Charles Dickens - David Copperfield (Start: 05.02.2018)

  • Kann es denn nicht sein, dass Annie durchaus ein paar jugendlich-romantische Gefühle für ihren Spielkameraden
    Jack hatte, dem aber entwachsen ist? Und ihn durchaus so sieht, wie er uns auch vermittelt wird - als Schmarotzer
    und Nichtsnutz? Und tatsächlich ihren Mann liebt? So was soll es ja geben :-)

    Ja, das könnte ich mir durchaus so vorstellen. Als wäre sie während Jacks Zeit in Indien gereift und hat vielleicht auch erkannt, dass sie einen gutmütigen, treuen Mann hat und Liebe nicht nur lodernde Leidenschaft sondern Bindung, Loyalität, Verlässlichkeit und Vertrauen bedeuten kann.

    Ich hänge übrigens gerade noch zwei Kapitel hinterher, weil ich gestern kein Kapitel geschafft habe und auch noch nicht ganz sicher bin, ob es heute noch etwas wird. Ich versuche auf jeden Fall, Anfang der Woche wieder anzuschließen

    Ich hänge auch noch mitten in Kapitel 38 und sehe das ganz entspannt. Mal schauen, wie weit unsere Buchmessebesucher gekommen sind und sonst holen wir den Rest einfach ganz relaxt nach. Ich vermute, durch das Update in der nächsten Woche wird sich der Zeitplan vielleicht auch noch relativieren, obwohl wir dann immerhin viel Zeit zum Lesen hätten. :loool:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Als wäre sie während Jacks Zeit in Indien gereift

    Ich weiß nicht - mein Gedanke ist, dass wir ihr da schon Unrecht getan haben.
    Das verräterische rote Band: das hätte sich dieser Hallodri ja auch von ihr mopsen können.
    Ich habe es damals beim Lesen als eine Art Liebespfand gesehen, das Jack von Annie erhalten hat - aber
    vielleicht war das gar nicht so?
    Ich befürchte wirklich, dass wir dem Erzähler auf den Leim gehen.
    Alle haben sich täuschen lassen und glauben der üblen Nachrede, die ja auch von der gierigen Mutter
    befeuert wird.
    Wir werden es sehen.

    das Update in der nächsten Woche

    Was ist das, dieses Update?
    (Ist meine erste Leserunde...)

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • @drawe das Update ist eine komplette „Neuauflage“ des Forums, es bekommt quasi ein neues Kleid. Dafür wird es aber ab Mittwoch Abend irgendwann geschlossen, denn Mario muss es ja in die neue Software umziehen. Dafür braucht es den stehenden Status Quo des Systems.


    Wie Ihr seht, bin ich nach einer abenteuerlichen Abreise aus Leipzig wieder hier gelandet. Aber nach dem Aufwärmen war ich nur noch platt heut Abend. Ich hol euch aber wieder ein. :D

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Insgesamt gesehen fand ich dieses Kapitel recht gut.

    Ich finde das Buch auch ganz gut und interessant, aber auch teilweise anstrengend und stellenweise nervig, was Wiederholungen betrifft und Personen, wie Micawber und Uriah Heep.

    Zu lesen wie David alles versucht um mit der desolaten finanziellen Situation zurechtzukommen, zeugt ja wieder von der Entwicklung die er durchlebt.

    Davids Entwicklung merkt man deutlich. Er macht im Buch ein wahren Sprung was Charakterentwicklung anbelangt.

    Mal abgesehen vom Liebesreigen wird er so langsam zu einer Persönlichkeit, die Schwierigkeiten meistert und alles erdenkliche
    tut um in schlechten Zeiten nicht unterzugehen.

    Das sehe ich ganz genauso. :thumleft:

    Ich muss aber auch zugeben, dass ich das Geplapper der Micawbers auch recht nervig finde. Diese Passagen habe ich sozusagen nur quer gelesen.

    Quer gelesen habe ich nicht, aber ich finde diese Passagen ermüdend, teilweise schrecklich nervig und ich wünschte mir manchmal, dass ein Stein vom Dach eines Hauses fällt und Gevatter Tod mal anständig seine Arbeit macht. :twisted:

    Tante Betsy gefällt mir, weil sie eine sehr realistische Einstellung zum Leben hat. Immer geradeaus und auf den Punkt, sagt sie ihre Meinung. Ich habe mich auch gefragt, ob ihre Ausruf; "blind, blind, blind!" sich nur auf Doras Charakter bezieht, oder auch auf Davids Wahl Dora zur Frau zu nehmen, wo es doch für Betsy ersichtlich ist, wer an Davids Seite stehen müsste. Jemand der ihn liebt, aber auch fördert und in schlechten Zeiten unterstützt. Da gibt es halt nur eine, Agnes.

    :thumleft: Tante Betsy und David Copperfield gefallen mir auch am meisten und auch Agnes, Pegotty und einige andere Nebenfiguren, aber die erst genannten im Besonderen.



    bis Kapitel 39:


    Habe Sonntag und heute wieder etwas weiter gelesen und Uriah Heep geht mir richtig auf den Keks und ich wünschte mir einfach, dass jemand mal durchgreift, denn mittlerweile sind seine Absichten mehr als offensichtlich. Ich dachte so niedrige Leute konnte man schneller, wie sagt man es bloss in schön, ( :-k ) um die Ecke bringen. Dieser Typ ist wirklich unerträglich, da gefiel mir die Tante richtig gut, die ihm die Leviten gelesen hat. Das sollte öfters sein. :wuetend:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Das verräterische rote Band: das hätte sich dieser Hallodri ja auch von ihr mopsen können.
    Ich habe es damals beim Lesen als eine Art Liebespfand gesehen, das Jack von Annie erhalten hat - aber
    vielleicht war das gar nicht so?

    Hm, du meinst, dass er sie damals fast schon genötigt hat? :scratch: Mal schauen, wie sich das aufklären wird.


    Kap. 38
    David bringt sich selbst Stenographie bei und übt mir Tante Betsey und Mr. Dick Parlamentsdebatten. :totlach: So richtig gelingen will es ihm nicht, aber ich bewundere seine Beharrlichkeit und Disziplin. :thumleft: Ein Schock war, als sein Arbeitgeber Mr. Spenlow ihn ziemlich kühl in ein Zimmer bittet und dort Miß Murdstone schon wartet - ich dachte, die Murdstones wären wir allmählich los. Und dann kommt auch noch raus, dass David und Dora sich romantische Briefchen geschrieben haben. Da hat die garstige Murdstone schön rumgeschnüffelt und "beobachtet". Obwohl ich zwischendurch auch den Verdacht hatte, ob Dora nicht absichtlich dazu beigetragen hat, nachdem sie nun von Davids Armut weiß. :scratch: Mr. Spenlow ist gar nicht so böse auf David, will ihn weiterhin ausbilden und die Beziehung zu Dora aber unterbinden, da er für sie andere (welche? :-k ) Pläne hat. Das fand ich ziemlich fair, er scheint David aufrichtig zu mögen und mir kam es sogar so vor, als wolle er David eher noch vor dem Charakter seiner Tochter schützen. :-k Der große Knall kommt am nächsten Morgen, denn da war Mr. Spenlow tot. :shock: Und hat entgegen seiner Behauptungen kein Testament gemacht, nicht für seine Tochter vorgesorgt, eine schlampige Buchhaltung und auch kein großes Erbe hinterlassen. Dora kommt mit der harten Realität des Lebens überhaupt nicht zurecht und verkriecht sich bei 2 alten Tanten. Und David liest liebeskrank das Tagebuch von Julia Mills, die über Dora Aufzeichnungen führt. :-s


    Kap. 39
    Tante Betsey schickt den schwermütigen David nach Dover, damit dieser mal einen Tapetenwechsel hat. Ich musste so lachen, als sich herausstellte, dass Betseys Mieter die Eselfehde gebührlich fortführt. :totlach: Als David Agnes und Mr. Wickfield besucht, trifft er auf Mr. Micawber, der irgendwelche dubiosen Händel mit Mr. Micawber geschlossen hat und nun ja auch für ihn arbeitet. Ich habe das so verstanden, dass Heep ihm Geld gegeben hat? :-k Ich frage mich nur, wessen Geld? Das Gespräch zwischen Micawber und David ist nicht so unbeschwert wie früher, als wenn Micawber sich nicht richtig wohl in seiner Haut fühlt. Schlechtes Gewissen? Scham? Die gute Agnes gibt David einige selbstlose Ratschläge in Bezug auf Dora - sie und David sind einfach noch nicht so weit zu erkennen, dass sie sehr gut zusammen passen würden. Man erfährt nichts darüber, was Agnes über die veränderte Situation im Haus denkt und wie sie sich dabei fühlr. Uriah Heep hat unterdessen seine Mutter als Wachhund auf Agnes angesetzt, bis er auf einem gemeinsamen Spaziergang mit David zugibt, dass er in ihm einen Nebenbuhler sieht. David beruhigt ihn mit seiner Verlobung mit Dora. Das gibt Uriah so richtig auftrieb, er füllt Mr. Wickfield ab :anstossen: und beginnt, Ansprüche auf Agnes anzudeuten. :puker: Aber so besoffen ist Mr. Wickfield dann doch noch nicht, er deutet im Gegenteil etwas an, was Uriah Heep getan haben soll und Heep will es auf Teufel komm raus verhindern, dass er etwas ausplaudert. Sehr mysteriös, das Ganze. Und ziemlich ekelhaft Uriahs Vergleich mit einer unreifen Birne und das er warten könne, bis sie reif wäre. :puker: Ich hoffe, Agnes lässt sich nicht auf irgendetwas Dummes ein.

    Kap. 40

    In London trifft David Mr. Pegotty, der von seiner Suche nach Emily erzählt, die über Frankreich, Italien und die Schweiz geht. Er ist ein Getriebener auf der Suche nach dem Glück und der Wärme der Vergangenheit. Er glaubt, wenn er ihr ein Bauernkleid und seinen Anblick präsentiert, wird sie zu ihm zurückkehren und alles würde so sein wie früher. Emily ist mit Steerforth und Littimer unterwegs und hat scheinbar 3x Geld zur Familie Pegotty geschickt, als ob sich jemand freikaufen wolle. Beim letzen Mal lag ein Brief von ihr an Mrs. Gummidge dabei und da ist mir ja fast die Hutschnur geplatzt, wie sehr sie sich in ihrer Schlechtigkeit gefallen hat. :wuetend:#-o Sie will unbedingt hören, wie schlecht alle von ihr denken, und alle Betroffenen sollen es am liebsten äußern. :evil: Seltsam war die gefallene Martha, die dem Gespräch zwischen Mr. Pegotty und David gelauscht hat. :-k Das Kapitel endet sehr trostlos und trist...die gefallene Martha, der verzweifelte Mr. Pegotty, das stille Schneetreiben in London...

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Das fand ich ziemlich fair, er scheint David aufrichtig zu mögen und mir kam es sogar so vor, als wolle er David eher noch vor dem Charakter seiner Tochter schützen.

    So habe ich das noch gar nicht gesehen, aber könnte durchaus stimmen. :thumleft:

    Der große Knall kommt am nächsten Morgen, denn da war Mr. Spenlow tot. Und hat entgegen seiner Behauptungen kein Testament gemacht, nicht für seine Tochter vorgesorgt, eine schlampige Buchhaltung und auch kein großes Erbe hinterlassen. Dora kommt mit der harten Realität des Lebens überhaupt nicht zurecht und verkriecht sich bei 2 alten Tanten. Und David liest liebeskrank das Tagebuch von Julia Mills, die über Dora Aufzeichnungen führt.

    Ich möchte zu gern wissen ob er einfach gestorben ist oder gestorben wurde? :-k Ich habe so zweites im Verdacht. :-k

    Ich musste so lachen, als sich herausstellte, dass Betseys Mieter die Eselfehde gebührlich fortführt.

    :loool::totlach: Ja stimmt, da musste ich auch lachen.

    Und ziemlich ekelhaft Uriahs Vergleich mit einer unreifen Birne und das er warten könne, bis sie reif wäre.

    Ich hasse diesen schmierigen und windigen Typen. Möge ihn der Blitz treffen. :evil::wuetend:

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  • es bekommt quasi ein neues Kleid.

    Fein, das wird dem Forum gefallen :-))


    Zu Kapitel 38
    nur ein paar Anmerkungen zu den Ausführungen von Studentine!
    Diese Miss Mills ist auch so eine Sentimentale, die sich in ihrem Leiden gefällt und
    sich auch am Leiden anderer berauschen kann. Dickens führt uns hier wirklich alle
    denkbaren Menschentypen vor.
    Ihr Tagebuch ist ja zum Piepen. Irgendwie passt es in seiner dummen Banalität sehr gut
    zu Dora, um die es ständig geht. Miss Mills hält sich für eine Philosophin und bemüht sich,
    an Wackenroders Herzensergießungen heranzukommen.
    "Sind Tränen Tautropfen des Herzens?"
    Oh was für ein erhebender Gedanke! Einmalig! Natürlich muss man da sein Kürzel J. M.
    druntersetzen!


    Zu Kapitel 39
    Diese Heeps breiten sich überall aus, das fand ich erstaunlich. Sind sie in das Haus der Familie Wickfield eingezogen?
    Frau Heep setzt sich mit ihrem Strickzeug einfach so in Agnes' Zimmer - recht ungeniert und aufdringlich und besitzergreifend.


    Ich habe das so verstanden, dass Heep ihm Geld gegeben hat?

    Das habe ich auch so verstanden, ich habe es als Vorschuss aufgefasst. Aber egal, was es ist: es muss irgendetwas sein, mit dem
    Uriah Heep ihn von sich abhängig macht.
    Mr Wickfield beklagt ja seine Abhängigkeit von U.H.: er habe ihm seinen guten Namen, "Friede, Ruhe, Haus und Familie" geraubt.
    Worauf Uriah Heep aber sofort kontert: genau das habe er ihm erhalten.
    ich bin auch gespannt, welche Abhängigkeiten hier bestehen, es muss mehr als nur der Alkohol sein.


    Zu Kapitel 40

    wie sehr sie sich in ihrer Schlechtigkeit gefallen hat


    Ging mir genau so. Sie suhlt sich direkt in ihrer Verkommenheit und möchte sterben.
    So rein dramaturgisch gesehen wäre das nicht schlecht, aber ich habe sie doch schon für die Leitung eines Hauses für gefallene
    Mädchen vorgesehen!
    Da könnten sie sich alle miteinander in ihrer Verkommenheit suhlen.


    Die Wanderung Mr. Peggottys ist ja merkwürdig. Direkt märchenhaft, völlig unrealistisch.



    aber ich finde diese Passagen ermüdend, teilweise schrecklich nervig und ich wünschte mir manchmal, dass ein Stein vom Dach eines Hauses fällt und Gevatter Tod mal anständig seine Arbeit macht.

    Komm an meine Seite!






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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich möchte zu gern wissen ob er einfach gestorben ist oder gestorben wurde? Ich habe so zweites im Verdacht.

    Stimmt, den Gedanken hatte ich beim Lesen auch, zumal die garstige Miss Murdstone ja fast noch als letztes mit ihm gesehen wurde. :twisted: Aber ich glaube, dass er sich bei dem Gespräch schon nicht mehr ganz so wohl gefühlt hat.
    Ich würde zu gern wissen, wen Mr. Murdstone geehelicht hat? :scratch:

    Diese Miss Mills ist auch so eine Sentimentale, die sich in ihrem Leiden gefällt und
    sich auch am Leiden anderer berauschen kann. Dickens führt uns hier wirklich alle
    denkbaren Menschentypen vor.

    :loool: Ja, da hat er wieder einen besonders wehleidigen oder dramatischen Charakter kreiert. Obwohl ich Miss Mills ja erst noch Menschenkenntnis zugute halten wollte (da sie Dora ja recht gut einschätzen kann). Aber allzu viel scheint Miss Mills auch nicht zu taugen. #-o

    Sind sie in das Haus der Familie Wickfield eingezogen?

    Ja, da haben sich die beiden Zecken...äh Heeps schon vor längerem festgebissen und eingenistet. :twisted:

    Sie suhlt sich direkt in ihrer Verkommenheit

    Danke, das trifft es genau auf den Punkt. :thumleft:


    Habe heute schon mal Kap. 41 auf dem Laufband gelesen und es war einerseits witzig :totlach: und andererseits so nervig. :roll: Aber mehr dazu nach dem 3-tägigen Update - ich weiß gar nicht, wie ich das ohne den BT aushalten soll. :shock: Aber ich bin schon gespannt auf die vielen Neuerungen :lechz: , werde die Zeit fürs Lesen nutzen :study: und freue mich auf´s Wochenende im BT. :lol:

    Liebe Grüße,
    Tine


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    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Huhu :winken:


    Ich bin wieder aufgetaut und auch im Forum wieder auf dem Laufenden. Außerdem hab ich meinen Laptop wieder und muss nicht mehr mit dem Tablet tippseln... nur zum Weiterlesen bin ich noch nicht wirklich gekommen :uups: aber das hole ich jetzt gemütlich auf während des Updates. Hier aber ein paar Anmerkungen von mir zu Euren bisherigen Diskussionen

    - Als die Tante ihren Bankrott erklärt, ist Agnes etwas misstrauisch und fragt nach, ob das die ganze Geschichte sei. Da fällt einem natürlich
    wieder der geheimnisvolle Unbekannte ein, dem sie wiederholt zugesteckt hat. Mal sehen, wie sich diese Sache aufklärt.

    DEN hatte ich tatsächlich ganz vergessen - danke fürs Erinnern. Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Meine Gedanken gingen eher in die Richtung, dass die Tante dem wachsenden Einfluss Uriah Heeps nicht traut und deswegen ihre Finanzen in die eigenen Hände genommen hatte. :-k

    Ja, ich wünsch ihm schon, dass die rosarote Brille rutscht. Dora ist ja lieb und nett, mehr aber auch nicht. Ganz sicher ist sie keine starke Partnerin an seiner Seite, sondern eher eine Belastung jetzt in schwierigen Zeiten. Ich persönlich glaube ja noch immer an ein Happy End mit Agnes :loool:

    Ich hoffe, ihr habt eine schöne Zeit in Leipzig @Squirrel und Gaymax!

    und wie wir die hatten, nicht war @Gaymax :friends:Hier könnt ihr mitlesen falls es Euch interessiert

    ber ich fand die Art und Weise, wie Mr Dick in Beschäftigung kommt und wie sehr er sich darüber freut, ganz wunderbar,

    Diesen Teil fand ich auch ganz toll - eine ganz simple Lösung, nicht großes, aber Mr. Dick ist einfach glücklich und auch tatsächlich eine Hilfe. Das hat Dickens gut geschrieben :D

    Die Verbindung Heep/Micawber könnte zu unerwarteten Ergebnissen führen - ich bin gespannt, was Dickens daraus macht.

    die unerwarteten Ergebnisse werden bestimmt keine guten Ergebnisse 8-[

    Es hat etwas Rührendes, wie sie sich in der ganzen Misere auch noch um die Seelenlage dieses Behinderten
    kümmern, der ihnen anvertraut ist. Gut: er bringt ihnen Geld ein. Aber man hat nicht den Eindruck, dass sie deswegen so liebevoll
    und empathisch mit ihm umgehen.

    Nein, ganz bestimmt sehen sie nicht den Nutzen - an den hatte doch gar keiner gedacht. Es ging allen nur darum, dass Mr. Dick wieder auf gute Gedanken kommt, raus aus dem Negativen, und das ist ihnen ja auch wunderbar gelungen. Ich find das einfach nur schön

    David entwickelt sich, er wird zum Ernährer der Familie, übernimmt sehr viel Verantwortung und wächst, wie man so
    schön sagt, an seinen Aufgaben.

    Zu lesen wie David alles versucht um mit der desolaten finaziellen Situation zurechtzukommen, zeugt ja wieder
    von der Entwicklung die er durchlebt. Mal abgesehen vom Liebesreigen wird er so langsam zu einer Persönlichkeit, die Schwierigkeiten meistert und alles erdenkliche
    tut um in schlechten Zeiten nicht unterzugehen.

    Ja, hier beginnt so recht der Entwicklungsteil in Davids Persönlichkeit. Er hat sich ja ohnehin ziemlich gut gemausert, aber jetzt macht er riesige Sprünge in Richtung Erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Ich hoffe, er bleibt auf diesem Weg und lässt sich nicht beirren durch sein Dummchen

    Ich muss aber auch zugeben, dass ich das Geplapper der Micawbers auch recht nervig finde. Diese Passagen habe ich sozusagen nur quer gelesen. Andererseits spielen
    die Micawbers und ihr Verhalten, ihre Lebensweise, eine zentrale Rolle in diesem Roman. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dickens das einfach so auslaufen lässt, ohne
    dieser zentralen Rolle noch irgendwie gerecht zu werden. Ich denke, da passiert noch etwas, das diese Rolle rechtfertigt.

    Tatsächlich war auch ich leicht genervt dieses Mal - die Verantwortungslosigkeit der Micawbers wird ja immer grotesker und hat durchaus auch kriminelle Züge. Immerhin sind sie unter falschem Namen untergetaucht und der arme Traddles wird auch die zweite Bürgschaft zahlen müssen :wuetend: Aber taliesin hat bestimmt recht mit der Annahme, dass Dickens diese Charaktere nicht umsonst in die Geschichte geschrieben und ihnen auch so viel Raum gegeben hat. Da kommt auf jeden Fall noch etwas nach, erst recht jetzt, wenn Micawber für Uriah Heep arbeiten wird.

    Tante Betsy gefällt mir, weil sie eine sehr realistische Einstellung zum Leben hat. Immer geradeaus und auf den Punkt, sagt sie ihre Meinung. Ich habe mich auch gefragt,
    ob ihre Ausruf; "blind, blind, blind!" sich nur auf Doras Charakter bezieht, oder auch auf Davids Wahl Dora zur Faru zu nehmen, wo es doch für Betsy ersichtlich ist, wer an
    Davids Seite stehen müsste.

    Das hab ich echt überlesen - ich hätte schwören mögen, dass nur der Blinde diesen Ausruf getan hat :scratch: Aber die Tante ist schon ungewöhnlich charakterisiert für diese Zeit - eine derart eigenständige Persönlichkeit, alleinstehende Frau, die ihren ganz eigenen Weg geht. Das ist schon auffallend, finde ich..

    Nur seine kleine süße Frau hat mich überrascht, da sie anscheinend gar nicht mit Jack in die Oper gehen will, obwohl ihr Mann sie fast schon dazu nötigt. Ist das ein Zwiespalt zwischen Loyalität und Dankbarkeit zu ihrem Mann vs. Leidenschaft zu Jack? Oder ist das Agnes´ positiver Einfluss, wie David vermutet?

    Den Zwiespalt hab auch ich vermutet....

    Kann es denn nicht sein, dass Annie durchaus ein paar jugendlich-romantische Gefühle für ihren Spielkameraden
    Jack hatte, dem aber entwachsen ist? Und ihn durchaus so sieht, wie er uns auch vermittelt wird - als Schmarotzer
    und Nichtsnutz? Und tatsächlich ihren Mann liebt? So was soll es ja geben :-)

    .... aber diese Interpretation ist ja auch möglich. Immerhin sind einige Jahre vergangen und Annie wirkte auf mich nicht wirklich unglücklich.

    Mal schauen, wie weit unsere Buchmessebesucher gekommen sind und sonst holen wir den Rest einfach ganz relaxt nach. Ich vermute, durch das Update in der nächsten Woche wird sich der Zeitplan vielleicht auch noch relativieren, obwohl wir dann immerhin viel Zeit zum Lesen hätten.

    Ich bin am Anfang von Kapitel 37, aber ich werde die nächsten Tage zum Lesen nutzen :study:

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Habe heute schon mal Kap. 41 auf dem Laufband gelesen

    Respekt! Ich bin auch so weit wie Du (war aber nicht auf dem Laufband) - aber ich habe das Gefühl, wir stehen hier bisschen alleine herum ...?
    Dann warten wir mal auf das Update.
    Nur eines vorweg zu Kapitel 41: Familie Mills zieht auch nach Indien.
    Ich habe das Gefühl, dass Dickens alles, was weg muss, nach Indien schickt.
    Wenn ich er wäre, würde ich auch den Uriah Heep und die ganze Sippe Micawber dahin schicken.


    Es gibt nur zwei Alternativen:
    Tod ( @Gaymax hat ja den Dachziegel vorgeschlagen, ich wäre aber auch mit einem
    Klappmesser, einer Axt oder einer Giftschlange einverstanden!)
    oder Indien.

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Da kommt auf jeden Fall noch etwas nach, erst recht jetzt, wenn Micawber für Uriah Heep arbeiten wird.

    Ja, das denke ich auch. Dickens wird ihn nicht umsonst zu Uriah Heep schicken.


    Mir geht Dora mit dem Hündchen noch im Kopf herum. Die beiden ähneln sich so sehr in ihrer
    dekorativen Nutzlosigkeit, aber auch in ihrer lieben, harmlosen Art.
    Hunde leben aber nicht ewig....


    Weiß jemand, wo @Sylli steckt????

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  • Ich habe das Gefühl, dass Dickens alles, was weg muss, nach Indien schickt.
    Wenn ich er wäre, würde ich auch den Uriah Heep und die ganze Sippe Micawber dahin schicken.

    :totlach: Stimmt. Aber andererseits ist Jack Maldon ja sogar wieder aus Indien zurückgekehrt. :shock: Und so einen Dusel, wie die Micawbers haben, wären sie eher heute als morgen (oder Sa, nachdem das Update beendet ist :lol: ) wieder grinsend, schmarotzend, sich mehrend und äußerst wohlbehalten zurück. Von der Zeckenklette Uriah Heep :puker: fangen wir gar nich erst an.

    Weiß jemand, wo @Sylli steckt????

    Das wollte ich auch gerade fragen. :-k Sie scheint das letze Mal am 11.03. im BT gewesen zu sein. :-k

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Respekt! Ich bin auch so weit wie Du (war aber nicht auf dem Laufband) - aber ich habe das Gefühl, wir stehen hier bisschen alleine herum ...?

    Ich habe jetzt aufgeholt und heute immerhin Kapitel 39+40 gelesen (das war ja ein kurzes). Im Gedächtnis sind mir gerade vor allem der sich windende Uriah-Wurm, die engelhafte Agnes und der pompös schwadronierende Micawber - soweit also nichts neues. Ich mag den Roman, finde aber den Mittelteil doch ein wenig ausgewalzt :wink: Ich habe irgendwo die Ansicht gelesen, dass Davids Kindheit der stärkste und eindringlichste Teil der Geschichte ist - bin gespannt, ob ich das im Nachhinein bestätigt finden werde.

  • Bin mitten im Kapitel 42 und hoffe das ich das noch vor 0 Uhr beendet habe, dann wechsel ich wieder das Buch.


    @Kiya Das wäre auch mein ungefähres Fazit für das Buch. Ein guter Anfang, ein interessanter Mittelteil und insgesamt nicht schlecht vom Inhalt her, aber teilweise auch langatmig. Teilweise hätte ich gern quergelesen oder einfach umgeblättert. Bin aber nun gespannt auf das Ende. :-k

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  • Ich habe das Gefühl, dass Dickens alles, was weg muss, nach Indien schickt.

    Na, so abwegig war das zur damaligen Zeit ja nicht - immerhin gehörte Indien zu England und Victoria ließ sich ja bald zur Kaiserin krönen :queen:

    Weiß jemand, wo @Sylli steckt????

    Nein, genaues weiß ich nicht - ich vermute, dass sie einige Tage arbeiten musste und ihre Mama doch noch nicht so fit ist :-k

    viele Grüße vom Squirrel



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  • so abwegig war das zur damaligen Zeit ja nicht - immerhin gehörte Indien zu England

    Ja, schon - aber es ist doch eine lange Reise. Und es hätte in England selber einige Ecken gegeben, wo
    man unliebsame Leute hinschickt, so eine Art britisches Sibirien.
    Mir kommt "Indien" wirklich wie eine Art Notbehelf vor. Wohin damit? fragt sich der Erzähler, und dann: weg damit!
    Auf der anderen Seite gefällt mir das: Kolonien haben ja verschiedene Zwecke, aber einer davon war ja auch der, den Dickens
    anführt. Er kennt sich aus.

    Aber andererseits ist Jack Maldon ja sogar wieder aus Indien zurückgekehr

    Ja, das stimmt. Also doch keine Einbahnstraße!
    Aber - vielleicht wird er ja wieder dorthin geschickt?

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  • Ich mag den Roman, finde aber den Mittelteil doch ein wenig ausgewalzt

    Komm Du bitte auch an meine Seite!
    Mich stören ja auch die Wiederholungen, teilweise habe ich das Gefühl von Seitenschinderei.

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    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

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  • ie Einbahnstraße hieß wohl eher Australien

    Ja, das ist ein guter Gedanke! Theoretisch hätte man ja auch von da auch zurückfahren können,
    aber die "Verkehrsanbindung", wie man das heute nennen würde, war bei Indien deutlich besser,
    eben durch die kolonialen Interessen.
    Und wie war das mit Kanada? Da hätte man ja vielleicht auch ein paar Unliebsame versenken können?


    Ich ändere meine Spekulationen: Micawbers und die Heeps gehen nach Australien dank @Squirrel,
    Emily + Peggotty nach Indien.

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    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


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  • und die Heeps gehen nach Australien

    Die Heeps dieser Welt (es gibt sie immer noch, da wette ich) bleiben im Heimatland. In Australien würde man sie erschießen und in Indien im Ghanges versenken.
    Auf der Insel ist es sicherer.......... :-,

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Haruki Murakami - Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

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