Tove Nilsen - Nachtzuschlag

  • Tove Nielsen ist norwegische Journalistin und Lietraturkritikerin, so kommt es nicht von ungefähr, dass die Ich-Erzählerin des Romans auch Journalistin, Schriftstellerin und Kritikerin ist.


    Dieses Buch ist vordergründig die Geschichte einer versuchten Vergewaltigung, die Ich-Erzählerin nimmt in der Mitsommernacht ein Taxi, das sie aber nicht nach Hause sondern zu einer einsamen Hütte fährt.
    Finn, der Taxifahrer, zwingt sie hinein und sich z.T. auszuziehen. Nach einigen Stunden kommt auch noch sein Kumpel Tommy.


    Hintergründig schreibt die Autorin durchaus selbstkritisch auch über den Unterschied zwischen "Intellektuellen" und "Normalen", zwei Welten, die sich eigentlich gar nicht treffen können, nun aber, in dieser einsamen Hütte, sich doch treffen (müssen), es ist nicht nur so, dass Finn alles Intellektuelle hasst, weil er ihm die Schuld für die Trennung von seiner Frau gibt, sondern er findet auch absolut keinen Zugang zu Büchern, Notizen oder Kritiken. Sein Leben besteht aus Saufen und anscheinend Sex, vornehmlich Telefonsex.


    Der Autorin gelingt es nun, diese beiden Welten gegeneinander zu stellen, wobei die intellektuelle Welt vornehmlich durch Gedankengänge der Frau dargestellt wird , zuusätzlich durch Gegenstände aus der Handtasche, mit denen Finn natrürlich michts anfangen kann.



    Es gibt auch einen Schluss, mit Spannung und Action, aber den verrate ich natürlich nicht.


    Wer einmal abseits von Krimipfaden wandeln möchte, dem sei das Buch zu empfehlen..

  • Hallo Morse, hallo zusammen!


    Inhalt
    Es ist eine der schönsten Nächte gleich nach Mitsommer. Eine jener Nächte, die im hohen Norden nie dunkel werden und in denen die Welt still zu stehen scheint. Eine Frau steigt nach einem rundum gelungenen Abend in ein Taxi, um sich nach Hause fahren zu lassen. Doch die friedvolle Stimmung schlägt bald um. Schon nach wenigen Augenblicken wird sie unruhig. Warum verhält sich dieser Taxifahrer derart untypisch und sagt kein Wort? Alle Versuche, sich selbst zu beruhigen, schlagen fehl, und bald bestätigt sich ihre fürchterliche Ahnung: Sie ist in der Gewalt eines Mannes, der nicht die Absicht hat, sie so bald wieder aussteigen zu lassen. Als er in ein Waldstück außerhalb der Stadt fährt, wendet sich diese Nacht für sie zum Albtraum. Es beginnen endlose Stunden der Angst und Ungewissheit und kleine Momente der Hoffnung. Und die einzige Waffe, über die die Schriftstellerin verfügt, ist ihre Fantasie; ihr einziger Vorteil ihre Menschenkenntnis, ihr einziger Wunsch, zu überleben…




    Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen:
    >Dadurch, daß die Geschichte aus der Ich-Perspektive und als ganze Story ohne Absätze und Perspektiven-wechsel geschrieben wurde, bekam man den Eindruck man wäre selbst das Opfer und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
    >Schwach ist ein wenig das Ende, da die Geschichte einfach "aufhört", man will ja schon wissen, ob der Täter nun gefasst wird oder nicht...



    Wollt ihr Euch selber einen Eindruck verschafften?
    Hier eine Leseprobe


    Gruß Janina

  • Ich finde zwar, dass das Buch - mit Ausnahme der etwas langatmigen Ausschweifungen in die Vergangenheit - sehr spannend geschrieben ist, aber die Geschichte ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen.


    Bis zum Schluss konnte ich kein einleuchtendes Motiv herausfinden und auch das zögerliche Verhalten von Finn kann ich nicht nachvollziehen.


    Die actionreiche Szene zum hat mir gut gefallen, auch wenn - wie Janina bereits erwähnte - das Ende etwas abgewürgt wirkt und einige Fragen offen lässt.