Nachts am Askanischen Platz

Buch von Susanne Goga

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Nachts am Askanischen Platz

Das Cabaret des Bösen Berlin im Januar 1928: Ein Toter wird in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums gefunden. Direkt daneben befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer seine aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzungen offensiv zur Schau stellt. Vor dem Fund der Leiche wurde eine verstörte junge Russin am Theater gesehen, auf der Suche nach einem gewissen »Fjodor«. Liegt der Schlüssel zu den mysteriösen Vorkommnissen um das Cabaret im Scheunenviertel, wo russische Emigranten in beengten Verhältnissen leben? Einmal mehr lernt Leo Wechsler bei seinen Ermittlungen unbekannte Gesichter seiner Stadt kennen.
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Serieninfos zu Nachts am Askanischen Platz

Nachts am Askanischen Platz ist der 6. Band der Kommissar Leo Wechsler Reihe. Diese umfasst 9 Teile und startete im Jahr 2005. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Über Susanne Goga

Die deutsche Literaturübersetzerin und Autorin Susanne Goga-Klinkenberg wurde 1967 in Mönchengladbach geboren. Nachdem sie Literaturübersetzen an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf studiert hatte, begann sie 1995 als freie Literaturübersetzerin zu arbeiten. Mehr zu Susanne Goga

Bewertungen

Nachts am Askanischen Platz wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nachts am Askanischen Platz

    Berlin 1928: Ein ermordeter Mann wird in einem Schuppen aufgefunden, der zum Askanischen Gymnasium gehört, dort will ihn aber niemand kennen, der Schuppen scheint auch nicht der Tatort zu sein. Nebenan, im Cabaret des Schreckens, sucht eine Frau einen Mann, der dem Toten ähnelt. Hauptkommissar Leo Wechsler und seine Mitarbeiter müssen zunächst die Identität des Toten klären, bevor sie nach Motiven für die Tat suchen.
    Schon direkt zu Anfang, Leo und seine Frau Clara sind auf einem Polizeiball, trifft man ein paar interessante historische Persönlichkeiten, Karl Zörgiebel, Bernhard Weiß und Jacqus Joseph, letzterer wird später noch einmal eine Rolle spielen, und es gibt eine schöne Verbindung zum letzten Band. Ich mag es sehr, wenn historische Romane auch mit historischen Persönlichkeiten verknüpft sind, und diese auf ganz natürliche Weise erscheinen.
    Susanne Goga erzählt auch in diesem Band wieder von Anfang an mitreißend, man fühlt sich schnell wieder mittendrin. Da der Begriff „askanisch“ nicht nur im Titel vorkommt, habe ich ihn direkt gegoogelt, und bin nun ein bisschen klüger.
    Die Autorin hat sich wieder einer weniger bekannten Seite Berlins angenommen: Die aus Osteuropa stammende (jüdische) Bevölkerung. Hier kommt besonders Jakob Sonnenscheins Herkunft, seine Kenntnis des Milieus zum Tragen. Und leider muss man selbst daran denken, was nur wenige Jahre später auf diese Menschen zukommen wird. Und auch ein weiteres Thema, über das man eher wenig weiß, ist wichtig, leider kann ich darüber nichts sagen, ohne zu spoilern. Beide Themen sind, wie schon die historischen Persönlichkeiten, gut, ohne aufgesetzt zu wirken, in die Geschichte integriert.
    Auch Leos Familie spielt wieder eine Rolle, vor allem dessen Sohn Georg, der jetzt 14 Jahre alt ist, und sich leider mit den Falschen abgibt, das wird ebenfalls aus dem letzten Band wieder aufgegriffen, und ist auch hier noch nicht zu Ende erzählt, ich bin gespannt, wie es im nächsten Band mit ihm weitergeht.
    Die Ermittlungen im aktuellen Fall, und dessen Auflösung sind interessant zu lesen, bezüglich der Auflösung hätte ich mir zwar etwas anderes gewünscht, dennoch ist sie nachvollziehbar. Das lesenswerte Nachwort macht den Roman rund.
    Auch Band 6 der Reihe um Leo Wechsler hat mir wieder gut gefallen, er ist, wie seine Vorgänger packend geschrieben, man fühlt mit, nicht nur bezüglich der Kriminalfälle, sondern auch der Charaktere, die man mittlerweile sehr gut kennt. Ich empfehle gerne die ganze Buchreihe.
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  • Rezension zu Nachts am Askanischen Platz

    Es bleibt weiter spannend bei Leo Wechsler
    Eine junge Russin ist verzweifelt auf der Suche nach ihrem Freund Fjodor. Ihr Weg führt sie zu einem Varieté- und Sensationstheater, aber keine Spur von Fjodor ist zu finden. Gleich neben dem Varieté befindet sich das Askanische Gymnasium und hier wurde in einem Geräteschuppen ein Toter gefunden. Dieser Fund ruft einmal mehr Leo Wechsler an den Fundort. Kann er klären, wer der Tote ist und wie er ausgerechnet in den Schuppen eines Gymnasiums gekommen ist? Und was hat die junge Frau mit allem zu tun?
    In seinem 6. Fall ermittelt Leo Wechsler mit seinem Ermittlerteam nicht nur an einem Gymnasium, sondern auch im Umfeld eines eher ungewöhnlichen Varieté- und Sensationstheaters. Das Theater hat den treffenden Namen „Das Cabaret des Bösen“ bekommen und genau so wird es auch geschildert. Der Besitzer dieses Theaters ist wohl sein bestes Aushängeschild, ist er doch selbst im Krieg schwer verwundet worden und trägt seine Gesichtsverletzungen offen zur Schau. Wirkt es zunächst etwas morbide, die Beschreibungen der Verletzungen zu lesen, passen sie aber doch zu der vorliegenden Geschichte.
    Einmal mehr zeigt Susanne Goga die Schrecken des Krieges auf und wie die Menschen mit den Folgen leben mussten. Sie hat es geschickt verstanden, diese Umstände in ihre fiktive Krimihandlung um Leo Wechsler einzubinden. Dabei gibt die Autorin interessante Einblicke in die Chirurgie dieser Zeit. Der historisch bekannte Chirurg Jacques Joseph ist hierbei behilflich, die Möglichkeiten der Gesichtschirurgie zu erklären. Als „Nasenjoseph“ hat er sich einen Namen gemacht und vielen Kriegsversehrten ein neues Leben geben können, da er ihnen operativ helfen konnte. Es war spannend zu lesen, welche Möglichkeiten es gab. Die
    Verbindung zu dem Kriminalfall und somit zu Leo Wechsler ist Susanne Goga gut gelungen.
    In diesem Fall muss der Kommissar viel Feingefühl beweisen, da er auch die Schüler des Gymnasiums befragen muss. Nicht jedem Vater ist dies angenehm und auch einige Schüler haben etwas zu verbergen. Der Autorin gelingt es gekonnt Spuren zu legen und diese dann so nach und nach zu entschlüsseln. Es hat Spaß gemacht, Leo und seine Mitstreiter bei diesem Fall zu begleiten. Wieder gab es Einblicke in eine Welt der 20-Jahre in Berlin. Der Schauplatz ein ganz anderer als in den Vorgängergeschichten. Wie schon gewohnt, hat die Autorin auch wieder das Privatleben von Leo glaubhaft mit einfließen lassen. Mir gefällt gut, wie sie es versteht, hier den richtigen Weg zu finden und somit nicht die Kriminalgeschichte aus den Augen verliert.
    Fazit:
    Auch wenn „Nachts am Askanischen Platz“ bereits der 6. Band dieser Reihe ist, schafft es die Autorin scheinbar mühelos spannende Fälle auferstehen zu lassen. Die Einblicke in diese Zeit waren fesselnd, der Fall rund um den Toten im Schuppen spannend zu lesen. Mir hat auch dieser Teil wieder gut gefallen.
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  • Rezension zu Nachts am Askanischen Platz

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Das Cabaret des Bösen
    Berlin im Januar 1928: Ein Toter wird in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums gefunden. Direkt daneben befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer seine aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzungen offensiv zur Schau stellt. Vor dem Fund der Leiche wurde eine verstörte junge Russin am Theater gesehen, auf der Suche nach einem gewissen »Fjodor«. Liegt der Schlüssel zu den mysteriösen Vorkommnissen um das Cabaret im Scheunenviertel, wo russische Emigranten in beengten Verhältnissen leben? Einmal mehr lernt Leo Wechsler bei seinen Ermittlungen unbekannte Gesichter seiner Stadt kennen.
    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Susanne Goga lebt als Autorin und Übersetzerin in Mönchengladbach. Sie ist Mitglied des deutschen PEN-Zentrums. Außer ihrer Krimireihe um Leo Wechsler hat sie mehrere historische Romane veröffentlicht.
    Allgemeines
    Sechster Band der Reihe um Oberkommissar Leo Wechsler
    Erschienen am 9. Februar 2018 bei der dtv Verlagsgesellschaft als TB mit 320 Seiten
    Gliederung: Prolog – 30 Kapitel, jeweils mit Zeitangaben versehen – Nachwort – Verzeichnis historischer Persönlichkeiten – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Berlin und Stuttgart, im Januar 1928
    Zum Inhalt
    Im Geräteschuppen des Askanischen Gymnasiums in Berlin wird Anfang Januar 1928 ein Toter gefunden, der Mann ist erwürgt worden. Auf dem der Schule benachbarten Grundstück befindet sich „Das Cabaret des Bösen“, ein Sensationstheater, in dem ein besonders makabres Programm geboten wird, so werden beispielsweise chirurgische Eingriffe ohne Narkose oder Hinrichtungen durch die Guillotine täuschend echt nachgestellt. Der Direktor des Theaters, Louis Lemasque, passt vom Äußeren her gut zum Programm, sein Gesicht ist durch eine Kriegsverletzung grausam entstellt.
    Der zunächst einzige Ermittlungsansatz für Leo Wechsler und seine Mitarbeiter besteht im Hinweis auf eine vermutlich aus Russland stammende Frau, die den Hausmeister des Sensationstheaters nach einem vermissten Mann namens Fjodor gefragt hat. Durch akribische Ermittlungen kommen die Kriminalbeamten einem Täter auf die Spur, dessen Taten in der Vergangenheit wurzeln.
    Beurteilung
    „Nachts am Askanischen Platz“ ist bereits der sechste Band der Reihe um Leo Wechsler, man kann ihn jedoch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Romane lesen, da jeder Fall in sich abgeschlossen ist.
    Die Handlung des aktuellen Mordfalls ist in einen sehr gut recherchierten historischen Kontext gestellt, im Roman treten viele historische Persönlichkeiten auf, so z.B. der plastische Chirurg Professor Jacques Joseph, der unzähligen Kriegsversehrten im wahrsten Sinne des Wortes ein neues Gesicht und damit Lebensqualität gab. Neben diesen interessanten Einblicken in die Anfänge der plastischen Chirurgie erfährt der Leser einiges über die russische Kolonie im Berlin der Zwanzigerjahre (russische Flüchtlinge) sowie über das Leben der ostjüdischen Bewohner der ehemaligen Spandauer Vorstadt. Die Untaten der Nationalsozialisten werfen schon ihre Schatten voraus, es wird aufgezeigt, wie diese junge Menschen für die Hitler-Jugend zu begeistern versuchen.
    Der eigentliche Kriminalfall ist ziemlich komplex, das Motiv für den Mord ist zunächst nicht absehbar. Die Ermittler kommen langsam voran, dabei werden die Ermittlungsschritte sehr glaubwürdig und logisch nachvollziehbar aufgebaut. Der Leser folgt den Schritten von Leo Wechsler und seinen Kollegen und ist diesen wissensmäßig nicht voraus.
    Die Kriminalbeamten sind als Persönlichkeiten sehr detailliert ausgestaltet, die Informationen, die – in nicht zu großem Umfang – über ihr Privatleben gegeben werden, fügen sich ideal in den historischen Kontext ein und thematisieren zeittypische Phänomene („Aufstieg“ des Nationalsozialismus, verbunden mit negativen Folgen für die jüdische Bevölkerung).
    Der Erzählstil vermittelt ein anschauliches Bild vom Berlin der späten Zwanzigerjahre. Er ist zwar nicht von der Hochspannung eines Thrillers und damit auch nicht von Blutvergießen geprägt, aber die intelligente Konstruktion der Handlung mit allmählichem Erkenntnisgewinn für Ermittler und Leser sowie die Rückblicke auf die Geschehnisse des Ersten Weltkriegs machen es fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.
    Dem Roman ist ein informatives Nachwort angeschlossen. Darin erläutert die Autorin, dass es in Berlin kein „Cabaret des Bösen“ gegeben hat und sie ihre Inspiration vom Pariser Théâtre du Grand Guignol bezogen hat.
    Fazit
    Ein intelligent konstruierter und in einen realen historischen Kontext eingebundener Kriminalfall, der auch für Leser ohne Vorkenntnisse der Reihe eine uneingeschränkt empfehlenswerte Lektüre darstellt!
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Ausgaben von Nachts am Askanischen Platz

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 312

Besitzer des Buches 21

Update: