Underground Railroad

Buch von Colson Whitehead, Nikolaus Stingl

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Underground Railroad

Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht - doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit? Colson Whiteheads Roman ist eine virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, schwarz zu sein in Amerika.
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Bewertungen

Underground Railroad wurde insgesamt 64 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Purlitzer Preis 2017! Ein tolles und spannendes Buch über eine der dunkelsten Zeiten Amerikas.

    mhameist

  • Der Erzählstil hat mich nicht so angesprochen, zu viele Personen.

    Isabella1978

  • Schwer auszuhalten, aber sehr gut geschrieben. Ein Nachwort hätte ich noch gut gefunden.

    mondy

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Underground Railroad

    Colson Whitehead - Underground railroad
    Coras Weg
    Dieses Buch ist ein dunkler und düsterer Roman über die Sklavin Cora aus den Südstaaten der USA. Es wird über ihre Flucht aus dem grausamen Schicksal der Sklaverei berichtet, dass aber in einer dunklen, fast hoffnungslosen Art, was ich dem Thema gegenüber schon sehr entsprechend fand. Aber der Autor hält sich bei seinem Roman nicht immer an den historischen Tatbestand, er flicht in seine Geschichte noch einige phantastische Elemente ein, was den Reiz der Geschichte aber noch deutlich erhöht. So ist zum Beispiel die Underground railroad bei ihm eine wirkliche Eisenbahn, was ich vom Erzählerischen echt gelungen empfand. Das ermöglicht wiederum die Reise der Cora wie in Stationen zu beschreiben, sozusagen von Bahnhof zu Bahnhof. Am Anfang des Buches wird erstmal die Ankunft der Großmutter der Cora in Amerika erzählt, in einem Kapitel mit ihrem Namen als Überschrift. Danach folgt die Schilderung der Umstände der Sklaverei, der Leser erfährt in kleinen Auszügen, was es denn heißen könnte unfrei zu sein, jemandem vollkommen zu willen sein zu müssen, ohne irgendetwas dagegen tun zu können und auch niemanden zu haben, der einem helfen könnte. Das wird erzählt über die folgende Generation, das heißt über die Mutter von Cora, Mabel und dann später über Cora selbst. Was mir an diesem Teil besonders gefallen hat, das der Autor nicht bei dem allseits beliebten Schwarz=Gut und Weiß=Böse bleibt, es werden auch die Konflikte innerhalb der Sklaven gezeigt. Und das ganze Kapitel wird mit der Überschrift des Bundesstaates versehen, in dem es spielt. Ein Vorgehen das sich wiederholt, erst ein Kapitel mit einem Namen als Überschrift, dahinter die Geschichte der betreffenden Person, welche zeitlich nicht unbedingt an den Erzählstrang anknüpft, dann wieder ein Bundesstaat als Titel und die Geschichte wird da fortgeführt. Cora entschließt sich schließlich durch gewisse Veränderungen in der Plantagenstruktur zur Flucht, und die Stationen kommen zum Tragen. Die erste Station ist ein Städtchen in South Carolina, erstmal eine Idylle, Weiße und Schwarze leben ohne Probleme zusammen, später kommen dann medizinische Experimente ans Tageslicht. Die nächste Station ist ein Städtchen in North Carolina, hier lebt sie in einem Dachboden eingesperrt, versteckt, weil hier eine ausufernde Entwicklung zwischen Schwarz und Weiß passierte, in Massaker an der schwarzen Bevölkerung mündend, die weiße Bevölkerung sich gegenseitig bespitzelt, wegen eventuellem Verstecken von Schwarzen, jeden Freitag gibt es Volksfeste mit anschließendem Töten von Schwarzen. Die ehemalige Rolle der Schwarzen wird von ärmeren weißen Bevölkerungsschichten (Iren) übernommen. Beide Situationen in den Stationen empfand ich als Allegorien, beides kann man auch in späteren (oder wahlweise auch in früheren) Zeiten in der Geschichte der Menschheit wiederfinden. Und es geht auch so weiter. Auch in den weiteren Orten kann man andere Dinge erkennen. Die Gedanken schweifen immer wieder ab, man kann nur sagen toll gemacht Herr Whitehead !! Sehr beeindruckt hat mich auch, wie es im Buche heißt, das die weiße Rasse sich zum Herren erklärt über Schwarze und Indianer, und ausrotten muss, was sich nicht anpasst. Auch das empfinde ich als sehr allegorisch, man sollte sich nur mal überlegen, was auf dieser Welt passiert wäre, wenn Europa nicht angefangen hätte, die Welt zu entdecken und zu kolonisieren. Oder noch besser, die kulturelle Entwicklung in Griechenland/Rom wäre so nicht passiert, und Europa wäre über Kreta beeinflusst worden. Fragen über Fragen ... Etwas schade fand ich das Coras Reise in diesem Buch zu keinem Ende kommt, aber etwas positiveres passt wahrscheinlich auch nicht so recht zum Thema.
    Was für ein wundervolles Buch !! Unbedingt Lesen !
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  • Rezension zu Underground Railroad

    Ich habe das Buch vor zwei Wochen neben drei anderen historischen Romanen empfohlen bekommen. Am Ende war dies das erste, was ich gelesen hab.
    Für mich ist dies das erste Buch von dem Autor. Der Schreib- und Erzählstil war evtl. auch daher etwas gewöhnungsbedürftig für mich. Der Text ließ sich zwar gut lesen, aber der Aufbau der Geschichte hat mich zunächst verwirrt. Ich brauchte etwas, um zu verstehen, dass bestimmte Hintergründe von Geschehnissen und Personen im Nachhinein (ohne Vorwarnung) nochmal detailierter ausgeführt werden.
    So erfährt man z. B. zunächst nur kurz, dass ein Fluchtversuch geglückt ist und liest von Cora, der Protagonistin, wie sie momentan lebt und sich mit der Situation abgefunden hat. Etwas später wird dann nochmal ausführlicher erläutert, wie die Flucht abgelaufen ist , wie sich die Beziehungen entwickelt haben etc.
    Zum Teil wird sowas einfach "nur" mit einem neuen Absatz initiert. Manchmal wird sowas aber im späteren Verlauf auch als eigenes Kapitel behandelt. Die Kapitel gliedern sich nämlich in Ortsangaben und Namen von Charakteren.
    Insgesamt fand ich den Schreibstil ... sehr nüchtern. Es liest sich eher wie ein Bericht, als ein Roman. Man erhält viele Informationen, viele Namen, viele Orte, die im Großen und Ganzen meist nur kurz beleuchtet werden. Emotionen werden nur wenig bis gar nicht erzeugt.
    Viele der Charaktere (die man zum Teil in sehr kurzer Zeit kennenlernt) spielen dabei nur kurz eine Rolle. Das macht es hier und da schwierig einen Überblick zu behalten. Wobei dies im Rahmen der Flucht von Cora verständlich ist, wenn man bedenkt, dass es ein Buch von knapp 350 Seiten ist und die Zeit an ca. 5 - 6 unterschiedlichen Orten verbracht wird. Wobei abgesehen davon auch in den Kapiteln, die von der Vergangenheit berichten, neue Charaktere vorgestellt werden. Ich persönlich finde, dass Geschichten mit vielen Charakteren entsprechend Zeit benötigen, um sich zu entfalten und auch auf mich als Leser richtig zu wirken. Ich glaube auch, dass das mit ein Grund war, dass zumindest ich kaum Bezug zu den Charakteren herstellen konnte. Zu kurz die Zeit und zu schnell wurden diese im Regelfall unwichtig. Klar, der Fokus lag auf Cora und ihrer Flucht. Aber selbst bei ihr fehlte mir die Zeit für das richtige Einfühlen.
    Die Underground Railroad bzw. in diesem Buch eben die Untergrund-Eisenbahn spielt eine Nebenrolle und ist hier eher Mittel zum Zweck. Das Zurücklegen der Strecken ist damit kurz erläutert, man brauch bei dieser Fantasie nicht groß weiter drauf einzugehen, wie das Netzwerk in Wirklichkeit funktioniert hat.
    Da der Autor diesen Anspruch aber auch gar nicht erhebt, kann man das an und für sich nicht bemängeln. Schade finde ich das bei dem gewählten Titel aber dennoch.
    Der Fokus liegt in diesem Buch darauf, wie das Leben auf den Plantagen, für die Sklaven war. Ebenso handelt es von den Schwierigkeiten und den allgemeinen Gefahren, die Fluchtversuche für alle (helfenden) Beteiligten mit sich brachten. Brutalitäten und Grausamkeiten gehörten zur Tagesordnung. Angst war ein ständiger Begleiter. Spannend ist auch, wie unterschiedlich die Rassengesetze in den einzelnen Staaten waren.
    Mein Fazit:
    Wenn man nicht mit den Anspruch an das Buch herangeht realitätsnahe Informationen zur Underground Railroad zu erhalten, bietet das Buch einen guten ersten Einblick über die Zeit der Sklaverei in Amerika. Spätestens beim Lesen, wenn man nicht eh schon im Thema steckt, verleitet es dazu sich über die wahren Hintergründe der Underground Railroad und die Umstände zu der Zeit zu informieren.
    Der Schreib- und Erzählstil war nicht so ganz meins. Lesenswert ist das Buch aber dennoch.
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  • Rezension zu Underground Railroad

    ...
    Während in der Geschichte der Sklaverei die unterirdische Eisenbahnlinie ein Codewort war, ist Fletchers Eisenbahn eine reale Bahn in einem fantastischen Szenario. Wer sollte in der Realität unter harmlosen Farmen unterirdische Bahnhöfe und Schienenstränge angelegt haben und vor allem, wer sollte die Bauten finanziert haben? Für Cora erweist sich das System als Lotterie, weil sie selbst nicht steuern kann, wo die Eisenbahn sie wieder ausspuckt.
    ...
    Der Klappentext preist den erfolgreichen und preisgekrönten Roman an als Buch über das Schwarzsein früher und heute. Colin Whitehead betont, er hätte keinen historischen Roman über die Sklaverei verfasst. Vermutlich zeigt sich ein außergewöhnlicher Roman darin, dass er für jeden Leser eine persönliche Botschaft bereithält. Das phantastische/symbolische Element des unterirdischen Zugs wird vermutlich nicht alle Leser ansprechen. Zu seinen Figuren hält Whitehead sachliche Distanz, so dass ich für meinen Geschmack über Coras Anpassung an die Welt draußen viel zu wenig erfahren habe. Beeindruckend fand ich das Kapitel, in dem Coras Überlebensstrategien von der Plantage auf eine Helferindustrie mit rassistischen und faschistischen Zügen stoßen. Was nach einer Flucht kommt und was Helfer mit ihrem Handeln bezwecken, hat mich hier sehr nachdenklich gemacht. Stilistisch und aufgrund der differenzierten Charakterisierung der weiteren Figuren empfehle ich das Buch mit gutem Gewissen weiter. Die fantastischen Elemente und die Distanz des Autors zu seinen Figuren sehe ich allerdings auch als gute Gründe, den Roman nicht zu lesen.
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  • Rezension zu Underground Railroad

    Absolut kein Wohlfühlroman zum Schmökern, eine Mischung aus wahren Begebenheiten eingebettet in eine fiktionale Geschichte, ein Buch zum Nachdenken, zum angewiedert abwenden ob der Grausamkeiten, die geschildert werden, zum geschockt und gespannt den Atem anhalten ob der Geschichte die erzählt wird und deren Ausgang - ein Werk, das lange nachwirkt und niemanden unberührt lassen kann. Durch die Abstraktion der Underground Railroad kann er sich auf das wesentliche konzentrieren, nämlich auf die gewaltigen Bilder, die dieser Roman in sich trägt, die wahrhaftigen Charaktere, die so intensiv und glaubhaft geschildert werden, ohne heroisiert oder verteufelt zu werden (zumindest nicht vom Autor).
    Colson Whitehead schafft es in der Kürze des Buches die Dinge auf den Punkt zu bringen. Manch ein anderer Autor hätte aus dieser Flucht eine epische Saga geschaffen, die nicht so eindrucksvoll sein könnte wie diese kurze pointierte Geschichte.
    Jetzt möchte ich noch kurz einige Äußerungen aufnehmen, die bisher in diesem sehr interessanten Thread gemacht wurden:
    […]
    Wer musste bei dieser Szene nicht schlucken und wer hat nicht ob der nüchternen Grausamkeit den Kopf geschüttelt? Aber auf mich hat sie gerade deswegen so eindrucksvoll und abschreckend gewirkt, eben weil sie nicht künstlich aufgeblasen und seitenlang beschrieben sondern fast beiläufig erzählt wurde und damit meines Verständnisses nach die offenbare Normalität, Alltäglichkeit und Beliebigkeit der Grausamkeit unterstreicht.
    […]
    Oder genau umgekehrt, von konkret zu abstrakt, je nachdem wie man es sieht.
    Jedenfalls finde ich auch, dass das der zentrale Kunstgriff von Whitehead ist, der ihm ermöglicht, sich auf das Wesentliche was er erzählen möchte zu konzentireren. In einem der oben verlinkten Berichte schreibt jemand, und besser kann man es meiner Meinung nicht ausdrücken:
    […]
    […]
    Das kann ich auch nicht verstehen und sehe es genauso wie du: Die Emotionen, die beim Leser entstehen, gerade durch die unbeteiligte Art und Weise des Autors zu beschreiben, sind viel gewaltiger als jede Verschriftlichung von Whitehead es sein könnte.
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  • Rezension zu Underground Railroad

    Underground Railroad, Roman von Colson Whitehead, 352 Seiten, erschienen im Carl Hanser Verlag.
    Colson Whitehead widmet sich in seiner Erzählung der Entrechtung, Unterdrückung und Vernichtung von Schwarzen durch Weiße in den USA.
    Die Geschichte von Cora einer jungen Schwarzen, geboren in der Sklaverei, sie wird von Caesar einem Leidensgenossen aufgefordert, zusammen mit ihm zu fliehen. Die Beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Reise vom Süden Amerikas in den Norden. Ob die Flucht gelingt und was den Beiden bei ihrer spektakulären Flucht mit der Underground Railroad alles zustößt wird hier im schonungslosen Stil beschrieben.
    Das Buch ist aufgegliedert in 12 Kapitel die abwechselnd mit US-Bundesstaaten und Personennamen benannt sind. Am Anfang eines jedes Staaten- Kapitels erscheint eine Suchanzeige für einen entlaufenen Sklaven. Die Geschichte wird im auktorialen Stil erzählt. Whitehead beschreibt in nüchterner bildhafter Sprache die grausamen Geschehnisse die in der Zeit der dunkelsten Geschichte Amerikas stattfanden. Er erhielt dafür den National Book Award 2016 und den Pulitzer Preis 2017.
    Der Anfang über Ajarry, Coras Großmutter, ihre Mutter und Coras Kinderzeit und wie sie sich in der Sklavengemeinschaft auf der Baumwollfarm in Georgia behauptet fand ich ungemein spannend, spannend beginnt auch ihre Flucht und was dazu führte. Leider lässt die Spannung zwischendurch nach um am Ende wieder anzuziehen. Leider konnte ich der Geschichte nicht immer folgen, denn der Verlauf wurde durch die Personenkapitel die dazwischen gestreut waren unterbrochen. Das Leben von Charakteren die an diesem Punkt schon verstorben waren wurde aufgegriffen, auch kam es vor, dass Cora bei ihrer Flucht schon an einem anderen Ort angekommen war mit anderem Setting und Personen, im nächsten Kapitel aber beschrieben wurde wie ihre Befreiung von Statten ging. M.E. sind die Kapitel im Roman etwas unglücklich angeordnet. Gut fand ich, dass das Schicksal von Mabel am Ende noch aufgeklärt wurde, was mich wieder mit der Geschichte versöhnt hat. Homo, homini lupus – der Mensch, dem Menschen ein Wolf. So zitiert Plautus und so wird es im vorliegenden Buch auch aufs Grausamste und grauenvoll beschrieben. Die Lektüre hat mich sehr betroffen gemacht, gefesselt und tief bewegt. Die Geschichte der Underground Railroad und des Abolitionismus wird mich wohl auch noch einige Zeit beschäftigen. Die Underground Railroad wird im Buch als eine tatsächliche „Untergrundbahn“ beschrieben, was sie in Wirklichkeit aber nicht war. Zwischen 1810 und 1860 wurde durch dieses „Fluchtnetzwerk“ mit geheimen Routen, geheimen Stationen und Menschen die für ihre Hilfe mit dem Leben bezahlten, 50 000 Sklaven vom Süden in die freien Nordstaaten und Kanada gebracht. Bisher wusste ich nicht, dass es diese „Fluchthilfe“ gab und ich bin dankbar, dass ich es durch diesen Roman erfahren durfte.
    Es handelt sich hier absolut um kein Wohlfühlbuch“, sondern um eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt, ja etwas für danach mitgibt. Eine absolute Kaufempfehlung, für die Leser die sich für die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei interessieren, die etwas über die „Underground Railroad“ erfahren wollen. Und von mir 4 von 5 möglichen Sternen.
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  • Rezension zu Underground Railroad

    "Die Menschen tragen Ketten und sind Sklaven; aber sie sind nicht geboren, es zu sein, und haben die Hoffnung nicht verloren, wieder frei zu sein." (Matthias Claudius)
    Cora arbeitet ebenso wie ihre Großmutter auf der Randall Farm, für sie gab es nie etwas anderes, als Sklavin sich auf Plantagen zu schinden. Eines Nachts flüchtet dann Coras Mutter von der Farm und lässt ihre Tochter alleine bei ihrer Mutter zurück. Cora kann nicht nachvollziehen, warum sie, sie ganz alleine gelassen und nicht mitgenommen hat. Nach dem Tod des alten Plantagenbesitzer Randall wird die Farm an seine Söhne vermacht, die diese genauso herzlos weiterführen. Unter unerträglichen Bedingungen müssen die Sklaven der Randalls Bauwolle säen und ernten. Doch eines Tages tritt Caesar an Cora heran und offenbart ihr das er flöhe und sie mitnehmen möchte. Erst verneint Cora diesen Vorschlag, den selten ist einem Sklaven so eine Flucht gelungen und wenn man sie gefasst hätte, wäre dies ihr Todesurteil gewesen. Ein paar Tage später wusste Cora das, wenn sie jetzt nicht flieht, dies ihr Leben lang bereuen würde. Zusammen wollen sie mit der Underground Railroad in ein neues Leben fliehen. Dabei wird Ridgehead einer der berüchtigten Sklaveneintreiber, die beiden unerbittlich verfolgen, um sie an Randall auszuliefern, den dieser hat ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Es beginnt eine abenteuerliche Reise bei denen sie heldenhafte Bahnhofswärter, Kopfgeldjäger und Leichendieben begegnen und überall lauern Gefahren. Werden sie ihre Freiheit wirklich finden?
    Meine Meinung:
    Mit Colson Whitehead ist hier ein fiktiver Roman erschienen, der die qualvolle Wirklichkeit der Sklaven in den USA widerspiegelt. Zur Vorlage nahm sich der Autor mehrere Slave narrative Vorlagen und gestalte damit einen fiktiven Roman, den es so nicht gab. Aber wenn man dieses Buch gelesen hat, kann man sich gut vorstellen, das es so gewesen sein könnte. Das Netzwerk der Underground Railroad gab es in Wirklichkeit, mit dieser wurden tatsächlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts Sklaven zur Flucht verholfen. Der Schreibstil ist sehr gut, schade nur das dem Buch ein wenig die Emotionen fehlen, trotzdem hat es mich zu tiefst bewegt. Entsetzt hat mich auch, das ab dem Jahr 1776, 460 000 Sklaven in die USA verschleppt und als billige Arbeitskräfte gehalten wurden. Ich denke dabei immer an eine damalige Fernsehserie Roots bei denen dies auch drastisch geschildert wurde. Selbst heute noch muss die schwarze Bevölkerung mit vielen Benachteiligungen in der ganzen Welt, vor allem aber in den USA leben. Deshalb auch stellvertretend dieses Buch, für alle jene Sklaven, die bisher ihr Leben lassen mussten. Ausgezeichnet wurde es mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer Preis 2017. Ein Buch, das man gelesen haben sollte und von mir 5 von 5 Sterne bekommt.
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Ausgaben von Underground Railroad

Hardcover

Seitenzahl: 496

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 354

Hörbuch

Laufzeit: 00:08:52h

Underground Railroad in anderen Sprachen

  • Deutsch: Underground Railroad (Details)
  • Englisch: The Underground Railroad (Details)

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