Marko Hautala - Schatteninsel/Torajyvät

  • Klappentext:
    Es scheint prächtig zu laufen in Jennis und Aarons Ehe. Aaron ist ein erfolgreicher Politiker, seine junge Ehefrau hat in ihrem aufgeweckten kleinen Sohn Miro ihre Lebensaufgabe gefunden. Da erhalten sie eine Einladung von Aarons erwachsenem Sohn Markus, einem Historiker, der, seit er bei einem Autounfall eine schwere Gehirnverletzung davongetragen hat, zurückgezogen auf einer einsamen Insel lebt.
    Die Zusammenkunft ist die letzte Chance auf Aussöhnung, denn Jenni war früher Markus' Freundin, und die Heirat mit seinem Vater hat tiefe Gräben in die Familie gerissen. Von Anfang an steht das Familientreffen unter einem unheilvollen Stern. Zu spät erkennen Jenni und Aaron, in welcher Gefahr sie schweben.
    (von der Verlagsseite kopiert)


    Zum Autor:
    Marko Hautala, 1973 im finnischen Kauhava geboren, ist Lehrer für englische Sprache und Literatur und gibt Kurse für kreatives Schreiben. 2010 erhielt er den Kalevi-Jäntin Preis für junge Autoren, eine der wichtigsten Auszeichnungen in Finnland.


    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: Torajyvät
    Aus dem Finnischen übersetzt von Gabriele Schrey-Vasara
    Erstmals erschienen 2011 bei Tammi, Helsinki
    Meist aus der personalen Perspektive von Jenni erzählt, zwischendurch aus der anderer Personen. Die Versatzstücke aus dem 17. Jahrhundert erzählt ein unsichtbarer Beobachter.


    Inhalt:
    Im Jahre 1697 wird Jacob Mört, ein Prediger, der Hexerei beschuldigt. Das Schiff, auf dem ihn sein Ankläger vor das Gericht bringen will, kentert, und Besatzung, Ankläger und Beschuldigter stranden auf einer unbewohnten Insel, wo nichts wächst und keine Nahrung zu finden ist.
    Aaron hat mit seiner geschiedenen Frau Lisa einen Sohn, Markus, der nach einem Unfall an schweren Hirnschädigungen leidet und auf einer einsamen Insel lebt. Mit seiner zweiten Frau Jenni, ehemals Markus Freundin, lebt Aaron nun zusammen und hat mit ihr Sohn Miro, Jennis Ein und Alles. Markus wird von Jennis Schwester Ina betreut.
    Markus möchte sich vor seinem Tod und noch ehe ihn sein Erinnerungsvermögen ganz verlässt, mit den Mitgliedern seiner Familie versöhnen und bestellt alle zu sich auf die Insel. Doch eine seltsame Gefahr scheint vor allem über Jenni und Miro zu schweben.


    Eigene Meinung / Bewertung:
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    Da sitzen also die armen Gestrandeten 1697 auf der nackten Felseninsel. Einer nach dem anderen stirbt, wird von den anderen begraben. (Oder nicht?) Nahe am Strand tummeln sich Fische mit roten Augen, die das Wasser scheinbar zum Erglühen bringen. Die Fische sind, wie sich später herausstellt, giftig.
    So weit, so gut.
    Jahrhunderte später kommt Markus Familie. Einer ist schlimmer als der andere, und alle sind sich spinnefeind. Jenni sieht nachts das Meer rot glühen und hört merkwürdige Stimmen. Ihre Sorgen um Miro scheinen berechtigt, irgendetwas stimmt mit dem Kind nicht.
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    Spätestens hier kapierte ich nichts mehr. Warum wird Miro entführt? Und wer sind die Mörtianer, eine religiöse Sekte, von der zwar die Rede ist, von der aber niemand in dem Buch auftaucht. Und was will sie von Miro? Oder will sie nichts von ihm und Jenni (oder jemand anders) glaubt nur, dass sie etwas will?
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    Und was will die merkwürdige Frau, die ständig auftaucht, aber eher Gespenst als Realität ist?
    Und was hat es mit der Kapelle und ihren grausigen Bemalungen auf sich? Und welche Figur lebt am Ende eigentlich noch?


    Nein, das Buch war entschieden zu anspruchsvoll für mich. Zu viele paranormale Erscheinungen ohne Hand, Fuß oder Erklärung. Und zu viele Figuren, die – wie auch immer – auf alle Fälle ziemlich unlogisch und bescheuert handeln.
    Vielleicht liest mal jemand das Buch und erklärt mir, um was es da eigentlich geht.


    Man hätte aus dem Stoff einen spannenden Psychothriller machen können. Hautala hat nicht.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)