Gisbert Haefs: Das Triumvirat denkt; 1 MC 44 Minuten; ISBN:
3-442-70012-4; Regie: Heinz D. Koehler; Ton: Renate Schlicht-Hörlein;
Schnitt: Andreas Ehrig; Sprecher: Peter Pasetti, Hans Korte, Heinz
Trixner
"Ein verschwundener Bauunternehmer, ein toter Kater und eine heiße
Spur" bestimmen die Handlung, wenn man der Inhaltsangabe auf der
Schutzhülle glaubt.
Drei ältere Herren beim Skatspiel reichen aus, um eine geistreiche und
wortwitzig-wortspielerische Geschichte zu erzählen. Dank ihrer
Denkarbeit, Logik und Quasselleidenschaft gelingt es dem Trio, das
Rätsel um einen verschwundenen Bauunternehmer zu lösen. Es macht
richtig Spaß, zuzuhören. Haefs jongliert mit den Worten und würzt sie
mit Humor. Leider fehlt hier die quasi amtliche Bestätitung durch die
Polizei, ob die Lösung auch richtig ist. Dies ist aber auch der einzige
Makel, der mir aufgefallen ist.
Die Sprache, die Sprecherstimmen stehen hier im Vordergrund. Musik und
Hintergrundgeräusche kommen eher beiläufig vor. Form und Inhalt
ergänzen sich in diesem Hörspiel ideal. Wer intelligente und
wortgewaltige Unterhaltung mag, der sollte zu diesem Hörspiel greifen.
Eine persönliche Anmerkung sei hier erlaubt. Gisbert Haefs ist ein
wortgewaltiger deutscher Kriminalschriftsteller. Allein schon seine
Romane um Balthasar Matzbach sind erste Sahne. Seine Lust am
Fabulieren, an der skurrilen Handlung, am Wortwitz und an einer
Handlung, die mehr aus dem Geist heraus lebt, ist hier deutlich zu
spüren. Die Geschichten vom Triumvirat sind nicht unbedingt klassische
Kriminalromane. Drei ältere, Skat spielende Herren ersetzen den
allwissenden Detektiv. Es fehlt die Bestätigung, daß die Lösung den
Tatsachen entspricht. Es werden keine Spuren geischert und keine
Verdächtigen befragt. Das ist im vorliegenden Hörspiel aber auch gar
nicht nötig. Ort der Handlung und Personen sind überschaubar; wieso
also Handlungsstränge konstruieren, die gar nicht erforderlich sind?
Die Handlung ist so, wie sie ist, einfach nur gut.