Maggie Stiefvater - Rot wie das Meer/ The Scorpio Races

  • Inhalt:


    Amazon.de


    Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben. Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel. Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot



    Meine Meinung:


    Jedes Jahr im November gehen die Capaill Uisce (sprich KAPpl ISCHke) auf der Insel Thisby an Land. Die Capaill Uisce sind keine gewöhnlichen Meereswesen, es sind Wasserpferde, die Tod und Verderben mit sich bringen.
    Und trotz der tödlichen Gefahr, die von ihnen ausgeht, fiebern jedes Jahr zahlreiche Männer der Insel dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf den Capaill Uisce gegeneinander antreten.
    Auch Sean Kendrick will mit Corr antreten, der für ihn mehr ein Freund als ein tödliches Raubtier ist.
    Zum ersten Mal will in diesem Jahr auch eine Frau teilnehmen. Kate Connolly, genannt Puck, will mit ihrer Pferdestute Dove teilnehmen, die von den Capaill Uisce eher als Futter als als Artgenosse gesehen wird.
    Und in diesem Rennen geht es sowohl für Puck als auch für Sean nicht allein um ihr Überleben, sondern auch um den Sieg um jeden Preis.
    Ich habe bisher von Maggie Stiefvater die „Nach dem Sommer“-Trilogie gelesen und htte deshalb an „Rot wie das Meer“ auch hohe Erwartungen.
    Ich bin letztlich sehr zwiegespalten was das Buch betrifft.
    Der Einstieg fiel mir leider sehr schwer. Ich fand die Handlung eher schleppend und es kam einfach kein Sog auf, der mich dazu gedrängt hätte das Buch schnell weiterzulesen.
    Ich war auch kurz davor endgültig abzubrechen, da ich die Figuren von Puck und Sean nicht wirklich zugänglich fand und für mich einfach zu wenig erklärt wurde, besonders was die Herkunft der Capaill Uisce und den Sinn dieses tödlichen Skorpio-Rennens betrifft.
    Nach knapp 250 Seiten und kurz vor dem Abbruch des Buches war er dann aber endlich da, der Lesesog, der mich endlich in der Geschichte gefangen nahm.
    Von da an war die Geschichte das, was ich mir erhofft hatte. Lebendig, mitreißend, berührend und einfach wunderschön.
    Die Handlung flog von da an nur so dahin und es war schön von Puck und Sean zu lesen. Das Ende war auch sehr berührend und einfach schön, passend, perfekt.
    Ich hätte mir zwar mehr Aufklärung über gewisse Dinge gewünscht, aber Stiefvaters authentischer Erzählstil, der auch von gewissen Andeutungen ohne direkt ins Detail zu gehen lebt, hat dieses „Auslassen“ gewisser Dinge erträglicher gemacht. Überhaupt war es der flüssige und bildhafte Erzählstil, der mir bei der Trilogie schon sehr gut gefiel, der die ersten 250 Seiten erträglich machte und entschädigte.
    „Rot wie das Meer“ hat mir letztendlich gut gefallen, wenn auch es blutiger und brutaler war als „Shiver“, „Linger“ und „Forever“ (Nach dem Sommer – Trilogie).
    Aber das Buch ging mir nahe und hat mich sehr bewegt.
    Für mich deswegen ein gutes Buch mit einem für mich schwierigen Anfang, den jeder aber sicher anders empfindet, je nach dem wie wichtig Details für ihn sind :wink:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Hm... ich fand die "Nach dem Sommer"-Trilogie schon teilweise schleppend. Wobei ich den letzten Teil noch ungelesen hier im Regal habe. Ich hatte da schon immer Probleme mit der ersten Hälfte jeden Bandes, es wurde immer erst gegen Ende spannend und mitreißend. :-k Frau Stiefvater sollte wohl einfach mal generell etwas früher mit der Spannung in ihren Büchern anfangen. :wink:

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


    :study: in 2015: 18 Bücher, 6868 Seiten
    :study: in 2014: 2 Bücher, 771 Seiten 8-[
    :study: in 2013: 13 Bücher, 5079 Seiten
    :study: in 2012: 39 Bücher, 14318 Seiten
    :study: in 2011: 25 Bücher, 9255 Seiten

  • Ich hab bisher auch nur den ersten Band der "Nach dem Sommer"- Trilogie gelesen und konnte nur 3 Sterne vergeben.
    Aber die wilden Wasserpferde haben mich einfach in ihren Bann gezogen, weshalb ich "Rot wie das Meer" nun auch morgen beginnen werde!
    Ich hoffe, ich setze nicht zu viele Erwartungen in die Geschichte... denn bei "Nach dem Sommer" fand ich die Idee auch unglaublich schön (Werwölfe, deren Wandlung an die Temperatur gebunden ist), aber die Umsetzung eher schwach...

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Dann bin ich schon sehr auf deine Meinung gespannt Elskamin. :)



    Ich muss aber sagen, dass ich für die besagten 250 Seiten fast eine Woche gebraucht hatte und für den Rest 2 Tage. Vielleicht sagt das etwas über den schwierigen Anfang aus. :uups:



    Nina2606
    Ja, das stimmt, wobei ich den Prolog sehr spannend und toll fand. Danach ist das aber wieder abgeflaut. :|

  • Oh weh, mir gehts gerade ähnlich:
    Bin gerade auf S. 200, aber richtig packend und spannend finde ich Rot wie das Meer nicht.
    Mich flashen zwar immer wieder die Beschreibungen der Wasserpferde, wie sie so sehnsüchtig nach dem Meer gieren oder sich gegenseitig rufen... uah, das ist Gänsehaut pur.
    Und ich mag auch irgendwie Puck und Sean, weil sie eben nicht so highschoolteeniesüß und geschwätzig sind, sondern dunkel, alt, abgeklärt wirken.
    Aber dennoch empfinde ich Rot wie das Meer momentan noch nicht als ein Pageturner.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Rot wie das Meer - Maggie Stiefvater


    Kurzbeschreibung Amazon:


    Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben. Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel. Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot.


    Mein Leseeindruck:


    Am Anfang brauchte ich ein wenig um in das Buch und die Geschichte rein zu finden... dann war es aber durchgehend spannend.
    Auch wenn es einige brutale Szenen wegen den Wasserpferden gab war es doch ein geniales Buch.


    Die Hauptprotagonisten Puck und Sean kommen in der Geschichte sehr sympatisch rüber. Ihnen fliegen die Herzen der Leser zu.
    Es gibt aber auch genau das Gegenteil davon... nämlich Personen die einem absolut unsympatisch sind weil sie durch ihre Handlungen sich sofort unbeliebt machen und der Leser nur noch kopfschütteln das dann betrachtet.
    Das Rennen mit den Capaill Uisce ist auch sehr sehr spannend.... (schön daß es sogar im Buch einen Hinweis gibt wie man den Namen Capaill Uisce ausspricht).


    Das Leben auf der Insel Thisby wird anschaulich beschrieben und auch bei dem Beschreibungen der Wasserpferde konnte ich mir alles bildlich gut vorstellen. Auch wenn anfangs der Gedanke an blutrünstige und fleischfressende Pferde mir doch sehr unheimlich war.


    Das Ende das Buches hat mir sehr gut gefallen und ich muß sagen daß ich sehr froh bin daß ich es lesen durfte.
    Das Buch hat mich sehr positiv überrascht und ich werde es sehr gern weiter empfehlen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der Inhalt:


    Jedes Jahr am 1. November findet auf Thisby das Skorpio-Rennen statt. Kurz davor kommen auch die Capaill Uisce an Land. Dies sind große Pferde die Tod und Verderben bringen. Viele fiebern diesem Rennen entgegen, auch Sean Kendrick. Aber eine Neuheit gibt es in diesem Jahr, den die junge Kate Connolly, auch genannt Puck, nimmt am Rennen teil. Dies tut sie nicht auf einem Capaill Uisce, sondern auf ihrer Stute Dove. Langsam kommen sie und Sean sich näher und er hilft ihr beim Training. Aber wird sie am Tag des Rennes auch das Ziel erreichen, den viele Reiter lassen bei diesem Rennen ihr Leben.


    Das Cover:


    Das Cover ist einfach eine Wucht und ein richtiger Eyecatcher. Das Rot leuchtet sehr schön und ist richtig auffallend. In der Mitte des Cover rangt auf hellem Hintergrund der Name der Autorin und in Rot der Titel des Buches. Darum sieht man schöne Ranken, die wie das Meer aussehen. Das Cover finde ich echt gelungen und passt sehr gut zum Buch. Allerdings hätte meiner Meinung nach noch ein Pferd darauf gefehlt, aber so ist es auch sehr schön. Aber auch ohne den Schutzumschlag macht das Buch einiges her, den darunter ist der Buchumschlag weiß und in knallroter Schrift prangt darauf der Titel des Buches. Wenn ich nicht Angst hätte das der weiße Einband dreckig werden würde, würde ich das Buch ohne Schutzumschlag ins Regal stellen.


    Meine Meinung:


    Ich muss ehrlich gestehen das dies mein erster Roman von Maggie Stiefvater war und ich demnach ohne große Erwartungen ans Lesen gehen konnte.


    Der Prolog spielt 9 Jahre vorher. Es ist der Tag des Rennens und Sean begleitet seinem Vater zur Startlinie. Aber sein Vater erreicht nicht das Ziel, den er wird vorher von einem Capaill Uisce getötet.


    Dann lernen wir Puck, Kate, kennen. Sie lebt mit ihren beiden Brüdern, Gabe und Finn, im Hause ihrer Eltern. Ihre Eltern sind vor Jahren bei einem Bootsausflug von Capaill Uisce getötet worden und seitdem schlagen sich eher schlecht als recht durchs Leben. Als dann auch noch Gabe den beiden erzählt das er die Insel verlassen wird, sieht Kate ihre Welt zerbröckeln. Sie möchte unbedingt das ihr Bruder bei ihnen bleibt und entschließt sich sogar dazu, bei dem tödlichen Rennen, teilzunehmen.


    Sean lebt seid dem Tod seiner Eltern auf dem Gestüt von Malvern und arbeitet dort als Pferdetrainer. Auch wenn er die Arbeit mit Pferden liebt ist sein Leben nicht gerade einfach, denn Mutt, der Sohn von Malvern, macht ihm sprichwörtlich das Leben zur Hölle und geht dabei sogar über Leichen.


    Die beiden Hauptprotagonisten gefallen mir sehr gut. Beide haben es nicht leicht im Leben und wollen nur glücklich sein. Kein Wunder das sich die beiden zueinander hingezogen fühlen. Anfangs ist Sean allerdings noch etwas ruppig zu ihr und macht Kate unverständlich klar das sie sich mit ihrem “Pony” vom Strand fern halten soll, aber er hat nicht mit Kates Sturheit gerechnet und das sie, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dieses auch durchzieht. Aber auch die anderen Charaktere im Buch wirkten authentisch und waren mir zum größten Teil sympatisch. Allerdings konnte ich mich mit Mutt nicht so recht anfreunden. Er ist der Sohn eines reichen Mannes auf Thisby aber nicht wirklich zufrieden mit seinem Leben. Er leidet sehr darunter das sein Vater Sean bevorzugt und zeigt ihm das immer wieder. Das er hier andere verletzt oder sogar über Leichen geht, ist ihm gänzlich egal.


    Das es in diesem Buch auch um Tod und sehr viel Blut geht, dürfte spätestens nach dem Lesen des Klappentextes bekannt sein. Sehr schön fand ich aber auch hier die Umsetzung der Autorin. Die Szenen kamen zwar brutal und blutig rüber, trotzdem wurde an gewissen Stellen auf gewisse Details verzichtet, damit das Buch nicht ganz so heftig erschien.


    Die Landschaft von Thisbie, die Maggie Stiefvater geschaffen hat, wirkte auf mich durch die bildliche und detailliert Beschreibung, richtig zum greifen nah. Ich konnte mir die kleine Insel richtig vorstellen und darin eintauchen. Aufgelockert wird das ganze durch die langsam fortschreitende Beziehung der beiden Hauptprotagonisten. Hier hat es die Autorin geschafft diese Liebesgeschichte wunderbar zu verpacken und sie nicht allzu kitschig wirken lassen.


    Seite 359:


    “Ich will nicht deine Schwachstelle sein, Sean Kendrick.”
    Jetzt blickt er mich an. Dann sagt er ganz leise: “Dafür ist es ein bisschen spät, Puck.”


    Der Schreibstil ist unbeschreiblich. Er hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen, die Seiten flogen nur so dahin und durch die bildliche Sprache und die sympatischen Charaktere konnte ich richtig in die Geschichte eintauchen und habe beim Lesen ganz die Zeit vergessen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Puck oder Sean.


    Mein Fazit:


    Rot wie das Meer ist ein Buch das mich vollauf begeistert hat. Es ist packend, bildlich beschrieben, hat eine klasse Story und wunderbare, sympatische Charaktere. Wer auf der Suche nach einem Roman ist, der spannend, blutig und eine Liebesgeschichte beinhaltet, wird bei Rot wie das Meer nicht enttäuscht werden. Ich vergebe 5 von 5 Sterne

  • Jedes Jahr am 01. November findet auf der Insel Thisby das große Skorpio-Rennen statt. Wenige Wochen vorher betreten die Capaill Uisce
    das Land. Diese mystischen Wasserpferde sind nicht nur viel größer als normale Pferde, sondern auch weitaus gefährlicher. Nur die mutigsten
    Männer wagen es, auf ihnen zu reiten und am Rennen teilzunehmen. Doch bereits auf dem Weg dahin, verlieren viele von ihnen beim Training das
    Leben.


    Umso verwunderter sind die Teilnehmer, als sie feststellen, dass mit der jungen Kate Connolly, die allen nur als Puck bekannt ist, zum ersten Mal eine Frau antreten will. Puck lebt mit ihrenbeiden Brüdern auf der Insel und hat letztes Jahr beide Elternteile durch einen Angriff der Wasserpferde verloren. Gemeinsam halten sie sich mehr schlecht als recht über Wasser. Als sie erfährt, dass ihr ältester Bruder Gabe sie und und ihren jüngeren Bruder Finn verlassen und ans Festland gehen will, hat sie sich in ihrer Verzweiflung für das Rennen angemeldet.


    Dabei lernt sie Sean Kendrick kennen, einen jungen Mann, der bereits als Kind eine besondere Beziehung zu den Capaill Uisce hat und das, obwohl sie für den Tod seines Vaters verantwortlich sind. Aufgewachsen ist er in kargen Verhältnissen und in den Diensten des reichsten Mannes der Insel, für den er auch seit vielen Jahren regelmäßig an den Rennen teilnimmt und gewinnt. Niemand sonst auf der Insel ist so versiert im Umgang mit den blutrünstigen Wasserpferden wie Sean und diese Fähigkeit hat ihm bei den meisten Inselbewohnern sehr viel Achtung eingebracht - sehr zum Leidwesen seines ewigen KonkurrentenMutt, dem ungehobelten Sohn seines Arbeitgebers. Im Laufe des gefährlichen Trainings lernen Puck und Sean sich näher kennen und die
    Tatsache, dass für beide der Sieg in diesem Rennen von unschätzbarer Wichtigkeit ist, ist der ständige Begleiter ihrer aufkeimenden Freundschaft. Wer wird das Rennen gewinnen? Und gibt es eine Chance, dass aus Sean und Puck mehr wird als nur Freunde?


    "Rot wie das Meer" hat ein wunderschön aufbereitetes Cover, dass mit seinen blutrot abgebildeten Wellen nicht nur den Titel, sondern auch den Romaninhalt
    unterstützt. Es ist genau wie die Geschichte einzigartig und schreit geradezu danach, dass ich es in die Hand nehmen soll.


    Maggie Stiefvater hat einen einmaligen und unverkennbaren Schreibstil. Ruhig und flüssig leitet sie mich damit durch ihre Geschichte und baut dabei
    langsam und kostant Spannung auf. Schon bald war ich nicht mehr in der Lage, das Buch zur Seite zu legen. Die Charaktere Puck und Sean, aus deren Sicht der Roman abwechselnd geschrieben ist, sind so detailliert beschrieben, dass ich gemeinsam mit ihnen diese kurze Zeit verbracht habe. Beide sind vom Typ her etwas schwierig, da sie vom Leben nicht verwöhnt worden sind und versucht haben, sich den oftmals kargen Bedingungen anzupassen. Dabei wirken sie jedoch stets authentisch. Von der Insel Thisby erzählt die Autorin so bildhaft, dass ich fast überzeugt bin, ich war da. Ich sehe den Strand vor mir, das rauhe Klima, das Haus der Connollys und auch den kleinen Ort. Ich bin mit dabei, wenn das Fest beginnt und stehe Puck bei im Kampf gegen Vorurteile und Boshaftigkeit.


    Besonders faszinierend fand ich die Beschreibung der Capaill Uisce, die gleichzeitig wunderschön und bedrohlich wirkten. Trotz der Gefahr, die von ihnen ausgeht, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Es finden sich jedes Jahr immer wieder genug Männer, die wagemutig sind und am Rennen teilnehmen. Ihren drohenden Tod scheinen sie gekonnt zu verdrängen und sitzen sie erst im Sattel ihres Wasserpferdes droht die von ihnen ausgehende Magie, die Männer ins Verderben zu führen. Denn das Meer ruft ständig nach diesen unbeschreiblichen Wesen und gerät ihr Reiter erst einmal in ihren mystischen Bann, ist er nicht mehr in der Lage, sein Tier zu lenken, sondern rennt in sein Unglück.


    Mit dem im script5 Verlag erschienenen Roman "Rot wie das Meer" hat Maggie Stiefvater eine außergewöhnliche Idee in dem ihr eigenen Stil umgesetzt, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte. Ich fühlte mich gefesselt von dem Geschehen und seinen bildhaften Beschreibungen, immer mit dabei in Seans
    und Pucks Kampf um Alles oder Nichts. Der Autorin gelingt es immer wieder, mich in ihren Bann zu ziehen und ich bin schon sehr gespannt, welches Projekt sie als nächstes in Angriff nimmt.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Jedes Jahr im November, wenn die See stürmischer wird, die Nächte früher hereinbrechen und die Kälte heraneilt, wird die Insel Thisby von ebenso faszinierenden wie gefährlichen Meeresgeschöpfen heimgesucht, den Capaill Uisce, den legendären Wasserpferden, die der nordischen Mythologie entsprungen sind.
    Sie sind schnell wie der Wind und tückisch und gefährlich wie die See, doch schon immer ziehen sie die Menschen der Insel in ihren Bann. Und genau deshalb wird jedes Jahr im Herbst das Skorpio- Rennen auf der Insel veranstaltet, sobald die Capaill Uisce den ersten Huf an Land setzen.
    Ein Pferderennen um Leben und Tod, in dem die Männer der Insel auf den prächtigsten und schnellsten Wasserpferden ihren Mut unter Beweis stellen und ihren Stolz aufpolieren können.


    Und so ist der junge Sean Kendrick nicht nur einer von vielen Pferdebegeisterten der Insel, er ist der erfolgreichste Wasserpferdreiter und dazu noch ein beachteter wie auch belächelter Pferdeflüsterer mit einigen sanften Tricks und Kniffen in der Hosentasche.
    Doch dieses Jahr wird einiges anders werden, und nicht nur weil sich Sean vom erhofften Preisgeld seinen einzigen Lebenstraum erfüllen will, sondern auch weil sich zum ersten Mal eine junge Frau zum Rennen angemeldet hat.
    Kate Connolly, genannt Puck.
    Zusammen mit ihrem dicklichen, aber tapferen Inselpony Dove will das Waisenmädchen in der rauen und gefährlichen Männerwelt mitmischen, aber genauso auch mit dem möglichen Gewinn des Preisgeldes ihre Existenz und die ihrer Brüder Finn und Gabriel sichern.


    Kate und Sean teilen sich die Liebe zu den Pferden und ihrer Heimat.
    Jeder von ihnen kämpft für seine eigenen Träume.
    Zusammen oder jeder für sich?

    Die Capaill Uisce (ausgesprochen: Kapall Ischke) entstammen der nordischen Mythologie.
    Äußerlich ähneln sie unseren Landpferden, aber innerlich sind sie keine Fluchttiere, sondern durch und durch Raubtiere.
    Sie gieren nach Blut und Fleisch, sind immer auf der Jagd nach Mensch und Tier, ihre Sehnsucht und Treue gehört alleine dem Meer, weshalb sie schwer zu bändigen und zu reiten geschweige denn zu zähmen sind. Selbst Seans Pferd Corr hört das Rufen des Meeres und das seiner Artgenossen, spürt ihr Sehnen in jeder Faser seines Körpers, will seiner Natur bei jedem unachtsamen Moment Seans nachgeben.
    Diese wilden und ursprünglichen wie auch faszinierenden Geschöpfe des Meeres lassen nicht nur die jungen und mutigen Männer der Insel für einige Tage im Jahr ihrem Alltagstrott entfliehen und locken reiche Touristen vom Festland an, sondern ziehen auch den Leser in ihren tödlichen Bann, sind sie doch ein Garant für Gänsehaut, und verströmen pure dunkle Magie.


    Von der ersten Zeile an befindet man sich als Leser an den schönen wie auch gefährlichen Stränden von Thisby und sieht die Capall Uisce, wie sie dem Meer entsteigen, spürt das vibrierende Donnern ihrer Hufe, wenn sie beim Training an den Klippen entlang galoppieren, fast kann man die Blutspritzer auf den eigenen Händen sehen und riechen, wenn sie ihre Zähne in Leben und Fleisch graben.
    Und manches Mal fühlt man sich um Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte zurückversetzt, wenn man den kalten Wind spürt, der durch undichte Fenster kriecht oder man wie Puck ein schlechtes Gewissen bekommt, weil man die frische Orange nicht brüderlich geteilt hat.


    Und auch Maggie Stiefvaters Figuren wirken so lebendig, als ob sie vor einem stehen würden.
    Angefangen bei der mürrischen und dickköpfigen Puck, die wirkt, als ob sie in Essig eingelegt worden wäre, dem ruhigen und unzugänglichen, aber gleichzeitig auch wilden und ungezähmten Sean, seinem machtbesessenen Chef Benjamin Malvern oder dessen durchtriebenen und neidischen Sohn Mutt bis hin zum undurchsichtigen, aber dennoch sympathischen Millionär George Holly.
    Maggie Stiefvater hat ungewöhnliche, authentische und interessante Charaktere erschaffen, die einem aber sehr schnell ans Herz wachsen, weil sie einfach eine eigene Geschichte, ein ergreifendes Schicksal erzählen.


    Doch manches Mal hätte es "Rot wie das Meer" auch gut getan, wenn Maggie Stiefvater ihrer Geschichte auch mal die Sporen gegeben und die Zügel straffer genommen hätte, denn oftmals tänzelt die Story auf der Stelle oder steht einfach nur ruhig in der Box herum anstatt voraus zu galoppieren oder im exaltierten Trab davon zu schweben.
    Stattdessen wird man meistens in einem ruhigen und rhythmischen Takt mitgenommen und auf sachten Hufen davon getragen. Nur zwischendurch springt die Geschichte aufgeregt zur Seite oder legt einen kurzen, aber knackigen Galopp ein.
    Meistens erschöpft sich Maggie Stiefvater jedoch in der Beschreibung der Atmosphäre oder den Beschreibungen der einfachen Leute auf der kargen Insel Thisby. Und so muss man dann zum zigsten Mal über die Armut und den Hunger und die Verzweiflung der Connolly- Geschwister lesen.
    Aber vielleicht macht auch gerade dies "Rot wie das Meer" aus:
    Maggie Stiefvater hat eine ruhige, langsame, poetische, einfühlsame Geschichte erschaffen, die über die Liebe und den Respekt zu Pferden und die Liebe zur eigenen Heimat zu erzählen weiß, und wie aus dieser Liebe eine Freundschaft und vielleicht sogar eine zarte Liebe entstehen kann. Aber auch eine Geschichte über den Zerfall einer Familie und über schwierige Lebenswege, und nur hintergründig eine Geschichte über ein rasantes Rennen, gefährliche mystische Kreaturen, Intrigen, Vorurteile und falschen Ehrgeiz.

    Und dennoch wartet man gespannt darauf, wann das Scorpio- Race endlich starten wird und wie sich Puck und ihr tapferes Pony schlagen und sie sich in dieser Männerdomäne durchsetzen werden und ob Pucks und Seans zarte und irgendwie widerwillige Freundschaft das Rennen überdauern wird, da sie doch beide für ihre eigenen Träume antreten.
    Man fiebert mit Kate und Sean mit, weil sie beide alles verlieren und alles gewinnen können, nämlich, dass was sie ausmacht, was sie zu den Menschen hat reifen lassen, die sie nun sind.
    Sie würden bei einer Niederlage nicht nur ihre Existenz verlieren, sondern ihr gesamtes Leben.
    Für Kate und Sean geht es um mehr als um Leben und Tod.


    Eine gewaltsame wie auch gewaltige, eine spannende wie auch ruhige, eine fantastische und magische wie auch realistische und einfühlsame Geschichte für Jugendliche und Erwachsene - und sicherlich nicht nur für Pferdeliebhaber, weil das Thema Pferde und Reiten nicht immer im Vordergrund steht.


    Aber irgendetwas in mir (etwas, dass ich nicht einmal genau benennen kann, weil mich doch gerade eine schöne, einfühlsame Pferdegeschichte mit Haut und Haar ansprechen müsste) wehrt sich, mich bei dem Jugendroman "Rot wie das Meer" gänzlich wohlzufühlen, mich in sein warmes Fell zu schmiegen und mich von dem Roman mit ganzem Herzen davon tragen zu lassen.
    Für mich war das Lesen wie auf einer Pferdeauktion zu sein:
    Die Zossen werden vorgeführt, Exterieur und Interieur stimmen, auch die Abstammung und die bisher erzielten Preisgelder bei Pferderennen, man sieht das Potenzial für die Zukunft, aber der Funke mag erst überspringen, kurz bevor der Auktionshammer zum dritten Mal hinunterschnellt. Sodass ich leider erst spät in Feuer und Flamme aufgegangen bin und mich von den Wellen der Begeisterung habe davon tragen lassen und in einem kleinen See aus Tränen zerflossen bin.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Für mich war das Lesen wie auf einer Pferdeauktion zu sein:
    Die Zossen werden vorgeführt, Exterieur und Interieur stimmen, auch die Abstammung und die bisher erzielten Preisgelder bei Pferderennen, man sieht das Potenzial für die Zukunft, aber der Funke mag erst überspringen, kurz bevor der Auktionshammer zum dritten Mal hinunterschnellt. Sodass ich leider erst spät in Feuer und Flamme aufgegangen bin und mich von den Wellen der Begeisterung habe davon tragen lassen und in einem kleinen See aus Tränen zerflossen bin.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Schöner und passender Vergleich. Mir ging es ja genau so, deswegen konnte ich einfach keine 5 :bewertung1von5: geben, auch, wenn die letzten Seiten 5 :bewertung1von5: würdig sind.


    lexxi2k
    Dieser Satz war für mich das sprachliche Highlight des Buches. :love:

  • @ hasewue:
    Ich fand das beim Lesen auch ganz seltsam. Ich wusste, ich hatte einen Hochkaräter vor mir, einen geschliffenen Diamanten, und ich habe die düstere Atmosphäre geliebt und Seans Liebe zu Corr, zur Insel, zum Meer gespürt, und ich liebte George Holly mit seiner frechen Weisheit, aber da war irgendwas, was mich nicht ganz versinken ließ... war ganz seltsam...
    Dafür sind mir auf den letzten Seiten die Tränen geflossen, ich konnte fast nicht mehr weiterlesen.
    Vielleicht hätte ich mir manchmal mehr von diesen Gefühlen gewünscht als langweilige Beschreibungen des Scorpio- Festes... Das war immer so ein Hin und Her: Langweilige Beschreibungen, die aber ihre Bedeutung für den Roman haben, und dann wieder ganz intensive, gefühlvolle oder auch mal spannende Szenen.


    Oh ja, den Satz fand ich einfach auch :love: :love: :love: :love: :love: .

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Thisby ist eine kleine, karge Insel. Im Meer rund um die Insel leben die sogenannten Capaill Uisce, Wasserpferde von großer Schönheit und Schnelligkeit, aber auch voller Gefahr, denn sie sind tückische Fleischfresser, kaum zu zähmen und auch an Land immer voller Sehnsucht nach ihrem eigentlichen Element, der See.
    Der alljährliche Höhepunkt des Insellebens ist das Skorpio-Rennen, bei dem nur die mutigsten Männern auf ihren Wasserpferden antreten. Dem Sieger winkt neben Ruhm und Ehre auch ein erhebliches Preisgeld.


    Kate „Puck“ Connolly ist die erste Frau, die sich zum Rennen anmeldet. Seit dem Tod ihrer Eltern leben sie und ihre beiden Brüder recht ärmlich und nun will ihr älterer Bruder Gabe die Insel verlassen. Ihr spontaner Entschluss zur Teilnahme wird von vielen zuerst belächelt und auch abgelehnt, aber Kate steht zur ihrer Entscheidung.


    Unterstützt wird sie durch Sean Kendrick, den mehrfachen Gewinner des Rennens. Der junge Mann hat eine ganz besondere Begabung, mit den Capaill Uisce umzugehen und insbesondere seinen Hengst Corr und ihn verbindet eine ganz besondere Beziehung.


    Maggie Stiefvaters Schreibstil hat mir schon in ihrer Mercy Fall-Trilogie unglaublich gefallen und mich über diverse Schwachstellen in ihren Geschichten hinwegsehen lassen.


    Hier bietet sie den Lesern eine deutlich düsterere und grausamere Geschichte. Die Capaill Uisce sind keine Kuscheltiere und im Verlauf der Handlung gibt es reichlich Tote. An einigen Stellen hat das Buch etwas von einem Horrorfilm!


    Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Perspektive von Sean und Kate erzählt. Ich mag diese Erzählform, durch die teilweise wirklich recht kurzen Absätze kommt Tempo in die Story, allerdings wird man als Leser an einigen Stellen auch immer wieder etwas aprupt aus dem Handlungsfluss herausgerissen.


    Die langsame Entwicklung der Beziehung zwischen Sean und Kate fand ich sehr schön dargestellt, beide Figuren sind mir im Verlauf des Buches richtig ans Herz gewachsen, obwohl sie beide keine ganz einfachen Charaktere sind.


    Auch die Nebenfiguren sind der Autorin großartig gelungen, ebenso wie die Beschreibung der Insel.


    Gewünscht hätte ich mir ein bisschen mehr Erklärungen rund um die Wasserpferde, ihre Herkunft und ihr Zusammenleben mit den Menschen auf Thisby. Ebenfalls ein bisschen kurz kamen mir die Motive hinter einigen Handlungen. Und am Ende ging einiges für meinen Geschmack zu schnell, hier hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, das hätte für mich besser zum vorherigen Verlauf der Geschichte gepasst, wo die Autorin sich und der Handlung ja auch genügend Zeit und Raum gelassen hat.


    Man muss kein Pferdefan sein, um die Handlung spannend zu finden, ein bisschen Wissen über diese Tiere schadet aber nicht.


    Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich hatte es schnell ausgelesen und freue mich jetzt schon auf weitere Bücher der Autorin!



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Seitenzahl: 432
    Genre: Jugendbuch/Fantasy
    (empfohlen ab 16 Jahre)


    Verlagsseite
    Autorenseite (englisch)
    Autorenseite (deutsch/vom Verlag)


    Über die Autorin:
    Maggie Stiefvater, geboren 1981, hatte glücklicherweise immer Schwierigkeiten, ihren Hang zu Tagträumereien und Selbstgesprächen mit ihren Jobs zu vereinbaren. Anstatt also als Kellnerin, Kalligraphielehrerin oder technische Redakteurin zu arbeiten, versuchte sie es mit der Kunst. Heute lebt die New York Times-Bestsellerautorin in den Bergen Virginias, ist verheiratet, hütet zwei kleine Kinder sowie zwei neurotische Hunde und hofiert eine verrückte Katze.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Es ist November in Thisby, einer kleinen, wilden Insel. Und wie in jedem Jahr, so soll auch dieses Jahr wieder ein Pferderennen alles andere in den Hintergrund drängen. Dieses Rennen ist aber kein gewöhnliches, denn die Reittiere, auf denen dieses gefährliche Rennen am Strand ausgetragen wird, sind selber gefährlich. Man nennt sie „Capaill Uisce“ und sie kommen aus dem Meer. Auf den ersten Blick ähneln sie ihren Verwandten an Land, doch sind sie weitaus größer, kräftiger und sie sind wild. Wild und darauf aus, Blut zu trinken und Fleisch zu fressen. Doch sind sie bei all ihrer Gefährlichkeit auch wunderschön und das macht einen Großteil der Gefahr aus, in die man gerät, wenn man nicht auf der Hut ist und einem Capall Uisce zu nahe kommt. Denn dann könnte es passieren, dass es seine Zähne in das Fleisch senkt und einen tötet…


    In diesem Jahr jedoch, da soll noch eine andere Sache die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Puck Conolly, elternloses Mädchen, dass mit seinen beiden Brüdern leidlich versucht, zu überleben, hat es sich in den Kopf gesetzt, mit ihrer Ponystute, einer ganz normalen, gutmütigen Stute, an dem Rennen teilzunehmen. Für sie ist dies die einzige Chance, ihr Elternhaus weiterhin zu halten, denn sie lässt sich auf einen irrwitzigen Handel mit dem größten Stallbesitzer der Insel ein: Das elterliche Gehöft bleibt in ihrem Besitz, wenn sie das Rennen gewinnt. Doch wie soll sie es schaffen. Sie, mit ihrer Stute, gegen die blitzschnellen, unschlagbaren, blutrünstigen „Wasserpferde“? Wie gegen die Meinung der Männer der Insel, eine Frau bringe nur Unglück und dürfe nicht beim Rennen teilnehmen?


    Da tritt Sean Kendrick in ihr Leben und damit ist Puck nicht mehr allein. Er selber ist seit Jahren der beste Reiter der Capaill Uisce, er und der Hengst Corr, ein roter, wunderschöner Hengst von bestem Capall-Blut, führen die Rennen immer an. Doch auch in seinem Leben scheint sich eine Wendung zu ergeben. Er will Corr ganz sein Eigen nennen, auch wenn dies bedeuten würde, seinen Job im Gestüt zu verlieren. Sean und Corr verbindet weitaus mehr, wie das Rennen.


    Sean unterstützt Puck, gegen alle Widrigkeiten und der Tag des Rennens kommt näher! Doch schon jetzt ist der Strand blutgetränkt und es sind Tote zu beklagen. Wird es Puck gelingen, sich durchzusetzen und ihr Elternhaus zu retten?


    Meine Meinung:


    Wundervoll!


    Ich muss mich wirklich sehr bemühen, mich nicht zu sehr in Lobeshymnen zu verstricken, vor Allem aber, nicht zu viel zu verraten. Dieses Buch ist etwas so Anderes, dass mir bestimmt bald die Superlative ausgehen werden!


    Richten wir doch zunächst mal unseren Blick auf dieses traumhaft schöne Cover. Wahnsinn, wirklich, es wirkt schon so auf einen ziemlich hypnotisch, man mag es immerzu ansehen und anfassen. Schön ist auch, dass nicht nur der Schutzumschlag schön ist, sondern der Einband als solches, schneeweiß und in blutroter Schrift der Titel darauf prangt. Also auch „blank“ eine echte Schönheit. Gut, es gibt Bücher, die sind von der Optik her wirkliche Schönheiten, aber der Inhalt… Nun, hier würde ich sagen, ist es ein Volltreffer, Außen und Innen entsprechen einander.


    Es war ein Experiment. Ich war neugierig. Maggie Stiefvater hatte ich bisher noch nicht gelesen, auch wenn schon ein Teil der Wolf-Serie im Schrank steht. Und so bin ich, was die Autorin angeht, völlig unvoreingenommen an das Buch ran gegangen. Zum Inhalt hab ich mich auch nicht viel beeinflussen lassen. Hab nur schon vorher von unterschiedlich angesiedelten Lesern (junge, ältere, kritische…) sehr viel Gutes gehört. Und auch immer den Hinweis, dass man sich nicht abschrecken lassen soll, wenn man ansonsten keine Pferdebücher liest. Wie gut, dass ich mir das zu Herzen genommen habe!


    So war ich denn ziemlich glücklich, als ich für das Forum von Literaturschock das Buch testlesen durfte. Dafür gebührt den Machern und dem Verlag auf jeden Fall ein dickes Dankeschön!


    Ich habe mich reinfallen lassen, in die Geschichte. Und ziemlich schnell wurde ich mitgerissen. Vor meinem Auge ließ die Autorin sehr lebhaft und authentisch diese Insel entstehen. Für mich eine irische Insel, die Geschichte angesiedelt so kurz nach dem 2. Weltkrieg. Ich fühlte die Meerluft, roch die Pferde, den Schweiß der Reiter, das Heu, sah DAS Grün oder auch das sturmgepeitschte Grau…und war einfach überwältigt!


    Es ist ein Erlebnis, streckenweise sehr sehr brutal und unerwartet blutig, was einem dann und wann doch Herzklopfen beschert, ein „Oh nein!“ entlockt, die Augen aufreißen lässt, mit offenem Mund weiter lesen lässt und zwischendurch muss man dann einfach mal kurz das Buch beiseite legen, weil es einen wirklich schafft. Aber in positivem Sinn!


    Denn bei aller Gewalt, die einem begegnet ist das fantastische Element so schön, das Sanfte der zarten Bande zwischen Puck und Sean so herzerweichend, dass man einfach weiter lesen muss. Und man verliebt sich. In Corr, den roten Hengst, dieses wunderschöne, aber auch gefährliche Wasserpferd, was aber durch ein sehr starkes Band mit Sean verbunden ist und in bestimmten Momenten auch eine weiche Seite zeigt.


    Ich denke, man kann merken, wie sehr mich dieses Buch beeindruckt, mitgenommen, mitgerissen hat. Und ich war traurig, als ich es ausgelesen hatte. Wenn es nach mir ginge, wäre es weitergegangen, da sind so viele Fragen, die ich noch habe, die nicht beantwortet wurden. Aber nicht, dass das dem Buch, der Geschichte abträglich wäre, nein, es lässt eher Raum für Spekulationen, sich noch weiter mit der Geschichte zu beschäftigen (ja, es gibt gewisse Ursprünge, die sich in den Capaill Uisce wieder finden!). Auch wenn ich mir wünschen würde, dass es eine Fortsetzung gibt, auch so ist „Rot wie das Meer“ ein echtes Highlight.


    Fazit:
    Sehr real verfasste Fantasy, die ganz bestimmt nicht ausschließlich für Pferdenarren mit starken Mägen geschaffen wurde, sondern auch ein gefühlvolles, teilweise blutiges Fantasyhighlight für reifere Fantasyliebhaber und sehr zu empfehlen!


    Bewertung: 5 von 5 Sternen :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebste Grüße
    Die Bine
    Nilis Bücherregal


    Ich lese gerade: Alexa Hennig von Lange "Der Atem der Angst"/Aileen P. Roberts "Elvancor 1"/Gabriela Gwisdek "Nachts kommt die Angst"
    Mein RuB JETZT: 385

  • Jedes Jahr im November beginnt auf der Insel Thisby mit der Sichtung des ersten Wasserpferdes an Land die Vorbereitung für das große Skorpio
    Rennen. Dem Sieger winken Ehre und viel Geld.
    Für Puck Conolly geht es jedoch um mehr. Sie will am Rennen teilnehmen um ihren Bruder Gabe noch länger um sich zu haben.. Doch nicht alle Einwohner sind von ihrem Mut begeistert, denn bis jetzt ist noch keine Frau das Rennen mitgeritten..
    Auch Sean Kendrick, der das Rennen bereits viermal gewonnen hat, werden Steine in den Weg gelegt, denn viele sind neidisch auf seinen Erfolg und versuchen alles was ihm den Sieg kosten könnte..


    Puck Conolly und ihre Brüder Finn und Gabriel haben kein einfaches Leben. Seit dem Tod ihrer Eltern vor einem Jahr müssen sie jeden Cent
    zweimal umdrehen. Als nun Gabe beschließt von der Insel fortzugehen, zögert Puck nicht lange und kündigt an bei dem berüchtigten Skorpio
    Rennen mitzumachen, bei dem schon viele Menschen ihrLeben verloren haben. Puck ist eine sehr mutige junge Frau, die zwar ziemlich launisch
    ist, aber ein großes Herz hat, besonders wenn es um ihren jüngeren Bruder Finn geht. Sie ist es, die die Familie zusammen hält. Wie mutig
    sie ist, zeigt sich als sie sich gegen die Welt der Männer durchsetzen muss, die nicht begeistert sind, dass sie bei dem Rennen mitreiten will.
    Doch Puck gibt niemals auf, was ich sehr bewundernswert fand, für eine junge Frau, die schon so viel durchmachen musste.


    Sean Kendrick dagegen hat auf dem ersten Blick alles was er will. Er hat das Skorpio Rennen schon viermal in sechs Jahren gewonnen, er arbeitet als
    angesehener Cheftrainer auf dem Malvern Hof, wo er teure Rennpferde ausbildet und ist in der Gesellschaft angesehen. Doch Sean ist ein sehr
    ruhiger, bescheidener Mann, der seinen Vater bei einem Skorpio Rennen verloren hat. Sean kommt mit wenigen Worten aus und denkt lieber zweimal
    nach, bevor einen undurchdachten Satz durchschlüpfen lässt. Manchmal habe ich gedacht "Nun mach schon! Sag was!", aber dieses Schweigsame hat
    einfach zu Sean Kendrick gepasst und nach kurzer Zeit hatte ich es akzeptiert und fand es sogar schön, dass ein Mensch mal nachdenkt bevor
    er spricht, denn dann hat das Gesagte gleich eine viel größere Bedeutung.


    "Rot wie das Meer" wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Kate Conolly und Sean Kendrick erzählt. Die beiden
    Protagonisten haben zu Anfang sehr wenig gemeinsam, doch je besser man sie kennen lernt, desto mehr Gemeinsamkeiten entdeckt man. Eine
    Gemeinsamkeit, die die beiden teilen, ist die Liebe zu den Pferden. Puck verbringt jede freie Minute mit ihrem Inselpony Dove, während das
    Wasserpferd Corr das Herz von Sean Kendrick erobert hat. Mir hat es Spaß gemacht zu sehen wie aus den anfänglichen Schwierigkeiten der beiden
    eine tiefe Freundschaft geworden ist.


    "Rot wie das Meer" erzählt die Geschichte von Puck und Sean und den Wasserpferden, die Capail Uisce. Die Wasserpferde sind wie Raubtiere. Sie fressen rohes
    Fleisch und man sollte nie einem Capall Uisce den Rücken zudrehen, wenn man an seinem Leben hängt. Das Skorpio Race ist die Attraktion von Thisby, die viele Touristen anlockt. Die Wasserpferde gibt es seit es die Insel gibt und ebenso lange gibt es das Rennen, bei dem jedes Jahr viele Männer ihr Leben lassen. Bei diesem traditionsreichen Rennen wird es nicht gerne gesehen, wenn jemand aus der Reihe tanzt. So wie Puck als sie die Frechheit besitzt sich als Frau zum Rennen zu melden.


    Maggie Stiefvater hat mich mit ihrem Buch tief berührt. Erstens ist da dieser wunderbare Schreibstil, der die Geschichte mit so einer Magie
    füllt, dass ich verzaubert wie ich war, nicht mir dem Lesen aufhören konnte. Auf der anderen Seite waren da die Protagonisten, die mit ihrem
    eigenen Schicksal leben müssen und trotzdem nicht aufgeben und weiterkämpfen. Die Nebencharaktere wie Kates Brüder Finn und Gabriel,
    die Ladenbesitzerinnen Elizabeth und Dory Maud oder ein reicher Kunde von Malvern, der Amerikaner George Holly hatten alle so viel Leben in
    sich. Es gab so viele Charaktere, die alle verschieden waren, eben wie es im wirklichen Leben ist.


    Fazit:
    "Rot wie das Meer" hat einfach eine ganz besondere Atmosphäre. Nach dem Lesen war ich einfach so verzaubert! Das Buch hat einfach alles, was ein Lieblingsbuch
    braucht: lebendige Charaktere, eine interessante Idee, die zudem noch fantastisch umgesetzt wurde, eine Spannung, die sich durch das ganze Buch zieht, ohne das der Leser mitbekommt wie sehr einen das Buch fesselt und eine Autorin, die es versteht ihre Geschichte glaubhaft zu erzählen. "Rot wie das Meer" wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben, denn es hat mich wirklich berührt.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • ***** Meine Meinung *****


    Der Plott bringt uns auf eine kleine Insel mit stürmischer See in der wilde Wasserpferde leben. Die Geschichte startet vor neun Jahren, als Sean Kendrick bei einem der Scorpio-Rennen zuschaut und seinen Vater verliert. Bereits damals wird klar, Sean hat eine besondere Fähigkeit, die Gefühle der Pferde wahrzunehmen. Neun Jahre später. Die Geschichte spaltet sich ab sofort in die Perspektive von Sean und Puck Connolly.


    Es lässt sich durch die Charakter-Aufteilung schon erahnen, dass auch Liebe einen Platz in der Geschichte finden wird, anders als man erwarten würde. Dennoch, die “Beziehung” zwischen Sean und Puck ist noch nicht einmal freundschaftlich, denn im Grunde kennen sie sich nicht. Doch eine Sache verbindet die beiden auf unterschiedliche Art und Weise: Sie haben geliebte Menschen an die See und Wasserpferde verloren.


    Die Kapitel werden abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden Jugendlichen erzählt. Sean ist sowas wie der Stallbursche dem es dank seiner Gewinne bei den Scorpio-Rennen, gewährt ist, auf dem Hof vom reichen Malvern zu wohnen, der die Gewinne einstreicht. Puck hingegen lebt mit ihren drei Brüdern in Thisby in einem alten Haus, dass ihnen entrissen werden soll, von Malvern, denn die Schulden können nicht mehr bezahlt werden. Daher rührt auch die Anstrebung von Pucks ältestem Bruder Gabriel “Gabe” die Insel zu verlassen und auf dem Festland sein Geld zu machen – aufs Festland zieht es irgendwann jeden.


    Doch weil Puck eben genau das nicht will, weil sie mit ihrem Pferd Dove und ihrem kleinen Bruder Finn hier glücklich ist, beschließt sie auf eigene Faust an Geld zu kommen, und meldet sich als erste Frau jemals, bei den tödlichen Scorpio-Rennen an.


    Man erfahrt also am Anfang einige dramatische Geschichten, die die beiden Hauptcharakter formen. Auf den nächsten hunderten Seiten erstreckt sich die Geschichte um die beiden, wie beide in Kontakt treten und alle Vorbereitungen für das Rennen angehen. Die letzten Seiten sind dann besonders interessant, weil es nun endlich nach langer Vorbereitung zu dem Rennen kommt. Corr, das Pferd von Sean, absoluter Favorit und Dove, das “Inselpony” von Puck, als Geheimfavorit. Wer wird das Rennen wirklich gewinnen?


    Die Kapitelgestaltung ist recht schlicht. Man hat eine verschnörkelte Schrift, die die Zahl des aktuellen Kapitels zeigt, und vor dem Fließtext den Namen des Erzählers. Neben der beiden Hauptcharakter, hat man auch noch zwei handvoll Charakter, manche mehr andere weniger wichtig für die Geschichte, daher ist die Zuordnung manchmal auch schwierig.


    Die äußere Aufmachung des Buches gefällt mir total gut. Das Cover, des Umschlags, zeigt die roten Wellen wild umher, die die stürmische See beschreiben und das Blut, dass durch die Wasserpferde und Scorpio-Rennen vergossen wird. Mitten drin der Titel des Buches, der die Wellen fernhält. Die eigentliche Buchummantelung ist weiß und durch die besondere Maserung hat man das Gefühl, dass es Wellen darstellen soll. Der Titel ist hier in roten Lettern eingestanzt. Es gibt auch ein rotes Lesebändchen im Buch.


    Das Ende der Geschichte ist in manchen Aspekten komplett unerwartet, auch wenn es stückweise vorhersehbar ist.


    ***** Mein Endfazit *****


    Die Kunst ist es, einen Leser an das Buch zu binden. Ich habe jetzt ein paar Wochen das Buch gelesen, aber eher, weil ich abends ständig zu müde war und tagsüber auf Achse. Das Buch ist mit seinen 430 Seiten auch echt schwer und wegen des weißen, geriffelten Buchrücken und -mantels halt auch echt ungünstig ständig mitzunehmen.


    Trotzdem. Die letzten 40-50 Seiten sind, was so die Spannung zum eigentlichen Plott der Geschichte betrifft, die interessantesten. Man könnte denken, dass die 300-400 Seiten vorher sterbens langweilig wären. Nein. Irgendwie waren genau diese Seiten auch notwendig, damit man Puck und Sean kennenlernen konnte. Ich weiß auch nicht warum, so wirklich gestört hat mich das lang ziehen nicht, auch wenn trotzdem irgendwas fehlt, um dem Buch volle fünf Sterne zu geben.


    Mir hat es gefallen, wie die Geschichte rundum die Legenden der Wasserpferde aufgebaut wurde. Auch die Beziehungen der Charaktere untereinander, auch wenn es wirklich einige unnütze Charaktere gab, die noch mehr Bedeutung hätten haben können (z. B. versteh ich irgendwie immernoch nicht, was der George Holly wirklich in der Geschichte zu suchen hatte, außer als “treibende Meinung”).


    Wenn man Pferde liebt, sollte man bei der Geschichte etwas aufpassen, denn bereits zu Beginn sterben welche. Man könnte also sehr emotional darauf reagieren – während der ganzen Geschichte. Ich habe eigentlich eine Pferdephobie aus der Kindheit, aber trotzdem konnten mich Dove und Corr total mitreißen.


    Es war mein erstes Stiefvater-Buch und sicherlich nicht das letzte. Irgendwie hat sie es geschafft, trotz unwichtiger Passagen, den Leser mitzureißen. Es gibt zwischendrin bewegende, herzzereißende und auch spannende Zwischengeschichten, die manche triste Stellen aufwerten. Trotzdem fehlte mir noch das gewisse “Etwas”, um es wirklich total grandios zu betiteln. Das Buch muss sich trotzdem nicht verstecken und ist zumindest empfehlenswert!


    Besonderes Highlight war am Ende das Nachwort, von der Autorin, die dem Leser persönlich mitteilt, was sie bewegt hatte, die Geschichte zu verfassen. Das war schon etwas besonderes.


    Und so bleibt der Eindruck einer spannenden und doch verträumten Geschichte voller Legenden, die hier wahr werden und einen mitreißen.

    " Wenn ich all das, was ich können sollte, können würde, wäre ich nicht mehr bereit Neues kennenzulernen, weil ich glauben würde, bereits alles zu können. "- Heffa Fuzzel
    Mein Buchblog: www.secretsofrock.net

  • Meine Meinung:
    Eigentlich bin ich jemand der eher bei einem Film zu Taschentüchern greifen muss. Bei Büchern passiert mir das eigentlich so gut wie nie. "Rot wie das Meer" gehört aber zu den Romanen, bei denen ich zumindest fast welche gebraucht hätte. Das Ende hat mich total in seinen Bann gezogen und ist für mich zu etwas ganz Besonderem geworden. Maggie Stiefvater hat recht, wenn sie in ihrem Nachwort schreibt das es in diesem Roman eigentlich gar nicht so sehr um totbringende Pferde geht. Es geht vor allem um eine tiefe und wundersame Freundschaft und die enge Verbindung die zwischen Mensch und Tier möglich sein kann. Aber auch eine wunderschöne aufkeimende Liebe und die Faszination die Grausamkeit ausüben kann, gepaart mit der Rauheit des Meeres und der Menschen die auf der Insel im Roman leben.


    "Rot wie das Meer" hat mich von Anfang an fast verschlungen und ich konnte das Buch im Grunde kaum aus der Hand legen. Es hat diese magische Verbindung zu mir aufgebaut wie es nur besondere Bücher schaffen können. Ich war mitten unter den Reitern die eines der gefährlichen Capaill Uisce bezwingen wollen. Stiefvater hat einen ganz bestimmten Ton in ihrer Art Romane zu schreiben, der mir schon bei ihrer Nach dem Sommer Trilogie sehr gefallen hat, doch hier schreibt sie für meinen Geschmack die stärkere Geschichte. Vielleicht auch weil sie sich auf nur einen Band beschränkt hat, kommt die Handlung mit nur wenig Allüren aus und überzeugt gerade durch die Schlichtheit. Es gibt nur wenige Schauplätze, die aber um so eindringlicher beschrieben werden. Dabei entstanden nicht nur Bilder in meinem Kopf, es hat mich auch in meiner "Seele" berührt. Sean und Puck haben mich gleichermaßen fasziniert und berührt. Beide haben kein leichtes Leben und schaffen es trotzdem das Beste daraus zu machen, sie geben nicht auf. Zwei sehr starke Charaktere die gleichwertig behandelt werden. Auch das hat mir gefallen. Selbst der leicht feministische Zug wird toll gelöst.


    Und dann sind da noch die überaus faszinierenden Capaill Uisce, die Wasserpferde, die für mich etwas ganz besonderes an sich haben. Ich werde mich sicher noch eingehender mit verschiedenen Legenden um sie beschäftigen und kann gut verstehen weshalb Maggie Stiefvater sich von ihnen nicht so leicht lösen konnte. (So beschreibt sie es in ihrem Nachwort) Ich finde es toll, das die Autorin es geschafft hat aus den Legenden ihre eigene Geschichte zu schreiben, die so magisch wie auch irgendwie unheimlich real erscheint. Gerade diese Mischung hat es mir auch besonders angetan. Denn im Grunde scheint die Handlung in der Jetztzeit zu spielen. Die Magie der Pferde vermischt sich mit dem Leben der Menschen und ihren Ängsten. Manchmal sind sie etwas konservativ und gleichzeitig schaffen es gerade zwei eher kratzbürstige Mitmenschen die Konventionen auf zu brechen und ihren Weg zu gehen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Deiner Begeisterten Meinung zu diesem Buch kann ich mich nur anschließen, @Mrs.Moriarty.
    Rot wie das Meer konnte mich vor knapp zwei Jahren (oder ist es noch nicht so lange her) ebenso gefangen nehmen. Mir gefällt dieser besondere Schreibstil, den Stiefvater hat, sehr gut und er schafft es auch diesmal , während ich gerade das Original "The Scorpio Races" lese, mich in diese besondere Welt mitzunehmen.

    Stiefvater hat einen ganz bestimmten Ton in ihrer Art Romane zu schreiben, der mir schon bei ihrer Nach dem Sommer Trilogie sehr gefallen hat, doch hier schreibt sie für meinen Geschmack die stärkere Geschichte.

    Tatsächlich schlummert der letzte Teil der "Nach dem Sommer"- Märchen immer noch auf meinem SuB. Rot wie das Meer konnte mich mit dieser kompakten Handlung, die in einem Band abgehandelt wird und mit dieser besonderen Atmosphäre mehr packen. Daher finde ich auch, daß dieses Buch eins ihrer stärkeren ist.


    Es gibt nur wenige Schauplätze, die aber um so eindringlicher beschrieben werden. Dabei entstanden nicht nur Bilder in meinem Kopf, es hat mich auch in meiner "Seele" berührt. Sean und Puck haben mich gleichermaßen fasziniert und berührt.


    Das hast du schön beschrieben und du sprichst mir aus der Seele. :D


    Ich finde es toll, das die Autorin es geschafft hat aus den Legenden ihre eigene Geschichte zu schreiben, die so magisch wie auch irgendwie unheimlich real erscheint.

    Diese Legende war mir zuvor nicht bekannt, hatte aber nach dem ersten Beenden des Buches ebenfalls über diese Legende nachgelesen und war überrascht, daß es keine Erfindung von Stiefvater war. Doch ich finde auch, daß sie diesen Stoff gut umgesetzt und daraus eine liebevolle, spannende und warme Geschichte gebastelt hat.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Bisher gefällt mir aber die Ravenboys Reihe von ihr etwas besser.

    Den ersten Teil dieser Ravenboys-Reihe kenne ich mittlerweile auch und sie gefiel mir ebenfalls besser als die Wolfreihe. Mal sehen, ob ich die Reihe bald fortsetze oder sie sogar komplett im Original zulege. Gerade ist eine Zeit, in der Stiefvater und ihr Stil einfach gut passt. :thumleft:

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer