Charles Dickens - David Copperfield (Start: 05.02.2018)

  • Da zeichnet ihr aber ein trübes Bild der betagten Männerwelt.

    Nur die liebe Sylli :-,


    Ich sehe das tatsächlich so, dass er sublimiert. Folgen wir Freud, ist das ja die Wurzel unserer Kultur.
    Jedenfalls zeichnet Dickens hier wieder eine interessante Figur und zeigt sich als Menschenkenner.


    P. S. Keine Ahnung, wieso der obige Beitrag 2 x erscheint. Es gelingt mir nicht, ihn zu löschen ](*,)

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Und das in Verbindung mit Uriah Heeps Aufstiegswillen und seiner Schleimigkeit gibt bestimmt eine
    explosive Mischung.

    Vielleicht braucht er ja (Bestechungs)Geld für seinen Aufstieg und Mr. Micawber weiß gewiss sehr gut, wie man sich immer wieder Geld beschafft.

    Ich sehe das tatsächlich so, dass er sublimiert.

    Ja, aber warum? Weil das Ehebettchen für ihn vielleicht nicht mehr so viele Freuden bereit hält wie früher? Wäre ja nicht sooooo utopisch für ältere Herren.
    Meine ganz private Meinung ist ja, dass es ganz normal ist, wenn das Begehren im Alter abnimmt, bei Männern genauso wie bei Frauen. Daran schuld tragen einzig und allein die Hormone - sonst nichts und niemand. Der Hormoncocktail eines/einer 60-jährigen ist nun mal nicht derselbe wie der eines/einer 20-jährigen und das hat auch seine guten (evolutionären) Gründe.


    wieso der obige Beitrag 2 x erscheint. Es gelingt mir nicht, ihn zu löschen

    Das kann nur ein Admin :winken:

  • So da bin ich wieder und erfreue mich der nächsten Kapitel, die da kommen, diesmal reist der David wieder zurück an alte Wirkungsstätte und trifft auf Steerforth. Es wurde ja rückblickend viel vom Liebesleben von David und den Frauen erzählt, aber definitiv ist da auch die Freundschaft zu Steerforth, die eine besondere, eine bewundernde Freundschaft darstellt. Keine Ahnung ob Dickens es mit Absicht macht, aber David sollte von der Tante her ein Mädchen werden und nun ist sein Spitzname bei Steerforth "Daisy" statt "Davy". Zwischen Bewunderung und Liebe und anhimmeln ist ja auch alles dabei, aber eben immer nur dezent, aber schon relativ deutlich über das Maß einer guten "normalen" Freundschaft hinaus. Zumindest wird ganz leicht mit leicht homoerotischen Gedanken / Träumen und Worten die Beziehung zu Steerforth dargestellt, aber es schwingt auch etwas negatives in dieser guten Freundschaft mit. Bin mal gespannt wie die Geschichte weitergeht, denn aktuell reisen David und Steerforth zusammen zu den Pegottys. :D

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    SUB: 857

  • Den Spruch mit der Sinuskurve finde ich super.

    Der ist schon ganz alt und auch nicht von mir :wink:

    Mit diesem Kapitel kam ich nicht ganz so zurecht. Plötzlich tauchen einige Liebschaften von David auf und es hat einige Zeit bei mir gedauert, bis ich begriffen habe, dass er nun schon einige Jährchen älter ist. Im Prinzip ist es ein Rückblick auf seine erste nähere Liebe Miss Shepherd, seine erste große Schlägerei mit dem Fleischerburschen und eine ernstere Schwärmerei für die deutlich ältere Miß Larkins, die den verliebten Träumer David Copperfield aber nicht allzu ernst nimmt. Das Kapitel empfand ich etwas zu schnell im Gegensatz zu den vorherigen. Zumal überhaupt nicht bekannt wurde, was aus Uriah Heep, dem ominösen Mann, dem Tante Betsey Geld gegeben hat und z. B. auch Pegotty geworden ist. Mal sehen, wie es weitergeht.

    Besser könnte ich es nicht ausdrücken, genauso habe ich das auch empfunden. :thumleft: Ein kurzes, schnelles und etwas seltsames Kapitel mit Teenieliebesgeschwärme :roll:
    Das ist sicherlich Geschmackssache aber ich persönlich mag solche Zeitsprünge eher nicht. Weder in Büchern noch in Filmen.
    Ich hoffe, Kapitel 19 wird wieder besser. Aber das dann erst morgen.

  • Zumindest wird ganz leicht mit leicht homoerotischen Gedanken / Träumen und Worten die Beziehung zu Steerforth dargestellt,

    Das hätte ich nun wieder mal nicht bemerkt. Eher kommt mir vor, dass Steerford die kleine Em'ly gerne sieht und umgekehrt auch.
    Und David ist ohnehin andauernd in irgendein Mägdlein verliebt.

    aber es schwingt auch etwas negatives in dieser guten Freundschaft mit.

    David deutet ja auch an, dass er damals noch nicht ahnte, wie sehr er sich in Steerforth getäuscht hat. Mal sehen, was der noch alles anstellt.

  • Schade, aber eine LR soll ja nicht in Stress ausarten. Vielleicht ein andermal. :winken: Die "Buddenbrooks" für den Herbst hätten wir angedacht, falls Dich das Buch interessiert.

    Dankeschön, ich glaub den Spass haben wir :wink: Das ist schade dass Du nicht weiter mitmachen kannst aber wenn man keine Zeit hat und das Ganze eher stressig ist, dann macht das keinen Spass und ich würde es genauso machen wie Du !
    Halte durch und vielleicht kommen bei Dir dann auch mal wieder weniger stressige Zeiten :friends:
    Und @Sylli erwähnte es ja schon, vielleicht magst Du im Herbst ja bei den Buddenbrooks mitmachen ? Würde mich sehr freuen :)

    Danke, das ist sehr nett von euch (auch den Anderen :winken: )!
    Die Buddenbrooks würden mich tatsächlich zur Zeit interessieren, das könnte ich mir also schon gut vorstellen.
    Ich werde dann im Herbst genauer planen, ob es geht; vielleicht klappt es ja. :)

  • Ich habe heute Kapitel 19 gelesen und die letzten Seiten hier im Thread. - Zeit, mal wieder kurz aus der Versenkung aufzutauchen :wink: (Oft schaffe ich es abends noch, das tägliche Kapitel zu lesen, aber nicht, mich hier noch zu melden)

    Das solltest Du mal tun, ein ganz wunderbares Buch :love: Bevor ich hier auf diesem Erdenball den Löffel abgebe, starte ich da auch nochmal einen re-read. Da war ich 16 oder 17 als ich das Buch las, das geht nochmal :)


    Vielleicht irgendwann eine Leserunde ???? :shock:

    Die "Buddenbrooks" habe ich ebenfalls in guter Erinnerung - das las sich damals richtig gut weg. Dafür liegt bei mir immer noch halbgelesen seit Jahren "Der Zauberberg", zu dem ich irgendwie nie komme, obwohl mir das Buch eigentlich bis dahin sehr gut gefiel :uups:


    zu Kapitel 18

    Ich fand dieses Kapitel ganz wunderbar, vor allem durch den Wechsel von wehmütigen und sprachlich brillanten Rückblicken auf Kindheit und Jugend und die sehr witzigen Beschreibungen seines oft wechselnden Liebesleides.

    Mir hat Kapitel 18 auch sehr gut gefallen! Ich war ziemlich überrascht von dem plötzlichen Ende eines Abschnitts, nämlich Davids Kindheit und Schulzeit, aber ich fand das Kapitel stilistisch hervorragend. Nachdem ich bei den ersten Sätzen erstmal stutzte, habe ich mich an den älteren David auch schnell gewöhnt :wink:

  • Immerhin hab ich diese Woche bereits 3 Kapitel gelesen und es ist erst Donnerstag - es geht aufwärts bei mir. Bei Dir hoffentlich auch @taliesin, gute Besserung :winken:

    Die beiden fragen ihn auf sehr geschickte Weise aus und er ist froh, dass er plötzlich Mr. Micawber sieht, der vor der Tür spazieren geht.

    Das ist wieder eine perfekt beschriebene Szene, wie sich Mutter und Sohn abwechselnd die Bälle zuwerfen und so ganz hintenrum den Kleinen ausfragen. Aber selbst David dämmert es dann irgendwann, dass die beiden ihr Spiel mit ihm treiben, und er fühlt sich zunehmend unwohl. Ich sags ja, Dickens kann die Atmosphären in wenigen Worten schaffen oder auch Bilder hochbeschwören wie mit dem Satz: "I don't remember that any individual object had a bare, pinched, square look; but I do remember that the whole place had."


    Das sind so Leute die auf unterwürfig und freundlich machen, alle aushorchen und auskundschaften und dann irgendwas gegen Andere gnadenlos verwenden würden um selbst einen Vorteil für sich daraus zu ziehen.

    Ja, widerlich und schleimig - dazu passt ja auch die äußere Beschreibung von Uriah. Und auch der Sketch von Phiz fängt diese Szene wieder perfekt ein :applause:


    Das wäre auf jeden Fall die ultimative Katastrophe. Allerdings muss man sich fragen, was Uriah da für Vorteile für sich sehen könnte. Geld, oder eine bessere Anstellung kann es kaum sein. Eigentlich wären sie lediglich für nützliche Informationen von Vorteil, aber da frage ich mich auch welche das sein sollten?

    Wissen ist Macht und Uriah ist sich dessen hundertprozentig bewusst - auch wenn er dieses Wissen vielleicht nicht sofort nutzen kann, so weiß man doch nie wann sich die passende Gelegenheit bietet - David wird schließlich auch mal älter und evtl. auch erfolgreich und dann wird schon mal der Tag kommen. Bei all seiner Verschlagenheit halte ich Uriah für einen sehr intelligenten Typen, und diese Intelligenz wendet er nur zu seinem Vorteil an.

    Stecken die etwa unter einer Decke. Vielleicht ist Mr. Micawber gar nicht so zufällig bei den Heeps vorbeispaziert, als David dort gerade zu Besuch war.

    Nee, das glaub ich nicht - da ist Micawber doch viel zu naiv dazu


    Wir erfahren, dass die Micawbers nach Plymouth gingen, dort aber nicht gut gelitten waren. Die Verwandschaft hat sie wohl rausgeworfen. Natürlich erzählt er sofort, dass seine finanziellen Verhältnisse katastrophal sind.

    Das war ja nicht anders zu erwarten, oder? Niemand wartet darauf, dass die notleidende Verwandtschaft mal wieder vor der Tür steht, noch dazu wenn man weiß, dass sie immer wieder zurückkommen würden….


    Sieht sie David nicht später auf dem Heimweg äußerst fidel in einer Kutsche vorbeifahren, ohne dass sie ihn sehen?

    Ja, ganz am Ende des Kapitels :wink:


    Diese Micawbers finde ich aber auch sehr nervig, Und dieses Getue und Gewese um alles immer

    Ich find sie einfach herrlich skurril und naiv :loool:


    So schlecht scheint es ihnen ja nicht zu gehen wenn sie da wohlgemut auf der Kutsche gesehen werden.

    Na ich weiß nicht - es wird immer betont, dass sie hinten draußen sitzen, also direkt im Staub und Dreck. Das sind die billigsten Plätze überhaupt. Und die Laune haben sie sich ja noch nie vermiesen lassen.


    "Es findet sich jemand".
    Das ähnelt doch dem Refrain, den die Micawbers immer benutzen in der Hoffnung auf irgendeine Anstellung.

    Und wie :shock: hab ich glatt überlesen, danke.

    Ist Uriah Heep derjenige, der sich für die Micawbers gefunden hat?

    Glaub ich nicht - mitsamt deinem Gedanken zur Kapitelüberschrift geh ich davon aus, dass auf David und Micawber angespielt wird :-k


    Der gute Mr. Strong ist doch erst 62 oder 63 Jahre alt!
    Das ist doch kein Alter, in dem man jenseits von Gut und Böse ist!

    Damals schon eher, da war man so richtig alt mit über 60. Und Strong, der wohl zum ersten Mal verheiratet zu sein scheint, macht mir schon den Eindruck als sei er körperlich weit jenseits von Gut und Böse. In der Beziehung tut mir Annie leid, aber vielleicht ist es auch gut so


    Das wäre toll und ich denke, da würden sich bestimmt auch noch Mitleser finden. Wollen wir das mal im Hinterkopf behalten, vielleicht dann für den Herbst ?

    Herbst klingt gut, aber Sommer ginge auch - so gemütlich auf dem Balkon lesen :study:

    Zuerst bin ich ja bei dem Namen Strong zusammengezuckt, da es mir schon wieder um David leid tat. Aber man soll eben nicht nach Äußerlichkeiten oder dem Namen gehen.

    bestimmt hat Dickens diesen Namen mit Absicht gewählt, leider gibt es aber keinen Hinweis dazu in meinen Anmerkungen.


    Dickens scheint mir doch ein scharfsichtiger Seelenkenner gewesen zu sein.

    und wie :pray:

    Ich erinnere mich auch noch recht deutlich an all das Liebesglück und Liebesleid meiner frühen Jahre.

    Sprich ruhig weiter :loool:


    In diesem Kapitel war Dickens wohl sehr den alten Römern und Griechen zugeneigt - selbst mir ist das "Alea iacta est" in Micawbers Brief aufgefallen. Dazu Catos "Plato, you reasonest well" - ein Satz, der fiel nachdem Plato die Unsterblichkeit bewiesen hatte und kurz bevor er Selbstmord beging :mrgreen: und irgendwo war ein "Wir kamen … wir sahen", also auch der altbekannte Caesar mit Veni, vidi, vici 8) Dickens hat seinen schlechten Bildungsstart echt später voll wettgemacht, sapperlott.
    @Nungesser ich kann mich nicht erinnern, dass das in den beiden vorherigen Büchern auch so war, dieses sich auf andere Werke beziehen und sie intertextuell zu verarbeiten. Erinnerst du dich?

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Kapitel 19
    entfaltet wieder eine gewisse Hektik.


    Mir sind zwei Dinge aufgefallen:
    - einmal die übergriffige Schwiegermutter des Dr. Strong, die gänzlich ungeniert seine Briefe liest
    und auch die ihrer Tochter. Der arme Jack Maldon ist in Indien erkrankt und muss dringend nach Hause, wenn
    er überleben will. Natürlich alles auf Kosten des guten Herrn Strong. Und Herr Wickfield wird sehr sehr nachdenklich und
    versucht, seine Agnes, das Lämmchen, von Annie zu trennen.
    - Jack Maldon bezeichnet den Doktor in seinem Brief als "Prokter". Meine Güte, Dickens langt aber zu und legt diesem Hallodri
    Jack ausgesprochen ordinäre Wörter in den Mund. Wobei - man muss ja gerecht sein - ein gewisser Sprachwitz ist da
    schon dabei :)


    Ja, eine "finstere Wolke" breitet sich über dem Haus des Doktors aus.


    Mir gefallen manche Formulierungen so gut - z. B. im 16. Kapitel:
    in Indien ist alles o. k., es gibt es nichts "Anstößigeres als höchstens den einen oder anderen Tiger."
    Ja wenn es weiter nichts ist! Auf nach Indien!!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

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    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


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  • Herbst klingt gut, aber Sommer ginge auch - so gemütlich auf dem Balkon lesen

    Au ja, im Sanierungsdreck des Nebenhauses :totlach: Balkon wäre bei mir eher kein Leseplatz aber es gibt ja auch noch einen Lesesessel und eine Couch in der Wohnung. :wink: Von mir aus auch im Sommer, wir werden eh, wenn überhaupt, erst im Herbst ein paar Tage wegfahren, wahrscheinlich wieder zu meinem Geburtstag um der Feierei aus dem Weg zu gehen. Aber da im Sommer die meisten Leute ja doch im Urlaub sind dachte ich, dass Herbst die bessere Wahl wäre. Aber ich wäre sowohl im Herbst als auch im Sommer dabei. :)

  • zu Kapitel 19

    . Und Herr Wickfield wird sehr sehr nachdenklich und
    versucht, seine Agnes, das Lämmchen, von Annie zu trennen.

    David schlägt da in die gleiche Kerbe. Die göttliche Agnes muss um jeden Preis geschützt werden. Die folgende Aussage von David erscheint mir dann doch sehr unfair.
    Jetzt ist Annie die böse Verführerin.

    Zitat

    The innocent beauty of her face was not as innocent to me as it had been; I mistrusted the natural grace and charm of her manner; and when I looked at
    Agnes by her side, and saw how good and true Agnes was, suspicions arose within me that it was an ill-assorted friendship.

    :roll:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Haruki Murakami - Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

    :study: Joseph Roth - Hiob (MLR)

  • zu Kapitel 20

    aber es schwingt auch etwas negatives in dieser guten Freundschaft mit.

    "I feel as if you were my property"

    Steerforth Worte zu David, die David so interpretiert, als das sie großes Interesse an seiner Person bekunden. Ich schätze David ist so gefangen in seiner Beziehung
    zum alten (und einzigen) Freund, dass er einfach nichts negatives sehen will und wenn man ihn mit der Nase darauf stoßen würde.


    Miss Dartle gefällt mir mit ihrer Art die Unwissende zu spielen um so die Möglichkeit zu haben Steerforth Aussagen kritisch darzustellen. Ein schönes Beispiel:

    Zitat

    - not to mention the pleasure of a journey with you, Daisy,- to see that sort of people together.....
    But it was in reference to the tone in which he had spoken of >that sort of people<, that Miss Dartle, whose sparkling eyes had been watchful of us,
    now broke in again.
    Oh, but, really? Do tell me. Are they, though? she said. (...)
    That sort of people. - Are they really animals and clods, and beings of another order? I want to know so much.

    Ich hoffe, wir hören noch mehr von Miss Dartle..............

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Jetzt ist Annie die böse Verführerin.

    Ja - heute würde man sagen, sie sei milieugeschädigt.
    Ich stelle mir das wie bei einem faulen Apfel vor, der seinen
    Nachbarapfel auch anfault. Wie soll Annie denn Anstand lernen bei dieser
    Mutter und dieser Verwandtschaft?
    Die Freundschaft zum Lämmchen wäre vielleicht hilfreich - aber da geht Mr. Wickfield ja dazwischen und
    schützt seine Tochter vor der "Ansteckung".

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

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  • Ich sags ja, Dickens kann die Atmosphären in wenigen Worten schaffen oder auch Bilder hochbeschwören

    Das kann er auf jeden Fall, aber mich spricht Hermann Hesse für die Schaffung solcher Stimmungen mehr an. Zumindest trifft letzterer bei mir genau den gewissen Nerv, der mir auch viele Kindheitserinnerungen wieder ins Gedächtnis ruft.

    Immerhin hab ich diese Woche bereits 3 Kapitel gelesen und es ist erst Donnerstag

    Du hast aber noch 5 ... und heute ist schon Freitag. :P

    Nee, das glaub ich nicht - da ist Micawber doch viel zu naiv dazu

    Was haben die beiden dann aber zu besprechen?

    Das war ja nicht anders zu erwarten, oder? Niemand wartet darauf, dass die notleidende Verwandtschaft mal wieder vor der Tür steht,

    Die haben bloß alle die "Talente" Mr. Micawbers noch nicht erkannt, genauso wenig wie die Zollbeamten, wo er sich ja eine Anstellung erhoffte, wenn ich mich recht entsinne.

    es wird immer betont, dass sie hinten draußen sitzen, also direkt im Staub und Dreck

    Wie darf man sich das vorstellen? Eine Kutsche ist ja entweder offen - wie soll man da hinten draußen sitzen :scratch: - oder geschlossen und da kann man auch nur drinnen sitzen. Versteh ich nicht.

    mitsamt deinem Gedanken zur Kapitelüberschrift geh ich davon aus, dass auf David und Micawber angespielt wird

    Aber wie soll David den Micawbers mal nützlich sein? Vielleicht viel später, wenn er zu Amt und Würden gekommen ist? Aber das könnte dann noch dauern ...

    Herbst klingt gut, aber Sommer ginge auch

    Von mir aus auch im Sommer

    Meint Ihr mit Sommer ev. sogar Juni? :cheers:
    Das wäre mir sehr, sehr recht. Im Herbst sitzt mir nämlich dieser :-# "Ulysses" im Nacken.
    @drawe - welche literarischen Sommerpläne hast Du denn, wenn ich fragen darf?

    und kurz bevor er Selbstmord beging

    Davor stand Mr. Micawber ja auch andauernd, allerdings nur theoretisch.

    Dickens hat seinen schlechten Bildungsstart echt später voll wettgemacht, sapperlott.

    Das klingt vielleicht auch beim kleinen David an, als er bei seinem Stiefvater so gar nichts lernen durfte und sich darüber noch Sorgen machte.
    Mich hat das irgendwie verwundert, weil (fast) jedes Kind heutzutage eher froh wäre, wenn es nicht zur Schule müsste, vor allem in diesem Alter.
    Die Freundin meines Stiefsohnes ist 23 und hat sich über eine Ausbildung bis zum heutigen Tag noch keine Sorgen gemacht. Beruf: Mutter! :loool:

    einmal die übergriffige Schwiegermutter des Dr. Strong

    Die kannte da keine Grenzen, ganz nach dem Motto: Dr. Strong heiratet eine Familie.

    David ist so gefangen in seiner Beziehung
    zum alten (und einzigen) Freund, dass er einfach nichts negatives sehen will

    Ja, für den ginge er wohl durchs Feuer ... obwohl David aus der Rückschau schon angedeutet hat, dass er da noch eine große Enttäuschung erleben sollte.

    Wie soll Annie denn Anstand lernen bei dieser
    Mutter und dieser Verwandtschaft?

    Schwierig, oder war sie von sich aus eine edle Seele? Aber dann passt wieder dieser Jack nicht dazu. Oder sollte man da gar nicht so strenge Maßstäbe ansetzen? Wo die Liebe hinfällt ... :flower:

  • Das wäre mir sehr, sehr recht. Im Herbst sitzt mir nämlich dieser "Ulysses" im Nacken.
    @drawe - welche literarischen Sommerpläne hast Du denn, wenn ich fragen darf?

    Keine! Ich mache das nach Lust und Laune.
    Ich habe aber den Zusammenhang leicht verloren bei Euren Plänen wegen Buddenbrooks und Ulysses -
    um was geht's denn?


    Und "Ulysses im Nacken" - das habe ich jetzt mal nicht gehört ..

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Die Freundin meines Stiefsohnes ist 23 und hat sich über eine Ausbildung bis zum heutigen Tag noch keine Sorgen gemacht. Beruf: Mutter!

    Ach, die kommt auch noch zur Besinnung!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich habe aber den Zusammenhang leicht verloren bei Euren Plänen wegen Buddenbrooks und Ulysses -
    um was geht's denn?

    Weil wir in dieser MLR auf die Buddenbrooks zu sprechen kamen, @Squirrel sie noch nicht kennt und andere sie gerne nochmals lesen möchten, wurde die Idee geboren, dies in einer MLR zu tun.
    @Jessy1963 hat mal den Herbst angedacht, aber nun ist es Sommer (ev. Juni) geworden. Falls Du Lust & Zeit hättest, und sie mit uns lesen möchtest, würde ich mich sehr freuen.

    Und "Ulysses im Nacken" - das habe ich jetzt mal nicht gehört ..

    Nein, hast nichts gehört ... ich freu mich schon darauf, und habe einen richtigen Schlachtplan entworfen. Demnächst bald mal möchte ich die Odyssee lesen und zeitgleich mit unserem Neustart in der MLR im Herbst, mir auch jedes Kapitel als Hörbuch zu Gemüte führen, wovon @Gaymax ganz angetan ist. Vielleicht ist das wirklich gar nicht schlecht, und ich will's probieren.

    Ach, die kommt auch noch zur Besinnung!

    Eher leider nein! Aber irgendwie passen die beiden auch gut zusammen. Mein Stiefsohn hat ohne Plan ein Grundstück gekauft und will in 2 - 3 Jahren ein Containerhaus bauen. Momentan arbeitet er auf Montage, phantasiert aber von Selbständigkeit als Fitness-Trainer. Woher dann das Geld für den Kredit kommen soll, weiß aber wiederum keiner so ganz genau. Träumer, Lebenskünstler, :jocolor: ... was weiß ich. Ich sag nichts mehr, sollen sie doch alle miteinander tun, was sie wollen ...