Andreas Hoppert - Menschenraub

  • Klappentext:



    Zitat

    >Frau Dr. von Kleist?< Marc warf einen Blick auf die Digitalanzeige seines Weckers. >Es ist kurz vor vier Uhr morgens. Und es ist Sonntag. Wenn ich mich recht an meinen Arbeitsvertrag erinnere, habe ich am Wochenende frei.<
    >Ich weiß. Und ich hätte Sie bestimmt nicht gestört, wenn es nicht wichtig wäre. Daniela ist entführt worden!<
    Marc war mit einem Schlag hellwach. Daniela war entführt worden. Aber ... wer um Himmels willen war Daniela?


    *


    Die 16-jährige Daniela Schwalenberg wird entführt, die Eltern erreicht eine Lösegeldforderung. Die leitende Kriminalbeamtin glaubt, Daniela selbst stecke hinter der Tat. Hat Hellen Baum recht?
    Währenddessen beschäftigt Jurist Marc Hagen eine Leiche, die seit fast dreißig Jahren auf dem Dachboden seines Mandanten liegt. Wer war die junge Frau und wie kam sie zu Tode?


    *


    Einmal mehr vermag Andreas Hoppert seine Leser zu verblüffen - einfach genial.


    Eigene Beurteilung:


    Die Geschichte läuft auf mehreren Schienen und bleibt dabei in jedem Bereich interessant. Die Charaktere sind glaubwürdig und das Ende des Romans eine ziemlich gelungene Überraschung. Guter Beitrag zum kommenden Leseherbst.

  • Der fünfte Teil von Andreas Hopperts Reihe um Marc Hagen hat mich wieder absolut begeistert. Die letzten beiden Teile waren leicht schwächer als die ersten beiden (wenn man bei einer Bewertung von 4 Sternen überhaupt von "schwach" reden kann), aber "Menschenraub" war wieder absolut genial.


    Auch dieses Buch von Hoppert ist im Grunde genommen vom Ablauf der Geschichte her nichts wirklich Außergewöhnliches, aber der Schreibstil und die eigene Handschrift des Autors übertragen ganz einfach ein besonderes Flair und eine tolle Atmosphäre auf den Leser. Passend dazu ist irgendwie auch der an und für sich recht unspannende Handlungsort Bielefeld, wo einmal mehr bewiesen wird, dass ein deutscher Krimi nicht in Berlin, Hamburg oder München spielen muss um begeistern zu können. Wenn die Geschichte und die Charaktere überzeugen können kann auch mit minimalen Mitteln etwas Großartiges herauskommen. :!:


    War ich anfangs noch etwas enttäuscht, dass Marc Hagen dieses Mal anscheinend nicht so sehr im Mittelpunkt der Geschichte steht, hat mir dies nach einiger Zeit nichts mehr ausgemacht. Zwei strikt getrennte Handlungsabläufe, wenn man so möchte sogar drei, sind es dieses Mal: Die Hauptstory ist die Entführung einer Millionärstochter und die damit verbundenen Lösegeldforderungen und die Ermittlungen der Polizei. Die scheinbare Nebenstory ist, wie Marc Hagen versucht, den mysteriösen Leichenfund auf dem Dachboden eines Klienten aufzuklären. Zwischendrin wird auch immer wieder zum Entführungsopfer "geschaltet" und dessen Erlebnisse geschildert.


    In "Menschenraub" ist es allerdings nicht so wie bei vielen anderen Kriminalromanen, dass nach einiger Zeit die zuerst voneinander unabhängigen Handlungsstränge zusammengeführt werden und ein Ganzes ergeben, was hier auch einen besonderen Reiz und ein immerwährendes zusätzliches Quäntchen Spannung ausgemacht haben. Mehr will ich dazu nicht sagen, davon muss man sich einfach überraschen lassen.
    Nur soviel: Die Auflösung war ein Paukenschlag wie ich ihn selten, ja eigentlich noch nie, erlebt habe. Am Ende gibt es ein Aha-Erlebnis, das seinesgleichen sucht. Ein genialer Geniestreich von Andreas Hoppert! :thumleft:


    Fazit: Diese Reihe muss man gelesen haben! Kein Buch gleicht dem anderen auch nur ansatzweise und ich kann nur erneut meine absolute Empfehlung aussprechen.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Fazit: Diese Reihe muss man gelesen haben! Kein Buch gleicht dem anderen auch nur ansatzweise und ich kann nur erneut meine absolute Empfehlung aussprechen.


    Muss man die eigentlich in der richtigen Reihenfolge lese oder ist das egal?

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark


  • Muss man die eigentlich in der richtigen Reihenfolge lese oder ist das egal?

    Haben wir ja gerade schon per PN geklärt. :wink:
    Für die, die es sonst noch interessiert: Im zweiten Buch passiert etwas Größeres, das in den späteren Bänden immer wieder erwähnt wird. Das könnte die Überraschung ein wenig kaputt machen in Teil 2 wenn man es schon weiß. Ansonsten könnten die Bände aber auch durcheinander gelesen werden.

  • Wieder ein sehr gelungener Krimi aus der Feder von Andreas Hoppert. Ich kann Kapo nur zustimmen: es gibt wenige Krimi-Autoren, die so viel Abwechslung in ihre Fälle bringen. :thumleft:

    Nur soviel: Die Auflösung war ein Paukenschlag wie ich ihn selten, ja eigentlich noch nie, erlebt habe. Am Ende gibt es ein Aha-Erlebnis, das seinesgleichen sucht. Ein genialer Geniestreich von Andreas Hoppert! :thumleft:

    Hierzu muss ich gestehen, dass ich etwas länger darüber nachdenken musste, bis ich es begriffen habe. Vielleicht lag das aber auch am Dauerstress und Schlafmangel der letzten Wochen. Aber irgendwie ist es schon genial, wie 2 einige Teile der Handlung dann eben doch zusammenhängen.
    Hoppert schafft es auch hervorragend, Antipathien zu wecken :wink: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Leser gibt, die Kriminaldirektorin Helen Baum sympathisch finden. Sie wird nur noch getoppt von Danielas Vater. Und somit werden (fast) alle anderen handelnden Personen irgendwie sympathisch - ich finde, das ist eine Kunst, die auch nicht jeder beherrscht.
    Was mir an diesem Fall aber besonders gut gefallen hat: Marc Hagen muss nicht tolpatschig durch den Fall stolpern, sondern kommt sehr überzeugend daher.


    Für Freunde deutscher Krimis, die unblutig aber nicht minder spannend daher kommen, auf jeden Fall zu empfehlen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark