem Buch zu hadern begann: ich wollte gern noch mehr von Bogart und Co. lesen, musste dann aber mit Leon den Drehort verlassen und mich wieder auf die schnöde Suche begeben. Die verläuft dann auch alles andere als spektakulär und die Begegnung am Ende ist schon ziemlich konstruiert, zumal mir relativ früh klar war, was es mit Traven auf sich hat. Wirkliche Spannung kam bei mir nicht auf und daran konnte auch der Ausflug in Mexikos Unterwelt nichts ändern. Sehr gut gefallen hat mir allerdings die Beschreibung der Mexikaner und ihrer Mentalität, die mir so manches Schmunzeln entlockt hat. Und eins ist dem Autor gelungen: ich werde mit Sicherheit das ein oder andere Buch des geheimnisvollen Autors lesen. Alles in allem ein gutes, für mich aber nicht überragendes Buch, dem ich gebe.
Fazit: Interessanter Ausflug ins Mexiko in der Mitte des 20. Jahrhunderts, der die Neugier auf B. Travens Werke weckt.