Das Leuchten am Rand der Welt

Buch von Eowyn Ivey

  • Kurzmeinung

    Rapunzel
    Lässt mich sehr zwiespältig zurück. Die Reise durch Alaska hat 5 Sterne verdient, andere Stellen hab ich nur quergelesen

Bewertungen

Das Leuchten am Rand der Welt wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Lässt mich sehr zwiespältig zurück. Die Reise durch Alaska hat 5 Sterne verdient, andere Stellen hab ich nur quergelesen

    Rapunzel

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Leuchten am Rand der Welt

    Ich wusste ehrlich gesagt überhaupt nicht so recht, was mich hier erwartet. Den Klappentext hab ich nicht gelesen, denn da mich "Das Schneemädchen" von der Autorin schon so verzaubert hatte war ich einfach neugierig und wollte ohne Vorwissen in die Geschichte eintauchen.
    Ein bisschen hat es mich anfangs an "Terror" von Dan Simmons erinnert. Eine Expedition in das unerforschte Alaska, erzählt aus wechselnden Perspektiven während der Reise und auch der Rückblick was vorher geschah war etwas ähnlich. Aber das war es auch schon. Später dann hab ich mich an Lady Trents Memoiren von Marie Brennan erinnert gefühlt, denn auch hier gibt es eine starke Frau, die entgegen der Konventionen für ihren Forschergeist einsteht.
    Wir lesen hier zum einen einen Reisebericht aus dem Jahr 1885, verfasst in Tagebucheinträgen von Colonel Allen Forrester, der sich zusammen mit Lt. Pruitt und Lt. Tillmann aufmacht, um den unbekannten Norden in Alaska zu erforschen und kartografieren.
    Dem entgegen berichtet seine Frau, die in der Garnison zurückgeblieben ist, wie sie die Zeit ohne ihn verbringt und ihr künstlerisches Talent zusammen mit ihrer Liebe zu Vögeln schließlich in der Fotografie vereint findet.
    Dazwischen gibt es immer wieder einen Briefwechsel zwischen dem Nachfahren von A. Forrester, der die gesammelten Einträge einem Museum in Alaska zukommen lassen möchte und mit dem dortigen Kurator Joshua Sloan Kontakt aufgenommen hat.
    Es ist eine ruhige Geschichte, bzw. mehrere Geschichten, die auf unterschiedlichen Ebenen bewegt und zu fesseln weiß. Die Reise in die harte und kalte Landschaft Alaskas ist nicht leicht und vor allem die Versorgung mit Proviant gestaltet sich als schwierig. Ebenso die Angst vor den dort ansässigen Indianern, die der kleinen Reisegruppe nicht immer wohlgesonnen gegenübersteht. Wie auch schon in "Das Schneemädchen" gibt es hier ein paar kleine mystische Aspekte, Aberglauben und wunderliche Ereignisse, über die man nachdenken, aber auch einfach nur hinnehmen kann.
    Ich fand den Bericht sehr interessant und obwohl keine großen Abenteuer in Form von "Action" die Spannung erhöhen, weiß die Autorin, wie man die kleinen Wagnisse und Dramen der Menschen selbst in Szene setzt. Grade inmitten der einsamen Wildnis, in der man der Natur und den eigenen Gedanken ausgesetzt ist.
    Das gleiche gilt für Sophie Forrester, des Colonels Frau, die die Trennung von ihrem Mann auf ihre eigene Art zu überbrücken sucht. Mit einem schweren Schicksalsschlag muss sie alleine zurechtkommen - findet aber den Weg über ihre Passion zu den Vögeln, die sie mit Begeisterung beobachtet und sich schließlich traut, die Fotografie zu erlernen. Damals ja noch kompliziert mit all dem Zubehör, dem Wissen um Chemikalien zur Entwicklung der Platten etc., was sie jedoch umso mehr anspornt, ihr Wissen zu erweitern. Auch gegen die Vorbehalte der anderen Damen der Gesellschaft setzt sie sich durch, die darin eher einen unnötigen und seltsamen Zeitvertreib sehen.
    […]
    Auch die Liebe durchdringt hier immer wieder die Zeilen, denn die Tagebücher werden geführt, um sie später gemeinsam zu lesen und damit zu erfahren, wie der jeweils andere die Zeit der Trennung erlebt hat.
    Ich mag den Colonel und ich finde solche Reisen in unbekannte Gebiete sehr faszinierend - dennoch zeigt es sich hier immer wieder, wie sehr das die natürliche Lebensweise der dort lebenden Menschen verändert. Und eigentlich nie zum guten. Die Indianer und Inuits werden christianisiert und mehr oder weniger gezwungen, eine andere Lebensart anzunehmen, eine "zivilisierte", mit der sie aber nur schwerlich zurechtkommen. Ich denke, die Beispiele auf der ganzen Welt sprechen hier für sich.
    […]
    Alles, was wir zu erfahren hoffen, zerstören wir mehr oder weniger sobald wir es entdecken. Eine Entwicklung die wirklich schade ist und traurig macht. Das spürt man auch im Briefwechsel zwischen Walt und Joshua, die sich 100 Jahre später über diese Expedition und ihre Folgen austauschen.
    Vielleicht hätte dem ganzen an manchen Stellen etwas mehr Tempo oder "Aufregung" gut getan, aber ich denke, dass gerade der langsame Rhythmus, diese Ruhe und Einsamkeit, die die Atmosphäre einfachen, gerade richtig dosiert sind, um sich in die Figuren hineinversetzen zu können. Was übrigens noch mit einigen Fotos und Zeichnungen noch deutlicher wird.
    Ich fand es eine großartige Geschichte, der mir noch ein kleiner Tick gefehlt hat, den ich aber nicht genau benennen kann. Mich konnte sie jedenfalls von Anfang bis Ende fesseln und berühren.
    Mein Fazit 4.5 Sterne
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Das Leuchten am Rand der Welt

    Das Buch beginnt in der Gegenwart mit einem Schreiben des Seniors Walt Forrester an den Museumskurator Josh Sloan. Er möchte die Unterlagen seines Großonkels Lieutnant Colonel Allen Forrester vor seinem Ableben sicher im örtlichen historischen Museum in Alpine Alaska aufgenommen und beachtet finden. Die Sammlung soll eine Bleibe haben.
    So beginnt Josh mit dem Studium der zugesandten Schriftstücke über Allens damalige Expedition den Wolverine River hinauf. Er sollte im Jahr 1885 im Namen der U.S. Armee diesen unbekannten Landstrich in Alaska erforschen. Beim Lesen der Tagebucheinträge fühlt man sich gleich, als wäre man live dabei.
    Die Expedition ist von Anfang an kärglich ausgestattet, unterbesetzt und muss ohne verlässlichen Führer auskommen. Allen Forrester, der Sohn eines Generals, berichtet vom Start des Vorhabens im März 1885. In getrennten Kapiteln folgen dann auch Einträge seiner Frau Sophie Forrester, die von der Vorbereitungszeit davor berichtet. Zunächst plante Sie mit ihrem Mann zumindest die Anreise zum Startpunkt gemeinsam zu bewältigen. Aber als der Arzt entdeckt dass sie schwanger ist, verbietet er ihr die Reise auf den Dampfer, nun kommt sie vorerst doch nicht nach Alaska. Sie bleibt allein in der Garnison Vancouver zurück.
    Im weiteren Verlauf liest man dann über Allens Reise und die Umstände und Ereignisse in Sophies Leben in der Garnison. Durch eingebundene Zeitungsartikel, Briefe, Karten, Abbildungen von Fundstücken etc. erhält man weitere Rück- und Einblicke.
    Bei diesem Buch handelt es sich um einen Abenteuerroman, aber auch um die rührende Geschichte einer tiefen Liebe, die Schweres ertragen muss. Kummer und Leid sind Allen und Sophie nicht fremd, trotzdem finden sie Schönheit und Besonderes in jedem Tag. Sie sind zwei ebenbürtige Naturliebhaber, zwei aufgeschlossene, mutige Geister.
    Allen und die anderen Expeditionsteilnehmer erleben unglaubliche, rätselhafte und schauerliche Dinge, die den menschlichen Verstand überschreiten und an Zwischenwelten glauben lassen. Die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Lebenden und Toten verschwimmen. In der erhabenen, unergründlichen Wildnis hängt sein Leben mehrfach am seidenem Faden.
    Der Roman „Das Leuchten am Rand der Welt“ von Eowyn Ivey ist sehr spannend geschrieben, man folgt den Ereignissen mit angehaltenem Atem. Die Umstände sind so vorstellbar beschrieben, dass man selber den Hunger und die Kälte spürt. Man fühlt sich Allen und Sophie so nah, fast wie unter guten Freunden.
    Der Briefwechsel zwischen Josh und Walt intensiviert sich im Verlauf des Buches. Er durchdringt und umrandet die Geschichte, verankert den Roman so in der Gegenwart und gibt ihm so etwas zusätzlich Menschliches. Die Geschichte wird auch durch sehr sympathische und gut ausgearbeitete Nebenfiguren wie dem Dienstmädchen Charlotte und der Freundin Evelyn bereichert. Unerwartet wickelt sich das Buch auch zu einer Geschichte über die Anfänge der Fotografie. Da die Expedition doch ein glückliches Ende nimmt, brechen der dann ehemalige Soldat und die Vogelkundlerin später noch zu vielen gemeinsamen Abenteuern auf. Auch Walt stehen in der Gegenwart noch ungeahnte Erlebnisse bevor.
    Fazit: Die einzigartige, fesselnde Geschichte einer gewagten Expedition und einer großen Liebe.
    5 von 5 Punkten
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Ausgaben von Das Leuchten am Rand der Welt

Taschenbuch

Seitenzahl: 560

E-Book

Seitenzahl: 533

Hardcover

Seitenzahl: 560

Das Leuchten am Rand der Welt in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das Leuchten am Rand der Welt (Details)
  • Englisch: To the Bright Edge of the World (Details)

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