Acht Berge

Buch von Paolo Cognetti, Christiane Burkhardt

  • Kurzmeinung

    drawe
    Ein vielschichtiger Roman um Freundschaft, Lebensentwürfe u. v. a., zusammengehalten durch die Faszination der Berge

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Acht Berge

Eine Geschichte vom Aufbrechen und vom Wiederkehren – und davon, was ein erfülltes Leben ausmacht Wagemutig erkunden Pietro und Bruno als Kinder die verlassenen Häuser des Bergdorfs, streifen an endlosen Sommertagen durch schattige Täler, folgen dem Wildbach bis zu seiner Quelle. Als Erwachsene trennen sich die Wege der beiden Freunde: Der eine wird das Dorf nie verlassen und versucht die Käserei seines Onkels wiederzubeleben, den anderen drängt es in die weite Welt hinaus, magisch angezogen von immer noch höheren Gipfeln. Das unsichtbare Band zwischen ihnen bringt Pietro immer wieder in die Heimat zurück, doch längst sind sie sich nicht mehr einig, wo das Glück des Lebens zu finden ist. Kann ihre Freundschaft trotzdem überdauern?
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Bewertungen

Acht Berge wurde insgesamt 27 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Ein vielschichtiger Roman um Freundschaft, Lebensentwürfe u. v. a., zusammengehalten durch die Faszination der Berge

    drawe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Acht Berge

    Jetzt muss ich den Thread auch wieder hochholen...
    […]
    So ähnlich habe ich das auch gelesen. Und beide Möglichkeiten zeigt dieser Roman auf: Pietro, der Wandernde, und Bruno, der Beharrende, der den Zentralpunkt ersteigt und dort schließlich umkommt.
    Dazu kommt die Symbolkraft der Zahl 8. Die liegende 8 ist in der Mathematik das Zeichen der Unendlichkeit, und auch in der Architektur, Religion, Kunstgeschichte etc. hat die Zahl die Bedeutung des Unendlichen und des Transzendenten- man denke nur an die achteckigen Baptisterien.
    Und in diesen Kontext hinein passt wunderbar, wie der Autor die letzte gemeinsame Gipfeltour mit seinem Freund schildert. Da geht es ewig durch Geröll, durch unwirtliches Geländer, alles ist vernebelt - und dann schließlich durchstoßen sie die Nebelwolken und sehen den Himmel, die Sonne und die anderen Gipfel. Da kann ich nicht anders und muss an das Bild von Caspar David Friedrich denken:
    Der Wanderer über dem Nebelmeer (#51517) (meisterdrucke.de)
    Auch in diesem Bild geht es nur vordergründig um eine Wanderung, sondern eben auch um eine Art innere Erkenntnis.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, weil er so vielschichtig ist.
    Es geht um konfliktbeladene Vater-Sohn-Beziehungen, es geht um das harte Leben eines Bergbauern und deren Ruin, es geht um den Gegensatz Stadt - Natur (da wird der Roman gelegentlich etwas banal, finde ich), es geht um Entwurzelung und Heimattreue, und alles wird miteinander verbunden durch die wunderschön beschriebene Natur der Berge.
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  • Rezension zu Acht Berge

    Ich schließe mich @Conor und @Ambermoon weitestgehendst an, und will den Fred nochmals hier hochholen.
    Mir hat der Roman ebenfalls gut bis sehr gut gefallen. Nein, so absolut « spektakulär » geht es hier nicht zu, und er besticht eher durch einen unaufgeregten, bedächtigen Ton und Stil. Das verleiht dem Ganzen etwas von Ruhe und Frieden, trotz mancher Spannungen und Dramen. Das ein Leser mit anderen Schwerpunkten das eventuell zu platt fand (so gelesen), ist bei einer anderen Erwartungshaltung verständlich.
    Eingebettet in den Zusammenhang ergibt das mysteriöse und etwas esoterisch klingende obige Zitat m.E. etwas recht Konkretes. Es wird zum Gleichnis, wie man eine Wahrheit angehen kann : entweder den Zentralpunkt ersteigen oder aber nach und nach in alle Richtungen hin die umgebenden acht Berge und Meere umschweifen und erobern. Sind diese Perspektiven dann – in dieser zeitlichen Nähe zu den vorherigen und folgenden Anschnitten – nicht « Bruno- und Pietrosymbole » ?
    Neben der Betonung auf die Freundschaft dieser beiden, könnte man auch herausstellen, dass der Roman auch lesbar ist und wäre als Anfrage an die Vater-Sohn-Beziehungen und auch Mutter-Sohn-Beziehungen. Dazu kommt vieles. Letztlich scheitern Vater und Pietro scheinbar, aber langfristig ?
    Ein wirklich feiner Roman, der durch seine Qualitäten besticht.
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  • Rezension zu Acht Berge

    Eine unerschütterliche Freundschaft. Ein Aufbruch ins Ungewisse. Die Sehnsucht nach Heimat
    Wagemutig erkunden Pietro und Bruno als Kinder die verlassenen Häuser des Bergdorfs, streifen an endlosen Sommertagen durch schattige Täler, folgen dem Wildbach bis zu seiner Quelle. Als Männer schlagen die Freunde verschiedene Wege ein. Der eine wird sein Heimatdorf nie verlassen, der andere zieht als Dokumentarfilmer in die Welt hinaus. Doch immer wieder kehrt Pietro in die Berge zurück, zu diesem Dasein in Stille, Ausdauer und Maßhalten. Er ringt mit Bruno um die Frage, welcher Weg der richtige ist. Stadt oder Land? Gehen oder Bleiben? Was zählt wirklich im Leben?
    Vor der ehrfurchtgebietenden Kulisse des Monte-Rosa-Massivs schildert Paolo Cognetti mit poetischer Kraft die lebenslange Suche zweier Freunde nach dem Glück. Eine eindringliche archaische Geschichte über die Unbezwingbarkeit der Natur und des Schicksals, über das Leben, die Liebe und den Tod...(Klappentext)
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    Dieser Roman erzählt die Geschichte von zwei Männern die sich schon seit ihrer Kindheit kennen und so grundverschieden wie Tag und Nacht sind. Doch trotzdem, oder gerade deswegen, verbindet sie eine ganz besonders innige Freundschaft. Eine Freundschaft die oft ganz ohne Worte auskommt und über weite Distanzen bestehen bleibt.
    Erzählt wird aus der Perspektive von Pietro und somit seine Reise des Erwachsenwerdens - eine Reise auf den verlassenen Tälern des Lebens und immer eng verbunden mit den Bergen und der Freundschaft zu Bruno.
    Jeder geht als Erwachsener seiner eigenen Wege, den einen treibt es fort, der andere bleibt. Jeder sucht auf seine Weise sein Glück und seine Bestimmung, doch in den Bergen kommen sie immer wieder zusammen.
    Der Schreibstil ist flüssig und die Erzählweise in ruhigen und melancholischen Tönen gehalten. Und trotzdem fesselt die Geschichte und lässt einen immer weiterlesen.
    Zudem enthält der Roman atemberaubende Naturbeschreibungen über Gebirgsbäche, Gletscher und Almen, die einem die Liebe zu den Bergen spüren lässt und die Empfindungen einer Besteigung dieser näher bringt.
    "Meine Qualen endeten abrupt. Ich überwand eine letzte Steigung, umrundete eine Felsnase und fand mich auf einmal von einem Turm aus Steinen oder einem von Blitzeinschlägen gezeichneten Eisenkreuz wieder. Der Rucksack meines Vaters lag am Boden, und um uns herum war nichts als Himmel..." (S. 43)
    Doch dieser Roman enthält so viel mehr als die bloße Geschichte zweier Jungen und ihr Erwachsenwerden. Er enthält eine Biographie des Lebens mit all seinen Fragen, Hürden und Kämpfen. Und obwohl der Schreibstil einfach gehalten wird, besitzt er so viel Poesie, welche sich durch die Berge zum Ausdruck bringt.
    "Die Vergangenheit ist das Tal und die Zukunft der Berg [....]. Was auch immer das Schicksal für uns bereithält - es kommt von den Bergen, die über uns emporragen..." (S. 32)
    Dies lässt einem selbst so manches im Leben verstehen oder zumindest über so manches nachdenken.
    "Denn ein Ort bewahrt immer auch die eigene Geschichte, damit man sie bei jedem Besuch als neue Revue passieren lassen kann. Und solche Berge kann es nur einmal im Leben geben. Im Vergleich dazu sind alle anderen bedeutungslos, sogar der Himalaja" (S. 230)
    Man könnte unendlich aus diesem Roman zitieren, dabei träumen, verstehen und nachdenken.
    Fazit:
    Ein Roman mit wenig Dialogen, vielen Gedanken und Poesie und noch mehr Liebe zu den Bergen.
    Eine Geschichte die einen über das Leben nachdenken und manchmal begreifen lässt. Unglaublich schön, unglaublich intensiv.
    Absolute Leseempfehlung!
    © Pink Anemone
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  • Rezension zu Acht Berge

    Inhalt:
    Wagemutig erkunden Pietro und Bruno als Kinder die verlassenen Häuser des Bergdorfs, streifen an endlosen Sommertagen durch schattige Täler, folgen dem Wildbach bis zu seiner Quelle. Als Männer schlagen die Freunde verschiedene Wege ein. Der eine wird sein Heimatdorf nie verlassen, der andere zieht als Dokumentarfilmer in die Welt hinaus. Doch immer wieder kehrt Pietro in die Berge zurück, zu diesem Dasein in Stille, Ausdauer und Maßhalten. Er ringt mit Bruno um die Frage, welcher Weg der richtige ist. Stadt oder Land? Gehen oder Bleiben? Was zählt wirklich im Leben? (Quelle: Verlagsseite)
    Der Autor:
    Paolo Cognetti, 1978 in Mailand geboren, verbringt die Sommermonate am liebsten in seiner Hütte im Aostatal auf 2000 Metern Höhe. Er hat Mathematik studiert, einen Abschluss an der Filmhochschule gemacht und Dokumentarfilme produziert, bevor er sich ganz dem Schreiben zuwandte. Auf Italienisch sind von ihm schon Erzählbände und zwei Romane veröffentlicht worden. »Acht Berge« stand über Monate auf Platz 1 der Bestseller in Italien; der Roman erhielt u.a. den renommiertesten italienischen Literaturpreis, den Premio Strega, und erscheint in rund 40 Ländern.(Quelle: Verlagsseite)
    Mein Eindruck:
    Vor der Kulisse des Monte-Rosa-Massivs schildert Paolo Cognetti die lebenslange Suche zweier Freunde nach dem Glück und den verschiedenen Lebenswegen.
    Im Sommer lassen Pietro und seine Eltern ihr Mailänder Stadtleben hinter sich und verbringen die Ferien im Aostatal. Sein Vater ist ein begeisterter Bergsteiger, der allerdings nur das Erreichen des Gipfels im Sinn hat. Er macht nie Pausen, schaut nie nach rechts oder links.
    Auch Pietro soll diese Begeisterung teilen und muss den Vater begleiten. Doch Pietro leidet unter Höhenangst, für ihn sind die Touren kein Vergnügen. Wäre seine Mutter nicht gewesen, der die Mitte reichte, die Bergdörfer und Wiesen liebt und sich gerne dort aufhält,so hätte er keine Zuneigung zu der Umgebung und den Bergen gefasst.
    Pietro lernt Bruno, ein typisches Naturkind kennen. Mit ihm erkundet er die Umgebung, es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die das ganze Leben anhalten wird.
    Bruno lebt bei seinem Onkel und arbeitet als Hirtenjunge für ihn. Sein Vater ist ein Trinker und seine Mutter hat sich ganz in sich zurückgezogen.
    Bruno und Pietro verbringen viel Zeit miteinander, brauchen nicht viele Worte und vertrauen einander, obwohl ihre Lebenswelten nicht unterschiedlicher sein könnten.
    Pietro kehrt nach den Sommerferien mit seinen Eltern zurück nach Mailand, wissend, dass er Bruno im nächsten Sommer wiedersehen wird.
    Doch wie das Leben so spielt, treibt es die beiden dennoch erst einmal auseinander. Während Bruno im Dorf bleibt und den familiären Traditionen folgt, bereist Pietro als Dokumentarfilmer die Welt und kommt sogar bis zum Himalaya. Dort lernt er die Legende von den acht Bergen kennen, welche Sinnbild für seine Freundschaft ist.
    […]
    Pietro, der zwischen Heim-und Fernweh schwankt, stellt sich Fragen nach dem Sinn des Lebens, welcher Lebensentwurf der richtige ist.
    Der Roman beantwortet diese Frage zum Glück nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden und die Entscheidung des anderen akzeptieren.
    Nicht zu vergessen sind die wunderbaren Naturbeschreibungen, die Beschreibungen der Landschaft, der Berge - wobei nicht vergessen wird, dass auch in dieser archaischen Welt Veränderungen stattfinden - Modernisierungen, wie Skilifte und Straßen entstehen.
    Wenn ich mir die Biographie des Autoren ansehe, ist doch sicher eine autobiographische Färbung des Romanes nicht auszuschließen?
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Ausgaben von Acht Berge

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

Hardcover

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 257

Besitzer des Buches 47

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