Ein Gentleman in Moskau

Buch von Amor Towles, Susanne Höbel

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Es ist ein sehr gefühlvoller Roman, der mich allerdings nicht allzulange begleiten wird.
  • Kurzmeinung

    Studentine
    Eine Reise durch die russische Geschichte mit einer sehr sympathischen, unaufdringlichen und angenehmen Hauptfigur.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ein Gentleman in Moskau

Moskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Rostov mit seinen 30 Jahren ist ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Trotz seiner eingeschränkten Umstände lebt er ganz seine Überzeugung, dass selbst kleine gute Taten einer chaotischen Welt Sinn verleihen. Aber ihm bleibt nur der Blick aus dem Fenster, während draußen Russland stürmische Dekaden durchlebt. Seine Stunde kommt, als eine alte Freundin ihm ihre kleine Tochter anvertraut. Das Kind ändert Rostovs Leben von Grund auf. Für das Mädchen und sein Leben wächst der Graf über sich hinaus. 'Towles ist ein Meistererzähler' New York Times Book Review 'Eine charmante Erinnerung an die Bedeutung von gutem Stil' Washington Post 'Elegant, dabei gleichzeitig filigran und üppig wie ein Schmuckei von Fabergé' O, the Oprah Magazine
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Bewertungen

Ein Gentleman in Moskau wurde insgesamt 22 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Es ist ein sehr gefühlvoller Roman, der mich allerdings nicht allzulange begleiten wird.

    Chattys Buecherblog

  • Eine Reise durch die russische Geschichte mit einer sehr sympathischen, unaufdringlichen und angenehmen Hauptfigur.

    Studentine

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein Gentleman in Moskau

    Inhalt
    Graf Alexander Rostov wird im Jahr 1922 zu lebenslangem Hausarrest verurteilt. Weil seine Wohnung seit Jahren eine Suite des Moskauer Hotels Metropol ist, darf er das Hotel nicht mehr verlassen und würde zum Tod verurteilt, falls er gegen die Auflage verstößt. Der Mann aus wohlhabender adliger Familie räumt also seine 3-Zimmer-Suite, zieht in der sechsten Etage in eine Dienstbotenkammer und wird zukünftig als Kellner im Hotel arbeiten. Doch Rostov wäre vermutlich nicht Rostov, wenn er nicht nach Schleichwegen aus dieser Misere suchen würde. Zunächst findet Rostov in seiner Kammer einen geheimen Zugang zum Nachbarzimmer, das er gleich für sich sicherstellt. Im nächsten Schritt freundet Rostov sich mit der kleinen Nina Kulikowa an, die praktisch auch monatelang im Hotel interniert ist, weil sie erst im folgenden Jahr in Moskau zur Schule gehen kann. Nina liebt gelbe Kleider und interessiert sich für Prinzessinnen, ein Thema, zu dem Rostov eine nie versiegende Wissensquelle zu sein scheint. Selbst wenn Rostov bisher geglaubt haben sollte, dass er sich in einem Grandhotel bestens auskennt, belehrt Nina ihn eines Besseren. Sie erzieht Rostov quasi und führt ihn in jeden Winkel bis in die Katakomben des Hotels und verschafft ihm sogar einen Generalschlüssel. Rostov wirkt wie ein Überbleibsel des untergegangenen alten Russland. Wenn ein Graf seinen Wohnort nicht verlassen kann, muss die Weltgeschichte zu ihm kommen – und so spiegeln sich die historischen Ereignisse, die draußen stattfinden, im Leben von Rostov und seinem Triumvirat mit dem Küchenchef und dem Restaurantchef. Die Folgen der Russischen Revolution lassen sich kaum übersehen; das Hotel verliert sein qualifiziertes Personal und funktioniert mehr schlecht als recht mit schnell angelernten Kräften. Der junge Sozialismus zeigt sich zunächst darin, dass im Hotel nur noch weißer und roter Wein ausgeschenkt werden darf und alle Flaschenetiketten abgelöst werden müssen. Mit dem Thema Zensur in der Literatur nimmt Amor Towles sich in schlitzohriger Art einen weiteren Knackpunkt der jungen UdSSR vor. Rostovs Abenteuer reichen bis in die 50er Jahre hinein.
    Fazit
    Auch wenn ich anfangs glaubte, die Handlung liefe hinaus auf das Eingesperrtsein im Hotel mit Blick auf das Bolschoi-Theater und die Mauern des Kreml, hat Amor Towles mich mit der liebevoll-ironischen Darstellung seiner kauzigen Figuren bestens unterhalten. Ein Autor, der einen begnadeten Geschichtenerzähler erfindet und so warmherzig über ihn schreibt – muss einfach ein begnadeter Erzähler sein.
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  • Rezension zu Ein Gentleman in Moskau

    1922 - 1954 Moskau. Der wohlhabende Graf Alexander Rostov ist 30 Jahre alt und hat mit seinen Gedichten sowie für seine Gesinnung für so viel Unmut gesorgt, dass er 1922 erst zum Tode verurteilt, dann jedoch unter lebenslangen Hausarrest im Luxushotel Metropol gestellt wird. Man sollte meinen, dass einem bei dem Urteil die Decke auf den Kopf fällt, doch Rostov arrangiert sich in einer kleinen Mansarde im 6. Stock seines Arrestdomizils und passt seine Lebensgewohnheiten den Umständen an. Während draußen vor den Hoteltüren der Umbruch mit Krieg und Revolution in der Stadt Einzug hält, macht er sich Gedanken über die Gäste und Bediensteten im Hotel, die ihn mit den nötigen Informationen versorgen, die außerhalb der Hotelmauern stattfinden. Aber auch innerhalb der Hotelwände gibt es einige Schicksale, die ihn zum Handeln zwingen. Er kümmert sich rührend da kleine Mädchen Nina, Jahre später dann um Ninas Tochter Sofia, als Nina verschwindet. All sein Herzblut gibt Graf Alexander Rostov, ein Gentleman der alten Schule, doch am Ende ist immer er der Verlassene, denn während die anderen das Hotel Metropol verlassen, ist er weiterhin dort gefangen.
    Amor Towles hat mit seinem Buch „Ein Gentleman in Moskau“ einen ganz bezaubernden Roman vorgelegt, der den Leser zum einen auf eine Zeitreise durch 30 Jahre Moskauer Politik und Geschichte mitnimmt und zum anderen eine Protagonisten präsentiert, der so einzigartig wie unvergesslich ist. Der Schreibstil ist sowohl flüssig als auch lebendig und elegant, der Autor versteht es auf sehr bildgewaltige Weise, dem Leser das Hotel Metropol sowie dessen Besucher und Bediensteten so eindrucksvoll nahe zu bringen, dass man den Eindruck hat, selbst dort gewesen und die Personen getroffen zu haben. Gleichzeitig wird von der ersten Seite an eine Spannung aufgebaut, die sich während der Geschichte immer mehr steigerte und einem das Buch regelrecht an den Händen klebte, weil man sich nicht trennen wollte. Towles hat seine Handlung nicht nur mit einem interessanten geschichtlichen Hintergrund versehen, sondern lässt den Leser auch an Literaturzitaten, russischen Lebensgewohnheiten und Anekdoten teilhaben. Durch geschickte Wendungen und Überraschungseffekte ist man bei diesem Buch nie sicher, was im nächsten Augenblick auf einen zukommt und gerade das macht die Geschichte so unterhaltsam und einzigartig.
    Die Charaktere sind alle detailliert und liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt. Mit ihren unterschiedlichen Wesenszügen und Eigenheiten geben sie der Handlung immer wieder ein neues Gesicht. Graf Rostov ist ein charismatischer Gentleman, wie er im Buche steht. Er ist wohlhabend, jedoch wird ihm sein Titel nach dem Urteil aberkannt. Doch er verliert dadurch keinesfalls an Größe, besitzt er doch ein großes Herz und ist vielseitig interessiert. Er ist eine Frohnatur und ein Optimist gleichzeitig, weshalb er seiner prekären Lage so positiv gegenüberstehen kann und in all den Jahren nie den Mut verliert. Bei ihm ist das Glas immer halbvoll, und so nimmt er sich den Gestrandeten ebenso an wie den Angestellten, immer höflich und freundlich, geradezu liebevoll. Er wagt sogar den Ausflug in den Kellnerberuf und freundet sich mit dem Küchenchef Emile an, der ihn mit seinen kunstvollen Speisen immer wieder erfreut. Sämtliche Protagonisten sind aufgrund ihrer eigenen kleinen Episoden eine Bereicherung im Leben von Graf Rostov als auch für die durchaus bunte und liebevolle Handlung.
    „Ein Gentleman in Moskau“ ist eine ganz zauberhafte Geschichte über einen Mikrokosmos, dem Graf Alexander Rostov durch seine Präsenz den Stempel aufdrückt. Liebevoll und mit einigem Humor erzählt, rasen die über 500 Seiten dahin und am Ende fühlt man sich fast selbst zuhause im Hotel Metropol in Moskau mit all den Personen, die über die Jahre dort Einzug gehalten haben, aber in Alexander hat man sich verliebt. Absolute Leseempfehlung für einen Roman der Extraklasse!
    Einsame Spitze für .
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Ein Gentleman in Moskau

    Ich habe die Geschichte gehört!
    Und diese Variante hat mir sehr gut gefallen. Die ruhige Stimme des Erzählers passt großartig zum Duktus der Sprache, der Atmosphäre der Geschichte und des Metropol und nicht zuletzt zur Figur des Grafen Alexander Rostov.
    Stimmungsvoll, mit einem liebevollen Blick für Details, viel Atmosphäre, nicht unbedingt handlungsorientiert – so habe ich diesen Autor in Erinnerung aus dem Roman „Eine Frage der Höflichkeit“. All das trifft auch auf „Ein Gentleman in Moskau“ zu, nur hat mir dieser Roman noch um einiges besser gefallen. Die Figuren sind mir hier mehr ans Herz gewachsen, und auch den Schauplatz war mehr nach meinem Geschmack.
    Mit Alexander Rostov hat Amor Towles eine überaus liebens- und bewundernswerte Figur geschaffen. Ganz Grandseigneur der alten Schule und Aristokrat im besten Wortsinne, stilsicher bis in die Haarspitzen und von ausgesuchter Höflichkeit gegenüber seinen Mitmenschen, gleich welchen Ranges, so nimmt er seine Verurteilung zu lebenslänglichem Hausarrest im Hotel Metropol in Moskau auf. Trotz dieser denkbar schlechten Voraussetzungen, wobei er tatsächlich noch Glück hatte, verglichen mit den Schicksalen anderer Adliger in der jungen Sowjetunion, ist ihm ein erfülltes Leben beschieden. Natürlich ist es nicht zu jeder Zeit leicht gewesen, aber letztlich lassen sich die vielen charmanten und liebevoll erzählten Episoden zu diesem Bild zusammensetzen.
    Es war mir ein großes Vergnügen, den Grafen durch die Jahre im Hotel Metropol zu begleiten, mitzuerleben, wie er Freundschaften und kleine Feindschaften pflegt, seine Erinnerungen an vergangene Zeiten zu teilen und seinen stoischen Blick auf die für ihn so ungemütliche Gegenwart.
    Eine zauberhafte Geschichte, ohne durchgehenden Handlungsfaden, dafür voller Atmosphäre und Lebensklugheit, die am Ende mit der ein oder anderen Überraschung aufwartet.
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Ausgaben von Ein Gentleman in Moskau

Taschenbuch

Seitenzahl: 560

Hardcover

Seitenzahl: 560

E-Book

Seitenzahl: 561

Hörbuch

Laufzeit: 00:11:15h

Ein Gentleman in Moskau in anderen Sprachen

  • Deutsch: Ein Gentleman in Moskau (Details)
  • Englisch: A Gentleman in Moscow (Details)
  • Französisch: Un gentleman à Moscou (Details)

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