Fuchsnacht: Nimm meine Hand und sieh

Buch von Julia Mayer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Fuchsnacht: Nimm meine Hand und sieh

Emil Matthei hat es im Leben nicht leicht. Sein Haar hat die Farbe von Karottensaft, er ist Besitzer einer mageren Hühnerbrust und wird ständig Opfer fieser Streiche. Daheim kümmert er sich um seinen an einer Psychose erkrankten Vater, nicht ahnend, dass sich sein Leben um hundertachtzig Grad drehen wird. Durch einen Unfall gerät er in einen gefährlichen Strudel, der ihn immer tiefer in die Fänge der Fuchsdoppel zieht. Schon bald muss er eine Entscheidung treffen: Wird er weiterhin davonlaufen oder sich alten und neuen Herausforderungen stellen?
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Bewertungen

Fuchsnacht: Nimm meine Hand und sieh wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Fuchsnacht: Nimm meine Hand und sieh

    Fuchsnacht (Nimm meine Hand und sieh) - Julia Mayer
    Drachenmond Verlag
    324 Seiten
    Einzelband
    Roman/Fantasy
    Inhalt:
    Emil Matthei hat es im Leben nicht leicht.
    Sein Haar hat die Farbe von Karottensaft, er ist Besitzer einer mageren Hühnerbrust und wird ständig Opfer fieser Streiche.
    Daheim kümmert er sich um seinen an einer Psychose erkrankten Vater, nicht ahnend, dass sich sein Leben um hundertachtzig Grad drehen wird.
    Durch einen Unfall gerät er in einen gefährlichen Strudel, der ihn immer tiefer in die Fänge der Fuchsdoppel zieht.
    Schon bald muss er eine Entscheidung treffen:
    Wird er weiterhin davonlaufen oder sich alten und neuen Herausforderungen stellen?
    Meinung:
    Hui, was für ein Buch. Was für eine Themenauswahl.
    Und erst recht: Was für eine Umsetzung.
    Diese Buch ist eins von jenen, die nach dem Lesen - zumindest bei mir - schwer auf der Seele lasten.
    Als ich den Klappentext das erste Mal las, sagte er mir:
    Ein Geschichte über einen Außenseiter, ein Opfer von Mobbing, der sich selbst abschottet... und das Ganze hat irgendwas mit Füchsen zu tun.
    Ihr seht, eine genaue Vorstellung hatte ich nicht, aber doch eine vage Ahnung.
    Und so falsch lag ich damit gar nicht.
    Emil ist mit seinen 15 Jahren viel auf sich allein gestellt.
    Die Welt sieht ihn als Außenseiter, weil er dürr ist, nicht viel redet, sich nicht wehrt und im Grunde nur versucht irgendwie durchzukommen.
    Dabei steckt in ihm so viel mehr. Er muss sich nur finden.
    Da ist es nicht sonderlich hilfreich, dass er sich um seinen psychisch kranken Vater kümmern muss. Aber er tut es gern. Weil er es nicht anders kennt und es ihm Halt gibt, in dieser Welt, von der er sich bewusst abschottet.
    Emil war für mich zu Beginn die sprichwörtliche Schnecke im Schneckenhaus.
    Bei Gefahr zog er sich zurück, wurde zu einer leeren Hülle und ertrug alles, was man ihm antat, schweigend.
    An dieser Stelle sei gesagt, dass „Fuchsnacht“ kein fröhliches Buch ist.
    Es regt zum Nachdenken an, ist brutal, die Atmosphäre eher düster und bedrückend. Das komplette Gegenteil von dem, was ich erwartete.
    Der Schreibstil der Autorin trägt viel zu diesem Eindruck bei.
    Obwohl die Worte nach anfänglichen Schwierigkeiten nur so dahinfliegen, gibt es vermehrt sehr eindringlich poetische Passagen, die man mehrfach lesen muss, um sie in sich aufzunehmen.
    Das ist an sich nichts Schlechtes, führt einem jedoch im Nachhinein nochmal vor Augen, wie viel Eindruck manche Situationen hinterlassen haben.
    Um ihn mit einem Wort zu beschreiben, würde ich sagen: Emotionschaotisch.
    Nach dem erwähnten Unfall im Klappentext, steht Emils Welt Kopf.
    Sein ursprüngliches Ziel war die Suche nach seiner Mutter, stattdessen findet er Freunde. Schule, familiäre Probleme und das Weglaufen vor seinen Problemen rücken in den Hintergrund.
    Emil beginnt an der Seite seiner Fuchsdoppel-Freunde aufzublühen.
    Allen voran bei Timon, der ungeahnte Gefühle in ihm hervorruft.
    Aber auch Kara und Biggers nehmen Einfluss auf ihn.
    Und das ist so ein Punkt, der „Fuchsnacht“ für mich zu einem herausragenden Buch macht. Zum Einen habe ich den homosexuellen Aspekt hier nicht erwartet, zum Anderen ist Emils Veränderung nahezu greifbar.
    Ich habe jedes einzelne Gefühl, jede Unsicherheit, jeden Gedanken nachvollziehen können, habe mitgelitten und gezittert, bin tief in seinen Charakter gefallen und war eins mit ihm.
    Neben dem mittelgroßen Fantasyanteil, ist Fuchsnacht für mich vor allem ein Buch über Selbstfindung. Nicht im Sinne von Esoterik und dem ganzen Quatsch, sondern im Sinne vom Suchen nach Mut, vom Greifen nach Hoffnung, vom Finden des Selbstbewusstseins.
    Ich kann nur immer wieder betonen: Es ist brutal und authentisch.
    Teilweise ein klein wenig verwirrend, denn in der Phase der Gefangenschaft im Bunker rotieren Emils Gedanken zeitweise so schnell, dass ich ihnen kaum folgen konnte.
    Und dennoch.
    Wenn mich „Fuchsnacht“ eins gelehrt hat, dann, dass Tränen kein Zeichen von Schwäche sind. Dass hinter jedem Menschen eine Geschichte steht und jeder eine Chance verdient hat, sich zu verändern.
    Fazit:
    Mit „Fuchsnacht“ ist der Autorin ein Buch gelungen, das überrascht.
    Nicht von der Handlung her, viel eher sind es Themen wie Freundschaft, Liebe, Charakterentwicklung und ja, auch häusliche Gewalt und Psychospielchen, die mich überwältigt und gefesselt haben.
    Begleitet Emil auf der Reise zu einem stärkeren Selbst, jagt mit Füchsen durch den Wald, lernt die Nacht kennen und schätzen - aber vor allem: Lasst euch nicht brechen, wenn ihr auf dem Hocker steht... denn der Boden ist Lava.
    Bewertung:
    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)
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Ausgaben von Fuchsnacht: Nimm meine Hand und sieh

Taschenbuch

Seitenzahl: 324

Besitzer des Buches 6

Update: