Charles Dickens - David Copperfield (Start: 05.02.2018)

  • es geht wohl eher darum, dass Dickens seinen David auf die gleichen Wege schickt wie Chaucer und Shakespeare.

    Danke!
    Dickens scheint ein sehr selbstbewusster Autor gewesen zu sein? Chaucer und Shakespeare - das sind ja wirklich britische
    Ikonen! Und da lässt er seinen kleinen David langtappeln!
    Und da der Roman ja autobiografische Züge hat, kann ich das wohl so formulieren:
    Dickens wandelt auf Chaucers und Shakespeares Spuren.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Oh Gott, das sind die? Das ist ja ein schrecklicher Grabgesang. :-#

    :totlach: ich liebe diesen Grabgesang :mrgreen:

    Wenn ich mein Dienstverhältnis in 43 Monaten beenden und in Pension gehen kann, hätte ich nur diesen einen Wunsch: Nie mehr in meinem Leben auch nur irgendein Krankenhaus von innen sehen zu müssen (weder als Angehöriger noch als Patient). Ich war dann 41 Jahre dort, das muss reichen für alle Zeiten!

    ich hoffe, Dein Wunsch wird Dir erfüllt :kiss:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Vielleicht soll dieser seltsame Singsang diesen miesen Typen zu einer Art bösen, Shakespearean Geist machen?

    Da muss ich mal einen Shakespeare-Experten fragen...
    das will ich jetzt einfach wissen!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Eine Visite hat es an keinem einzigen Tag gegeben.

    Sylli, ich bin wirklich kein Querulant und kenne die Belastungen der Ärzte nur zu gut.
    Aber das würde ich nicht hinnehmen.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • kennst Du einen? Dann frag doch bitte, das würde mich ja echt interessieren

    Ich sortiere gerade und sage Bescheid!
    Wobei dieses Burleske, Komödiantische, was diese Szene hat - das passt zu Shakespeare. Auch das
    "Bühnenbild", das Dickens entwirft.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • ich liebe diesen Grabgesang

    :pale: Wusste ich doch, ich sag etwas Falsches ...

    ich hoffe, Dein Wunsch wird Dir erfüllt

    Das würde ich uns allen wünschen, einfach zu Hause mit 100 bei einer Lieblingsbeschäftigung tot umzufallen. Bloß nicht in diese Medizinmaschinerie geraten :lechz:

    Da muss ich mal einen Shakespeare-Experten fragen...

    Kennst Du einen solchen?

  • Ich werde hier im Thread morgen wieder einiges aufzuholen haben... :lol: Da ich heute auf dem Blog an einem Lesetag teilnehme, will ich das aber nicht so gerne heute erledigen. Allerdings möchte ich wenigstens kurz reinspringen und mitteilen, dass ich heute das Wochenpensum geschafft habe und damit immerhin beim Lesen auf Stand bin. Ich habe mir jeden Tag ein Kapitel vorgenommen, gestern zwei, weil Samstag war, und das hat bisher sehr gut geklappt :cheers:


    Auf die Gefahr hin, jetzt nur zu wiederholen, was ihr schon mehrfach geschrieben habt, mein Eindruck momentan -
    Inzwischen bin ich richtig gut im Buch angekommen. Rückblickend fand ich bisher die Murdstone-Kapitel extrem bedrückend. Mit David in der Schule und auch mit David bei der Arbeit in London konnte ich mich eher anfreunden, vielleicht auch weil der Kreis seiner Erfahrung und seiner Bekannten immer größer wird (und ich London mag). Momentan habe ich mit der unkonventionellen Betsey Trotwood enorm viel Spaß. Ich bin gespannt, wie die neue Schule im Vergleich zur alten sein wird. Hoffentlich wird David mit der Zeit noch ein wenig Naivität ablegen, manchmal hat er mich damit fast wahnsinnig gemacht. Ich weiß gar nicht, wie viel Geld er sich inzwischen schon von gewieften Leuten aus den Taschen ziehen ließ :loool:
    Die Vielfalt der Stimmungen und Figuren finde ich großartig, und ich erinnere mich, dass ich beides auch schon in "Great Expectations" genossen habe. Hier habe ich aber noch mehr als dabei den Eindruck eines richtigen Reigens von Figuren, die auftauchen, abtreten und wieder auftauchen. Bei den Kapitelüberschriften fiel mir vorhin schon das 20. Kapitel mit dem Titel "Bei Steerforth" auf - da wird wohl unser Lieblingsschüler wieder auftauchen.

  • Sylli, ich bin wirklich kein Querulant und kenne die Belastungen der Ärzte nur zu gut.
    Aber das würde ich nicht hinnehmen.

    Ja, ist echt arg!
    Aber es ist vorbei, und das nächste Mal, das es hoffentlich niiiiiiieeee mehr geben wird, wird der Eingriff sicher schon ambulant durchgeführt. Rein in den OP, einen Tag Intensivüberwachung und falls man das überlebt hat, ab nach Hause mit den Alten - oder noch besser gleich ins Pflegeheim zur Verwahrung wie den armen Mr. Dick. Zum Glück haben manche aber doch eine Tante Betsey ...
    Ich hab grad eine irrsinnige Wut auf dieses System. :evil:

    dass ich heute das Wochenpensum geschafft habe

    :applause:

    Hoffentlich wird David mit der Zeit noch ein wenig Naivität ablegen,

    Aber der ist ja erst 10 Jahre und muss schon für sich selber sorgen. Das macht er doch prima, finde ich. Mir kommt er gar nicht naiv vor, manchmal handelt er fast schon ZU erwachsen.

  • Istv David erneut dabei sich zu verlieben, oder schwingt da eher etwas trauriges mit................

    Ich hatte bei der Beschreibung von Agnes das Gefühl, dass es eine spätere Liebe von ihm sein könnte. :-k Die aber nicht glücklich ausgehen wird, denn diesen traurig-melancholischen Beiklang habe ich auch wahr genommen.

    Wenn ich das also als gegeben annehme, dann wird sich die Figur Uriah Heep wohl nicht als positiver Charakter entwickeln

    Das war auch mein Gedanke, als ich den Spoiler von @taliesin und deine Fußnoten gelesen habe. Dazu noch der eklige Händedruck...na mal schauen.

    @Studentine Ich wollte schon längst fragen, wer denn der süße Wicht auf Deinem Avatar ist?

    Das ist mein herzallerliebster, super anhänglicher, knutschiger, verfressener, kuscheliger und lustiger Wellensittich Pitti. :love: Gerade eben saß er noch auf der Tastatur und wollte ein bisschen mittippen und hat mit der Mouse gekuschelt. :drunken: Bibliophil ist er übrigens auch (kann aber auch sein, dass er einfach manchmal möchte, dass ich die Bücher zur Seite lege und ihm meine Aufmerksamkeit widme). :totlach: Als er sich letztens auf das aufgeschlagene Buch setzte, habe ich ihm die Seiten beim Umblättern immer unter die Füße geschoben und er kam dann immer mehr Richtung Seitenmitte getrippelt. :loool: Deiner Mama und auch dir drücke ich weiterhin alle Daumen. :friends:

  • Aber der ist ja erst 10 Jahre und muss schon für sich selber sorgen. Das macht er doch prima, finde ich. Mir kommt er gar nicht naiv vor, manchmal handelt er fast schon ZU erwachsen.

    Mit dem Alter kann man natürlich einiges entschuldigen und ich versuche, das im Hinterkopf zu behalten, aber mir kommt er trotzdem sehr - hm, ich drücke es mal anders aus: unbedarft vor. Er musste ja auch viel schneller erwachsen werden als ein Zehnjähriger heute und hat doch inzwischen schon einigen Einblick in das Wesen verschiedener Menschen bekommen. Ich bin gespannt, inwiefern sich das ändert, wenn er älter wird.

  • Wusste ich doch, ich sag etwas Falsches ...

    ach Quatsch mit Soße :kiss: der eine mags, der andere nicht, ist doch alles gut :dance:

    Rückblickend fand ich bisher die Murdstone-Kapitel extrem bedrückend. Mit David in der Schule und auch mit David bei der Arbeit in London konnte ich mich eher anfreunden,

    Interessant - aber auch nachvollziehbar. Die Grausamkeit in der direkten Familie ist emotional schlimmer und in den beiden anderen Situationen gab es wenigstens so etwas wie Rückendeckung durch die Leidensgenossen. 8-[

    Momentan habe ich mit der unkonventionellen Betsey Trotwood enorm viel Spaß.

    wer nicht :loool: ich glaub, die mögen wir alle hier

    Die Vielfalt der Stimmungen und Figuren finde ich großartig, und ich erinnere mich, dass ich beides auch schon in "Great Expectations" genossen habe. Hier habe ich aber noch mehr als dabei den Eindruck eines richtigen Reigens von Figuren, die auftauchen, abtreten und wieder auftauchen.

    Ich hab auch das Gefühl, dass es schon mehr Beteiligte sind als bei "Great Expectations", aber noch nicht so viele wie bei "Bleak House". Ich bewundere immer die Fähigkeit Dickens, dabei nicht den Überblick zu verlieren und am Ende die Fäden zusammenzuführen ohne Logikfehler :pray:

    Hoffentlich wird David mit der Zeit noch ein wenig Naivität ablegen,

    Wird er bestimmt, noch ist er einfach ein unbedarfter 10jähriger, der noch nicht so viele Erfahrungen machen konnte.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • wer nicht :loool: ich glaub, die mögen wir alle hier

    Ich hab auch das Gefühl, dass es schon mehr Beteiligte sind als bei "Great Expectations", aber noch nicht so viele wie bei "Bleak House". Ich bewundere immer die Fähigkeit Dickens, dabei nicht den Überblick zu verlieren und am Ende die Fäden zusammenzuführen ohne Logikfehler :pray:

    Ich glaube, Betsey Trotwood ist auch eine der Figuren, die für uns heute recht sympathisch sind, weil sie modern wirken. Aber sie bringt definitiv schön Wirbel in die Geschicht :loool: Die Esel... :totlach:
    Es sind ganz bestimmt mehr Beteiligte als bei "Great Expectations", und obwohl ich auch "David Copperfield" an vielen Stellen genieße, sind es eher diese Figuren, die mir gefallen, als die eigentliche Handlung. Übrigens fand ich es schön, jetzt Uriah Heep zu begegnen! Das ist jemand, auf den ich durch die bekannte Band durchaus gespannt est.

  • eine gaaaaaanz schwerwiegende sag bloss, Du kennst nicht die "Lady in Black

    Wohl der einzige Hit der Truppe. Aber davon abgesehen, haben die Jungs auch richtig gute Sachen gemacht. Z.B. July Morning. Übrigens hieß das
    erste Studioalbum der Band >very eavy...very umble< und das weist wieder auf die Figur des Uriah Heep hin, der das >very umble< ständig benutzt.
    Siehe Kapitel 16.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Haruki Murakami - Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

    :study: Joseph Roth - Hiob (MLR)

  • Aber das andere kommt wohl erst noch in späteren Kapiteln, oder hab ich was überlesen?

    Nein, da war ich voreilig - ich habe schon ins aktuelle Programm hineingelesen und
    dann alles vermischt!

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Figur des Uriah Heep hin, der das >very umble< ständig benutzt.

    .. bis es nervt!


    Aber einige der Dickens-Figuren haben solche festen Redewendungen. Bei den Mördersteinen ist es "fest",
    bei den Micawbers "wenn sich etwas findet", Mrs. Gummidge "kurios" und so fort.
    Mir hilft das, die Figuren auseinanderzuhalten.


    So ein Panoptikum!!


    Einen sonnigen Montagmorgen wünsche ich!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Aber davon abgesehen, haben die Jungs auch richtig gute Sachen gemacht. Z.B. July Morning.

    ja, und noch einiges mehr - ich bin mit denen groß geworden so wie mit Deep Purple, Jethro Tull und Emerson, Lake and Palmer :tanzensolo: ich hab mich gestern abend dann noch durch ein paar alte Schätze durchgehört :tanzensolo:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Ich habe mal ein wenig heumgeforscht, ob der autobiografischen Bezüge im Roman. Mr. Micawber gründet übrigens zum Teil auf
    Dickens Vater, der auch ständig verschuldet war und eine Zeit im Gefängnis saß.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Haruki Murakami - Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

    :study: Joseph Roth - Hiob (MLR)

  • Mr. Micawber gründet übrigens zum Teil auf
    Dickens Vater, der auch ständig verschuldet war und eine Zeit im Gefängnis saß.

    und seine Frau ist Dickens Mutter nachempfunden - auch sie hatte wohl versucht, ein Institut für junge Mädchen zu gründen und ist gescheitert wie Mrs Micawber auch. Ein großer Teil der Charaktere ist wohl lebenden Personen nachempfunden.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn