Jasper Fforde - Das Auge des Zoltars / The Eye of Zoltar

  • Ein Feuerwerk an skurrilen, sonderbaren Ideen, die wunderbar unterhalten


    Klappentext
    „Obwohl Jennifer Strange erst 16 Jahre alt ist, macht sie einen ziemlich guten Job und leitet noch immer die Zauberagentur Kazam in den Ununited Kingdoms.
    Ruhe will allerdings nicht einkehren. Shandar, der mächtigste (und gefährlichste) Zauberer aller Zeiten, kehrt zurück. Er konnte sein Drachenproblem nicht lösen und muss eigentlich seine Geldstrafe begleichen: 18 Goldbarren. Aber Shandar ist niemand, der für irgendetwas bezahlt, und so schwört er, die Drachen ein für alle Mal zu beseitigen. Außer, Jennifer Strange und ihre Freunde wären bereit, ihm das legendäre Juwel, das Auge des Zoltars, zu liefern. Jennifer hat keine Wahl, und so geht es mit ihren Gefährten auf die Reise. Blöd nur, dass der Weg zum Ziel mit einer 50%igen Todesquote ausgewiesen ist …“


    Gestaltung
    Ich liebe die Aufmachung der Bände der „Die letzte Drachentöterin“-Reihe von Jasper Fforde, denn der comicartige Zeichenstil gefällt mir ausgesprochen gut. Zudem mag ich es, dass das Cover immer Szenen aus dem Buch oder bedeutsame Elemente der Handlung aufgreift. Bei diesem Band finde ich die Farbgebung ausgesprochen schön und ansprechend, da die Farben super miteinander harmonieren und das Covermotiv so unheimlich lebendig aussieht.


    Meine Meinung
    Mit den verrückten Ideen konnte mich Autor Jasper Fforde von seiner „Die letzte Drachentöterin“-Reihe überzeugen und mir bereits mit den ersten beiden Bänden einigen Lesespaß bereiten. Daher war ich gespannt, welche abgefahrenen Begebenheiten und Ereignisse mich nun im dritten Band des Abenteuers von Jennifer Strange erwarten würde. Ihre Freunde müssen ihr helfen, das Auge des Zoltars, ein legendäres Juwel, zu finden, um die letzten beiden Drachen vor Shandar zu schützen. Diese Suche ist dabei ziemlich gefährlich, todgefährlich…


    Auch in diesem Band findet sich wieder der trockene, sarkastische Humor des Autors. Voller Ironie erzählt er seine Geschichte und unterhält den Leser so vom Feinsten. Die Welt, die er im „Die letzte Drachentöterin“-Universum erschaffen hat, gefällt mir nach wie vor besonders gut, vor allem weil Herr Fforde es schafft, alles so lebendig wirken und Bilder vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen.


    Besonders unterhaltsam sind für mich auch immer wieder die abgefahrenen Ideen des Autors, denn ich hatte den Eindruck, dass diese in diesem Band zu einem Höhepunkt finden. Noch verrückter, noch skurriler und noch sonderbarer sind die Erlebnisse von Jennifer Strange! Wenn man denkt, es geht nicht noch kurioser und wunderlicher, kommt Herr Fforde mit einer noch ungewöhnlicheren Idee um die Ecke. So wird das Buch super unterhaltsam, spannend und vor allem überraschend! Die Handlung ist super durchdacht und weist eine Menge Plot-Twists auf, die für reichlich Abwechslung und Unterhaltung sorgen.


    Diese Geschichte muss man einfach nur genießen und sich in sie fallen lassen, dann wird man schnell ihrer Magie erliegen und von ihr gefangen genommen. Ich fand es dabei super, was für ein intensives Band ich als Leser zu den Figuren aufbauen konnte. Ich habe mit ihnen gebangt und gelitten. Oh ja, vor allem das! Das Ende ist nämlich eine einzige Explosion, bei dem der Autor auch nicht vor dem Tod zurückschreckt und wodurch er mein Leserherz erschüttert hat. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich gerne noch etwas mehr von der Kazam-Crew und dem Quarktier (ich bin großer Quarktier-Fan) gelesen hätte, da ich auch diese Figuren einmalig finde und sie in mein Herz geschlossen habe.


    Fazit
    Mit „Das Auge des Zoltars“ hat Jasper Fforde wieder ein Feuerwerk voller skurriler, sonderbarer Ideen geschaffen, die in diesem Band sogar alles bisher Dagewesene übertrumpfen. Die Handlung ist clever durchdacht und weist einige Überraschungen auf, wodurch das Buch unheimlich spannend ist. Gerne hätte ich dabei noch mehr von der Kazam-Crew und dem Quarktier gelesen, weil ich diese Figuren so gerne mag. Das Buch endete dann jedoch in einem großen Knall, der mein Leserherz erschüttert hat.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    1. Die letzte Drachentöterin
    2. Das Lied des Quarktiers
    3. Das Auge des Zoltars
    4. Humans v Trolls (???)

  • Oha, das hatte ich hier ja gar nicht rezensiert ... schwerer Fehler!



    Gerade hat Jennifer Strange ihr letztes Abenteuer wohlbehalten überstanden und freut sich auf das erste Date mit ihrem Kollegen Perkins, da ereilt schon der nächste Hilferuf die Zauberagentur KAZAM. Ein Tralfamosaurus ist los, beim Transport ausgebüxt, was nichts Gutes für die weitere Umgebung des Ausbruchortes heißt, denn diese Spezies frisst einfach alles, was ihr vor die Nase läuft, und sehr, sehr hungrig, also ist Eile geboten.


    Und kaum ist diese Gefahr gebannt, kommt der despotische König Snodd mit einem Geheimauftrag um die Ecke. Jenny und Co. sollen das Auge des Zoltars finden, einen legendären Edelstein mit besonderen Kräften. Keine leichte Aufgabe, aus diversen Gründen. Zum einen, weil die im Gegensatz zu ihrem Mann kluge und vernünftige Königin ihrer schrecklich von sich eingenommenen Tochter eine Lektion in Demut erteilen will und sie mit den KAZAM-Experten auf die Suchexpedition schickt, zum anderen, weil die Suche eine Reise ins verrufene Cambria erfordert, wohin sich normalerweise nur lebensmüde Gefahrentouristen trauen, und zum dritten, weil keiner weiß, ob der sagenumwobene Juwel überhaupt existiert.


    Aber Jenny und Perkins bleibt nichts anderes übrig, als einzuwilligen, und so beginnt ihr bisher bizarrster, kniffligster und vor allem gefährlichster Einsatz.


    Die Drachentöterinnen-Reihe ist, wie alles aus Ffordes Feder, eine wundervolle Mischung aus Fantasy, Abenteuer, Gesellschaftskritik und viel skurrilem Humor und erreicht mit diesem dritten Teil ihren bisherigen Höhepunkt. So turbulent, wie der Band beginnt, bleibt er bis zum Ende und ist dabei um einiges düsterer als die ersten beiden Episoden. Viel Bangen und Mitfiebern ist angesagt, während Jenny und ihre Wegbegleiter (diesmal ein ganz besonders buntes Häuflein) von einem aussichtslos wirkenden Dilemma ins nächste stolpern und auf einige harte Proben gestellt werden.


    Auch der Humor ist etwas schwärzer geworden, wobei Fforde immer noch ein Meister des „comic relief" ist (den die Handlung aber auch zwischendurch bitter nötig hat), augenzwinkernd mit Genreklischees spielt und wieder einmal auf Ideen kommt, die zwar völlig bekloppt, aber auch irre lustig sind.


    Am Ende bleibt nach einigen höchst überraschenden Entwicklungen und einem fiesen Cliffhanger nur eins: die Hoffnung auf einen 4. Teil!