"Dublin Stories" enthält eine Auswahl einiger Kurzgeschichten aus James Joyce bekannter Kurzgeschichtensammlung "Dubliners". Aus diesen Kurzgeschichten wurden 7 Geschichten für dieses Buch ausgewählt. Die Ausgabe ist zweisprachig, so dass man zu der deutschen Übersetzung auch immer das englische Original zur Hand hat. Und wenn man in der englischen Sprache ein wenig sattelfest unterwegs ist, sollte man sich beide Versionen meiner Meinung nach unbedingt zu Gemüte führen.
Das Buch ist mit seinen 180 Seiten recht dünn. Es ist aber ein guter Einstieg zum Autor und seinen Büchern. Mir hat dieser kleine Band auf jeden Fall Lust auf mehr von James Joyce gemacht.Am Ende gibt es ein kleines Glossar, in dem einige Begriffe etwas genauer erklärt werden. Das ist sicherlich auf den Umstand zurückzuführen, dass diese Ausgabe eher für Schüler konzipiert wurde. Mir hat es aber auch geholfen einige Zusammenhänge innerhalb der Kurzgeschichten besser zu verstehen.
Joyce beschreibt Dublin und seine Einwohner bildlich und gefühlvoll mit all ihren Facetten. Bestimmte Themen wie bspw. Armut und Geld, Religion oder Anstand spielen immer wieder zentrale Rollen in den Geschichten. Dabei erzählt er seine Geschichten ohne moralisch erhobenem Zeigefinger, er bildet das Leben seiner Landsleute ab. Manchmal wirkt sein Ton sachlich und nüchtern, manche Passagen erinnern eher an Satire. Doch die Menschen, die Stadt, die Lebensumstände stehen im Mittelpunkt und machen Joyce Kurzgeschichten damit zu einem wirklichen Lesevergnügen.