Andrea Schacht - Die Ungehorsame

  • Klappentext:
    Ein großer historischer Roman aus der Zeit des Freiherrn Knigge


    Bonn, 1842. Als die unscheinbare Leonie Gutermann und Landvermesser Hendryk Mansel sich das Jawort geben, bebt die Erde. Niemand mag an ein Omen glauben, doch in der Zweckehe kündigen sich schon bald Turbulenzen an. Beide hüten Geheimnisse voreinander, doch die Fassade bekommt erste Risse. Als auf Hendryk ein Anschlag verübt und auch Leonie bedroht wird, müssen sie sich ihrer Vergangenheit stellen – und ihren Herzen …


    Autorin:
    Andrea Schacht war lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin und Unternehmensberaterin tätig, hat dann jedoch ihren seit Jugendtagen gehegten Traum verwirklicht, Schriftstellerin zu werden. Ihre historischen Romane um die scharfzüngige Kölner Begine Almut Bossart gewannen auf Anhieb die Herzen von Lesern und Buchhändlern. Mit »Die elfte Jungfrau« kletterte Andrea Schacht erstmals auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, die sie seither mit schöner Regelmäßigkeit immer neu erobert. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in der Nähe von Bonn.



    Inhalt:
    Leonie und Hendryk gehen eine Vernunftehe ein. Beide haben ihre Gründe dafür, beide ihre Geheimnisse. Die beiden respektieren sich gegenseitung und gehen höfflich miteinander um. Im Laufe des Buches offenbaren sie sich diese Geheimnisse, die sie in diese Ehe getrieben haben. Hendryk arbeitet bei der Bahn, die damals erst entstanden ist und man bekommt ein paar Einblicken in den Aufbau dieser. Leonie ist ganz Gattin, die sich mit Gesellschaften herumschlägt und anderen hausfraulichen Tätigkeiten der damaligen Zeit. Hier bekommt der Leser einen schönen Einblick in das Gesellschaftsleben der Biedermeierzeit, wo es doch sehr steif und förmlich zuging. Die Autorin lässt diese "Förmlichkeit" gekonnt in ihrem Buch z.B. durch die wörtliche Rede miteinfließen.


    Meine Meinung:
    Der Anfang des Romans hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es sehr interessant, wie zwei Menschen, die nur aus Vernunftsgründen heiraten, eine Ehe führen. Wie sich doch so langsam so etwas wie Freundschaft entwickelt. Ganz ihrer Zeit folgend, gehen die beiden gleich sehr höfflich und respektvoll miteinander um. Diesen Teil des Buches bin ich gebannt gefolgt, ich habe auch einen sehr realistischen Einblick in diese Zeit bekommen. Es wird eine leichte Spannung aufrechterhalten, da ja beide Protagonisten ihre Geheimnisse haben. In die Geheimnisse von Hendryk bekommt der Leser immer wieder kleine Einblicke, durch kurze Abspannungen, die nach Äygpten führen. Die Geheimnisse von Leonie decken sich erst nach und nach auf. Bis hierhin habe ich mich gut unterhalten gefühlt und konnte mich auch sehr gut in die Protagonisten einfühlen.
    Als dann allerdings immer mehr von Hendryks Vergangenheit an das Licht kommt, kippte bei mir die Stimmung. Dies fand ich persönlich doch etwas zu arg konstruiert, teilweise auch langatmig und konnte mich nicht mehr so recht begeistern. Schade, vielleicht wäre hier weniger etwas mehr gewesen.


    Fazit:
    Ein mittelmässiger historischer Roman, der mir anfangs sehr gut gefiel, mir dann aber zu konstruiert wirkte. So reicht es für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne. Ach ja und der Titel erschliesst sich mir auch nicht so recht. Leonie ist ihrem Mann der damaligen Zeit folgend immer recht untertan. Den "Ungehorsam" bekommt lediglich ihr Vater etwas zu spüren, aber ich weiß auch nicht, ob man das so bezeichnen kann... :-k

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
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