Rita Mae Brown: Ausgefuchst

  • Originaltitel: Outfoxed
    Verlag: Ullstein, 2006


    Inhalt:
    Jane Arnold, Vorsitzende des ehrwürdigen Jefferson Jagdclubs, sucht einen Nachfolger. Für den erhabenen Posten kommen eigentlich nur der
    adelige Fountain und der neureiche Howard in Frage. Schon bald beginnt ein erbitterter Machtkampf zwischen den beiden Kontrahenten. Die
    Rivalität gerät außer Kontrolle, als der Eröffnungstag der Jagdsaison mit einem Mord endet. Allenfalls mit der Unterstützung schlauer Füchse
    und kluger Hunde kann Jane den Mörder aufspüren …


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    Da mich schon die Mrs-Murphy-Reihe absolut süchtig gemacht hat, habe ich nun auch die Sister-Jane-Reihe unbedingt haben müssen.
    Ausgefuchst ist der Auftakt der Reihe und stellt hier - wieder in einem kleinen Städtchen in Virginia - Jane Arnold, genannt Sister Jane, die Jagdherrin des Jefferson Jagdvereines, ihre menschlichen sowie tierischen Freunde - dieses Mal vorrangig Jagdhunde, Füchse, Eulen und Krähen - und die Fuchsjagd (hier wird der Fuchs übrigens "nur" gejagt, nicht aber getötet) vor.
    Eine Einleitung in dem Sinne gibt es nicht, man befindet sich von Anfang an mitten im Geschehen, allerdings plätschert die erste Hälte eher gemächlich dahin.
    Nicht nur die Personen und Tiere werden recht genau beleuchtet, sondern auch die Fuchsjagd wird genau - manchmal schon fast akribisch - erklärt. Das macht zwar einige Stellen etwas langatmig, hilft aber die Vorgänge zu verstehen. Richtig spannend wird es dann im letzten Drittel, wo der angesprochene Mord geschieht und Sister Jane und ihre Kumpanen mit zwei und vier Beinen ermitteln.


    Trotz den manchmal etwas ausufernden Erklärungen zum Thema Fuchsjagd, fand ich den Serieneinstieg gut gelungen.
    Die Protagonisten, allen vorran Sister Jane, die mit ihren 70 Jahren immer noch fit wie Turnschuh ist :mrgreen: , die Jagdhunde und Füchse sind durchwegs sympatisch, man kann sie schnell ins Herz schliessen und freut sich schon auf die nächste Begegnung - wer allerdings geballte Katzenpower wie in den Mrs Murphy Romanen erwartet, wird wohl etwas enttäuscht, hier gibt es nur eine Katze und die spielt nur eine Nebenrolle.
    Wie auch in den Büchern um Harry Harristeen und Mrs Murphy kommunizieren die Tiere hier untereinander und verstehen auch die Menschen, was umgekehrt nicht der Fall ist und den Tieren natürlich einige Vorteile schafft, aber auch oft zum Schmunzeln bringt. Ausserdem kommt auch hier wieder der Südstaaten-Charme zu tragen.


    Am Rande: Anders als in den Mrs Murphy Büchern gibt es hier nicht gleich vor Beginn der Geschichte eine Auflistung der wichtigsten Charaktere (das gibt es dann ab dem zweiten Band), was ich etwas schade fand, aber am Ende gibt es ein Glossar mit den wichtigeren Begriffen aus der Fuchsjagd - nicht unbedingt nötig, aber ganz nett.


    Alles in allem hat mir das Buch trotz ein paar langatmiger Stellen sehr gut gefallen, wegen des gewohnten Südstaatenflairs, der liebevollen Charakter- und auch Landschaftszeichnung und des Themas - die Fuchsjagd kommt ja ansonsten in Büchern nicht so oft vor - daher :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:.

    :study: As I stood outside in Cow Lane, it occurred to me that Heaven must be a place where the library is open twenty-four hours a day, seven days a week. No... eight days a week. :study:(Alan Bradley)

    2 Mal editiert, zuletzt von S0r4y4 ()